Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  2. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  3. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  4. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  5. Drei Nonnen für ein Halleluja
  6. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  7. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  8. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  9. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  10. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  11. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  12. Brötchentüten für die Demokratie
  13. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  14. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  15. Das letzte Wort des Gekreuzigten: Der Schrei Jesu als Hingabe und Quelle der Hoffnung

Freimaurer contra Kirche?

7. Juli 2010 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Belgiens Sommerkrimi wird täglich um neue Kapitel bereichert. Die Missbrauchsopfer bleiben dabei allerdings auf der Strecke. Von Christoph Lennert (KNA)


Brüssel (Kath.net/KNA)
Der Name «Dutroux» genügt in Belgien noch immer, um die Emotionen zu schüren. Der Fall des Mörders und Kinderschänders Marc Dutroux, der 2004 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, hatte das Land Ende der 90er Jahre zutiefst erschüttert. Grund waren nicht nur die Grausamkeiten, die Dutroux und seine Mittäter begingen, sondern auch die Justizversäumnisse und -irrtümer während der Aufklärung. Noch immer glauben einige an ein Netzwerk von Kinderschändern, in das höchste Kreise verstrickt gewesen sein sollen - auch wenn eine parlamentarische Untersuchungskommission dafür keine Belege fand.

Nun wird der Name «Dutroux» auch mit der belgischen Kirche in Verbindung gebracht. Angeblich haben die Ermittler bei der umstrittenen Durchsuchung am Sitz des Erzbistums Mechelen-Brüssel Ende Juni vertrauliche Auszüge aus den Dutroux-Akten gefunden. Woher diese Information stammt, ließen die Medien offen. Der Sprecher der Bischofskonferenz, Eric de Beukelaer, rief denn auch zu großer Vorsicht ob ihres Wahrheitsgehaltes auf.


In der Tat: Wollte man in Belgien einer Person oder Institution gleich welcher Couleur schaden - eine Verbindung zum Dutroux-Dossier herzustellen wäre die einfachste Methode. Ob hier interessierte Kreise eine Falschinformation lancierten, wird sich herausstellen. Sollte es aber tatsächlich vertrauliche Dutroux-Dokumente der Justiz im Erzbischöflichen Palais gegeben haben, müssen die Verantwortlichen der Kirche klären, was sie dort zu suchen hatten. Wenn es sie gab, dürfte der ehemalige Hausherr, Kardinal Godfried Danneels (77), den Behörden dazu schon etwas gesagt haben.

Denn Danneels wurde am Dienstag von der Brüsseler Staatsanwaltschaft verhört. In den vergangenen Tagen waren gegen ihn, der in den Medien über Jahre als Repräsentant einer modernen Kirche bejubelt worden war, mehrfach Vorwürfe laut geworden. Immer häufiger werden Stimmen zitiert, die ihm vorwerfen, Missbrauchsvorwürfen gegen Geistliche nicht ausreichend gründlich nachgegangen zu sein. In der Zeitung «De Standaard» nahm der Rechtsanwalt und Friedensrichter Paul Quirynen Danneels und die Bischöfe am Dienstag in Schutz: Die Bischöfe würden an den Pranger gestellt für Sachverhalte, die schändlich blieben, aber juristisch gesprochen schon längst verjährt seien.

Ein Rätsel immerhin ist angeblich gelöst: Ebenfalls «De Standaard» glaubt zu wissen, warum Ende Juni auch die Gräber von Kardinälen in der Mechelner Kathedrale aufgebohrt wurden: Die frühere Vorsitzende der Missbrauchs-Untersuchungskommission habe gegenüber der Staatsanwaltschaft behauptet, Danneels habe in der Krypta geheime Dossiers versteckt. Gefunden worden sei aber nichts.

Immer größer wird für Beobachter der Verdacht, die Affäre um real existierende Missbrauchsfälle in der belgischen Kirche könne zu einem Streit zwischen weltanschaulichen Richtungen werden. Der Jurist Walter Van Steenbrugge: «Das sieht mehr und mehr nach einem Krieg zwischen der Loge und der Kirche aus.» Ein Indiz ist für ihn, dass die belgische Generalstaatsanwaltschaft - die der Kirche nahestehe - ungewöhnlich schnell Ermittlungen eingeleitet habe, um die Rechtmäßigkeit der Razzia der Brüsseler Staatsanwaltschaft zu untersuchen. Die nämlich stehe den Freimaurern nahe.

Die Ermittlungen der Brüsseler Staatsanwaltschaft können zwar vorläufig weitergehen. Doch gleichzeitig prüft die Generalstaatsanwaltschaft, ob die umstrittenen Durchsuchungen -
Codename: «Operation Kelch» - überhaupt rechtens waren. Wenn nicht, könnten die Beschlagnahmen für nichtig erklärt werden. Darüber werde ein Gericht womöglich noch in diesem Monat urteilen, heißt es in belgischen Medien.

Leidtragende sind in den Augen von Anwalt Quirynen und Jurist Van Steenbrugge angesichts solcher Querelen die Missbrauchsopfer. Sie gerieten nun erneut aus dem Blickfeld, warnt Quirynen. «Es geht schon lange nicht mehr um die Opfer», ist Van Steenbrugge sogar sicher.

(C) 2010 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Belgien

  1. Belgien: Nach Papstaussagen zu Abtreibung und Frauen wollen sich nun 520 Personen ‚enttaufen’ lassen
  2. Katholische Bischöfe Flanderns veröffentlichen Segnungsfeier für Homosexuelle
  3. Belgien: Jüdische Organisationen kippen Gottesdienstverbot – Bischöfe solidarisch mit Regierung
  4. Belgien: De Kesel gibt aus gesundheitlichen Gründen Leitung ab
  5. Belgien: Ärzte warnen vor neuem Abtreibungsgesetz
  6. Belgien: Ärzte warnen vor neuem Abtreibungsgesetz
  7. Es geht weiter
  8. Hat Kardinal De Kesel homosexuelle Akte gebilligt?
  9. Papst löst Priesterbruderschaft der heiligen Apostel auf
  10. Belgien: Kreuze müssen aus den Räumen des Roten Kreuzes verschwinden






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. Drei Nonnen für ein Halleluja
  4. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  5. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  6. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  7. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  8. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  9. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  10. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  11. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  12. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  13. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  14. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  15. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz