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Hagia Sophia: Zerstörung der 1300 Jahre alten Mosaiken befürchtet

12. Juli 2020 in Weltkirche, 14 Lesermeinungen
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Generalsekretär von "Christen in Not" zur Umwidmung der ehemaligen Kathedrale in Istanbul: ""Es ist zu befürchten, dass nun die christlichen Mosaiken in der Kuppel der Hagia Sophia endgültig zerstört werden."


Wien (kath.net/KAP) Die österreichische Hilfsorganisation "Christen in Not" (CiN; ehemals "Christian Solidarity International"/CSI) befürchtet jetzt die Zerstörung der 1.300 Jahre alten Mosaiken in der Hagia Sophia. "Es ist zu befürchten, dass nun die christlichen Mosaiken in der Kuppel der Hagia Sophia endgültig zerstört werden. Hatte Sultan Mehmed II. nach der Eroberung Konstantinopels 1453 die christlichen Mosaiken durch Putz verdeckt, so ist nach dem Vorbild der Bilderstürmerei des 'IS' nun zu befürchten, dass nun die Mosaiken selbst zerstört werden. Keinesfalls können diese sichtbar bleiben, weil ansonsten den Vorschriften der bilderlosen Moschee - spätestens ab dem 8. Jh. Ist das Bilderverbot im Islam ausnahmelos verankert - nicht Genüge getan werden kann", so CiN-Generalsekretär Elmar Kuhn in einer Aussendung am Sonntag. Hintergrund ist die beschlossene Umwidmung der ehemaligen Konstantinopoler Kathedrale, die in ottomanischer Zeit eine Moschee und dann 86 Jahre lang Museum war, in eine isamische Gebetsstätte.


 

Mit dem Fall des "IS" (Islamischer Staat) habe die Welt gehofft, dass Politik wieder zur Vernunft zurückkehrt. Dazu gehöre es auch, dass Politik aufhöre, Religion als Werkzeug zu benutzen. Mit der nun durchgeführten Umwidmung der Hagia Sophia in Istanbul zu einer Moschee sei zu befürchten, dass die Bilderstürmer-Mentalität des IS salonfähig werde, heißt es weiter in der Aussendung.

 

Welt erwartet Friedensbeitrag der Religionen

 

Insgesamt sei eine große Chance verloren gegangen, einen Weg des Dialogs und gegenseitigen Respekts zu finden. Dann hätte die Umwidmung von einem Museum in ein Haus des Gebets ein konstruktives Zeichen darstellen können. So wäre die Hagia Sophia, auch aufgrund ihrer großen Geschichte, ein wahres und verbindendes Weltkulturerbe. Denn die Welt erwarte zu Recht den Beitrag der Religionen zu Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung statt zu neuen Verletzungen und Konflikten.

 

Auch wenn rund 75 Prozent der türkischen Bevölkerung die aktuelle Re-Islamisierung der ursprünglich christlichen Hagia Sophia begrüßen würden, so zeige das doch, dass der Spalt zwischen den Menschen, die auf einen respektvollen Dialog zwischen den Religionen setzen und einer religiös-nationalistisch instrumentalisierten Bevölkerung in der Türkei tief gehe. "Das lässt für die Entwicklung einer modernen Türkei und ihres Umgangs mit religiösen Minderheiten Schlimmes befürchten. Klar ist auch die Absage an Kemal Atatürks Trennung von Staat und Religion, die aber, wie die Situation in Europa zeigt, durchaus Kooperationen zum Wohl der Menschen zulässt und sogar fördern kann", betont Kuhn.

 

In der Widmung der Hagia Sophia als Museum sei seit 1934 ein modus vivendi gefunden worden, der auch den religiösen Gefühlen der orthodoxen Christen - und vieler westlicher Christen - Respekt erwiesen habe. "Dass dieser Respekt jetzt bewusst mit Füßen getreten wird, ist leider ein Affront erster Güte. Die Auswirkungen auf den bislang so positiven sunnitisch-christlichen Dialog sind noch gar nicht abzusehen. Eine Fundamentalisierungswelle ist nun auf beiden Seiten, bei Christen wie bei Muslimen, zu befürchten." Aber - so Kuhn weiter: "Wir hoffen und beten, dass die Versöhnungsprojekte von ChristeninNot in muslimischen Ländern durch diesen Kulturvandalismus nicht in Mitleidenschaft gezogen werden."

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

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