Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  2. Ich fühlte mich endlich zu Hause!“
  3. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  4. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  5. "F*ck the Rules" - Die peinlichste Rom-"Wallfahrt" im Heiligen Jahr 2025?
  6. Nach Verhaftung wegen transkritischer Beiträge - Debatte um Meinungsfreiheit in Großbritannien
  7. „Die christliche Caritas ist eine wirksame Methode der Evangelisierung“
  8. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  9. Drei Nonnen für ein Halleluja
  10. Papst Leo XIV. empfing Isaac Herzog, den Präsidenten von Israel
  11. „Ich bin nur ein ganz normaler Konvertit vom Protestantismus“
  12. ‚Ich habe meine Heimat in der katholischen Kirche‘
  13. Britische Polizisten nehmen Komiker wegen trans-kritischer Wortmeldungen auf X fest
  14. Saint-Louis - der König von Frankreich, der heiliggesprochen wurde!
  15. Irische Ärzte, die Abtreibungen durchführen, erhalten dafür im Durchschnitt 21.000 Euro pro Jahr

Kardinalmillionäre und Vermögensbischöfe haben wir in Deutschland

7. Dezember 2020 in Kommentar, 24 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal Marx hat mit seiner Stiftung sicher einen weiteren Baustein zu einer längst überfälligen Diskussion um das Thema Kirche und Geld in Deutschland geliefert - Der Montagskick von Peter Winnemöller


München-Linz (kath.net) Jetzt aber nur kein Sozialneid. Wir haben es doch alle schon seit langer Zeit gewusst. Deutsche Bischöfe werden in etwa so besoldet, wie ein Ministerpräsident. Der gesellschaftliche und protokollarische Status, den ein Bischof in Deutschland nach wie vor einnimmt ist einem Ministerpräsidenten vergleichbar. Gemeinsam mit den Folgen des Reichsdeputationshauptschluss von 1803 führt dies dazu, dass ein Bischof nun zwar kein Landesherr mehr ist, aber vom demokratischen Staat wie ein Landesherr besoldet wird. Das Gehalt des Bischofs bezahlen alle Steuerzahler in Deutschland, auch die Ungläubigen.

Genaue Zahlen werden natürlich nicht veröffentlicht, weil man in Deutschland diese Kultur des Nicht-über-Geld-Redens hat. Ministerpräsidenten in Deutschland verdienen zwischen 15.000 und 18.000 €. Sie sind in die Besoldungsgruppe B10 oder B11 ihres Bundeslandes eingruppiert und erhalten die üblichen Zuschläge. In dem Bereich bewegen sich auch Bischofsgehälter. Dazu kommen bei den Bischöfen Dienstwohnung und Dienstwagen. Dem Bischof steht ein Büro mit Mitarbeitern zur Verfügung und ein Generalvikar leitet im Auftrag des Bischofs die Verwaltung des Bistums. Auch strukturell sind Bischöfe in Deutschland nach wie vor wie Landesherren aufgestellt.


Wer nur ein wenig rechnen kann, kommt schnell dahinter, dass ein Priester, der allein lebt, selbst mit einem etwas gehobenen Lebensstil, den man dem einen oder anderen Bischof nachsagt, den Löwenanteil dieses Einkommens zur Seite legen kann. Mit kluger Spendenstrategie kann man sogar die Steuerlast erträglich halten, was dem Nettoeinkommen zu Gute kommt. Viele Bischöfe zeigen sich in Sachen Spenden sehr großzügig. Das ist nicht nur Altruismus, das ist zum Teil auch Klugheit.

Eine kluge Anlagestrategie vorausgesetzt, kann ein deutscher Bischof aus seinem persönlichen Einkommen in 15 bis 20 Jahren problemlos ein Millionenvermögen ansparen. Bei vielen Bischöfen kommen Tantiemen aus Büchern oder Einkommen aus Familienvermögen hinzu. Jemand mit dem Status eines Bischofs kann leicht noch zusätzliche Einkünfte generieren. So kommt am Ende eines zum anderen, was sich auf dem Konto oder in der Anlagenverwaltung ansammelt. Selbst ein kleines Kunstwerk, das ein junger Priester von einem Künstler geschenkt bekommt, kann dem Kardinal 40 Jahre später beim Verkauf Zehntausende einbringen.

Es ist natürlich ungerecht, denn Geld fällt immer zu Geld. Oder wie der Volkmund sagt, „der Teufel sch**ßt immer auf den dicksten Haufen“. Auch das Konzept von Zinsen und Erträgen spielt hierbei natürlich eine Rolle. Der Mitarbeiter im Ordinariat oder der Banker in der kircheneigenen Bank, die das Vermögen von Erzbischof X und Kardinal Y verwalten, zeigen eher nicht die Neigung, den geistlichen Herren schlechte Anlagetipps zu geben. Da möchte man doch eher damit glänzen, das geldliche Vermögen des geistlichen Hirten gut wachsend gehütet zu haben. Die eigene Karriere und die eigene Provision wissen es einem zu danken.

Es gilt hier einerseits anzuerkennen, dass Kardinal Marx, ebenso wie es seinerzeit Kardinal Meisner getan hat, sein Vermögen in einen Topf wirft, eine Stiftung gründet und damit das fördert, was er persönlich für einen guten Zweck hält. Hier ist nicht der Ort das eine oder andere Werk kritisch zu beachten. Das mögen andere tun. Es ist gute Praxis, dass Bischöfe ihr zumeist wirklich recht üppiges Erspartes für einen guten Zweck weg geben. Da nicht jeder Bischof so populär ist, wie Kardinal Marx, geschieht dies meist recht diskret. Andererseits ist die Frage zu stellen, ob diese hohe Vergütung eines Bischofs richtig ist.

Man kann angesichts der anstehenden Diskussionen um die Staatsleistungen an die Kirche, aus denen auch die Bischöfe besoldet werden, das Einkommen von Bischöfen zum Thema machen. Der Souverän dieses Landes bezahlt die Bischöfe. Das ist das ganze Volk. Wer bezahlt bestimmt in der Regel, was gespielt wird. Im Falle der Kirche hat sich diese Verquickung nicht immer als Vorteil erwiesen. Das gehört überprüft. Dann gehört auch die Höhe der Bezüge überprüft. Es kann ja sein, dass es sich als sinnvoll erweist, auch weiterhin Bischöfe so großzügig zu besolden. Doch dann ist es begründungspflichtig, warum der Bischof so viel mehr als der Pfarrer verdienen muss, der ja in Deutschland auch nicht schlecht vergütet wird. Kardinal Marx hat mit seiner Stiftung sicher einen weiteren Baustein zu einer längst überfälligen Diskussion um das Thema Kirche und Geld in Deutschland geliefert. Das Verhältnis der Kirche zum Mammon wird uns weiter begleiten. Das ist kein triviales Thema.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. "F*ck the Rules" - Die peinlichste Rom-"Wallfahrt" im Heiligen Jahr 2025?
  4. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  5. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  6. Nicht ich, sondern Gott - Die Heiligsprechung von Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati
  7. Müller: „Im privaten wie im öffentlichen Leben sind wir Katholiken unserem Gewissen verantwortlich“
  8. ‚Ich habe meine Heimat in der katholischen Kirche‘
  9. Ich fühlte mich endlich zu Hause!“
  10. „Ich bin nur ein ganz normaler Konvertit vom Protestantismus“
  11. Drei Nonnen für ein Halleluja
  12. Großbritannien: König Charles III. besucht das Arbeitszimmer von John Henry Newman
  13. Mutig und treu: Serie „Star Trek“ enthüllt, dass Captain Pike Christ ist
  14. US-Präsident ehrt am 8. September erneut die Muttergottes
  15. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz