Loginoder neu registrieren? |
||||||
| ||||||
SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: Top-15meist-diskutiert
| 'Keine Entscheidung Benedikts hatte bisher so hohen Symbolcharakter'9. Juli 2007 in Aktuelles, keine Lesermeinung PRESSESPIEGEL zu SUMMORUM PONTIFICUM - "Zwei Usus, ein Ritus", "Lateinische Liturgie erlebt ein Comeback", "Annäherung an die Orthodoxie", "Deutsche Bischöfe an Benedikts Seite", "Die Rückkehr des Heiligen"... Vatikan (www.kath.net) Frankfurter Neue Presse: Die Rückkehr des Heiligen Denn die Reformer des Zweiten Vatikanums ahnten nicht, welche Folgen ihre Beschlüsse zeitigen würden. Die Absicht, einem modernen Zeitgeist entgegenzukommen, hat schließlich dazu geführt, dass die Kirche sich immer mehr verweltlicht hat. Wer heute einen katholischen Gottesdienst besucht, wähnt sich mitunter in einer Art therapeutischer Selbsthilfegruppe oder einem pädagogischen Laienseminar: Man singt harmlose Liedchen, fasst sich lieb an den Händen oder sinniert über Kinderbilder mit biblischen Motiven. Das Erhabene des Mysteriums ist vielfach dem Profanen der Selbstfeier der Gemeinde gewichen. Weil jeder Priester die Messe beinah nach Gutdünken gestalten kann, ist der Ritus weitgehend ausgehöhlt. Mit seiner Entscheidung kommt Benedikt jenen entgegen, die im heutigen Gottesdienst das Sakrale und Spirituelle vermissen, denen die Opferfeier nichts Alltägliches ist, sondern ein außerordentlicher Moment, der sie aus der gewöhnlichen Zeit der Geschäftigkeit und des Naheliegenden heraushebt. Jenen, denen ein metaphysischer Sinn noch nicht abhanden gekommen ist Benedikts Dekret ist in Wahrheit kein Rückschritt, sondern die Rückkehr des Heiligen. Frankfurter Rundschau: Tridentinische Messe: Zwei Usus, ein Ritus Die Diskriminierungen des klassischen Rituals sollen nach dem Willen des Papstes verschwinden. Damit ist das Lateinische als Kirchensprache rehabilitiert, es darf, wo Gläubige das wollen, die Messe in Latein abgehalten werden, ohne dass es einer besonderen Erlaubnis bedarf. Wo es für eine konstante Gruppe von Gläubigen dabei Schwierigkeiten gibt, können sie sich an die kirchliche Kommission "Ecclesia Dei" wenden Das Christentum ist mit seiner Regelung schon immer näher an der Welt gewesen, auch das Lateinische war einmal, im Gegensatz zum vorgängigen Griechischen (und sowieso zum Aramäischen) die Volkssprache. "Vulgata" heißt danach die lateinische Bibel. Die christliche Kirche drängte es stärker als andere Religionen danach, vom Volk verstanden zu werden. Darin aber liegt eine Gefahr der Verwässerung und Unschärfe. Darauf hat der Papst nun reagiert. Jede Liberalisierung hat ihre Schattenseite, Volksnähe bedeutet nicht nur Lebendigkeit sondern auch einen Verlust der glaubenden Selbstgewissheit, der Sakralität . Dabei hat das Lateinische als Kirchensprache die längste Tradition. Mit keiner anderen Sprache ist die katholische Kirche mehr verknüpft. Diese Sprache vollkommen aufzugeben, wonach es in den letzten Jahren aussah, wäre aus Sicht des Papstes einer mutwilligen Selbstzerstörung gleichgekommen. Im übrigen wird die Regelung dem bedrohten Latein insgesamt neuen Aufschwung geben. Lateinschüler finden jetzt mindestens einen Ort auf der Welt, wo diese Sprache als lebende Sprache gesprochen wird. Züricher Oberland: Vatikan Papst führt Latein-Messe wieder ein. Lateinische Liturgie erlebt ein Comeback Zwar soll die Messfeier in der Landessprache die Regel bleiben, doch wird die lateinische Liturgie nun als ausserordentliche Form vom Papst selbst rehabilitiert St. Galler Tagblatt: Papst stärkt lateinische Messen. In seiner ersten grossen Reform gut zwei Jahre nach seiner Wahl dreht der deutsche Pontifex das Rad der Zeit zurück: Der alte, lateinische Messeritus, der auf die Zeit der Gegenreformation zurückgeht, wird in der Katholischen Kirche wieder offiziell zugelassen. Im alten Ritus wendet der Priester der Gemeinde den Rücken zu; erlaubt ist nur gregorianische Musik; Laien dürfen keine biblischen Texte lesen. Bisher war die alte Liturgie nur in Ausnahmefällen mit Erlaubnis des zuständigen Bischofs erlaubt. Wiesbadener Kurier: "Pater noster, qui es in caelis" Mit seinem Votum für die Wiedereinführung der 450 Jahre alten "tridentinischen" Messordnung - beschlossen auf dem Konzil von Trient im 16. Jahrhundert - schreibt der Deutsche auf dem Petrusstuhl Kirchengeschichte. "Die erste große Reform im Pontifikat Joseph Ratzinger, wenn sie auch wie ein Kurswechsel in Richtung Vergangenheit erscheint", schrieb die Zeitung "La Repubblica" (Rom). Andere Kommentatoren sprechen gar von einer "Zeitenwende". Manche Katholiken und Kirchgänger vor allem im südlichen Europa räumen ein, der alte Ritus mit dem guten alten Latein sei doch "viel feierlicher, viel erhabener" gewesen. "Hic est enim calix sanguinis mei" klinge einfach viel schöner als "Das ist der Kelch meines Blutes", wie der erste Satz der Wandlungsworte bei der Eucharistiefeier auf Deutsch heißt. "Pater noster, qui es in caelis" sei schlichtweg bewegender als "Vater unser, der Du bist im Himmel". Doch "Papa Ratzinger" treibt auch noch anderes um: Seit Jahren macht der konservative Mann aus Bayern aus seinem Unmut über allzu viele Freiheiten meist jüngerer Priester bei der Messe keinen Hehl. Leisen Spott hat er übrig für solche Geistlichen, die die neue Messe als eine "Ermächtigung oder gar als Verpflichtung zur `Kreativität`" sehen; er spricht von "kaum erträglichen Entstellungen der Liturgie". Auch darum geht es dem Papst in seinem neusten Schreiben. Keine Entscheidung Benedikts hatte bisher so hohen Symbolcharakter. Berliner Zeitung: Kommentar: Papst Benedikt macht einen Schritt zurück Es ist gut möglich, dass der lateinische Ritus mit seiner feierlichen, der Alltäglichkeit enthobenen Sprache einem Interesse am Heiligen, am Mysterium, auch am Schönen mehr entgegenkommt als die neue volkssprachliche Form. Man kann dieses Interesse als Ausdruck unserer Gegenwart verstehen. APA Kommentar von Petra Mihály: Papst gibt alte katholische Messe frei In seinem noch als Kardinal geschriebenen Buch "Der Geist der Liturgie" befürwortete Joseph Ratzinger zwar nicht die vollständige Rückkehr zur "Alten Messe", stellte jedoch die Bedeutung der Liturgie als etwas Mystisches und auf Gott Ausgerichtetes heraus. Dementsprechend sprach er sich auch klar gegen liturgische Missbräuche wie etwa von Priestern "selbstgedichtete" Messtexte aus. Mit der Liberalisierung der Alten Messe scheint es Benedikt XVI. nun darum zu gehen, den alten Ritus sozusagen als "Prüfstein" für eine würdige Feier des "Novus Ordo" in der Kirche zu etablieren. Annäherung an die Orthodoxie Noch bedeutender scheint aber das ökumenische Ziel von Benedikt XVI. mit diesem Schritt zu sein. Die Annäherung zur orthodoxen Kirche - mit der langfristigen Möglichkeit einer Wiedervereinigung von Ost-und Westkirche - ist dem jetzigen Papst seit jeher ein besonderes Anliegen. Doch gerade in der Orthodoxie hat die Liturgie eine noch viel größere Bedeutung für Theologie und Glaubensleben als im Westen. Die in der orthodoxen Kirche heute verwendeten Liturgien sind seit Mitte des ersten Jahrtausends praktisch unverändert geblieben. Auch daher war und ist die plötzliche Einführung des völlig neuen Messritus von 1970 in der Westkirche den Orthodoxen ein Dorn im Auge. Sie gilt vielen von ihnen als Beweis, dass die Westkirche die Liturgie nicht als etwas Heiliges, sondern als etwas Beliebiges betrachtet. Eine Liberalisierung des altehrwürdigen römischen Messritus könnte daher immerhin als Zeichen des guten Willens gegenüber den Orthodoxen gedeutet werden und die Bedeutung der Liturgie auch für die Westkirche wieder hervorheben. Rheinischer Merkur: Deutsche Bischöfe an Benedikts Seite Updates möglich! Kathpedia: Summorum Pontificum Foto: (c) kath.net Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuBenedikt XVI.
| Top-15meist-gelesen
| |||
© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz |