Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan: Eklat in Washington zeigt, wie Diplomatie nicht geht
  2. Auf dem linken Auge blind
  3. 80 Jahre Frieden sind genug – oder wie die Weltpolitik gerade an der Zündschnur rumfummelt
  4. Kennen Sie die 'Sturmnovene' zum Prager Jesulein?
  5. Erstmals in Berlin: Bezirksrathaus erhält Ramadan-Beleuchtung
  6. Irres Gerichtsurteil: Ein IS-Terrorist darf aus Deutschland nicht abgeschoben werden
  7. Trumps Aschermittwochsbotschaft: „Heute tragen die Anhänger Christi Aschekreuze auf der Stirn“
  8. Dikasterium für die Glaubenslehre bekräftigt: Schriften von Maria Valtorta sind nicht übernatürlich
  9. Papst-Zustand wieder verschlechtert - Akute Atemnot!
  10. Studie: Zehn Prozent der Babys, die im zweiten Trimester abgetrieben werden, überleben
  11. „… und schon war das Urteil gefällt: Rechten-Treffen mit christlicher Prominenz“
  12. Bangen um Papst Franziskus geht weiter
  13. Deutsche Polizeigewerkschaft fordert sofortigen Stopp des Aufnahmeprogramms der Bundesregierung
  14. Bericht: USAID finanzierte Maßnahmen gegen PiS-Regierung in Polen
  15. 25 Dinge, auf die du in der Fastenzeit verzichten kannst

'Der Papst konnte die Äußerungen von Williamson gar nicht kennen'

2. Februar 2009 in Deutschland, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal Karl Lehmann zur Williamson-Diskussion: "Ich muss sagen, es tut mir für den Papst leid, der ja die lautersten Absichten hatte"


München (kath.net)
Kardinal Karl Lehmann, der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, hat am Wochenende gegenüber der Zeitung "Die Welt" zu Vorgängen rund um die Aufhebung der Exkommunikation der vier Piusbruderschaftsbischöfe geäußert und Papst Benedikt XVI. in Schutz genommen. Wörtlich sagte er: "Glücklich war das nicht. Freilich ist in der Öffentlichkeit manches entstellt worden. So entstand etwa der Eindruck, Benedikt XVI. habe die Exkommunikation aufgehoben, obwohl er die Interview-Äußerung von Bischof Williamson kannte, in der er den Holocaust leugnete. Tatsächlich aber hat Williamson das Interview erst nach der Exkommunikation gegeben, der Papst konnte die Äußerungen gar nicht kennen. Dennoch: Wenn jetzt der Präsident der Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“, der kolumbianische Kardinal Hoyos, sagt, er habe nichts gewusst, dann muss ich schon sagen: Es hat durchaus die Möglichkeit gegeben, sich ein zutreffendes Bild von Williamson zu machen, denn dieser hat sich ja schon öfter zu anderen Themen problematisch geäußert. Dieses Wissen hätte man eigentlich voraussetzen müssen."


Lehmann meinte dann, dass es für immer schon klar war, dass es der Traditionalistenbewegung um Erzbischof Lefebvre nicht in erster Linie um liturgische Fragen gehe. "Es ging ihnen im Kern um inhaltlich-dogmatische Fragen. Vor allem waren sie strikt gegen „Dignitatis humanae“, die Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils zur Religionsfreiheit, sie konnten sich damit nie abfinden.", meinte der Kardinal, der die Formulierung, es sei bei dem Konzil eher um pastorale und nicht so sehr um dogmatische Fragen gegangen, für viel zu weich hält. Seiner Meinung nach haben sich die Lefebvre-Leute mit der Botschaft des Konzils, dass es in Glaubensfragen keinen Druck geben dürfe und die Kirche auf weltliche Machtansprüche verzichtet, niemals abgefunden.

Laut Lehmann sei für den unbefangenen Betrachter die Entscheidung des Papstes für eine größere Liberalisierung des tridentinischen Ritus und die Frage „Karfreitagsfürbitten“ sicher ein seltsames Licht. Das habe mit den Äußerungen von Williamson zu tun. "Viele glauben nun, das liege alles auf einer Linie. Das ist zwar nicht der Fall – dass es aber so wahrgenommen werden konnte, das ist schon eine schlimme Sache. Ich muss sagen, es tut mir für den Papst leid, der ja die lautersten Absichten hatte. Aber offensichtlich sind im Vatikan die politischen Zusammenhänge und Verflechtungen zu wenig beachtet worden.", betonte der Mainzer Bischof.

Auf die Frage, ob denn Lefebvre-Anhänger bedenkliche politische Positionen, vertreten, meinte der Kardinal: "Gewiss, da bin ich mir sicher. Wie ich sie überhaupt gar nicht in erster Linie als theologisch motivierte Bewegung wahrnehme. Sie stehen teilweise in der Tradition der „Action française“, jener radikal nationalistischen Bewegung, die in Frankreich um 1900 herum entstanden war, nach der Dreyfus-Affäre. Diese Bewegung gab sich militant katholisch, war monarchistisch und antisemitisch – weswegen sie Pius X. schon 1914 für nicht vereinbar mit der katholischen Religion erklärt hatte. Im Milieu der Lefebvre-Anhänger hat man sich bis heute nicht mit der Französischen Revolution abgefunden. Aber die Gruppe ist gottlob sehr klein. Und wenn sie sich so sehr auf die lateinische Liturgie konzentriert, werden damit nur ihre wahren Absichten verschleiert. Hier gibt es zu einfache Antithesen: Kollegialität der Bischöfe ist kein Verlust der Autorität des Papstes, ökumenisches Bemühen kein Verrat an der Wahrheit."

Diskussion im Forum


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Lehmann

  1. DBK-Vorsitzender Lehmann im Jahr 2000: „Ich kann nur davor warnen“!
  2. „Auf Wiedersehen!“
  3. „Auf Wiedersehen!“
  4. Kardinal Lehmann in der Bischofsgruft des Mainzer Domes beigesetzt
  5. Kardinal Lehmann in der Bischofsgruft des Mainzer Domes beigesetzt
  6. Erstes Requiem für Kardinal Lehmann
  7. Papst: Lehmann war Brückenbauer in Kirche und Gesellschaft
  8. Der Mainzer Kardinal Lehmann ist verstorben
  9. Kritischer Zustand von Lehmann - Kohlgraf ruft Gläubige zum Gebet auf
  10. Mainz: Rücktritt von Kardinal Lehmann von Papst angenommen






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Papst-Zustand wieder verschlechtert - Akute Atemnot!
  3. 25 Dinge, auf die du in der Fastenzeit verzichten kannst
  4. Kennen Sie die 'Sturmnovene' zum Prager Jesulein?
  5. 80 Jahre Frieden sind genug – oder wie die Weltpolitik gerade an der Zündschnur rumfummelt
  6. Am Freitag 'Atemkrise' bei Franziskus - Papst musste künstlich beatmet werden
  7. Im Hinaufhören zu Gott frei werden – Christa Meves zum 100. Geburtstag
  8. „… und schon war das Urteil gefällt: Rechten-Treffen mit christlicher Prominenz“
  9. Auf dem linken Auge blind
  10. Dikasterium für die Glaubenslehre bekräftigt: Schriften von Maria Valtorta sind nicht übernatürlich
  11. In eigener Sache: Newsletter auf X, Telegram & WhatsApp
  12. Vatikan: Eklat in Washington zeigt, wie Diplomatie nicht geht
  13. Bangen um Papst Franziskus geht weiter
  14. Irres Gerichtsurteil: Ein IS-Terrorist darf aus Deutschland nicht abgeschoben werden
  15. Russische Rentnerin an Putin & Co.: 'Wo auch immer wir sind – es herrscht Krieg'

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz