Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  2. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  5. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  6. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  7. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  8. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  9. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  10. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  11. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  12. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  13. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  14. Dziwisz: "Das Leiden von Franziskus war fast eine Nachahmung dessen, was Johannes Paul II. erlitt"
  15. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"

Bistum Hildesheim macht sich an Missbrauchs-Aufarbeitung

6. April 2019 in Deutschland, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bischof Wilmer beauftragt externe Fachleute mit Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch - Untersuchung umfasst Amtszeit des verstorbenen Hildesheimer Bischofs Janssen - Frage nach einem Beziehungsgeflecht der mutmaßlichen Täter


Hildesheim (kath.net/pbh) Das Bistum Hildesheim setzt die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch durch externe Experten fort. Bischof Heiner Wilmer SCJ hat vier unabhängige Fachleute beauftragt, mit Betroffenen und weiteren Zeitzeugen zu sprechen sowie in den einschlägigen Akten zu recherchieren.

Das Bistum Hildesheim setzt die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch durch externe Experten fort. Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hat vier unabhängige Fachleute beauftragt, mit Betroffenen und weiteren Zeitzeugen zu sprechen sowie in den einschlägigen Akten zu recherchieren.

Nach dem 2017 veröffentlichten Gutachten des Instituts für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) aus München ist es das zweite Mal, dass die Diözese Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt in ihrem Verantwortungsbereich von Gutachtern untersuchen lässt. Diese Untersuchung wird von einem Expertenteam durchgeführt, das unabhängig von den Interessen des Bistums arbeiten wird.

Die Leitung der externen Untersuchung hat die Vorsitzende Richterin am Verwaltungsgericht a. D. und ehemalige niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz übernommen. Sie fungiert als Obfrau.

Interviews mit Betroffenen und weiteren Zeitzeugen obliegen dem IPP unter Leitung der Diplom-Psychologen Gerhard Hackenschmied und Dr. Peter Mosser. Sie sind die Hauptautoren des vor zwei Jahren veröffentlichten Gutachtens zu verschiedenen Missbrauchsfällen im Bistum Hildesheim.


Die Recherche im Archiv leistet der Leitende Oberstaatsanwalt a. D. Kurt Schrimm aus Stuttgart. Er war 15 Jahre lang Leiter der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg.

Antje Niewisch-Lennartz ist zusätzlich zu ihrer Funktion als Obfrau der Expertengruppe für Personen ansprechbar, die sich als Zeitzeugen äußern oder in anderer Weise Hinweise geben möchten, die für die Untersuchung relevant sein könnten (Kontaktmöglichkeiten siehe unten).

Dazu können etwa Schilderungen ehemaliger kirchlicher Mitarbeiter gehören, die sich möglicherweise bisher nicht geäußert haben, weil sie dienstrechtliche Konsequenzen fürchteten. Auch Beobachtungen und Einschätzungen von damaligen Gemeindemitgliedern oder von Personen, die beispielsweise in Internaten, Heimen oder im Priesterseminar gewesen sind, werden von der Expertengruppe entgegengenommen.

Dieses offene Gesprächsangebot der externen Experten richtet sich dezidiert auch an Betroffene sexualisierter Gewalt, die sich als Zeitzeugen äußern möchten. Betroffene haben darüber hinaus aber weiterhin jederzeit die Möglichkeit, sich an die fachlich zuständigen und entsprechend geschulten Ansprechpersonen für Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim zu wenden (Kontaktdaten ebenfalls unten), die ebenfalls in keinem Abhängigkeitsverhältnis zum Bistum Hildesheim stehen.

„Wir möchten eine offene, schonungslose und wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung des Unrechts. Ich bin Frau Niewisch-Lennartz, Herrn Hackenschmied, Herrn Dr. Mosser und Herrn Schrimm sehr dankbar, dass sie diese wichtige Aufgabe übernehmen. Sie sind absolut unabhängig von unserer Kirche und daher bestens geeignet, Licht ins Dunkel zu bringen“, sagt der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ.

Den Ausgangspunkt für das Vorhaben bilden die in den Jahren 2015 und 2018 dokumentierten Missbrauchsvorwürfen zweier Betroffener gegen den verstorbenen Bischof Heinrich Maria Janssen. Die Aufarbeitung wird aber deutlich darüber hinausgehen und zeitlich die Jahre 1957 bis 1982 umfassen. Während dieses Zeitraums war Janssen Bischof von Hildesheim.

Es wird um die Frage gehen, welche Rolle die Führungsebene des Bistums im Umgang mit Priestern spielte, die in der Amtszeit Janssens tätig gewesen und des sexuellen Missbrauchs beschuldigt worden sind.

Ebenso soll geklärt werden, ob es ein Beziehungsgeflecht der mutmaßlichen Täter untereinander gab und ob dieses mögliche Beziehungsgeflecht durch ein bestimmtes Personalmanagement gefördert wurde.

Darüber hinaus wird Bestandteil der Untersuchung sein, inwieweit institutionelle Bedingungen zum Entstehen von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch im Bistum Hildesheim beigetragen haben und welche Institutionen und Einrichtungen im Bistum betroffen waren.

Die Ermittlung durch die externen Fachleute erfolgt offen. Die Untersuchung ist als sondierende Studie angelegt und in eine Explorations-, eine Evaluations- und eine Ergebnisphase unterteilt. Alle drei Phasen sollen im Jahr 2020 abgeschlossen sein. Die Experten werden ihre Resultate dem Bistum und der Öffentlichkeit ohne jegliche Einschränkungen in einem Bericht mitteilen.

Sollten sich während der Sondierung weitergehende Fragestellungen ergeben, ist eine Folgestudie möglich. Die Expertengruppe wird in diesem Fall eine entsprechende Empfehlung an das Bistum aussprechen.

Kontakt zur externen Expertengruppe

Wer etwas zu berichten hat, das für die Studie relevant sein könnte, kann sich an die Obfrau der unabhängigen Expertengruppe, Antje Niewisch-Lennartz, wenden. Sie ist unter obfrau[at]wissenteilen-hildesheim.de per E-Mail erreichbar

Archivfoto Bischof Wilmer (c) Bistum Hildesheim


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Missbrauch

  1. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  2. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  3. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  4. Bistum Basel: Bischof Gmür räumt Fehler bei Missbrauchsfall ein
  5. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden
  6. Ex-Kardinal McCarrick in Wisconsin wegen sexueller Gewalt vor Gericht
  7. Fokolar-Bewegung veröffentlicht ersten Rechenschaftsbericht zu Missbrauch
  8. Führte die liberale Sexualpädagogik der 1960er Jahre zu Missbrauch?
  9. Wenn ein Belasteter am Amt kleben bleibt, hat sich eine glaubwürdige Aufarbeitung erledigt!
  10. Wehrt und vernetzt Euch!







Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  2. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  3. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  4. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  5. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  6. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  7. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  8. Der Volkspapst – Was bleibt vom Franziskus-Pontifikat?
  9. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  10. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  11. Franziskus' letzte Stunden: Papst starb ohne sichtbare Leiden
  12. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  13. Papst Franziskus wurde nun in Santa Maria Maggiore beigesetzt
  14. Papst-Beerdigung findet im kleinen Kreis statt
  15. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz