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Was katholische Singles falsch verstehen …

6. September 2017 in Jugend, 5 Lesermeinungen
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Seit 12 Jahren beschäftige ich mich beruflich mit dem Thema Ehepartnersuche im Internet. Gemeinsam mit meiner Frau habe ich mit kathTreff eine Online-Partnerbörse für Katholiken ins Leben gerufen. Gastbeitrag von Martin Kugler


Wien (kath.net) Seit 12 Jahren beschäftige ich mich beruflich mit dem Thema Ehepartnersuche im Internet. Gemeinsam mit meiner Frau habe ich mit kathTreff eine Online-Partnerbörse für Katholiken ins Leben gerufen. Dabei habe ich einiges an interessanten Dingen gelernt:

Zum Beispiel sind Männer online wesentlich aktiver als Frauen. Dabei hat „Onlinedating“ für alle die gleichen Vor- und Nachteile. Und Frauen kommen lieber zu Veranstaltungen als Männer. „Was bringt so ein Treffen?“ werden viele fragen. Ich ziehe gerne Ciceros Definition der Freundschaft heran: „Gemeinschaft in menschlichen und göttlichen Dingen“. Bei diesen Tagungen stellen sich Menschen in doch oft recht ähnlichen Lebenssituationen gemeinsame Fragen und suchen nach christlich inspirierten Antworten. Sie schließen dabei Freundschaften und tauschen sich aus, gehen im Glauben und im Leben tiefer. Und sie verbringen mit neuen Bekannten ein schönes Wochenende. Die nächste dieser jährlichen Tagungen findet übrigens von 15.-17. September 2017 auf Burg Rothenfels statt. (Link /)


Es gibt Katholiken, die für die Partnersuche nichts tun, weil sie auf Gottes Eingreifen warten. Das ist aber nur ein Vorwand. In Wirklichkeit ist es ihnen meist unangenehm sich die Blöße zu geben, dass sie auf der Suche sind. Aber ist Demut nicht „Realismus“? Und sie ist ein zentraler christlicher Wert.

Es gibt leider auch Katholiken, die vollkommen falsche Vorstellungen zum Thema Ehe haben. Das Märchen endet mit der Hochzeit? Nein, dort beginnt es? Wenn man einmal verheiratet ist, ist alles gut? Aber nein. Du bleibst Du und der andere bleibt der andere – und wer weiß: oft ist doch das Leben mit Kindern eine noch größere Herausforderung als das Leben als Single.

Viele Katholiken meinen, dass sie einfach nur mühsam ihr Kreuz nachschleppen müssen. Nein! Gottes Wege lieben, das ist das Ziel! Kann man Gott wirklich vertrauen – auch wenn Er scheinbar oft nicht zuhört? Aber worum geht es im Leben? Um die dauerhafte, geduldige Liebe und den authentischen Tiefgang. Muss ich dafür verheiratet sein? Nein, aber eine Grundhaltung der Liebe haben.

Eine alte Dame begegnete mir auf der Straße. Sie war sichtlich verwirrt und redete Passanten einfach an. „Wenn etwas in meinem Leben schwierig war“, sagte sie, „dann war mein Motto: Tief einatmen und weiterdienen.“

Meine Message für katholische Singles? Kindliches Gottvertrauen. Konzentration auf die Bedürfnisse der Menschen, die Gott in Ihr Leben gestellt hat. Keine Angst vor Onlinedating im katholischen Kontext. kathTreff.org hat eine 5x höhere Erfolgsrate als die Mainstreamportale, weil immer bereits eine einfache Übereinstimmung in grundlegenden Dingen da ist. Keine Angst vor Veranstaltungen für Singles: nicht um die Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer zu screenen, sondern um sich kennenzulernen, auszutauschen und tiefer zu gehen in Leben und Glauben.

Kann man nicht genauso gut jemanden heiraten, der nicht gläubig ist? Ja, und es gibt dafür auch gute Beispiele. Aber es ist schön, auf ein gemeinsames Ziel hin zu leben. Und wenn das Leben Wellen schlägt ist der gemeinsame Glaube ein starker Halt. Und wenn schwierige Entscheidungen zu treffen sind, ist die Freundschaft mit Gott eine Riesenhilfe.


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Lesermeinungen

 mirjamvonabelin 8. September 2017 
 

@derGl?ckliche

Gottes Wege scheinen oft ein Kreuz zu sein, erst wenn wir sie lieben, verwandeln sie sich.

Schreibe aus eigener Erfahrung.
Manchmal braucht es Jahre um das zu erkennen das es Gottes Wege sind und nicht ein Kreuz aus menschlicher Sicht.


0
 
 derGl?ckliche 7. September 2017 
 

@mirjamvonabelin

Danke, dass Sie den Text nochmals anders beleuchten, möglicherweise sogar in dem Sinn wie es vom Autor ursprünglich intendiert war.
Wobei Ihre Interpretation "vom Kreuz lieben" nicht im Urspungstext vorkommt, sondern da steht; "Gottes Wege lieben", dabei scheint mir (im Text) das Kreuz ausgeklammert bzw. ausgeblendet zu sein.


0
 
 C.S.Lewis 6. September 2017 

Von Ehe und von Einsamkeit

...so der Titel eines sehr empfehlenswerten Buches von Ida Friederike Görres zum Thema, das sowohl die Ehe als auch die Ehelosigkeit realistisch beleuchtet und Menschen jeden Standes hilft, das Schöne in ihrer Lebenssituation zu erkennen und sie davor bewahrt, das was "die anderen haben" zu glorifizieren. Wirklich erbaulich.


4
 
 derGl?ckliche 6. September 2017 
 

Zitat; "Viele Katholiken meinen, dass sie einfach nur mühsam ihr Kreuz nachschleppen müssen."

Ich finde diese Aussage irreführend, als ob man nicht sein Kreuz tragen solle. Dabei heißt es bei Lk 9,23; Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.

Das Leben ist nunmal auch ein Weg des Kreuzes, - ein Kreuzweg, vieles läuft schief, wir leiden an der "conditio humana", an Krankheit, an Sünde etc.

Dabei ist es zweitrangig ob man das Kreuz als Single trägt oder in einer Ehe/Beziehung.

Gottes Wege verlaufen oft auf Kreuzwegen und es ist das enge Tor, welches zum Heil führt, siehe Mt 7,13; Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit und viele gehen auf ihm.


5
 
 sartone 6. September 2017 
 

Und dann gibt es auch noch die, die zur heiligen Jungfräulichkeit geboren wurden und die ehelos um des Himmelreiches willen leben (wollen) - auch ohne Priesterweihe oder Nonnenhabit.
Ich glaube, eines der größten Probleme unserer Zeit ist, dass uns gesagt wird, dass man ohne eine Beziehung oder eine Ehe nichts wert ist, und dabei werden unrealistische Ansprüche entwickelt, wie wir sie in den Hollywood- und Rosamunde Pilcher-Schnulzen sehen.


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