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«Dämonen sind unglaublich gewieft»

13. April 2016 in Weltkirche, 16 Lesermeinungen
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Teufelsaustreibungen sind aus spektakulären Filmen wie «Der Exorzist» bekannt. Doch mit dem Thema ist nicht wirklich zu scherzen. Eine Päpstliche Hochschule in Rom informiert mit einem «Grundkurs Exorzismus». Von Stefanie Stahlhofen (KNA)


Rom (kath.net/KNA) Wer mehr über düstere Mächte und ihre Bekämpfung erfahren möchte, ist hier richtig. Bereits zum elften Mal fand an der päpstlichen Hochschule «Regina Apostolorum» ein «Grundkurs Exorzismus» statt. Veranstalter war das für die Priesterausbildung zuständige hochschuleigene Institut «Sacerdos».

«Exorzismus ist keine Show», betont Professor Paolo Morocutti, seit einigen Jahren für die theologische und liturgische Ausbildung von Exorzisten zuständig. «Hinter den Ritualen steckt die Kraft der ganzen Kirche und das ist kein Spaß», so der Geistliche. Ausdrücklich warnte er davor, dass Laien versuchten, exorzistische Riten auszuführen oder auch Geistliche, denen Ausbildung und offizielle Beauftragung fehlten. Das könne großen Schaden anrichten.

Eine Woche lang beschäftigten sich mehr als 200 Priester, Ordensleute, Laien und ausgebildete Exorzisten aus 35 Ländern mit Teufelsaustreibungen, Dämonen und sogenannten Befreiungsgebeten. 300 Euro zahlten sie für den sechstägigen Kurs, der ein breites Themenspektrum beleuchtete: vom Exorzismus in Islam und Judentum über Engel und Dämonen in der Bibel bis hin zu psychologischen und rechtlichen Aspekten.


Morocutti, der auch an der katholischen Universität Italiens Fundamentaltheologie sowie Psychologie unterrichtet, kann sich darüber empören, dass es Bischöfe gebe, die mit der Begründung «daran glaube ich nicht» in ihren Bistümern keine Exorzisten ernennen wollten. Die etwa 200 Exorzisten, die es in Italien gebe, reichten längst nicht aus - «auch wenn zum Glück wenige Bistümer ohne Exorzisten sind». In Deutschland gibt es gar nur in 7 der 27 Bistümer einen Exorzisten.

Ein Exorzist darf immer nur in seinem eigenen Bistum tätig werden; daher sei es problematisch, wenn einige Bischöfe keine Exorzisten ernennen. Betroffene müssten dann andernorts Hilfe suchen. Auch das ist aus Sicht Morocuttis letztlich ein Werk des Teufels, der Zwietracht säe und zu spalten versuche. Dämonen seien eben «unglaublich gewieft», so der Theologe.

Das Bild, das manche Filme vom Exorzismus vermittelten, wecke oft falsche Vorstellungen, sagt der Fachmann. «Ein Film ist ein Film und kann nie die Realität in all ihrer Komplexität zeigen». Viele Menschen suchten auch auf dubiosen Internetseiten und bei Scharlatanen Rat; das könne oft gefährlich sein. Wichtig sei, betroffene Personen ernst zu nehmen, ihnen zuzuhören und für sie zu beten.

Doch wie lässt sich klären, ob Leute besessen sind oder nicht? Darüber informierte der Kölner Prälat Helmut Moll in seinem Vortrag über «Die Kriterien zur Bestimmung dämonischer Besessenheit». Der Professor für Hagiographie (Heiligenleben) sprach zudem darüber, wie Wüstenväter und Heilige auf teuflische Versuchungen reagierten.

Moll nannte vier Punkte, die die katholische Kirche zur Feststellung von Besessenheit festgeschrieben hat: flüssiges Sprechen in einer fremden Sprache; Ereignisse der Vergangenheit oder Zukunft offenbaren können; Besitz übermenschlicher Kräfte und als viertes Gottesferne und Abneigung gegenüber allem, was Gott symbolisiert - etwa das Zurückweichen vor Kreuzen.

Morocutti berichtete von einem Fall, bei dem ein Exorzist, der gerade erst seine Beauftragung bekommen hatte, von der besessenen Person mit den Worten «Ah, hast du jetzt also deinen Schein» begrüßt worden sei. «Der Teufel wusste das also», so der Theologe - denn die betreffende Person habe das nicht wissen können. Doch es gibt auch andere Fälle. «Teilweise sind die Menschen psychisch labil; das ist dann beispielsweise Sache für einen Arzt oder Psychotherapeuten», erklärte Moll. Nach seiner Einschätzung ist etwa jeder zweite kein Fall für den Exorzisten.

(C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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