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Bahnbrechende ökumenische Konferenz in Addis Abeba gestartet

4. Mai 2019 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Äthiopisch-orthodoxe und römisch-katholische kirchliche Führungspersönlichkeiten und Experten behandeln Streitthemen, die bis heute die Beziehungen zwischen den beiden Kirchen belasten


Wien-Addis Abeba (kath.net/KAP) Ein ökumenisches Ereignis von erstrangiger Bedeutung findet seit Mittwoch in Addis Abeba statt: Zum ersten Mal sind kirchliche Führungspersönlichkeiten und Experten der äthiopisch-orthodoxen Kirche sowie der katholischen Kirche in Äthiopien versammelt, um bei einer Konferenz auf wissenschaftlicher Ebene die Streitpunkte der Vergangenheit zu behandeln, die bis heute einen Schatten auf die Beziehungen zwischen den beiden Kirche werfen.

Bei der bis Freitag angesetzten Tagung am Sitz der Afrikanischen Union in Addis Abeba geht es um zwei historische Phasen: Den katholischen Versuch im 16./17. Jahrhundert, die äthiopische Kirche in eine Union mit Rom zu bringen. Im Hinblick auf das 20. Jahrhundert wiederum wird der katholischen Kirche vorgeworfen, den Eroberungskrieg des italienischen Diktators Benito Mussolini gegen Äthiopien (Oktober 1935 bis Mai 1936) unterstützt zu haben.

Im seit Jahrzehnten andauernden Prozess zum Abbau des Misstrauens zwischen äthiopisch-orthodoxer und römisch-katholischer Kirche kommt der Wiener Stiftung "Pro Oriente" und dem von ihr getragenen "inoffiziellen Dialog" besondere Bedeutung zu. Daher wurde auch "Pro Oriente"-Präsident Alfons M. Kloss gebeten, die Tagung in Addis Abeba mit zu eröffnen. Der Salzburger Ostkirchenexperte und Vorsitzende der Salzburger Sektion von "Pro Oriente", Prof. Dietmar W. Winkler, ist einer der Referenten. Er behandelt das Verhältnis von offiziellem und inoffiziellem theologischen Dialog zwischen den Kirchen und die Hoffnung auf einen bilateralen orthodox-katholischen Dialog in Äthiopien.


Der katholische Erzbischof von Addis Abeba, Kardinal Berhaneyesus D. Souraphiel, betonte im Vorfeld die Notwendigkeit eines objektiven Diskussionsforums, um die Verständigung zwischen beiden Kirchen zu fördern. Ziel der am Mittwoch eröffneten ökumenischen Konferenz sei die Präsentation von Forschungsergebnissen von Historikern und Theologen im Hinblick auf "positive und negative Aspekte" der Beziehung zwischen den beiden Kirchen. Vertiefte ökumenische Beziehungen seien nicht nur für das gemeinsame christliche Zeugnis in der Gegenwart von größter Bedeutung, sondern seien auch ein Dienst an der Bewahrung des reichen christlichen Erbes Äthiopiens und wichtig für den konstruktiven Dialog mit dem Islam sowohl im Land als auch in der ganzen Region.

Im Gespräch mit "Pro Oriente"-Präsident Kloss hatte der Kardinal daran erinnert, dass Äthiopien nicht nur die älteste christliche Nation Afrikas, sondern auch ein Schlüsselland des Kontinents sei. Was das gemeinsame Zeugnis für das Evangelium in ökumenischer Weise betreffe, liege Äthiopien allerdings hinter anderen afrikanischen Nationen zurück. Das hänge auch mit den interethnischen und interkonfessionellen Spannungen zusammen, die von den Ereignissen am Ende der kommunistischen Diktatur und der Föderalisierung des Landes ausgelöst wurden.

Ministerpräsident Ahmed Abiy habe aber jetzt die Initiative zur Förderung der nationalen Versöhnung ergriffen, dies sei auch ein wichtiger Impuls für die Arbeit an der ökumenischen Versöhnung. Kardinal Souraphiel wurde im Februar von Ministerpräsident Abiy zum Koordinator der neuen äthiopischen Nationalkommission für Versöhnung und Frieden bestellt. Ende Jänner war der neue Regierungschef Ahmed Abiy von Papst Franziskus im Vatikan empfangen worden.

Eindrücke aus dem äthiopisch-orthodoxen Christentum


Arte - Doku: Äthiopien und die erste Christen


Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
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Archivfoto: Äthiopisch-orthodoxe Frauen bei einer Prozession


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