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Ägypten: Wieder Übergriffe auf Kopten

20. Jänner 2012 in Aktuelles, 11 Lesermeinungen
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Eine Welle islamistischer Gewalt gegen die christliche Minderheit - Verwüstungen in neugebauter Kirche direkt vor der Einweihungsfeier - Polizei schaut tatenlos zu. Von Michael Hesemann


Kairo (kath.net/mh) Am gestrigen 19. Januar wollten Ägyptens Kopten, die sich nach dem julianischen Kalender richten, eigentlich friedlich das Fest der Erscheinung des Herrn feiern. Sie konnten nicht ahnen, dass es an diesem Tag zu den seit Jahresbeginn gewalttätigsten Ausschreitungen gegen ihre Glaubensbrüder in Unter- und Oberägypten kommen sollte.

Seit gestern Abend berichten die koptischen Fernsehsender des Landes über die jüngste Welle islamistischer Gewalt gegen die christliche Minderheit.

Den Berichten zufolge fand einer der pogromartigen Übergriffe in dem Dorf el-Ibrahimiya (auch als Ibrahim B bezeichnet) in der Diözese Shubra el Kheima nördlich von Kairo statt. Dort war mit Genehmigung der Behörden eine neue Kirche errichtet worden, die, festlich geschmückt, an diesem hohen Feiertag von ihrem Bischof mit einer Festmesse eingeweiht werden sollte. Während einige hundert Gläubige morgens auf die Ankunft ihres Bischofs Markos warteten, tauchte plötzlich eine mit Schlagstöcken und Eisenstangen bewaffnete Gruppe radikalislamischer Salafisten auf. Sie prügelten sich ihren Weg frei, um in die Kirche einzudringen und das Gotteshaus zu verwüsten. Als die unbewaffneten Kopten die Polizei riefen, schickte diese zwar einen Streifenwagen, doch die Ordnungshüter schauten nur zu, statt dem Vandalismus ein Ende zu setzen. Stattdessen forderten jetzt die Angreifer von den Kopten, die Genehmigung für den Bau der Kirche vorzulegen. Weil man ihnen nicht glaubte, dass alles rechtens war, zitierten sie den Bürgermeister herbei, der tatsächlich ebenfalls nach einiger Zeit eintraf. Doch statt die koptische Minderheit zu schützen, stellte er fest: „Ein schöner, solider Bau. Der eignet sich gut als Moschee oder als Krankenhaus“. Seitdem wird den Berichten zufolge in den 25 Moscheen des Dorfes zum Sturm auf die Kirche aufgerufen. Zeitgleich strömten junge Kopten in ihr neues Gotteshaus, um zu beten und es, so wörtlich, „notfalls mit ihrem Blut zu beschützen“.


Weitere Berichte über Unruhen stammen aus dem Dorf el-Rahmaniya bei Qena in Oberägypten, ca. 60 Kilometer nördlich von Luxor. Dort wurde gestern seit den muslimischen Morgengebeten eine regelrechte Hetzjagd auf Kopten veranstaltet, mit dem Ziel, die Christen aus der Region zu vertreiben. Bewaffnete salafistische Schlägertrupps drangen den Berichten zufolge in ein christliches Haus nach dem anderen ein, um dort alles zu verwüsten und die Bewohner zu bedrohen. Zu Dutzenden wurden auch die Autos der Christen ramponiert. Augenzeugen zufolge sollen Männer mit Maschinengewehren Munition abgefeuert haben; ob es bereits zu Todesopfern kam, ist noch nicht bekannt. Andere Salafisten drohten mit Molotowcocktails oder Benzinkanistern. Auf ein Eingreifen der Sicherheitskräfte wartete man zunächst vergeblich. Der koptische Fernsehsender altarek-TV spielte den Anruf eines jungen Kopten ein, der in Panik in den Hörer brüllte. Ihm zufolge waren die Wahlen, die derzeit in Ägypten stattfinden, Auslöser dieses massiven Einschüchterungsversuches gewesen. Der Zeuge erklärte: „Man hat uns heute verboten zu wählen, jeder Kopte wurde behindert. Ihr hört jetzt, wie sie uns überfallen, sie schreien Allahu akhbar! Mindestens 200 schwerbewaffnete Männer ziehen von Haus und Haus und suchen uns. Wir haben ihnen nichts getan, wir wollten sogar den Muslim wählen, den sie uns als Kandidaten vorsetzten, doch sie jagen uns. Gott stehe uns bei!“

Als dann endlich doch eine Hundertschaft der Polizei eintraf, wurden statt der Salafisten die Kopten niedergeknüppelt und zu Dutzenden verhaftet. Gegen Abend sollen sich die Unruhen auf das Dorf Nag Hammadi ausgeweitet haben, das durch den Fund frühchristlicher Schriftrollen berühmt wurde; auch hier kam es schon früher zu Ausschreitungen radikalislamischer Schläger gegen Christen.

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Foto: Die koptische Kirche ist eine Märtyrerkirche


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