Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Maria - Causa Salutis
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  5. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  8. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  9. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  10. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  11. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  12. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  13. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  14. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  15. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung

Nuntius Eterović: „Christen sind die weltweit am meisten wegen ihrer Religion verfolgten Menschen“

vor 1 Stunden in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nuntius erinnert in Predigt: „Die Intensität der Christenverfolgung hat gegenüber dem Jahr 2024 noch einmal zugenommen. Hinter diesen Zahlen verbergen sich Gesichter und Schicksale von Schwestern und Brüder im Glauben.“


Berlin (kath.net) kath.net dokumentiert die Predigt von Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterović am 33. Sonntag im Jahreskreis in der Apostolischen Nuntiatur am 16. November 2025 in voller Länge und dankt S.E. für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung – Mal 3,19-20; Ps 98 2 Thess 3,7-12; Lk 21,5-19

„Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen“ (Lk 21,19).
Liebe Brüder und Schwestern!
Das Kirchenjahr nähert sich dem Ende. Nächsten Sonntag begehen wir den Christkönigsonntag, dem der 1. Advent folgt, mit dem das neue Kirchenjahr beginnt. Das Wort Gottes an diesem Sonntag wird im Lukasevangelium geprägt von der großen Endzeitrede des Herrn Jesus, der uns Kriege, Seuchen, Katastrophen und Verfolgung ankündigt, die Zeichen des Endes sind, aber nicht das Ende selbst.

Die Zerstörung des Tempels

Eingerahmt wird diese Endzeitrede zu Beginn durch das Bild der Zerstörung des Tempels in Jerusalem und am Ende durch die Verfolgung der Jünger. Der Jerusalemer Tempel wurde im Jahre 70 nach Christus durch die römischen Truppen unter dem späteren Kaiser Titus zerstört und seine schönen Weihegeschenke (vgl. Lk 21,5) nach Rom geschafft. Es trat ein, was der Herr Jesus sagte, dass „kein Stein auf dem andern bleibt, der nicht niedergerissen wird“. Kriege, Naturkatastrophen und Krankheiten bedrohen das Leben der Menschen, die immer wieder dachten, sie gehörten zur letzten Generation der Menschheit. Man ist diesen Gewalten ausgeliefert und versucht, ihnen zu entkommen und zu überleben. Die Zerstörung des Tempels aber bedeutete, dass der jüdischen Religion das Zentrum geraubt oder das religiöse Herz herausgerissen worden. Bis zum heutigen Tag fühlen viele frommen Juden diese Wunde, die nach dem Wort des Propheten Maleachi bedeutet: „Denn seht der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen: …. Weder Wurzel noch Zweig wird ihnen dann bleiben“ (Mal 3,19).


Doch alles, was in der Geschichte der Menschen bisher an schlimmen Ereignissen verzeichnet ist, diese endlose Liste von Tragödien, waren Zeichen des Endes, welche die Menschheit überlebt hat. Sobald die Schäden behoben waren, kehrte das alltägliche Leben zurück, wo die Mahnung des heiligen Paulus an die Christen gilt, „in Ruhe ihrer Arbeit nachzugehen und ihr eigenes Brot zu essen“ (2 Thess 3,12). Nicht das Chaos ist das Lebensprinzip der Menschen, sondern das geordnete Leben, wozu die Arbeit gehört. Der Völkerapostel schärft deswegen nachdrücklich ein: „Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen“ (2 Thess 3,10). Die Arbeit am Wiederaufbau nach der Zerstörung ist bis in unsere Tage hinein eine der Herausforderungen. Es genügt, an die großen materiellen und geistlichen Zerstörungen in Ukraine, in Syrien oder in Gaza zu erinnern. Doch über das Materielle braucht es auch einen geistlichen Aufbau, eine Erneuerung im Glauben an das Wirken Gottes in der Geschichte, wie es der große Prophet Jesaja lehrt: „Brecht in Jubel aus, jauchzt zusammen, ihr Trümmer Jerusalems! Denn der Herr hat sein Volk getröstet, er hat Jerusalem erlöst“ (Jes 52,9).

„Man wird Hand an euch legen und euch verfolgen“ (Lk 21,12)

Der Endzeit wird vom Herrn Jesus mit drastischen Worten charakterisiert, wenn er sagt: „Schreckliche Dinge werden geschehen und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen“ (Lk 21,11). Doch diesem Ende geht etwas voraus, was zur Wirklichkeit vieler Christen in der Welt gehört: „Aber bevor das alles geschieht, wird man Hand an euch legen und euch verfolgen“ (Lk 21,12). Christen sind die weltweit am meisten wegen ihrer Religion verfolgten Menschen. Nach statistischen Daten werden 380 Millionen Christen in 78 Ländern intensiv verfolgt und diskriminiert. Die Intensität der Christenverfolgung hat gegenüber dem Jahr 2024 noch einmal zugenommen. Hinter diesen Zahlen verbergen sich Gesichter und Schicksale von Schwestern und Brüder im Glauben. Ihnen gilt in besonderer Weise die Prophetie eines Maleachi, wenn er sagt: „Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen und ihre Flügel bringen Heilung“ (Mal 3,20). Die Verfolgten sind nicht einfach Opfer, sondern sie berichten auch vom verborgenen Wirken Gottes, das sie in all dem Leid erfahren haben. Selbst in Todesgefahr bezeugen Christen, dass unser Herr Jesus sie nicht im Stich gelassen hat. Viele unserer Schwestern und Brüder können sich in vielen Gegenden der Welt nicht darauf vorbereiten, sich zu verteidigen (vgl. Lk 21,14-15), sondern erleben, wie die göttliche Vorsehung waltet und das Evangelium die Wirklichkeit durchdringt: „Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können“ (Lk 21,13), indem sie sich ganz und gar auf den Herrn verlassen. Die Verfolgung der Christen möge unser Gebet für die bedrängten Brüder und Schwestern stärker werden lassen, denn sie erfahren, was es bedeutet: „Manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden“ (Lk 21,16-17).

Wenn wir uns all das vor Augen halten und uns fragen, ob unser Glaube stark genug, unsere Hoffnung fest und unsere Liebe klar ist, dann müssen wir bekennen, dass wir schwach und darauf angewiesen sind, dass sich der Heilige Geist unserer Schwachheit annimmt (vgl. Röm 8,26), damit der Herr Jesus uns die Worte und die Weisheit eingibt, die wir nötig haben (vgl. Lk 21,15), damit in allem die Liebe des himmlischen Vaters erkannt wird, der uns zum ewigen Leben berufen hat. Darum ist es nicht wichtig, dass uns irgendwelche Leute sagen, „die Zeit ist da“ (Lk 21,8), oder dass wir fragen: „Wann wird das geschehen?“ (Lk 21,7), sondern entscheidend ist, nicht aus der liebenden Hand Gottes zu fallen. Nichts soll uns scheiden von der Liebe Gottes: „Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Röm 8,38-39). Viele verfolgte Christen bezeugen die Wahrheit dieser frohen Botschaft des Völkerapostels. Deswegen wollen wir dankbar dieses Zeugnis annehmen und die Brüder und Schwestern im innigen Gebet begleiten und sie im Herzen tragen.

Vertrauen wir unsere und die Anliegen der vielen Verfolgten Christen der mächtigen Fürsprache der seligen Jungfrau Maria an, der Trösterin der Betrübten, damit der dreieine Gott uns und ihnen die Kraft verleihe, standhaft zu bleiben, damit wir das Leben in der Ewigkeit gewinnen (vgl. Lk 21,19). Amen.

Archivfoto Nuntius Eterović (c) Apostolische Nuntiatur Berlin


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Christenverfolgung

  1. Beobachtungsstelle: Tausende christenfeindliche Straftaten in Europa
  2. Angriffe auf Christen in Syrien: Kirchenführer schlagen Alarm
  3. Nigeria: Entführter Seminarist (16) in Geiselhaft verstorben
  4. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  5. Nach fast 24 Jahren Todeszelle in Pakistan: Der Christ Anwar Kenneth (72) ist frei
  6. Die EU-Bischöfe fordern, den Sonderbeauftragten für Religionsfreiheit wiedereinzusetzen
  7. Meldestelle Christenschutz: Serie von Schändungen erreicht alarmierendes Ausmaß in Wien

Nuntius

  1. Nuntius: „So treten wir ein für das Recht auf Leben vom ersten Augenblick bis zum letzten Atemzug“
  2. Nuntius Eterović: „Wir wollen den Rosenkranz mit erneuter Freude in diesem Monat Oktober beten“
  3. Neuer päpstlicher Nuntius in Bern eingetroffen
  4. Erzbischof Lopez wird neuer Papstbotschafter in Österreich
  5. Nuntius dankt Laun für seinen treuen Einsatz
  6. Nuntius in der Schweiz verweigert Medieninterviews
  7. Nuntius Eterovic: Auch in Europa 'verschleierte Christenverfolgung'






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  4. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  5. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  6. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  7. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  8. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  9. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  10. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  11. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  12. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  13. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  14. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  15. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz