Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  2. DILEXI TE!
  3. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  4. Wenn der Münchner Erzbischof das unselige "Wir schaffen das" von Angela Merkel verteidigt...
  5. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  6. Abtreibung – und was dann?
  7. Die unerwarteten Wurzeln des Taufbooms in Frankreich
  8. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  9. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!
  10. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  11. Bombendrohung bei Hl. Messe in Wien - ÖVP und FPÖ üben Kritik - Schweigen bei 'Katholischer Aktion'
  12. Spanischer Priester wegen Kritik am radikalen Islam verurteilt
  13. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  14. Die Gebeine des heiligen Franziskus werden erstmals öffentlich gezeigt
  15. Elmar Theveßen gibt Falschaussagen über Charlie Kirk zu, bittet um Entschuldigung

Bischof Voderholzer: „Sie traten ein für Wahrheit und Menschlichkeit“

27. April 2020 in Chronik, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Domprediger Maier gehört zu den über 8000 Geistlichen, die im Dritten Reich ins Visier der Nationalsozialisten geraten waren; das ist ein Drittel des damaligen Welt- und ein Fünftel des Ordensklerus, allein in Deutschland.“


Regensburg (kath.net/pbr) In einem Pontifikalamt im Hohen Dom St. Peter hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Freitagabend Domprediger Dr. Johann Maier geehrt, der 75 Jahre zuvor in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs ermordet worden war. Er wollte sich für die friedliche Freigabe der Stadt Regensburg einsetzen. Gedacht wurde ebenfalls der anderen Männer, die mit Domprediger Dr. Maier ihr Leben lassen mussten. Am Ende des Gottesdienstes begab sich der Bischof von Regensburg in die Krypta, wo er an der Grablege Dr. Maiers betete. Der Gottesdienst sowie das Gebet des Bischofs in der Krypta wurden per Livestream und über den Regionalsender TVA Regensburg sowie über weitere Kanäle in die Öffentlichkeit übertragen.

Für den Nachmittag des 23. April 1945 wurde zu einer Kundgebung aufgerufen, für die, wie Zeitzeugen berichten, auch Domprediger Dr. Maier tagsüber geworben hatte. Bischof Voderholzer erklärte, Dr. Maier dürfte es darum gegangen sein, die Kundgebung gegenüber den Machthabern weniger gebieterisch-fordernd als vielmehr bittend erscheinen zu lassen und den Parteigrößen die Furcht der Bevölkerung begreiflich zu machen. Dabei bezog sich Dr. Voderholzer auf die neueste Publikation zum Kriegsende im April 1945 in Regensburg: „Kurz nachdem er das Wort ergriffen hatte, um den Appell zur kampflosen Übergabe der Stadt zu rechtfertigen“, wurde er verhaftet.“ Wegen „Wehrkraftzersetzung“ wurde der Priester noch am 23. April zum Tode verurteilt und in den frühen Morgenstunden des 24. April auf dem heutigen Dachauplatz erhängt.


Der Bischof von Regensburg gab zu bedenken: „Domprediger Maier gehört somit zu den weit über 8000 Geistlichen, von denen aktenkundig ist, dass sie im Dritten Reich ins Visier der Nationalsozialisten geraten waren; das ist ein Drittel des damaligen Welt- und ein Fünftel des Ordensklerus, allein in Deutschland.“ Dr. Voderholzer erinnerte daran, dass Dr. Maier das prominenteste, aber nicht das einzige Opfer im Zusammenhang der Versammlung war. Der 70-jährige Rentner Josef Zirkl hatte während des Tumults bei der Verhaftung von Dr. Maier protestiert und die Freilassung des Priesters verlangt. Er wurde ebenfalls erhängt. Der pensionierte Gendarmerie-Hauptwachtmeister Michael Lottner wurde erschossen, der gesagt hatte: „Lasst doch den Domprediger reden! Ihr wisst ja gar nicht, was er sagen will.“ Auch erwähnte der Bischof Johann Igl, den Mesner von St. Emmeram Regensburg, der wegen einer unvorsichtigen Bemerkung hingerichtet wurde.

Bischof Dr. Voderholzer sagte: „Wir wollen diesen 75. Jahrestag nicht vorübergehen lassen, ohne für den Mut und das Lebensopfer Dr. Maiers und der anderen zu danken. Sie traten ein für Wahrheit und Menschlichkeit aus christlicher Glaubensüberzeugung. Wir wissen nicht, wie wir uns unter den gegebenen Umständen damals verhalten hätten. Aber wir verneigen uns in Dankbarkeit und großer Anerkennung vor den Tapferen. Und wir beten für uns alle, dass uns in unseren Tagen Freimut und Weitblick gegeben seien, damit wir einstehen können für Wahrhaftigkeit und Menschlichkeit in den Bereichen, wo wir Einfluss nehmen können.“

Foto (c) Bistum Regensburg


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Nazi-Zeit

  1. Missionar der Liebe zu Gott und zu jedem Nächsten
  2. Wann erfuhr der Vatikan von Auschwitz?
  3. Fischer: Neururer-Film ist Beitrag zur Aufklärung über NS-Zeit
  4. Auschwitz und die Päpste: Glaubenszweifel und Vergebungsbitten
  5. Vor 75 Jahren: Pius XII., Stauffenberg und der Ochsensepp
  6. „Herr Hitler, wer hat Sie gewählt?“
  7. Vor 75 Jahren starb Franz Reinisch unter dem NS-Fallbeil
  8. Die katholische Kirche im Dritten Reich - Eine Einführung
  9. Erzbischof Koch empfiehlt Kinofilm über Anne Frank
  10. Biographie des katholischen Journalisten und Märtyrers Fritz Gerlich






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  3. DILEXI TE!
  4. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  5. Die unerwarteten Wurzeln des Taufbooms in Frankreich
  6. Wenn der Münchner Erzbischof das unselige "Wir schaffen das" von Angela Merkel verteidigt...
  7. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  8. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  9. Elmar Theveßen gibt Falschaussagen über Charlie Kirk zu, bittet um Entschuldigung
  10. Skandal-Kardinal Cupich jetzt in der US-Bischofskonferenz isoliert!
  11. Veröffentlichung von Leos erstem Papstschreiben am Donnerstag
  12. Mehr als 3000 Teilnehmer bei großer Pro-Life-Demo in Wien
  13. Abtreibung – und was dann?
  14. Spanischer Priester wegen Kritik am radikalen Islam verurteilt
  15. Bombendrohung bei Hl. Messe in Wien - ÖVP und FPÖ üben Kritik - Schweigen bei 'Katholischer Aktion'

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz