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Tebartz-van Elst wirbt für «Mut zur Identität» in der Kirche

22. Mai 2016 in Weltkirche, 10 Lesermeinungen
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Der frühere Limburger Bischof Tebartz-van Elst hat erstmals seit Rücktritt einen Vortrag gehalten. Auf Einladung des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft warb er für die Zumutung von Glaubensinhalten in einer Zeit der Verunsicherung.


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Der frühere Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat erstmals seit seinem Rücktritt und seinem Wechsel nach Rom einen öffentlichen Vortrag gehalten. Auf Einladung des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft sprach Tebartz-van Elst am Samstag am Sitz der Forschungseinrichtung für Historiker über das Thema «Wider das Verstummen: Warum die Kirche Katechese braucht». Zu dem Termin beim Campo Santo Teutonico, dem traditionsreichen Friedhof der Deutschen und Flamen neben dem Petersdom, erschienen rund 50 Zuhörer, unter ihnen zahlreiche Pressevertreter.

Mit dem Referat kehrte Tebartz-van Elst zu seinen wissenschaftlichen Wurzeln zurück. 1993 wurde er an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit einer Arbeit über Glaubenseinführung für Erwachsene promoviert. Katechese, also religiöse Unterweisung, ist jetzt auch sein Zuständigkeitsbereich im Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung, in den er im Dezember 2014 berufen wurde. Vorträge der römischen Görres-Gesellschaft befassen sich üblicherweise eher mit historischen Themen.


Tebartz-van Elst warb für die «Zumutung» von Glaubensinhalten in einer Zeit der Verunsicherung. Wenn in einer schrumpfenden Kirche nicht ein neuer Mut zur Identität gefördert werde, bleibe Glaube konturlos und gerate in die Gefahr der Beliebigkeit. So warnte der Bischof vor einer Glaubensverkündigung, die sich «auf das Verkürzte oder gar Kuschelige» zurückziehe, und einer «Kirche der verträglichen Häppchen».

Glaubensverkündigung müsse sich bisweilen durchsetzen gegen «Worte, die provozieren, manipulieren, bespaßen und unterhalten» wollten, sagte Tebartz-van Elst. Wer für eine «Identität durch Inhalt» eintrete, gerate gegenwärtig in die Defensive. Eine solche «Versuchung des Verstummens» habe dazu geführt, dass Glaube individualisiert und relativiert werde; gerade junge Menschen suchten hingegen nach Glaubenszeugen, die eine «innere Standfestigkeit» vermittelten.

Die Friedenspreis-Rede des muslimischen Schriftstellers Navid Kermani in der Frankfurter Paulskirche im vergangenen Oktober nannte Tebartz-van Elst einen «Weckruf» für Christen. Kermani dürfe «sagen, was Christen sich nicht mehr trauen».

Erstmals wieder zu Wort gemeldet hatte sich Tebartz-van Elst eigentlich bereits Mitte März auf dem Kongress des Forums Deutscher Katholiken. Dort ließ er einen Vortrag verlesen (siehe unten). Auf seinen geplanten Auftritt verzichtete er nach öffentlichem innerkirchlichem Streit. In Rom hat Tebartz-van Elst bereits mehrfach in der Kirche der deutschsprachigen katholischen Gemeinde Santa Maria dell'Anima gepredigt. Einen öffentlichen Vortrag hielt er in Rom jedoch bislang nicht. Tebartz-van Elst ist seit Anfang 2015 an der römischen Kurie als Delegat im Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung tätig und dort für Katechese zuständig. Im März 2014 hatte Papst Franziskus nach öffentlicher Kritik an der Amtsführung und an den hohen Baukosten des Limburger Bischofssitzes den Rücktritt des Diözesanbischof angenommen.

Archivfoto von Bischof Tebartz-van Elst


Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst: Feststehen in dem, was man erhofft. Auf der Suche nach einer Verkündigung der Verlässlichkeit. (Der Vortrag des Bischofs wird vorgelesen)


(C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Archivfoto (c) Paul Badde


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