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| ![]() Das berühmteste Weihnachtslied von Martin Luther: „Vom Himmel hoch, da komm ich her“23. Dezember 2020 in Spirituelles, 5 Lesermeinungen „Ein Kinderlied auff die Weihenachten vom Kindlein Jhesu“ - Von Juliana Bauer Wittenberg (kath.net) Es ist eines der schönsten und aussagestärksten Weihnachtslieder, das Lied „Vom Himmel hoch, da komm ich her.“ Und es ist nicht nur das bekannteste Weihnachtslied von Martin Luther, sondern eines seiner berühmtesten Liedschöpfungen überhaupt. Er schrieb den Text im Jahr 1534 in Wittenberg; der Legende nach, wie es heißt, für die Weihnachtsbescherung seiner Kinder, die zwischen 1526 und 1534 geboren wurden. Nach wie vor halten Liedforscher diese Legende für möglich, nicht nur wegen des Titels, den er seinem Lied vergab; die Vermutung oder Behauptung ist auch dem Umstand geschuldet, dass der Reformator laut verschiedener Quellen seinen Kindern ausgesprochen liebevoll zugetan war und ebenso dem Umstand, dass er in der Überzeugung als „Christenmensch“ und Theologicus in der Geburt Jesu das größte Geschenk Gottes an die Menschheit sah, wie er es dann auch in seinem Lied ausdrückte „Zu sehn, was Gott uns hat beschert, mit seinem lieben Sohn verehrt“ (Vers 6). Es war laut ihm ein Geschenk, von dem er nicht nur in seinen Weihnachtspredigten sprach, sondern ebenso voll Freude im Kreis seiner Familie erzählte, wie es ein Gehilfe des Lutherschen Hauses uns vom Christtag 1538 in seinem Tagebuch überliefert. 1. Vom Himmel hoch, da komm ich her. 2. Euch ist ein Kindlein heut’ geborn 3. Es ist der Herr Christ, unser Gott, 4. Er bringt euch alle Seligkeit, 5. So merket nun das Zeichen recht: 6. Des laßt uns alle fröhlich sein 8. Sei mir willkommen, edler Gast! 9. Ach, Herr, du Schöpfer aller Ding, 10. Und wär’ die Welt vielmal so weit, 11. Der Sammet und die Seide dein, 12. Das hat also gefallen dir, 13. Ach, mein herzliebes Jesulein, 14. Davon ich allzeit fröhlich sei, 15. Lob, Ehr sei Gott im höchsten Thron, Zur Entstehung des Lieds Luther unterlegte dem Text, der aus 15 Strophen besteht, zunächst die volkstümliche Melodie des Kranz- oder Kränzelliedes „Ich kumm auß frembden landen her“, welches die jungen Leute bei abendlichen Tanzvergnügungen sangen, und ließ es im Jahr 1535 im Gesangbuch des Buchdruckers Klug in Wittenberg, dem so genannten Klugschen Gesangbuch veröffentlichen. Er gab dem Lied den Titel „Ein Kinderlied auff die Weihenachten vom Kindlein Jhesu.“ Vier Jahre später wurde eine von ihm selbst für das Lied geschaffene Choralmelodie publiziert – die Melodie, die uns vertraut ist und die seitdem gesungen wird. Von etwa 1541 an zählte das Lied als Weihnachtslied zum festen Bestand in den evangelischen Gesangbüchern (heute: EG 24); so bezeugen es u.a. das Straßburger Gesangbuch von 1541 oder das Leipziger Gesangbuch des Buchdruckers Valentin Babst von 1545. Darüber hinaus wurde es über Flugblätter im späteren 16. wie auch im 17.Jh. verbreitet. Im Jahr 1555 veröffentlichte der evangelische Pfarrer und Liederdichter Valentin Triller aus Schlesien im „Schlesisch Singebüchlein“ die Strophe „Es kam ein Engel hell und klar“ und stellte sie den Strophen von Luthers Lied als eine Art Einführung in das biblische Geschehen voran; zudem gestaltete er das gesamte Lied sprachlich, jedoch nicht inhaltlich um und griff auf die erste Melodie zurück. In seiner Textversion fand es noch im 16.Jh., allerdings mit der Melodie Martin Luthers, Eingang in katholische Gesangbücher. Ende des Jahrhunderts kürzte man es um einige Strophen, so in dem Kölner Gesangbuch „Alte Catholische Geistliche Kirchengeseng“ von 1599. Mit dem für alle deutschsprachigen Diözesen einheitlichen Gesangbuch „Gotteslob" wurde 1975 schließlich Luthers Text mit den Strophen 1–6 und 15 übernommen, jedoch beließ man dort den vorangestellten Triller-Vers als erste Strophe. Im neuen Gotteslob von 2013 erscheint das Lied (Nr. 237) in Luthers Textfassung, die Strophenauswahl blieb erhalten. Luther entnahm gemäß seinem Untertitel „aus dem ii. Cap. des Evangelii S. Lucas …“ (Einblattdruck 1567) die Vorlage für seinen Liedtext; konkret ist es Kapitel 2 mit den Versen 8-18 des Lukas-Evangeliums. Der Text sei an dieser Stelle widergegeben: 8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Der Inhalt: Historische Bezüge, theologische Reflexionen Das bei Lukas berichtete Heilsereignis verarbeitete Luther in seinem 15strophigen Lied. Darin sprechen verschiedene Personen oder auch Gruppen: der Engel, der Engelchor, die Hirten, die Gläubigen. Ungeklärt bleibt die Frage, ob Luther mit dem Aufbau des Textes ursprünglich an eine szenische Aufführung dachte. Man darf es annehmen, denn Krippenspiele und Krippenreigen waren, auch in Verbindung mit dem Kindlein-Wiegen, im 16.Jh. nicht nur Tradition, sondern überdies äußerst beliebt (vgl. meinen Artikel „Das Kindel-Wiegen“, kath net 20.12.20). Auch deutet Strophe 14 den Krippen-Reigen an: „Davon ich allzeit fröhlich sei, Zu springen, singen immer frei.“ Luther und seine Kirche hielten zunächst noch an solch szenischen Darstellungen fest, in den folgenden Jahrzehnten lehnten jedoch lutherische Theologen diese immer mehr ab. Wenn Martin Luther sich mit dem ersten Vers, welcher der Auftakt zur Verkündigung des Engels darstellt, in Ausdruck und Wortwahl noch an dem populären Kränzellied orientiert, so taucht er ab Strophe zwei tief in die Verkündigung der frohen Botschaft ein. Der enge biblische Textbezug mag auch der Grund dafür gewesen sein, dass er seinem Lied eine neue, eine eigene Melodie verlieh. Mit dem Zeilenwort „Euch ist ein Kindlein heut‘ geborn“ schimmert die Weihnachtsliturgie der römischen Kirche durch. Die theologische Aussage der Strophe entspricht dem Antiphon „Puer natus est – Ein Kind ist uns geboren“ des gregorianischen Introitus der Messe am Ersten Weihnachtstag. In den sich anschließenden zwei Versen (3 und 4) durchbricht Luther die enge Anlehnung an den lukanischen Text, bevor er ihn in Strophe 5 noch einmal aufgreift: er legt dem Engel die Verheißung der fundamentalen Heilswahrheit, den Grund von Jesu Kommen in unsere Welt, in den Mund – die Erlösung von Sünde und Schuld, die Errettung des Menschen zum Ewigen Leben. In seinen Weihnachtspredigten findet sich diese Glaubenswahrheit vermehrt, gewisser-maßen vertieft der Reformator die in Poesie gekleidete Aussage seines Chorals immer wieder: „Den … Königen lässt er (Christus) ihre Pracht … die können aber diese Kunst nicht, die er kann … Christus … der gerechte König kann nicht allein gegen eine Sünde, … sondern gegen die Sünden der ganzen Welt helfen“ „… weil Gott … seinen Sohn gibt …und ihn so gibt, dass er unser Heiland sei…“ Und wie es Luther dann im Lied singt: „Er will euer Heiland selber sein, von allen Sünden machen rein.“ In den verschiedenen Strophen verdichtet Luther weitere theologische Aspekte. So schenkt er in drei Strophen (9-11) der lukanischen Schilderung von Jesu ärmlicher Geburt in der Krippe, im „Kuhstall“, wie er in einer Predigt ausführt, wo es „…weder Schrank, Leinen, … Kissen, noch Federbett“ gab, besondere Beachtung. In ihnen verdeutlicht er den Gegensatz zwischen der Hoheit Christi, dem „König groß und reich“, dem „Schöpfer aller Ding“ und seiner Niedrigkeit, in die dieser sich begab, in die Annahme des Menschseins in Elend und Armut „wie bist du worden so gering.“ Luther stellt damit den Christen unmissverständlich die Fülle des Reiches Gottes, die durch Christus aufscheint, dem vom Menschen überbewerteten, letztlich unnützen Reichtum der Welt gegenüber „Wie aller Welt Macht, Ehr und Gut, vor dir nichts gilt, nichts hilft noch tut“ (Vers 12) – eine wesentliche, theologische Aussage, die er wieder in verschiedenen Weihnachtspredigten erhellt „Wenn Gott Silber und Gold hätte regnen lassen, wären alle… gekommen, Könige und Fürsten, und hätten mit sich Säcke und Fässer gebracht … Aber … Gott (gibt) nicht Gold …, sondern seinen Sohn …“ „… der ewige Sohn des ewigen Vaters, durch welchen Himmel und Erde aus nichts erschaffen ist … ist Mensch geworden und auf diese Welt geboren wie wir …, was für eine Liebe er zu uns hat…“ Nicht müde wird Martin Luther, die Freude herauszustellen, die der Menschheit durch die Geburt Jesu, dadurch, dass „der Sohn Gottes ein Menschenkind geworden“ ist, zu Teil wurde. Das „Kindlein“, das Maria gebar, „das soll eu’r Freud und Wonne sein“ (Vers 2), lässt er den Engel den Hirten und schließlich allen Menschen verkünden (Vers 6). Denn, legt er seiner Gemeinde an Weihnachten 1538 ans Herz, „wenn Gottes Sohn unser Bruder geworden …ist, wüssten wir nicht, wo wir vor Freude bleiben sollten … da sollten wir springen und fröhlich sein… Christen … können sich freuen … und tanzen und springen… “ Auffallend ist in einer der letzten Strophen (13) das mystische Bild, das Luther vom göttlichen Kind zeichnet, das Bild vom „herzlieben Jesulein,“ das die Gläubigen in ihres „Herzens Schrein“ tragen. Mit dieser Vorstellung scheint eine Reminiszenz an die verinnerlichten Andachtsformen der „Alten Kirche“ auf, wie sie sich seit dem 14.Jh. verstärkt entwickelt hatten und wie sie Luther offenbar noch nah waren – ein Bild, das die intime Beziehung zwischen Christus und den Gläubigen ausdrücken soll und eine Affinität zu Brauchtum und Zärtlichkeit des Kindlein-Wiegens hervorruft. Martin Luther beschließt das Lied mit der Doxologie, d.h. dem feierlichen Rühmen der Herrlichkeit Gottes „Lob, Ehr‘ sei Gott im höchsten Thron.“ Damit bewegt er sich in der Psalmen- und Hymnen-Tradition von Juden- und Christentum. Am Ende der Strophe verweist er auf das „neue Jahr,“ d.h. auf eine neue Zeit, die mit Christi Geburt für die Menschheit angebrochen ist. Zur Rezeption des Liedes Die Popularität und Anziehungskraft des Liedes spiegelt sich vor allem auch in der Instrumentalmusik wider. Bereits seit der 2.Hälfte des 16.Jahrhunderts gibt es vielzählige Choralbearbeitungen für Orgel. Johann Sebastian Bach verwendete die Melodie gleich dreimal für Choräle im Weihnachtsoratorium (1734, BWV 248), so für „Ach, mein herzliebes Jesulein“, „Schaut hin, dort liegt im finstern Stall“ und „Wir singen dir in deinem Heer.“ Ein Nachwort zu meiner Person In diesem Sinne rufe ich allen Christen zu: CHRISTUS IST GEBOREN! Thomanerchor Leipzig - Vom Himmel hoch, da komm ich her Mehr dazu auf kathtube:Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. 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