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Elbs: Papst wird Bischofskonferenzen mehr Freiheiten einräumen

1. November 2015 in Österreich, 47 Lesermeinungen
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Feldkircher Bischof in "Presse"-Interview: Größere pastorale Spielräume in Teilkirchen wären "die wirkliche Reform" - Wiederverheiratete: Kritik an Kardinal Pell - "Hätte Entschuldigung der Kirche erhofft".


Wien (kath.net/ KAP)
Die jüngste Bischofssynode im Vatikan war - entgegen mancher Kritik - ein "echter Erfolg": Davon zeigte sich der Feldkircher Bischof Benno Elbs in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Presse" (Samstag-Ausgabe) überzeugt. Zugleich hege er große Erwartungen im Blick auf das päpstliche Abschlussdokument: "Der Papst ist für alle Überraschungen gut" - etwa im Blick auf eine "heilsame Dezentralisierung" der Kirche: "Wenn er das dekretiert ist das schon ein großer Fortschritt". Elbs war neben Kardinal Christoph Schönborn der zweite österreichische Vertreter bei der Synode, die am vergangenen Wochenende in Rom zu Ende gegangen war.

Konkret erwartet sich der Feldkircher Bischof vom Abschlussdokument mehr Freiräume für die Ortskirchen: "Es würde mich sehr wundern, wenn es anders wäre", so Elbs. Dies wäre auch "die wirkliche Reform, weil dadurch größere pastorale Spielräume in den Teilkirchen entstehen, ohne die Grundprinzipien aufzugeben." Positiv überrascht zeigte sich Elbs außerdem im Blick auf die von Franziskus angekündigte Errichtung einer eigenen Kongregation für Laien und Familien. Diese werde "Bewegung in die Sache bringen", zeigte sich der Feldkircher Bischof überzeugt. "Während der Synode hätte ich nicht gedacht, dass es zu diesen Ergebnissen kommt."


Wiederverheiratete: Kritik an Kardinal Pell

Kritik äußerte Elbs indes an einer verengenden Lesart des Synodenabschlussdokuments bei der Frage der wiederverheiratet Geschiedenen. So hatte etwa Kurienkardinal George Pell betont, das Dokument enthalte ein deutliches Verbot des Sakramentenempfangs für Wiederverheiratete. "Das kann ich nicht herauslesen", so die Replik von Bischof Elbs: "Im Gegenteil, es wird die Bedeutung des Gewissens, des Bischofs und der Frage der Schuldhaftigkeit und der Gerechtigkeit im Einzelfall ganz stark betont. Wenn die Schuldhaftigkeit weg fällt, fällt auch der Grund weg, keine Kommunion zu empfangen."

Erhofft hätte sich Elbs indes eine "Entschuldigung der Kirche" im Blick auf Verletzungen, die in der Pastoral etwa ledige Mütter oder Geschiedene erlitten haben und erleiden. Ebenso habe er auf eine "stärkere Berücksichtigung der Ergebnisse der Umfrage in den Diskussionen im Plenum" gehofft.

Dennoch sei er mit dem Erreichten zufrieden, da die nicht zuletzt in Österreich gesuchten Wege einer persönlichen pastoralen Begleitung etwa von Wiederverheirateten nun "von der Kirche als Ganzes als pastoral gedeckt" gelten können: "Bisher war das ein persönlicher Weg, den viele Priester aus pastoraler Überzeugung mit den Betroffenen gegangen sind." Auch wenn eine Zulassung zu den Sakramenten sich nicht ausdrücklich im Dokument finde, so sei der Weg dorthin - die Integration - ausdrücklich erwähnt. Denn "Integration macht ja nicht irgendwo halt", so Elbs.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten.

Foto: (C) Katholische Kirche Vorarlberg


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Lesermeinungen

  11. November 2015 
 

@Adson_von_Melk

Wir sind uns in vielen Fragen einig. Zumindest war das der Eindruck in der Vergangenheit. Wir wissen beide nicht, was eine gewisse "offizielle" Dezentralisierung bringen würde, daher werden wir sicher nicht zerstritten sein, sondern dem jeweils anderen zugestehen, dass auch er recht haben kann.


1
 
  9. November 2015 
 

Zwischen den Stühlen ist gerade der richtige Platz für einen denkenden Menschen

Das war der Schlusssatz eines Vortrags, ich weiß nicht einmal mehr das Thema, den ich vor vielen Jahren an der Katholischen Akademie in Wien gehört habe. Daher würde auch ich mich freuen, dann und wann von Ihnen zu lesen, @Kostadinov. Ürigens, Sie haben es gesehen, die Perle 'Dezentralisierung' beklatsche ich auch nicht.

@Klaffer:
Ja, vielleicht kommen wir uns auch in anderen Punkten näher. Aber, und das ist der springende Punkt: es muss nicht sein. Wir haben hier über eine praktische Frage des Kirchenregiments gesprochen, mit der Sie eher Hoffnungen verbinden und ich eher Befürchtungen. Wenn wir uns einigen, gut, wenn wir uns nicht einigen, auch gut.

Man muss nicht alles zu einer Glaubensfrage machen und im Falle, dass es anders kommt als gewünscht, den Untergang des Abendlandes oder gleich das Ende der "Katholizität" heraufbeschwören.

Ich denke, darauf werden wir uns wiederum einigen können. :-)


2
 
  8. November 2015 
 

@Kostadinov

Ich pass hier nicht rein. Ich sitze zwischen allen Stühlen. Damit haben Sie gut beschrieben, wie ich mich hier schon oft gefühlt habe. Irgendwie sehen wir uns von den Rändern an. Wie wär's, wennn Sie zumindest fallweise mitreden würden?


1
 
 Kostadinov 7. November 2015 

@Adson

Ich pass hier nicht rein. Zu nah am Traditionalisten, nicht jede Franziskus Perle laut beklatschend und dann auch noch ab und zu versuchen , etwas mit einem Augenzwinkern zu posten... Ich sitz hier zwischen allen Stühlen


4
 
 Kostadinov 7. November 2015 

@Antigone

Mein Spruch mit dem Account von @Adson war ein freundlich gemeintes Anpflaumen oder Aufzwicken von Bayern zu Österreicher
Da müsste man eigentlich nicht gleich wieder einen auf Oberlehrer machen;-)


2
 
  7. November 2015 
 

@ Leibniz

"wollen Sie im Ernst die Marginalisierung des Ehesakramentes mit der Bischofswahl vergleichen?"

Wer marginalisiert? Ich sehe keine Marginalisierung. Und ja, warum sollte man nicht die dogmatischen und kanonistischen Möglichkeiten vergleichen? An der Würde des Gegenstandes ändert sich nichts, nur weil mehr Möglichkeiten da sind. Ihr post ist sublim papstfeindlich, da Sie dem Papst diese Marginalisierung unterstellen!


0
 
  7. November 2015 
 

An diesem Punkt werden wir uns dieses Wochenende wohl nicht mehr einig, lieber @Klaffer

Was mich umtreibt ist eben die Frage, welche Fragen allenfalls dezentral entschieden werden können, ohne die Einheit der Weltkirche zu gefährden. Aber damit kann man leben, oder? Die Frage stellt sich ja nicht uns, und mit etwas Geduld werden wir die Antwort von berufener Stelle erhalten. In diesem Sinne: Peace :-)

Sonst sind wir fast einig, denke ich. Im Guten wie im Schlechten hängt tatsächlich sehr viel an der Person/Persönlichkeit des jeweiligen Papstes. Das lernen momentan sehr schmerzhaft einige Christen, die sich noch vor drei Jahren gar nicht genug tun konnten vor lauter "Papsttreue".
(Von solchen hören wir manchmal, @Kostadinov, nicht wahr? Wobei, sie werden jetzt lachen, persönlich tu ich mir mit Benedikt leichter.)

Ein Rad der Geschichte wirklich zurückdrehen kann aber nicht einmal ein Papst, egal ob man das befürchtet (Küng) oder erhofft (Tradis).

Man steigt nicht zweimal in denselben Fluss: Panta Rhei.


0
 
  7. November 2015 
 

Hallo @Kostadinov! Bringen Sie doch auch @Marienzweig hierher zurück

Es gibt ja welche, die lediglich das bekommen, was sie redlich verdient haben. Bei Ihnen beiden tut es mir aber immer wieder leid, Sie in dermaßen schlechter Gesellschaft zu sehen.

Warum im Elend bleiben? Meinen Sie nicht, dass Sie post hoc exilium wieder unter respektable Leute gehen könnten? Wenn nicht jeder eingereichte Beitrag hier auch erscheint (passiert mir genauso) heißt das ja noch längst nicht, dass man 'gesperrt' ist, sondern nur, dass man sich sachlicher oder höflicher ausdrücken sollte.

Ihnen ein schönes Wochenende, Herr Nachbar, und grüßen Sie die lieben Bekannten.


1
 
  7. November 2015 
 

Adson_von_Melk

Ich kenne den Text der Bischofssynode nicht, aber wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist das Hauptergebnis die Hoffnung, dass den Bischofskonferenzen mehr Kompetenzen gegeben werden könnten.

1. Wenn Sie daher den Einleitungssatz ändern in „ … in der Einheit einer starken Weltkirche stehen, die den Bischofskonferenzen mehr Kompetenzen überlässt.“, so könnte ich ihm zustimmen.
2. Dass offene Diskussionen jetzt möglich sind und dass der Papst während der Sitzungen nicht wie ein Monarch auftritt, liegt an der Person dieses Papstes, kann aber bei einem anderen Papst wieder völlig anders ablaufen.
Und letzten Endes trifft der Papst die Entscheidung.
3. Wenn der Umbau des Kardinalskollegiums der Zahl der Katholiken in einem Land angepasst wird, habe ich nichts einzuwenden. Man muss aber bedenken, dass es einen Kirchenaustritt nur in wenigen Ländern gibt (z. B. Deutschland, Schweiz, Österreich).


0
 
  6. November 2015 
 

Geehrtes Forum, was sagen Sie zu folgenden Thesen? Ja, Nein, Vielleicht? :-)

.) Der einzelne Bischof ist seinem Staat und die einzelne Bischofskonferenz ist ihrem Zeitgeist weniger ausgeliefert, wenn sie in der Einheit einer starken Weltkirche stehen. Gerade um dieser Einheit willen ist Kritik am Zentralismus in seiner heutigen Form notwendig.

.) Die (evtl. kontroverse) Beratung wichtiger Fragen in einer Synode mit weltweiter Beteiligung ist ein Fortschritt. Der Papst tritt dort nicht mehr wie ein Monarch auf, sondern als Schiedsrichter.

.) Dann der weitere Umbau des Kardinalskollegiums: Kann doch einfach nicht sein, dass Deutschland doppelt so viele aktive Kardinäle hat wie die Philippinen und gleich viele wie Brasilien!

.) Auf diese Weise könnte man alles Nötige erreichen, ohne sich die geschilderten Gefahren einer Dezentralisierung einzuhandeln.

---------
@Antigone: Genau (und ein paar orf.at Artikel an Sie als PN)


4
 
  6. November 2015 
 

@Kostadinov

Da sehen Sie mal! Schwarz-Weiß-Gucken taugt eben nicht!


1
 
  6. November 2015 
 

Richtig @Klaffer, die Leute wollen sich nichts vorschreiben lassen

Deswegen hat auch jede Großorganisation heutzutage Probleme. Parteien und Gewerkschaften verlieren in Prozent mehr als die Kirchen. Was ich sage:
Die Protestanten sind im freien Fall, die Anglikaner haben sich totgestritten. Ich möchte, dass meiner Kirche erspart bleibt, was Sie hier ab 1948 lesen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Lambeth_Conferences

"Sie akzeptieren nur, was sie auch verstehen"
... und verstehen nur, was sie auch verstehen wollen. Noch schärfer der berühmte Aphorismus von G.C.Lichtenberg "Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das denn allemal im Buche?"

In aktuellen Fragen hart bleiben oder nachgeben ist kein Mittel, die Mitgliedszahlen zu schützen, sondern muss einzig und allein nach Sachargumenten entschieden werden.

PS. Bin ich plötzlich 'konservativ' geworden?
Sagen wir, seitdem ich nicht mehr jeden Tag als 'innerkirchliche Guerilla' oder 'liberaler Kirchenzerstörer' verleumdet werde, bin ich viel mehr ich selbst ;-)


5
 
  5. November 2015 
 

Guten Abend, @Klaffer! Danke für das konkrete Beispiel.

Den Anfang des Zerfalls würde ich sehen, wenn eine Bischofskonferenz, in diesem Fall die brasilianische, das allein und auf eigene Verantwortung beschließen könnte.
Dann würde die kath. Kiche m.E. bald den Weg der Anglikaner gehen. Es gibt dort alle zehn Jahre die Lambeth-Konferenz, eine Weltbischofssynode der Anglikanischen Gemeinschaft. Zuletzt, 2008, sind bei weitem nicht alle Teilnahmeberechtigten angereist, derart spinnefeind sind Westler und Afrikaner mittlerweile.

Als mildere Variante könnte "Rom" eine regionale Sonderregelung beschließen.
In diesem Fall würde ich befürchten, dass binnen 30 Jahren - Kampfschrei 'Wir auch!' - der kath. Weltklerus Europas verheiratet ist und weitgehend (dies das Problem) aus Leuten besteht, die besser Lehrer oder Sozialarbeiter wären.
Die Catholica könnte das dank der Orden überleben, die wurden ja genau als Alternative zum verbürgerlichten Christentum erfunden. Aber müssen wir uns das wirklich antun?

7. Post, bis morgen :-)


4
 
  5. November 2015 
 

Aber ich finde Ihre Frage interessant und möchte sie erweitern und zurückgeben

Warum hat ich der kleine Scherz (auf Kosten von @Waldi und Kollegen, mea culpa) Antwort, nicht aber die Erörterung - soweit man in 2000 Zeichen etwas erörtern kann - einer mehr synodalen Leitung der Kirche? Ich meine das völlig ernst, und gefragt sind alle hier, mich eingeschlossen.

Was hat hier Bedeutung? Welche Themen sind wichtig? Warum?
Wieso sind wir am Internet? Warum posten wir gerade bei kath.net?
Was möchten wir damit erreichen? Auf welchem Niveau? In welcher Form?

Selbst hinter meiner Ironie stand als tiefere Bedeutung die Frage, ob wir wirklich nur online sind, um uns von früh bis spät zu beklagen. Das wäre mir zu wenig.

Die Themen die mich derzeit interessieren sind die heilsame(?) Dezentralisierung der Kirche, die anstehende Kurienreform und die Flüchtlingsfrage. Und wenn es mal wieder um 'Fides et Ratio' geht, sind die sieben Postings zum Tage vielleicht schon mittags aufgebraucht.

Jetzt sind Sie dran, würde ich sagen :-)


4
 
  5. November 2015 
 

@leibniz: Gestern waren meine sieben Postings aufgebraucht


0
 
  4. November 2015 
 

@leibniiz: Ich darf Sie in dieser Hinsicht auf zwei Beiträge knapp 30cm weiter unten hinweisen

"Zentralisierung und Dezentralisierung" und
"In necessariis unitas"

An diesen beiden habe ich eine Stunde gearbeitet und sie sorgfältig ernst gemeint. Keine Reaktion.
Auf meine Fünf-Minuten-Satire "Himmel, @Klaffer" antworten Sie mir jetzt.

Ich glaube, damit ist die Frage an sich beantwortet. Sie können mir aber gern auch noch in folgenden Threads antworten, die sogar eine große Bedeutung für mich haben:

http://www.kath.net/news/52696
http://www.kath.net/news/52709
http://www.kath.net/news/52719
http://www.kath.net/news/52725

Es liegt an uns, das Diskussionsniveau zu fördern. Jammern allein bringt's aber nicht.


3
 
 Herbstlicht 4. November 2015 
 

Man kann damit so oder anders umgehen.

@Klaffer geht auf die Situation @Waldis ein, @Adson_von_Melk hingegen erhebt sich darüber.
Wer reagiert menschlich sympathischer?


3
 
 leibniz 4. November 2015 
 

Frage

Werter Adson,
hat für Sie eigentlich jemals irgendetwas eine Bedeutung oder sind einfach nur ein Sophist?


4
 
  4. November 2015 
 

Himmel, @Klaffer, Auswege aufzeigen? Wie ungehörig ist das denn?

"Ich habe schon in vielen Ihrer Beiträge gelesen, dass Sie mit den Gottesdiensten in Ihrer Pfarre, die von Laien geleitet werden, nichts anfangen können. Ich habe dazu eine Frage: Haben Sie nicht die Möglichkeit, in einer Nachbarpfarre eine Hl. Messe zu besuchen?"

Sehen Sie denn nicht, wie Sie den Mann (und seine Empfehler) damit brutal vor eine Alternative stellen: ob sie nämlich eine Lösung wollen oder die Gelegenheit, sich weiter schaurig-schön zu entrüsten ...

Sie Spielverderber! ;-)


2
 
  4. November 2015 
 

@ Charles X., @Waldi

Ich muss mich für meinen letzten Beitrag entschuldigen, weil ich irrtümlich zu früh auf die Enter-Taste gekommen bin. Vielleicht kann man ihn auch löschen. Mir geht es darum, dass ich zwar mit @Waldi in seiner negativen Einschätzung der heutigen Kirche nicht übereinstimme, aber glaube, dass jeder seine persönlichen Erfahrungen in die Diskussion einbringen soll. Ich kann @Waldis Darstellung, dass ganze Diözesen vom Glauben abgefallen sind, nicht glauben, aber auch Ihre Wortwahl @ Charles X., dass diese Einschätzung eine Unverschämtheit darstellt, halte ich für unangemessen.

@Waldi Ich habe schon in vielen Ihrer Beiträge gelesen, dass Sie mit den Gottesdiensten in Ihrer Pfarre, die von Laien geleitet werden, nichts anfangen können. Ich habe dazu eine Frage: Haben Sie nicht die Möglichkeit, in einer Nachbarpfarre eine Hl. Messe zu besuchen?


4
 
 ?tienne 4. November 2015 

@ Waldi

Wer wirklich überzeugt ist, dass Jesus die fleischgewordene Wahrheit ist, braucht keine Angst zu haben (so wie Sie) - und wer auf das "Non praevalebunt" vertraut, braucht nur an den Geist Gottes glauben. ER führt die Kirche - und auch den Papst.


3
 
  4. November 2015 
 

@Charles X., @WALD

Ich teile die negative Sicht, die @Waldi von der der Kirche hat, nicht, aber jeder soll seine Meinung einbringen können.


3
 
  4. November 2015 
 

In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas?

Ganz sicher. Nur wird der Streit darüber, was die 'necessariis' und die 'dubiis' sind, nicht aufhören, solange es die Kirche gibt, und an der 'caritas' fehlt es erst recht.

Vor allem ist es logisch gar nicht anders als zentral zu beantworten, auf welche Fragen eine regional verschiedene Antwort zulässig ist und auf welche nicht.
Warnendes Besipiel sind die Anglikaner, wo "Einheit" und "Gemeinschaft" nur noch alle zehn Jahre auf der Lambeth-Konferenz (einer Art Weltbischofssynode) als ein Bühnenstück aufgeführt werden, das das Publikum den Darstellern aber immer weniger abnimmt.

Ich bin daher der Meinung, dass die Leitung der Weltkirche EINHEITLICH bleiben muss, bei Stärkung des Synodalen Prinzips. Konkret: Sie kann nicht durch eine (wenn man die unteren Ränge mitzählt) immer noch vorwiegend italienische Behörde erfolgen.
Die Weltkirche muss durch die Weltkirche geleitet werden. Als Werkzeuge stehen dafür eben die Synode und ein weiter umgebautes Kardinalskollegium bereit.


5
 
  4. November 2015 
 

In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas


4
 
  4. November 2015 
 

Zentralisierung und Dezentralisierung sind keine Werte an sich, sondern Instrumente

Es ist wahr, dass die Kirche seit etwa 200 Jahren zentralistischer und - sagen wir es ruhig - monarchischer geführt wird denn je zuvor. Wofür aber auch erst im 19. Jhdt die technischen Möglichkeiten entstanden sind. Die 1800 Jahre davor sind als ein Beweis, dass es auch 'dezentraler' gehen kann.

Allerdings ist der kirchliche Fokus auf Rom ja keineswegs aus päpstlicher Machtgier entstanden (das sagt nur ein Hans Küng). In Wirklichkeit handelte es sich um die wirksame und letztlich höchst erfolgreiche Antwort der Kirche auf das Erstarken der Nationalstaaten. Die deutsche Kirche hätte ohne Rückendeckung aus Rom schon den Kulturkampf nicht gewonnen, vom Nationalsozialismus zu schweigen. @jereoon gibt ein m.E. schlagendes Beispiel für eine sogar noch im 21. Jhdt. höchst heilsame Zentralisierung.

Aber wie gesagt, ein Wert an sich ist der Zentralismus nicht, es kann sein, dass in einer anderen Zeit auch etwas anderes dignum et iustum est, aequum et salutare.


4
 
  3. November 2015 
 

Quirinusdecem

Ist die Regionalisierung - oder wie man das bezeichnen soll - nicht schon jetzt Realität – nur nicht durch offizielle Vorgaben geregelt? Wenn in jeder Frage einheitlich vorgegangen würde, dann hätte es bei der Bischofssynode keine Unstimmigkeiten gegeben und man nicht Kompromisse suchen müssen, die mehrheitsfähig sind.
Die Worte der Bibel sind nicht immer so eindeutig und werden daher unterschiedlich interpretiert zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Kulturen und letzten Endes von jedem Menschen. Ob einem das gefällt oder nicht


2
 
 hortensius 3. November 2015 
 

Das Gewissen der Gremien?

Dass Bischofskonferenzen kein Gewissen haben, lässt sich an der deutschen Bischofskonferenz leicht nachweisen. Die deutsche BK hat jahrelang den lebensgefährlichen Schein ausstellen lassen. Nur Erzbischof Dyba hatte ein stärkeres Gewissen als Medienfurcht.
Der geschickt inszenierte Schutz der des bischöflichen Großverlages mit seinen Musik-CDs mit Satansweihen verriet auch kein Gewissen. Die Ablehnung der korrekten Wandlungsworte "für viele" statt "für alle" usw.
Neue Vollmachten für Bischofskonferenzen wären der Anfang vom Ende.


8
 
 Wiederkunft 3. November 2015 
 

Schuldfrage

Wie schwach ist dieses Dokument eigentlich, wenn sich Bischöfe an deren Auslegung jetzt schon nicht einig sind! Die hoch beschworene Unabhängigkeit der Teil Kirchen ist höchst gefährlich, sie öffnet dem Zerfall unserer Katholischen Kirche Raum und Tor. Es ist mir auch unerklärlich, wie ein Priester die Schuldfrage bei Ehescheidungen klären soll. Auch wenn es ein Partner ist, der dann den Ehebruch vollzieht, heißt dass noch lange nicht, dass nicht auch der andere schuld hat, warum diese Ehe zerbrochen ist. Fragen man doch einen guten Eheberater, der immer bei beiden das Unrechtsbewusstsein hervor kehren will!


9
 
 christorey 3. November 2015 
 

Integration macht nicht irgendwo halt?!

Ach wird jetzt die Sünde mit integriert?

Schlimmer geht's nimmer!

Wahrheit bleibt international Wahrheit.

Jetzt heißt es Schluß mit vagen Aussagen, damit niemandem mehr häretische Interpretationen möglich sind.

Pf muss jetzt deutlich werden und eingreifen, sonst macht er sich mitschuldig am Mißbrauch der Eucharistie.


5
 
 Waldi 2. November 2015 
 

Ausschnitt aus der Predigt... (für @Charles X.)

von Pater Werenfried van Straaten am 13. September 1987 in der Marianbasilika in Kevelaer!
Zitat: "Darum erschallte in Fatima der ergreifende Notschrei des
Stellvertreters Christi: Die Welt ist in Gefahr! Nicht ohne Grund wiederholte
der Heilige Vater dort seine Warnungen vor der geistlichen Anarchie, die sich
in der Kirche breit macht. Nicht ohne Grund verteidigte er die vom Konzil
angestrebte christliche Lebenserneuerung gegen falsche Auslegungen. Nicht ohne Grund wandte er sich gegen Unruhestifter, gegen Verwüster wesentlicher kirchlicher Strukturen, gegen alle, die anstatt sich mit apostolischer Liebe um
die Rettung der Seelen zu kümmern, einen Vergleich mit törichten modernen
Ideologien und mit dem profanen Geist dieser Welt suchen. Denn diese
Verfälschung des Konzils zersetzt die Widerstandskraft der Kirche gegen die
satanischen Mächte, die das Gottesreich jetzt bedrohen. Sie ist Verrat an der
verfolgten Kirche". Zitat Ende.


16
 
 jereoon 2. November 2015 
 

Ich weiß nicht??

Mehr Freiheit für die Ortsbischöfe und Bischofskonferenzen.
Ich weiß nicht?
Die Themen „Missbrauch durch Priester“, „Missbrauch in der Kirche“ waren bis 2001 Sache der Ortsbischöfe und das ist gewaltig schiefgegangen. Als 2001 die Glaubenskongregation die Zuständigkeit an sich gezogen hat, gab es einen Aufschrei über den römischen Zentralismus. Benedikt XVI. durfte die nicht wahrgenommene Verantwortung ausbaden.


8
 
 leibniz 2. November 2015 
 

Lieber Charles X,wollen Sie im Ernst die Marginalisierung des Ehesakramentes mit der Bischofswahl vergleichen? Die Sakramente würde von Jesus Christus selbst eingesetzt. Man spricht in der Kanonistik von göttlichem Recht. Dieses göttliche Recht soll "von hinten durch die Wurst " ausgehebelt werden.Auf dem Papier hält es sich noch, aber nicht mehr in der Praxis. Jesus hat aber keine Vorschriften erlassen,wie die Bischofswahl zu erfolgen hat.Oder?


8
 
 Stanley 2. November 2015 
 

Die derzeitige Lage in der Kirche

sieht so aus, dass sogar die von der katholischen Kirche anerkannte Priesterbruderschaft St. Petrus im aktuellen Informationsblatt (Nr. 268/10 Nov. 2015) deutliche Kritik an Papst und Klerus übt: "Es wird [auf der Synode] um Antworten gerungen, die letztlich durch das kirchliche Lehramt schon längst gegeben sind. Schon allein dieser Sachverhalt zeigt, dass bis in die höchsten Kirchenkreise hinein die Einheit in zentralen Fragen nicht mehr gegeben ist. (...) Die entscheidende Frage wird sein: Wo steht Papst Franziskus? Wir erwarten von ihm eine klare Antwort.[sic!] Mehrheiten sind bei der Wahrheitsfindung kein Kriterium. Über Wahrheiten, die bereits gesichert sind, abzustimmen, ist im Grunde ein Widerspruch in sich (...)", schreibt der neue Generalobere P. Bernhard Gerstle gleich im Vorwort.
Ich kenne Pater Gerstle persönlich. So viel Zivilcourage hätte ich ihm nicht zugetraut. Ich werde meine Meinung über ihn revidieren. Dieser entschlossen kämpfende Priester verdient höchsten Respekt!


14
 
 Waldi 2. November 2015 
 

Verehrter @Charles X.,

Sie verunsichern mich nicht in meiner Überzeugung! Wie ist das zu verstehen, wenn der Vorsitzende der DBK, Kardinal Marx über die Medien äußert, dass die deutschen Bistümer keine Filialen von Rom sind? Sehen Sie in den innerkirchlichen, romfeindlichen Sektenbildungen: "Wir sind Kirche", Kirchenvolksbegehren", "ZdK", "Pfarrer-Initiative", und andere, immer noch keinen Schaden für die Kirche? Haben Sie, wie ich, eine vom Kardinal Marx belobigte Pfarrgemeinde erlebt, in der ein Seelsorgeteam ein halbes Dutzend Heiligen-Bilder und Statuen in hohem Bogen ersatzlos aus unserer Pfarrkirche geworfen hat. Haben Sie eine Pfarrgemeinde in der Diözese München-Freising erlebt, in der von Laienpredigerinnen ständig die Abschaffung der kirchlichen Hierarchie und des Zölibats gefordert wird. In welch himmlischen Gefilden leben Sie? dass Sie vom innerkirchlichen Verfall noch nichts mitbekommen haben, auf den der Speckpater Werenfried van Straaten schon 1987 in Kevelaer sorgenvoll hingewiesen hat!


14
 
 Quirinusdecem 2. November 2015 
 

@Klaffer

...das hieße dann aber auch, dass ich in diesem Land etwas darf oder auch nicht darf, was , wenn ich über die Grenze gehe, anders sein kann? Wäre dies nicht letztlich die Aufgabe des Wahrheitsanspruchs und der Universalität ? Politisch mag dies ein Weg sein, wenn ein jeder nach seiner Fasson selig werden kann, in Bezug auf Gott kann ein jeder nur nach Gottes Fasson selig werden, oder anders,: Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist und Gott was Gottes ist und verändert die Wahrheit nicht nach den Wahlergebnissen....!


5
 
  2. November 2015 
 

@ Theostudent

Sie liegen ganz richtig!

1600 Jahre wurden Bischöfe nicht vom Papst ernannt, sondern vom Domkapitel, ggf. unter Beteiligung des Volkes gewählt. Das war ganz dezentral. Hat es der Katholizität geschadet? Nein. Seit 50 Jahren feiert man die Messe in der Landessprache. Hat das der Einheit geschadet? Nein.
Von "abgefallenen" Diözesen zu sprechen, ist eine Unverschämtheit (@Waldi), zum einen weil ein Nichtbischof rechtlich gar nicht befugt ist, einen solchen Abfall festzustellen, zum anderen weil die überwältigende Mehrzahl der praktizierenden Katholiken sehr wohl Papst und Kirche schätzen, sowie - das sollte man nicht vergessen - Gott lieben. Wer sind Sie, @ Waldi, dass Sie richten?


7
 
 Waldi 2. November 2015 
 

Die "heilsame Dezentralisierung" der Kirche,

wird zu einem unheilvollen Verfall der Einheit der kath. Weltkirche führen! Kardinal Marx hat diesen Schritt schon durch die Abnabelung der deutschen Filialen, (Diözesen), von Rom vorweggenommen. Es hat nicht lange gedauert, auch in der Alpenrepublik eifrige Nachahmer wie Bischof Elbs zu finden. Kardinal Marx ist ein eifriger Pionier und Vorreiter, um zur eigenen Machtentfaltung sich aus der Umklammerung von Rom zu lösen! Schon Erzbischof Zollitsch hat dieses Ziel, nach eigenem Eingeständnis, angestrebt, aber nicht mehr konsequent zu verwirklichen vermocht. Nun sind "stämmigere Burschen" am Werk, um eine "wirkliche Reform" umzusetzen! Nur, je mehr diese Dezentralisierung von Rom fortschreitet, um so dringender stelle ich mir als Katholik die Frage, ob diese abgefallenen Diözesen für meinen kath. Glauben überhaupt noch eine positive Bedeutung haben. Fast schon bei jedem Gottesdienst kann man diesen Trend bei Priestern, Diakonen und Laien deutlich erkennen! Das schreckt mich ab!


14
 
  2. November 2015 
 

@antony

Wir sollten die Familiensynode nicht auf die Frage der Zulassung von Geschieden-Wiederverheirateten zur Kommunion reduzieren. Papst Franziskus hat in seinem apostolischen Schreiben "evangelii gaudium" viel von Veränderung geschrieben, oft aber nicht ganz konkret. Jetzt hat der die Gelegenheit, bei einem Thema zu sagen, wie er es sich konkret vorstellt. Er wird das Synodenthema "Familien" nicht ganz zufällig gewählt haben. Beim Abschlussdokument wird er sich auch nicht auf eine Frage beschränken und wir sollten das (momentan noch unbekannte) Dokument auch nicht nur nach dem einen Thema (WvG) beurteilen.


2
 
  2. November 2015 
 

Regionalisierung auch eine Chance

Früher war die Katholische Kirche eine europäische Kirche. Es war selbstverständlich, dass das, was in Europa entschieden wurde (auch von einem europäischen Papst), in der Kath. Kirche galt. Mit Franziskus müssen (dürfen) wir uns umstellen.
Eine bewusst gesteuerte Regionalisierung in bestimmten Bereichen kann ermöglichen, dass zwar die Europäer weiterhin ihre Entscheidungen treffen können, die dann aber nur in ihrem Bereich gelten, aber andere Regionen (z.B. Afrika) nicht daran gebunden sind, sondern entscheiden können, wie es in ihrem Bereich angemessen ist.
Dass jede Entscheidung auch kritisiert wird, weil sie den einen oder den anderen nicht passt, ist mir auch klar.


2
 
 Cyprianus 2. November 2015 

das "Opfer"

Ein unschuldig Verlassener soll durch den Ehebruch seines Ehegatten das Recht haben, selbst Ehebruch zu begehen. Die Sünde des Einen würde die Sünde des Anderen entschuldigen, das erlittene Unrecht den Leidenden rechtfertigen. Das ist die Logik des Teufels! Beten wir für Bischof Elbs!

Über den Sinn des Gesetzes:
Das Gesetz ist eine Bestätigung und Stärkung des Glaubens, d.h der Gotteserkenntnis für den Gläubigen, der es ohnehin erfüllt – nicht aus der Kraft des Gesetzes, sondern aus der Kraft des Glaubens, der die Erkenntnis der Wahrheit des Gesetzes notwendig mit einschließt.
Für den Ungläubigen aber ist es die Offenbarung des Unglaubens. Hätte er nämlich geglaubt, hätte er auch die Kraft gehabt, das Gesetz zu erfüllen.


6
 
 Stephaninus 2. November 2015 
 

Regionalisierung

Im deutschen Sprachraum machen viele Bischöfe doch ohnehin schon längst was sie wollen...mit entsprechendem Erfolg ;-)


14
 
 theostudent 2. November 2015 

Abwarten

Es sollen doch endlich alle aufhören, durch ihre standpunktbeharrenden Interpretationen Zwietracht zu säen! Papst Franziskus alleine wird uns die Richting weisen. Und das, was er uns sagen wird, haben wir zu befolgen. Denn das, was er uns mitteilen wird, wird aus der Kraft des Heiligen Geistes kommen, der die Synode begleitet hat.


3
 
 Limburger 2. November 2015 
 

Wenn mit Pell und Elbs zwei Vertreter sehr weit auseinander liegender Positionen sich durch das Abschlussdokument bestätigt sehen, dann ist der Schaden nach der Synode größer als vorher. Und der Papst ist jetzt nicht zu beneiden: Entweder er stößt einen von beiden vor den Kopf, oder er bleibt genauso vage und macht den Schaden nochmal größer...


15
 
 antony 1. November 2015 

Das päpstliche Abschlussdekret ist noch in Bearbeitung, und Bischof Elbs weiß schon, was drin steht?

Zitat:
"Dennoch sei er mit dem Erreichten zufrieden, da die nicht zuletzt in Österreich gesuchten Wege einer persönlichen pastoralen Begleitung etwa von Wiederverheirateten nun "von der Kirche als Ganzes als pastoral gedeckt" gelten können..."

Oder hält er das Synodenabschlussdokument für das eigentlich verbindliche Schreiben?


14
 
 antony 1. November 2015 

Das päpstliche Abschlussdokument ist noch in


0
 
 M.Schn-Fl 1. November 2015 
 

Richtig, Stefan Fleischer,

aber was Bischof Elbs hier eine "heilsame Dezentralisierung" nennt, ist auch eine gefährliche Formulierung. Denn wir wissen ja alle, was daraus zumindest in Deutschland, seit der Würzburger Synode gemacht wird (schon jetzt). Jeder Bischof wird machen,was er will und in Deutschland werden es die zum größten Teil nichtgläubigen Apparate sein.


30
 
 Stefan Fleischer 1. November 2015 

Es zeigt sich auch hier wieder:

Kompromisse, die durch nicht eindeutige Formulierungen erreicht werden, führen zu keinen Lösungen, sondern nur zu neuem Streit, und gefährden damit die Glaubwürdigkeit der Kirche. Christus wusste nur zu gut weshalb er sagte: "Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein. Alles andere ist vom Bösen."


36
 

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