Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  3. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  4. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  5. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  6. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  7. Republik der Dünnhäutigen
  8. US-Präsident Trump veröffentlichte erstaunliche Würdigung der Muttergottes
  9. Auch ohne Weiheamt für Frauen ist der Diakonat das Zukunftsthema für die Kirche
  10. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  11. Die Achillesferse des Teufels
  12. Thomas von Aquin über Migration
  13. Manuel Ostermann, Vize-Vorsitzender der Polizeigewerkschaft: „Die Kriminalität explodiert“
  14. US-Bischof Daniel Thomas/Ohio: „Gott hat Transsexualität nicht vorgesehen“
  15. Niemand rettet die Welt allein. Nicht einmal Gott will sie allein retten

Wegen Orbans Migrationspolitik: Bekannter Jesuit Boulad nun ein Ungar

12. Mai 2017 in Aktuelles, 16 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ex-Caritas-Chef für Ägypten und früherer "Caritas Internationalis"-Vize für Nordafrika und den Nahen Osten: "Der Westen und der Papst kennen die wahre Natur des Islam nicht"


Budapest-Wien (kath.net/KAP) Der bekannte Jesuit Henri Boulad ist seit Jahren eine jener Stimmen, die vor einem sich ausbreitenden Islam warnt. Vor wenigen Wochen hat der langjährige ägyptische Jesuiten-Provinzial und Direktor des "Jesuit Cultural Center" in Alexandria nun die ungarische Staatsbürgerschaft angenommen. Und zwar um die restriktive Migrationspolitik des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban zu unterstützen und entsprechenden Einfluss auf die europäische Zuwanderungspolitik auszuüben. Das erklärte der 85-jährige aus Alexandria stammende Ordensmann in einem Interview für die ungarischen Wochenzeitung "Heti Valasz", dessen Wortlaut das österreichische Magazin "Kirche In" in seiner aktuellen Mai-Ausgabe auf Deutsch veröffentlicht hat.

Während einer Ägyptenvisite des ungarischen stellvertretenden Ministerpräsidenten Zsolt Semjen bat Boulad nach eigenen Angaben um die Verleihung der Staatsbürgerschaft. Die Bitte wurde per Dekret erfüllt. Mitte März sprach der Jesuit bei einer Zeremonie im Budapester Parlament den entsprechenden Eid. Mit der Annahme der ungarischen Staatsbürgerschaft wolle er "signalisieren, dass das von Viktor Orban geführte Land in der Frage der Migrationskrise, welche die Existenz Europas gefährdet, die richtige Entscheidung getroffen hat", sagte Boulad. "Ich möchte (...) auf der Seite der Ungarn und Viktor Orbans für die Zukunft und für die christlichen Werte kämpfen", erklärte der Jesuit.


Prinzipiell sei eine Unterstützung von Flüchtlingen und Armen "richtig und gut", sagte Boulad, "aber ein wenig klarer Kopf würde dabei auch gut tun". Die Aufnahmefähigkeit Europas habe "ihre Grenzen", kritisierte er eine "bedingungslose Zuwanderung" und warnte vor einer künftigen muslimischen Bevölkerungsmehrheit auf dem Kontinent.

Zurückhaltend bewertet der ehemalige Caritas-Chef für Ägypten, der von 1991 bis 1995 auch stellvertretender Vorsitzender von "Caritas Internationalis" für Nordafrika und den Nahen Osten war, daher auch die Flüchtlingshilfe der katholischen Kirche. Entsprechende Initiativen, wie etwa auch die Flüchtlingsmission der ungarischen Jesuiten oder die "Vorhaben des Papstes" seien "großartig und vom Evangelium her motiviert". Man könne sich aber "trotz der Ehrlichkeit irren", so der Ordensmann: "Ich meine, dass der Westen und der Papst die wahre Natur des Islam nicht kennen." Nach dem Selbstverständnis des Islam sei "ein friedliches Zusammenleben auf längere Zeit unmöglich, oder nur unter der Bedingung, dass sich die Christen als zweitrangige Bürger zufrieden geben", sagte Boulad. Er "bewundere" Papst Franziskus, sei aber mit ihm in der Frage der Migration und des Islam "nicht einverstanden".

Maßgebliche Politiker in Europa, aber auch die katholische Kirche unterschätzen aus seiner Sicht die von den beherrschenden Strömungen Islam ausgehende Gefahr. Politische Korrektheit, meinte der Jesuit wörtlich, "demoliert den Westen: sie macht es unmöglich, dass wir die wirkliche Gefahr des Islam begreifen".

Die Kirche habe sich die Sichtweise des französischen Islamologen Louis Massignon (1883-1962) angeeignet, für den der mystische Sufismus das Wesen des Islams bedeutet habe. Der Islam habe jedoch historisch nicht nicht diesen "mekkanischen", sondern den "medinischen" Weg gewählt, der ihn bis heute bestimme: "Die Suren des Korans, die gegen die Ungläubigen zur Gewalt und zum Dschihad aufrufen, stammen aus der Medina-Zeit [des Propheten Mohammed, Anm.], die toleranten, msystischen Suren aus der Mekka-Zeit." "Rom", befand Boulad, verstehe dies nicht und "die Christen des Ostens, die den Islam von innen kennen, werden nicht gefragt, man stellt sie auf die Seite".

Die katholische Kirche, so der Befund des Jesuiten, stütze sich beim Verhältnis zum Islam auf die Expertise von "Experten, die in Paris, Berlin oder Amerika als durchaus großartige Islamologen gelten, deren Ansichten aber rein akademisch sind" und sei so "in die Falle des christlich-islamischen Dialogs geraten, der in Wirklichkeit einem Dialog von Tauben gleicht". Boulad sieht diesen Dialog auch nach 50 Jahren "noch immer bei seinem Ausgangspunkt". Große Ankündigungen über Reformen im Islam hätten meist kaum Konsequenzen.

Der Jesuit beklagte sich auch, dass es mit ihm selbst ebenso wenig einen Dialog geben. Französische und kanadische Bischöfe hätten seine Auftritte in ihren Ländern verboten. "Massen von gemäßigten und intelligenten Muslimen und Muslima denken wie ich. Sie versuchen, den Islam zu zerstören, um die Muslima und Muslime zu retten", zeigte sich Boulad in dem Interview überzeugt. Die Liberalen des Islam seien "den Schönheiten ihrer Religion treu. Um diese zu bewahren und zu verteidigen wollen sie sich von der ihnen aufgezwungenen Diktatur befreien."

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islam

  1. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  2. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  3. Iran: Immer mehr Frauen verstoßen gezielt gegen die Hijab-Pflicht
  4. Muslime größte Religionsgemeinschaft an öffentlichen Wiener Pflichtschulen
  5. Bistum Hildesheim: Kein Verständnis für Kritik an Auftritt eines Imams bei Abschlussfeier
  6. Imam mit Verbindung zur IGMG predigt bei Abschlussfeier einer katholischen Schule
  7. Berlin: Fastenbrechen mit ‚Allahu akbar‘-Rufen vor evangelischer Kirche
  8. Berliner Schule wollte Nicht-Muslime zum Ramada-Fastenbrechen verpflichten
  9. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  10. Erstmals in Berlin: Bezirksrathaus erhält Ramadan-Beleuchtung






Top-15

meist-gelesen

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  3. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  4. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  5. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  6. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  7. Die Achillesferse des Teufels
  8. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  9. Republik der Dünnhäutigen
  10. Thomas von Aquin über Migration
  11. Mailands Erzbischof: Kollaps der Gesellschaft droht
  12. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  13. US-Präsident Trump veröffentlichte erstaunliche Würdigung der Muttergottes
  14. Legenden vom Heiligen Nikolaus
  15. Beweise mir das Gegenteil!

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz