Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  6. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  7. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  8. Republik der Dünnhäutigen
  9. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  10. Die Achillesferse des Teufels
  11. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  12. Manuel Ostermann, Vize-Vorsitzender der Polizeigewerkschaft: „Die Kriminalität explodiert“
  13. US-Bischof Daniel Thomas/Ohio: „Gott hat Transsexualität nicht vorgesehen“
  14. Thomas von Aquin über Migration
  15. "Wir glauben nicht an eine Ökumene der Vermischung, sondern der versöhnten Verschiedenheit"

Das Einzige, was das menschliche Herz verändert, ist Liebe und Annahme

7. Jänner 2020 in Weltkirche, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Über das „Heimkommen“ sprach Johannes Hartl in seinem Abschlussvortrag auf der #MEHR am Montagvormittag. Von Petra Knapp-Biermeier


Augsburg (kath.net/pkb) „Gott sehnt sich nach einer Herz-zu-Herz-Gemeinschaft in dir. Das hört heute nicht auf, nach dieser Konferenz, sondern das fängt heute erst an.“ Mit diesen Worten endete Johannes Hartl seinen letzten Vortrag auf der #MEHR 2020 in Augsburg zum Thema „Heimkommen“.

Der Gebetshaus-Gründer und Theologe verglich die menschliche Beschaffenheit mit einem stabilen „inneren Haus“; dieses Bild ziehe sich auch durch die Bibel. Das „Wohnen in sich selber“ habe ähnliche Vorteile wie ein fester Wohnort: Der habe solide Mauern, Fenster und Türen, verschaffe einem Ruhe, Unabhängigkeit, Autonomie, Abgrenzung aber auch die Möglichkeit, jemanden einzuladen oder sich finden zu lassen, dadurch dass eine feste Adresse vorhanden sei.

Dieses Zuhause sein bei sich selber sei heute jedoch massiv gefährdet und häufig nicht vorhanden. Eine der Gefährdungen für das „innere Haus“ sei das Beschäftigtsein. „Wir leben in einer Zeit, in der Beschäftigtsein unglaublich attraktiv ist“, erklärte der Theologe. Dies werde gleich gesetzt mit „Wichtig-Sein“, es sei ein „Zeichen von Kompetenz und Wichtigkeit“.


Das Beschäftigtsein werde u.a. mit Anerkennung belohnt. Gleichzeitig sei es „eine große Gefahr, alles zu verpassen, worum es im Leben wirklich geht, etwa an Beziehung zu deinen Kindern, Freunden, deinem Partner, zu dir selbst“. Jesus verordne hier „ein ziemlich radikales Gegenmittel“, nämlich das Gebet, alleine in deiner Kammer (Mt 6,6).

Ein zweiter Grund, warum wir uns ungerne mit uns selber beschäftigen, sei so etwas wie ein „inneres Verbot“, uns selber wichtig zu nehmen. Er gebe viele Menschen, „die andere viel besser spüren als sich selbst“. Ein gesundes inneres Haus habe Mauern, die Sicherheit geben und einen Wohnort umfrieden, erklärte Hartl. „Gott verheißt Frieden auf deinen Grenzen.“

Der Gebetshaus-Gründer ist überzeugt, „dass dieses Grenzen-Setzen und Nein-Sagen eine der Schlüsselqualifikationen der Zukunft wird“. Dies sei nicht egoistisch, sondern wichtig für die persönliche Stabilität. Jeder Mensch müsse wissen: „Du hast Grenzen, und das ist o.k.“

Wer seine Grenzen kenne, dem glücken auch Beziehungen leichter. Niemand anderer sei für das eigene Glück verantwortlich, sagte Hartl: „Das ist deine Verantwortung mit deinem liebenden Vater im Himmel zusammen.“ Auch Selbstüberschätzung schwinde: „Du bist nicht der Retter der Welt“, mahnte der Gebetshaus-Gründer. „Lieben bedeutet nicht, Verantwortung für Dinge zu übernehmen, die nicht deine Verantwortung sind.“

Die dritte Gefährdung sei Scham. Keiner blicke gerne auf jene Bereiche in seinem Leben, wo es schlecht läuft. „Wir erfinden lieber ein Traumschloss, das zwar nicht real ist, aber gut ausschaut“, bemerkte Hartl. „Es gibt ganze Familien, die so funktionieren.“ Heute bauten sich viele eine „Fake-Existenz“ auf, aber die Realität schaue ganz anders aus.

Nur Jesus könne unsere unheilen Bereiche heilen. Basis dafür sei das Bewusstsein, bedingungslos geliebt und angenommen zu sein. „Das einzige, was das menschliche Herz verändert, ist Liebe und Annahme.“ Jede Verhaltenskorrektur sei erst aufgrund dieser Basis möglich.

„So viele Christen leben nur in ihrem Kopf, beten nur in ihrem Kopf“, ergänzte Hartl. „Das sind rationale Konzepte, die nicht falsch sind. Aber der Glaube ist nicht nur im Kopf. Dieser Herzensdialog mit Jesus wartet nicht darauf, dass du erst vollkommen bist, bis er anfangen kann. Er sehnt sich danach, dir jetzt schon nahe zu kommen, mit dir Gemeinschaft zu haben.“

Gott wolle uns einen „inneren Stand“ verschaffen, der uns trägt, wenn draußen der Sturm tobt. Jeder sei gerufen, Gott seine Schwächen zu bringen und sich nicht aus Scham zu verstecken. Es gebe etwas, das tiefer reiche als unsere Vergangenheit, das Unterbewusstsein etcetera. „Unter dir sind ewige Arme!“, erinnerte er an Gottes Größe und Einflussmöglichkeit für unser Leben.




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ökumene

  1. „Mit den beiden Lungenflügeln atmen“, singen und beten
  2. Papst veröffentlicht Schreiben zur Einheit der Christen
  3. Der Augenblick Gottes: Die Begegnung von Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras
  4. Die Ost- und Westkirche – „Schwesterkirchen“ - Die Brüder Andreas und Petrus treffen sich
  5. „Brückenbauer für die Einheit der Christen“
  6. "Einstellung von Patriarch Kyrill irritiert und erschüttert!"
  7. Kardinal Koch: Papstreise war Gewinn für Ökumene
  8. Churer Bischof Bonnemain möchte ‚Konfessionelle Eigenarten’ zugunsten der Ökumene ‚redimensionieren’
  9. Protest lehramtstreuer Katholiken: ‚Das kann nicht die echte Ökumene sein’
  10. Hartl: „Was Einheit unter Christen bedeutet“






Top-15

meist-gelesen

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  3. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  6. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  7. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  8. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  9. Die Achillesferse des Teufels
  10. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  11. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  12. Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca wollte in Iznik mit Papst Leo reden
  13. Thomas von Aquin über Migration
  14. Republik der Dünnhäutigen
  15. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz