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Bedürfnis und Gewissheit: das Gebet in Wahrheit

6. Dezember 2013 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Beten heißt, Gott lästig zu fallen, Lärm zu machen, damit er uns anhört, in der Gewissheit, dass er eingreifen kann und wird. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as). Das echt christliche Beten schwingt zwischen einem Bedürfnis, das es immer enthält, und der Gewissheit, erhört zu werden, auch wenn man nicht genau weiß, wann das der Fall sein wird. Das ist der Fall, weil der Beter nicht fürchtet, Gott zu stören, und er ein blindes Vertrauen in seine väterliche Liebe hegt. Dies betonte Papst Franziskus nach dem Bericht von „Radio Vaticana“ in seiner heutigen Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“.

Jenes Vertrauen sei blind wie das der beiden Blinden im heutigen Evangelium (Mt 9,27-31), die Jesus hinterher schrien: „Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids!“. Oder wie des Blinden von Jericho, der um das Eingreifen des Herrn mit einer Stimme gebeten habe, die lauter gewesen sei als jene, die einem zum verstummen bringen wolle (vgl. Mk 10, 46-52). Jesus selbst nämlich habe uns gelehrt, „wie ein lästiger Freund“ zu beten, der um Mitternacht um etwas zu essen bittet (vgl. Lk 11,5-8) , oder wie die Witwe beim korrupten Richter:


„Ich weiß nicht, ob das jetzt vielleicht schlecht klingt, aber beten heißt, Gott ein wenig lästig zu fallen, damit er uns anhört. Doch der Herr sagt: wie der Freund um Mitternacht, wie die Witwe beim Richter... Das bedeutet: den Blick auf sich lenken, die Aufmerksamkeit des Herzens Gottes auf sich ziehen... Und das taten auch jene Aussätzige, die näher kamen und sagten: ‚Wenn du willst, kannst du uns heilen!’. Das taten sie mit einer gewissen Sicherheit. So lehrt uns Jesus das Beten. Wenn wir beten, denken wir bisweilen: ‚Aber ja doch, ich sage, dass ich das brauche, ich sage es dem Herrn einmal, zweimal, dreimal, aber nicht so kraftvoll. Dann werde ich müde, darum zu bitten, und vergesse, zu bitten’. Diese da schrien und wurden es nicht müde zu schreien. Jesus sagt uns: ‚Bittet’, aber er sagt uns auch: ‚Klopft an die Tür’, und wer an die Tür klopft, macht Lärm, er stört, er ist lästig“.

Beten heiße also: beharrlich bitten, an der Grenze des Lästigwerdens, aber auch eine unerschütterliche Gewissheit. Die Blinden aus dem Evangelium seien ein weiteres Beispiel. Sie fühlten sich so sicher, um den Herrn um Gesundung zu bitten, denn auf die Frage Jesu, ob sie denn glaubten, dass er sie zu heilen vermöge, antworteten sie ihm: „Ja, Herr! Wir glauben, wir sind sicher“.

„Das Gebet besteht aus diesen zwei Haltungen“, so der Papst: „es ist bedürftig und sicher. Bedürftig ist es immer: wenn wir um etwas bitten, so ist das Gebet bedürftig: ‚Ich brauche das, erhöre mich, Herr!’. Wenn es aber wahr ist, so ist es auch sicher: ‚Erhöre mich! Ich glaube, dass du das tun kannst, weil du es verheißen hast’“.

„Er hat es verheißen“: dies sei der Eckstein, auf dem die Gewissheit des Gebets beruhe. Mit dieser Gewissheit „sagen wir dem Herrn unsere Bedürfnisse, doch in der Gewissheit, dass er es tun kann“. Beten bedeute dann, zu hören, wie Jesus an uns die Frage richte, die er den beiden Blinden gestellt habe: „Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann?“ (Mt 9,28).

„Er kann es!“, so Franziskus abschließend: „Wann er es tun wird, wie er es tun wird, wissen wir nicht. Das ist die Gewissheit des Gebets. Das Bedürfnis, es dem Herrn in Wahrheit zu sagen. ‚Ich bin blind, Herr. Ich habe dieses Bedürfnis. Ich habe diese Krankheit. Ich habe diese Sünde. Ich habe diesen Schmerz...’, aber immer in Wahrheit, so wie es um die Sache steht. Und er hört das Bedürfnis, doch er spürt, dass wir um sein Eingreifen mit Gewissheit bitten. Denken wir darüber nach, ob unser Gebet bedürftig und gewiss ist: bedürftig, weil wir uns selbst die Wahrheit sagen, und gewiss, weil wir glauben, dass der Herr das tun kann, worum wir ihn bitten“.

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