Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan verbietet Alte Messe im Bistum Tyler
  2. Franziskus an Beichtväter: Gebt auch Andersglaubenden den Segen
  3. Die Kirche und das Ende der Ampel
  4. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  5. Der alte und künftige römische Ritus
  6. Bischof Paprocki verteidigt Gebet zum Erzengel Michael am Ende der Messe
  7. Kardinal Müller: „Deshalb haben sich Katholiken für Trump entschieden“
  8. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  9. Studie: Antibabypille führt zu Schrumpfung des Gehirns
  10. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  11. „Je présente mes excuses aux catholiques” - „Ich entschuldige mich bei den Katholiken“
  12. Links-Katholiken und Trump ODER wenn der Verstand aussetzt
  13. ‚Markus Krall ist kein Antisemit’ – Portal der Schweizer Bischöfe muss Widerruf veröffentlichen
  14. „Ist die Synode über ‚Synodalität‘ reibungslos zu Ende gegangen?“
  15. Nicaragua: Bischofskonferenz-Vorsitzender wurde ins Exil geschickt

Ägypten: Bisher knapp 1.200 Kirchen "legalisiert"

12. Oktober 2019 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


2016 beschlossenes Gesetz machte restriktiven "Zehn Regeln" für Kirchenbauten oder Kirchenrenovierungen aus den 1930er Jahren ein Ende


Kairo (kath.net/KAP) In Ägypten schreitet der Prozess der "Legalisierung" christlicher Gotteshäuser voran, die in der Vergangenheit ohne die erforderlichen Genehmigungen errichtet worden waren. Das "Ad hoc"-Regierungskomitee, das zur Überprüfung dieser Fälle eingerichtet worden ist, hat dieser Tage mitgeteilt, dass wieder die Legalität von weiteren 62 koptischen Kirchenbauten festgestellt worden sei. Bisher seien insgesamt 1.171 Kirchen von dem Ausschuss überprüft und "legalisiert" worden. Der Überprüfungs- und Legalisierungsprozess begann auf Grund eines im August 2016 vom ägyptischen Parlament beschlossenen neuen Gesetzes über den Bau und die Verwaltung von Gotteshäusern.

Am 5. August untersagte ein Verwaltungsgericht in Alexandrien auch den Abriss einer griechisch-orthodoxen Kirche in der Provinz Beheira. Das Gericht berief sich auf eine bereits vor zwölf Jahren ergangene, aber nicht ausreichend implementierte höchstgerichtliche Entscheidung, wonach Kirchen und Moscheen gleich zu behandeln seien. Auch Al Azhar, die höchste Autorität des sunnitischen Islam, hat festgestellt, dass das islamische Gesetz Kirchenbauten nicht verbiete und dass christliche Gotteshäuser vor Abriss geschützt werden müssen.


Das "Ad hoc"-Komitee hat die Aufgabe, zu prüfen, ob Tausende von christlichen Kirchen, die in der Vergangenheit ohne die erforderlichen Genehmigungen errichtet worden sind, die im neuen Gesetz festgelegten Standards erfüllen. In den letzten Jahrzehnten waren viele Kirchen und Kapellen wegen der zu diesem Zeitpunkt noch äußerst restriktiven ägyptischen Gesetzeslage ohne alle erforderlichen Genehmigungen gebaut worden. Die Existenz dieser "illegalen" Gotteshäuser wird vor allem auf dem Land immer wieder von islamistischen Gruppen als Vorwand für Gewalt gegen Christen benutzt.
Das Gesetz vom August 2016 stellt für die christlichen Glaubensgemeinschaften in Ägypten einen wichtigen Fortschritt im Vergleich zu den sogenannten "Zehn Regeln" dar, die 1934 von schon damals islamistisch eingestellten Referenten des Innenministeriums der ohnehin restriktiven osmanischen Gesetzgebung hinzugefügt worden waren. Die osmanische Gesetzgebung untersagte u.a. bis zur "Tanzimat"-Epoche im 19. Jahrhundert die Errichtung von Kuppeln über christlichen Gotteshäusern, die Anbringung und das Läuten von Glocken.

Nach den "Zehn Regeln" war der Bau neuer Kirchen in der Nähe von Schulen, Regierungsgebäuden, Wohngebieten, Eisenbahnlinien und Kanälen grundsätzlich verboten. Für Neubauten oder Renovierungen von christlichen Gotteshäusern wurde ein überaus kompliziertes Genehmigungsverfahren festgelegt, das für Genehmigungen die Unterschrift des Königs (bzw. später des Präsidenten der Republik) erforderte. Die strikte Anwendung dieser Regeln verhinderte den Bau neuer christlicher Kirchen in vielen vor allem ländlichen Gebieten.

Um die neue Einstellung gegenüber dem Bau christlicher Gotteshäuser sichtbar zu dokumentieren, ließ Präsident Abd-el-Fattah al-Sisi im Herzen der neuen Hauptstadt Neu-Kairo eine koptische Kathedrale - das größte christliche Gotteshaus des Nahen Ostens - und eine Moschee nebeneinander errichten. Der Brauch, Kathedrale und Freitagsmoschee nebeneinander zu bauen, war vor allem im syrischen und mesopotamischen Raum auch früher üblich.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ägypten

  1. Papst gedenkt der Opfer von Kirchenbrand in Ägypten
  2. Ägypten: Mindestens 41 Tote bei Brand in koptischer Kirche in Kairo
  3. Ägypten legalisiert 1.800 kirchliche Gebäude
  4. Ägypten: „Ich habe Mitleid mit den Tätern“
  5. Bedeutendes frühchristliches Heiligtum in Kairo restauriert
  6. Keine Angst vor Corona
  7. Ägypten: Wegen Pandemie keine öffentlichen Ostergottesdienste
  8. Katharinenkloster auf der Sinai-Halbinsel besser zu erreichen
  9. Ägypten: Regierung legalisiert weitere christliche Kirchengebäude
  10. Ägypten: Mutmaßliche Täter des Anschlags auf Kopten erschossen







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN!
  2. Kardinal Müller: „Deshalb haben sich Katholiken für Trump entschieden“
  3. Die Kirche und das Ende der Ampel
  4. Links-Katholiken und Trump ODER wenn der Verstand aussetzt
  5. Bischof Paprocki verteidigt Gebet zum Erzengel Michael am Ende der Messe
  6. „Je présente mes excuses aux catholiques” - „Ich entschuldige mich bei den Katholiken“
  7. Vatikan verbietet Alte Messe im Bistum Tyler
  8. Franziskus an Beichtväter: Gebt auch Andersglaubenden den Segen
  9. Die ersten Personalentscheidungen von Trump werden den Autokraten dieser Welt nicht gefallen
  10. „Ist die Synode über ‚Synodalität‘ reibungslos zu Ende gegangen?“
  11. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  12. Paris: Weitere Details zur Wiedereröffnung von Notre-Dame bekannt
  13. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  14. „Demokratie, in der nur noch linke Positionen zulässig sind, ist keine Demokratie“
  15. Bischof Barron will Synode für „überwältigende Mehrheit der Laien“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz