Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Papst Leo XIV. kehrt zurück in den Apostolischen Palast
  4. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  5. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  6. Peter Seewald: „Ich muss sagen, diese Papst-Wahl hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen“
  7. Robert Francis Prevost/Leo XIV.: Massenmedien fördern ‚Sympathie für antichristliche Lebensweisen‘
  8. Zeitung: Franziskus hinterließ Finanzloch von zwei Milliarden
  9. ‚Ein Hirt nach dem Herzen Gottes‘ – Das erste Regina Caeli von Papst Leo XIV.
  10. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  11. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  12. Papst Leo XIV. an die Kardinäle: der Weg
  13. Mit der Papstwahl gibt es einen klaren Reset!
  14. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  15. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3

Pater Wallner: "Kirche müsste viel mehr über Gott reden"

21. Dezember 2018 in Aktuelles, 9 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Missio"-Nationaldirektor: Europa ist christliches "Krisengebiet Nummer eins" - Weihnachtstradition mit deren Kernbotschaft verbinden - "Eröffnungsruf" für Christentum war nicht "Ich verkünde Euch ein großes Problem", sondern "eine große Freude"


Wien (kath.net/KAP) Im christlichen "Krisengebiet Nummer eins" Europa müsste die Kirche viel mehr über Gott reden und die "Dimension des Heiligen" nicht länger vernachlässigen. "Missio"-Nationaldirektor P. Karl Wallner sieht hier ein schwerwiegendes Versäumnis, ja eine "große Schuld" der Kirche an der zunehmenden Verdunkelung ihrer Botschaft, wie er in einem Weihnachtsinterview der Wochenzeitung "Die Furche" darlegte. Das Christentum sei hierzulande "über Jahrhunderte eine große Selbstverständlichkeit geworden, sodass diese Gänsehaut, die man bekommt, wenn man den Kern freilegt, verloren gegangen ist".
Dieser Kern besteht nach den Worten des Heiligenkreuzer Zisterziensers in der Paradoxie, "dass der unendliche Gott seine Ferne aufgegeben hat, um uns Menschen nahe zu sein". Weihnachten sei "eigentlich ein unmögliches Fest", weil es letztlich nicht vorstellbar sei, dass sich das Absolute in Gestalt des Partikulären - als schwaches Kind in der Krippe - offenbart. Nicht umsonst habe der Kirchenvater Tertullian deshalb gemeint: "Credo quia absurdum" - "ich glaube das, weil es menschlich nicht ausdenkbar ist". Und die Menschwerdung ist - so P. Wallner - nicht das Letzte bei der Zuwendung Gottes, sondern das vermeintliche, "noch einmal unerfindlichere" Scheitern Christi am Kreuz.
Die meisten Menschen würden über solche Dinge jedoch nicht viel nachdenken, bedauerte der Ordensmann. Man begnüge sich mit einer oberflächlichen Feierkultur, die schon im Oktober beginne. Die eigentliche Provokation der Frohbotschaft werde "tunlichst vermieden" und "zugeschaufelt durch das ganze Drumherum".


Er sei jedoch "kein radikaler Anti-Kulturchrist" und könne sich z.B. an der weihnachtlichen Straßenbeleuchtung und der dahinter liegenden Sehnsucht nach Licht in dunklen Tagen durchaus erfreuen, versicherte Wallner. Er trete für eine Ausgewogenheit zwischen Tradition und Festkern ein. Das wichtigste Fest des Jahres gelte es als Verkündigungs-Chance zu nützen. Der "Missio"-Nationaldirektor setzt dafür auch auf die sozialen Medien und deren große Reichweite; auch dort sei es sehr gut möglich zu bezeugen, "dass man in diesem Glauben an Jesus lebt und darin glücklich ist".
Menschen sind ansprechbar für Transzendenz

Auch in einer entchristlichten Region wie im ostdeutschen Brandenburg mit nur sechs Prozent Getauften, wo die Heiligenkreuzer Zisterzienser heuer das Kloster Neuzelle wieder besiedelten, seien die Menschen ansprechbar für Transzendenz, "die Kirche ist immer voll". Vorrangig müsse die Botschaft nahegebracht werden, "dass es einen Gott gibt, der dich in deiner Endlichkeit will, der dir nahe sein möchte, und dass das etwas Sensationelles ist".

P. Wallner erinnerte daran, dass laut dem Weihnachtsevangelium der "Eröffnungsruf" für das Christentum nicht "Ich verkünde Euch ein großes Problem", sondern "Ich verkünde Euch eine große Freude" gewesen sei. Dies gelte es kirchlicherseits hervorzustreichen, um dem Abwandern der Menschen in "Surrogate" wie z.B. die Esoterik zu begegnen. Der Fokus solle zudem nicht auf "irgendwelchen moralischen Forderungen" oder einer "sozialethischen Lehre" liegen, die Jesus auch gar nicht verkündet habe. Die Menschen seien ihm nachgelaufen, weil seine Botschaft "Steh auf, nimm deine Bahre und geh" oder "Deine Sünden sind dir vergeben" lautete.

Seit der Aufklärung sei die Kirche in Europa "extrem schwach geworden", bedauerte Wallner. Man traue ihr nichts mehr zu, "man sieht uns als großen Hemmschuh des Fortschritts". Als einen von vielen Fehlern, aus denen die Kirche in Europa zu lernen habe, nannte Wallner das unterentwickelte Laienchristentum. In Afrika z.B. gebe es "keine Konkurrenz zwischen Laien und geweihtem Amt". Durch Papst Franziskus gebe es bereits einen "Umkehrschub" in Richtung missionarische Kirche. "Wir haben eine Papst aus einem Missionsland, der an die Ränder geht, der aber Europa ein bisschen außen vor lässt." Insofern stehe hier die Kirche in der Verantwortung zu überlegen, "wie wir eine neue Dynamik der Glaubensverkündigung finden".

Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner


Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto (c) Missio


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Heiligenkreuz

  1. "Auf dem Berg Golgota ist es nicht unsere Aufgabe, einen Stuhlkreis zu machen“
  2. Stift Heiligenkreuz: Gespräche über Niederlassung in Südtirol
  3. Heiligenkreuz: Kurienkardinal Koch weihte P. Sebaldus Mair
  4. Priesterweihen mit Erzbischof Gänswein und Kardinal Koch
  5. Heiligenkreuz: Konflikt um Kirchenhistoriker Schachenmayr
  6. Tödlich verunglückt: Trauer um zwei Seelsorger
  7. Hochschule Heiligenkreuz: Vatikan weist Wege bei Strukturrefomen
  8. Heiligenkreuz wartet mit Gesichtsmasken im Ordens-Design auf
  9. „Wir sind nicht dazu da, das Kreuz zu entleeren“
  10. "Wer eine neue Kirche erfinden möchte, der ist auf dem Holzweg!"







Top-15

meist-gelesen

  1. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  2. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  3. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  4. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  5. Peter Seewald: „Ich muss sagen, diese Papst-Wahl hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen“
  6. Papst Leo XIV. kehrt zurück in den Apostolischen Palast
  7. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  8. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  9. Papst Leo XIV. an die Kardinäle: der Weg
  10. ‚Ein Hirt nach dem Herzen Gottes‘ – Das erste Regina Caeli von Papst Leo XIV.
  11. Gänswein begrüßt Papstwahl: Die Verwirrung überwinden
  12. La Repubblica: Über 100 Stimmen im vierten Wahlgang für Leo XIV.
  13. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  14. Mit der Papstwahl gibt es einen klaren Reset!
  15. Kard. Müller: „Konklave sehr harmonisch verlaufen“ – „Die Wirklichkeit ist immer anders als im Film“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz