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Verflucht sei, wer den Auftrag des HERRN lässig betreibt!

7. August 2018 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
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Was haben Digitalisierung und Islamisierung gemeinsam? - Die Monatskolumen von Sebastian Moll


Linz (kath.net)
Was haben Digitalisierung und Islamisierung gemeinsam? Beides sind Prozesse, die unser gesellschaftliches Leben in den vergangenen Jahren stark verändert haben und es voraussichtlich auch weiterhin tun werden. Worin besteht der größte Unterschied zwischen Digitalisierung und Islamisierung? Ich habe noch nie jemanden getroffen, der abstreitet, dass es die Digitalisierung gibt.

Ich frage mich, wie es wohl wäre, auf einen Digitalisierungsleugner zu treffen. Wie würde ich versuchen, ihn von seinem Irrtum zu befreien? Vermutlich würde ich ihm einige Fragen stellen. „Überlegen Sie doch mal: Wie haben Sie früher mit anderen Menschen kommuniziert? Wie haben Sie Ihre Bankgeschäfte erledigt? Wie haben Sie sich Informationen beschafft?“

Spätestens jetzt müsste demjenigen klar werden, dass sich in diesen sowie vielen anderen Bereichen sein Alltag stark verändert hat, weil viele der genannten Tätigkeiten mittlerweile digitalisiert sind. Wenn bestimmte Aspekte des Lebens früher nicht digital abliefen, mittlerweile aber doch, dann nennt man es Digitalisierung.

Vielleicht sollte man mit Islamisierungsleugnern ähnlich verfahren. „Überlegen Sie doch mal: Wurde früher über das Tragen von Burkinis im Schwimmunterricht diskutiert? Haben unsere Politiker früher öffentlich Grüße zum Ramadan ausgesprochen? Gab es in Supermärkten oder Kantinen früher eigene Kennzeichnungen für Produkte ‚ohne Schwein‘?“ Spätestens jetzt müsste demjenigen klar werden, dass sich in diesen sowie vielen anderen Bereichen sein Alltag stark verändert hat, weil sich viele der genannten Bereiche mittlerweile durch den Einfluss des Islam verändert haben. Wenn bestimmte Aspekte des gesellschaftlichen Lebens früher nicht durch den Islam beeinflusst wurden, mittlerweile aber doch, dann nennt man es Islamisierung.


Wieso gibt es aber trotz dieser Offensichtlichkeit noch immer Islamisierungsleugner? Aus der Politik hört man oft das Argument, man wolle keine Ängste schüren. Aber mit demselben Argument könnte man auch die Digitalisierung leugnen, die bei vielen Menschen ebenfalls Ängste hervorruft.

Vielleicht liegt die unterschiedliche Behandlung der beiden Prozesse ja auch darin begründet, dass man in der Digitalisierung, bei aller berechtigten Sorge, auch Vorteil sieht und diese betonen möchte? Vorteile der Islamisierung sucht man bislang vergeblich.
Doch wie auch immer man mit der aktuellen Islamisierung unserer Gesellschaft umgehen mag, sie zu leugnen bringt uns garantiert nicht weiter. Politik beginnt bekanntlich mit dem Betrachten der Wirklichkeit. Im Grunde beginnt allerdings jedes vernünftige Denken und Handeln mit dem Betrachten der Wirklichkeit, ganz im Geiste dieser Kolumne: intelligo ut iudicem. Zur Betrachtung der Wirklichkeit gehört dabei auch, dass ein politisches Vorgehen gegen die Islamisierung aussichtslos ist. Ein freiheitlicher Rechtstaat kann seinen Bürgern nicht verbieten, auf ihren Grundstücken Moscheen zu errichten, ebenso wenig wie er der Wirtschaft verbieten kann, sich auf die Bedürfnisse muslimischer Verbraucher einzustellen.

Dass sich Regionen und Gesellschaften religiös verändern, ist ein völlig normaler Prozess. Deshalb ist diese ganze „Was gehört wozu“-Debatte auch so sinnlos. Westeuropa ist bekanntlich erst durch Karl den Großen ganzheitlich christianisiert worden. Daher betrachten einige ‚Identitäre‘ ja nicht nur den Islam als Eindringling, sondern auch das Christentum, und wollen am liebsten zur Anbetung der alten germanischen Gottheiten zurück. Aber auch in unserer Zeit sind solche Prozesse an der Tagesordnung. Algerien hat sich erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu dem streng islamischen Land entwickelt, das es heute ist. In Südkorea wiederum bekennt sich heute beinahe ein Viertel der Bevölkerung zum Christentum, was vor 50 Jahren ebenfalls noch undenkbar gewesen wäre.

Religiöse Identität kann nicht politisch hergestellt werden, sonst wird sie zu einem reinen Instrument der Herrschenden. Wer darauf hofft, dass uns Parlamente und Gerichte vor dem Islam ‚schützen‘ werden, wird eine bittere Enttäuschung erleben. Ob sich hingegen die europäischen Kirchen durch die zunehmende Präsenz eines selbstbewussten Islam aus ihrer selbst auferlegten Trägheit reißen lassen werden, ist eine weitaus spannendere Frage. Wie sagt Jeremia: „Verflucht sei, wer den Auftrag des HERRN lässig betreibt!“


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