Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  5. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  6. Der verkleidete Menschenfreund
  7. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  8. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  9. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  10. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  11. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  12. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  13. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  14. Wörthersee: Kirche plant Strandbad bei Maria Wörth - Investitionsvolumen rund 70 Millionen Euro
  15. Wer viel wallfahrtet...

Carpe Diem

1. Jänner 2011 in Österreich, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Rundfunkansprache von Diözesanbischof Klaus Küng zum Neuen Jahr.


St. Pölten (www.kath.net)
Liebe Hörerinnen und Hörer!

Einmal mehr stehen wir vor dem Ende eines Jahres und vor dem Anfang eines Neuen.

Was ist eigentlich die Zeit? Wenn wir darüber nachzudenken beginnen, geraten wir in einen inneren Zwiespalt: Einerseits scheint es uns etwas Selbstverständliches, etwas, was jeder weiß und kennt, andererseits ist es gar nicht einfach zu sagen, was eigentlich Zeit ist. Augustinus schreibt in seinem „Bekenntnissen“ mit humorvollem Beiklang: „Wenn niemand mich danach fragt, weiß ich es; will ich’s einem Fragenden erklären, weiß ich es nicht“ (Confessiones 11. Buch 14).

Der Wechsel der Jahreszahl sagt uns: Die Zeit geht weiter. Viele Menschen verbringen den Silvesterabend ausgelassen; sie unterhalten sich, stoßen miteinander an, wünschen sich alles Gute, machen sich nicht viele Gedanken, freuen sich. „Carpe diem“, sagt der alte griechische Philosoph. „Nütze den Tag“ im Sinne von „Lass es Dir gut gehen!“ – warum nicht ? Und doch ist Silvester eine Einladung zum Nachdenken. Adalbert Stifter hat zwei Jahre vor seinem Tod in einer Betrachtung „Silvesterabend“ geschrieben: „Silvesterabend ist“, sagen die Leute. „ein Jahr ist in einigen Stunden aus und ein Neues beginnt“. „Es ist ein wichtiger Zeitabschnitt“, urteilen die anderen, „Es hat das, es hat jenes gebracht, was wird das Neue bringen?“


Silvester fordert dazu auf zu fragen: Wo stehe ich? Wie nütze ich die Zeit, die mir gegeben ist? Jesus sagt: „Man muss die Werke wirken, solange es Tag ist. Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.“

Derzeit reden alle von der Entwicklung in der Wirtschaft, vom Sparen: Ist das schon alles, was wichtig ist? Man redet auch viel von der Kirche, meist nur vom Negativen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass sich manche fast darüber freuen, Negatives über die Kirche sagen zu können. Es scheint ein guter Grund, um von der Kirche endgültig wegzugehen. Mich erinnert es an eine kritische Situation im Leben Jesu. Als sich seine Zuhörer an seinen Aussagen Anstoß nahmen, sagte er zu seinen Jüngern: „Wollt auch ihr weggehen?“ Petrus aber gab ihm zur Antwort: „Wohin sollen wir gehen? Nur Du hast Worte des Ewigen Lebens.“ Das beschäftigt mich in diesen Tagen und ich überlege mir, was Gott von mir erwartet. Ich möchte nicht unvorbereitet von den Fragen Gottes überrascht werden, die er stellen wird, wenn eines Tages für mich die Zeit reif wird, die Zeit vorbei ist und das Ewige Leben anfängt. Mit dem Blick auf die Ewigkeit und im Bewusstsein, dass unser Leben begrenzt ist, wird jeder Tag, jede Stunde bedeutsam und es ist wichtig, dass wir die Zeit als einen uns anvertrauten Schatz betrachten, mit dem wir fleißig und bedacht Handel treiben müssen.

Jochen Klepper hat 1938, in schweren Tagen den Gebetstext gedichtet: „Der Du allein der Ewige heißt und Anfang, Ziel und Mitte weißt, im Fluge unserer Zeiten: Bleib Du uns gnädig zugewandt und führe uns an Deiner Hand, damit wir sicher schreiten.“ (Gotteslob Nr. 157).

Ich wünsche Ihnen Gottes Segen für das Neue Jahr, die Gnade, die Zeit, die Ihnen Gott schenkt, gut zu nützen. Es möge Ihnen gelingen, viel Gutes an Land zu ziehen, sodass es Ihnen für die ganze Ewigkeit bleibt.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ja zur Kirche

  1. Papst Benedikt XVI.: 'Ich freue mich sehr, dass es kath.net gibt'
  2. Aktion JA! zur Kirche noch bis Ende Mai!
  3. Die JA! zur Kirche Postkarte - Jetzt bei kath.net bestellen
  4. 'Ich freue mich über diese Initiative'
  5. Papst Benedikt empfängt JA! zur Kirche am 9. Juni
  6. JA' zur Kirche jetzt auch in Kroatien und in der Slowakei
  7. JA! zur Kirche - Große Solidaritätsaktion für Papst und Kirche
  8. 'In dem Maß, wie jemand die Kirche liebt, hat er den Heiligen Geist'






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  5. Der verkleidete Menschenfreund
  6. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  7. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  8. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  9. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  10. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  11. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  12. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  13. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  14. Wörthersee: Kirche plant Strandbad bei Maria Wörth - Investitionsvolumen rund 70 Millionen Euro
  15. „Viel schöner als alles andere, was ich davor erlebt habe!“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz