Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  2. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  3. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  4. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  5. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  6. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  7. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"
  8. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  9. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  10. "Solches Gedankengut führt immer in die Hölle des Totalitarismus!"
  11. Legal töten?
  12. Ein guter Tag für die Demokratie!
  13. Kann ein Mensch eine Sache sein?
  14. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  15. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘

Christen als kreative Minderheit – ‚The Benedict Option’

25. Mai 2017 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Um an ihrer christlichen Identität festhalten zu können, werden sich Christen in Zukunft aus der Gesellschaft zurückziehen und in Basisgruppen eine Gegenkultur bilden müssen. Von dort können sie auf die Gesellschaft einwirken, schreibt Rod Dreher.


Würzburg (kath.net/Die Tagespost/jg)
Damit das Christentum in den säkularen westlichen Gesellschaften überleben kann, müssten die Gläubigen lokale christliche Basisgruppen bilden. Aus diesen Zentren einer bewusst christlich geprägten Gegenkultur sollen sie auf die Gesellschaft wirken, ähnlich wie es die Klöster in der Zeit nach der Völkerwanderung getan hätten. Diese Strategie entwickelt der Journalist und Blogger Rod Dreher in seinem Buch „The Benedict Option“. Tobias Klein hat das Buch in der Zeitung „Die Tagespost“ vorgestellt.

Dreher knüpft bei seinen Überlegungen an Thesen des Philosophen Alasdair MacIntyre an, der wesentliche Gemeinsamkeiten zwischen dem Untergang des antiken Römischen Imperiums und der Gegenwart sieht. Benedikt von Nursia habe auf diese Situation reagiert, indem er Klöster gegründet habe, in denen nicht nur das Christentum, sondern auch ein guter Teil des Wissens der Antike bewahrt worden sei.


Eine ähnliche Bewegung schlägt Dreher für die Gegenwart vor. Für Christen werde es immer schwerer, in einer Gesellschaft zu leben, die sich mehr und mehr vom Christentum entferne, ohne unakzeptable Kompromisse eingehen zu müssen. Nach dem Sieg der sexuellen Revolution werde es beispielsweise für christliche Ärzte und Juristen immer schwieriger, in ihrem Berufsleben Dinge zu vermeiden, die mit ihrer Moral unvereinbar seien.

Dreher sieht keine Möglichkeit für eine Trendwende. Die Christen, die ihren Glauben an der Offenbarung orientieren, seien sogar innerhalb ihrer Religionsgemeinschaften zur Minderheit geworden. Für die meisten, die sich als „religiös“ oder „christlich“ bezeichneten, sei der Glaube stark von persönlichen Vorstellungen und Wünschen geprägt und habe wenig mit dem Evangelium, regelmäßigen Gottesdienstbesuchen und einer christlichen Prägung des Alltags zu tun.

Dreher schweben allerdings keine monastischen Gemeinschaften als Alternative zur Gesellschaft vor, sondern engmaschige Netzwerke von Christen aller Konfessionen. Seine Vorschläge reichen von Berufs- und Konsumnetzwerken über Wohn- und Gebetsgemeinschaften bis hin zu ländlichen Gemeinschaften mit eigenen Schulen und Kirchen, die sich weitgehend selbst versorgen. Dort könnten Christen ihr Leben, ihren Alltag nach den Prinzipien ihres Glaubens gestalten und von diesen sicheren Basen auf die Gesellschaft einwirken.

Das sei sinnvoller, als zu versuchen, die postchristliche Gesellschaft zu verändern, die mit den Ansichten der Christen nichts anfangen könne, ja nicht einmal deren Sprache verstehe, ist Dreher überzeugt.

Einwände gegen den Vorschlag würden in erster Linie mögliche Abschottungstendenzen betreffen, welche die gewünschte gestalterische Wirkung auf die Gesellschaft in Gefahr bringen würden. Dreher antwortet darauf mit einem Hinweis auf den emeritierten Papst Benedikt XVI., der mit Bezug auf den britischen Historiker Arnold Toynbee von der „kreativen Minderheit“ als mögliches Konzept für das zukünftige Christentum in säkularen Gesellschaften gesprochen. Gerade durch ihr Festhalten an der christlichen Identität könnten diese Gemeinschaften in die größere Gesellschaft hinein wirken, ist Dreher überzeugt.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Gesellschaft

  1. Mike Johnson: Westen muss sich wieder auf christliche Werte besinnen
  2. Unschuldig angeklagt und verurteilt
  3. Scott Hahn: ‚Mit Kompromissen gewinnen wir nicht’
  4. Verkauf eines Feminismus-kritischen Buchs auf Facebook und Instagram gesperrt
  5. Österreichs Integrationsministerin richtet „Dokumentationsstelle politischer Islam“ ein
  6. Eine Kathedrale in Istanbul - und eine in Nantes
  7. US-Stadt will barbusige Frauen in öffentlichen Parks erlauben
  8. „Wäre das Kinderkopftuch eine christliche Tradition, wäre es schon lange verboten“
  9. CNN-Moderator Chris Cuomo: Amerikaner "brauchen keine Hilfe von oben"
  10. Fridays For Future Weimar: „Die Polizei diskriminiert, mordet, prügelt, hehlt“






Top-15

meist-gelesen

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  6. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  7. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  8. „Schon Brosius-Gersdorfs Doktorvater ist mit gleicher Einstellung zur Menschenwürde durchgefallen“
  9. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  10. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  11. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  12. Der Papst trägt wieder elegante Schuhe - aber in Schwarz
  13. Jenseits der Linien, im Gehege des Heiligen. Über einen Streit, der nicht sein darf
  14. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  15. Ein guter Tag für die Demokratie!

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz