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Irischer Sender wegen Verleumdung von Priester bestraft

5. Mai 2012 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
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Es waren schwerwiegende rufschädigende und unwahre Beschuldigungen verbreitet worden. Vor Gericht wurde der Priester durch Vaterschaftstests entlastet.


Dublin (kath.net/KNA) Wegen falscher Vergewaltigungsvorwürfe gegen einen katholischen Priester muss der irische Sender RTE 200.000 Euro Strafe zahlen. Die staatliche Rundfunkbehörde BAI begründete diese Sanktion mit der Verletzung der journalistischen Sorgfaltspflicht und unlauteren Recherchemethoden, wie der Sender selbst am Freitagabend berichtete. So seien in der betreffenden Sendung schwerwiegende rufschädigende und unwahre Beschuldigungen verbreitet worden. Der Einsatz einer versteckten Kamera und Überraschungsinterviews stellten zudem unangemessene Eingriffe in die Privatsphäre des Geistlichen dar.


Im Mai 2011 war der Priester Kevin Reynolds in der Serie «Prime Time Investigates» bezichtigt worden, 1982 in Kenia ein Mädchen vergewaltigt und ein Kind mit ihr gezeugt zu haben. Reynolds musste nach dem Beitrag von seinem Priesteramt zurücktreten und seine Gemeinde verlassen. Im September wurde er durch zwei Vaterschaftstests entlastet. Ein irisches Gericht sprach ihm eine umfangreiche Entschädigung zu. Zuvor hatte sich RTE für die falschen Vorwürfe entschuldigt. Die Anschuldigungen seien «ohne jegliche Basis» und hätten nicht gesendet werden dürfen, räumte der Sender ein.

Im vergangenen November hatte Irlands Kommunikationsminister Pat Rabbitte die Behörde BAI beauftragt, die Umstände der Sendung aufzuklären. Anfang April stellte RTE die Serie «Prime Time Investigates» ein. Die Maßnahme sei Teil einer «vollständigen Umstrukturierung» des öffentlich-rechtlichen Senders, hieß es. Man wolle verlorenes Vertrauen zurückgewinnen und die redaktionelle Kontrolle verbessern. Im Zuge der Umstrukturierung sollten Journalisten und Programmverantwortliche nachgeschult und neue redaktionelle Richtlinien eingeführt werden. Darüber hinaus kündigte der Sender personelle Veränderungen an.

(C) 2012 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 suvero 6. Mai 2012 
 

Da grundsätzlich alle Priester unter Verdacht gestellt wurden (mein pers. Eindruck) war es ein leichtes Spiel einen unbescholtenen Mann durch unhaltbare Gerüchte zu demontieren. Hauptsache Stimmungsmache gegen die kath. Kirche und ihre Priester. Wieviel Unheil damit angerichtet wird spielt keine Rolle. Sehr traurrig


2
 
 Veritas 5. Mai 2012 
 

Unkontrollierte Macht

@Waldi
Genauso ist es: Gerüchte statt Fakten, Meinung statt Information, hinrichten statt berichten. Um im Kampf um Auflagen und Quoten die Nase vorn zu haben, zählt die Geschwindigkeit mehr als die Wahrheit. Da wird jedes noch so unglaubliche Gerücht verbreitet, ohne den Wahrheitsgehalt zu überprüfen, Hauptsache, man ist schneller als die Konkurrenz. Hinzu kommt, dass die Lust am Skandalisieren an die Stelle gewissenhaften Recherchierens getreten ist. In der Konsequenz führt dies zu \"Schuldig bei Verdacht\", so dass in Umkehrung rechtsstaatlicher Prinzipien die Verdächtigten ihre Unschuld beweisen müssen. Und das Schlimme: Während selbst staatliche Institutionen (in gewissem Rahmen) Kontroll- und Korrekturinstanzen unterliegen, handelt es sich bei den Medien um eine entfesselte, unkontrollierte Macht.


2
 
 Waldi 5. Mai 2012 
 

Die Arbeitsmethode der heutigen Medien lautet:

Zuerst einmal die Rübe ab, im Nachhinein werden wir ja sehen ob die Beschuldigung und der Rufmord gerechtfertigt waren oder nicht. Die heutigen Schmierblätter arbeiten fast ausnahmslos nach dieser Methode.


2
 
 Silvio 5. Mai 2012 
 

Warum nur

muss ich angesichts dieses Berichtes immer an ARD, ZDF, Spiegel, SZ etc. etc. ....in Verbindung mit den Missbrauchsfällen denken?!!?


3
 
 AlbinoL 5. Mai 2012 

ein Bericht über den irischen Kardinal Brady

ist so traurig es auch ist längst überfällig


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