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Zum „Maria 2.0“-Thesenanschlag: Luther ante portas

24. Februar 2021 in Kommentar, 31 Lesermeinungen
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„Mit dem Anschlag der Thesen Luthers begann eine schreckliche Zeit der Spaltung, die kirchlich und staatlich zu einer Katastrophe von ungeheurem Ausmaß führte.“ Gastbeitrag von Ursula Zöller/Neue katholische Frauenbewegung


Würzburg (kath.net/Neue katholische Frauenbewegung) Da steht Luther also wieder an den Kirchentüren und schlägt Thesen an. Luther ante portas! Wir sind wieder zurück im Mittelalter. Allerdings ist Luther heute weiblich – nicht ungewöhnlich im Zeitalter der Genderideologie – und seine Thesen sind weniger geworden. Aber es geht noch immer gegen Rom und den Kern des christlichen Glaubens.

Nach vielen Jahren der Bemühungen um Einheit setzen Frauen der Gruppe Maria 2.0 am Sonntag vor der Frühjahrsversammlung der Bischöfe ein umgekehrtes Zeichen. Denn mit dem Anschlag der Thesen Luthers begann eine schreckliche Zeit der Spaltung, die kirchlich und staatlich zu einer Katastrophe von ungeheurem Ausmaß führte.

Vielleicht wissen diese Frauen tatsächlich nicht, was sie tun. Und wer sich unter dem Namen Maria 2.0 versammelt – als ob die Gottesmutter ein Update durch ein paar heutige Frauen bräuchte – der hat womöglich, vorsichtig formuliert, nicht allzu viel Ahnung von seinem Glauben.


Da ergeben sich dann Parallelen zu Luthers Zeit. Die Gläubigen wussten oft nicht sehr viel von ihrer Religion. Nur das, was ihnen die Überlieferung in der eigenen Familie, der Unterricht in der Schule und die Predigten ihrer Geistlichen sagte, konnten sie wissen. Der Zustand der Kirche war weitgehend schlecht, die Geistlichen entsprachen oft in keiner Weise dem, was sie als Zeugen ihres Glaubens hätten sein sollen. Luther hatte Recht mit der Kritik daran.

Heute sind die entsetzlichen Missbrauchsfälle in der Kirche Brandbeschleuniger für die Verzweiflung an ihr, die Wut auf sie, den Hass. Da nutzt es auch nichts, dass die Wahrscheinlichkeit solcher Taten im Rest der Gesellschaft offenbar 36-mal größer als bei Geistlichen ist. Der Anspruch an sie als Vertreter ihres Glaubens ist – zu Recht – einfach unendlich viel größer.

Ja, unsere Kirche, die semper reformanda, steckt in einer tiefen Krise und braucht Reformen. Die aber sind nicht durch ständige Anpassung an den gesellschaftlichen Mainstream, an das, was man zustimmungsfähig noch sagen darf, sondern vor allem durch mehr Gebet, größere Frömmigkeit und mehr Glaubenswissen erreichbar.

Warum zum Beispiel überlassen viele Pfarrer den Kommunionunterricht sogenannten Tischmüttern, die nicht immer gut im Glauben Bescheid wissen. Warum wird im Gottesdienst nicht einmal definiert, was einen katholischen Geistlichen von einem evangelischen Pastor unterscheidet und was das in Bezug auf Wandlung und Eucharistie bedeutet? Warum ist das Wort Keuschheit auf der inneren Liste der unsagbaren Worte gelandet und Reinheit nur noch beim Bier und Ökolebensmitteln von Bedeutung?

Unsere Religion ist kein Wellnessangebot und kein Kuschelglaube. Sie ist Frohe Botschaft im Zeichen des Kreuzes mit all ihren Zumutungen. Sie kann weh tun, bevor sie zur Auferstehung führt.

Es ist unendlich traurig, dass nun so viele Katholiken ihre Kirche verlassen. Den Frauen von Maria 2.0, die bleiben aber die Kirche von Grund auf verändern wollen, kann man eigentlich nur raten, doch lieber evangelisch zu werden. Dort können die Geistlichen heiraten, dort sind in manchen Gemeinden alle, selbst Ungetaufte, zum Abendmahl zugelassen. Dort  werden Frauen ordiniert und können Gottesdienste leiten.

Allerdings werden die meisten Aktivistinnen von Maria 2.0 und ähnlichen Frauenverbänden diesen Schritt nicht tun. Denn sie wollen ja genau jene Macht, die sie ihrer Kirche sonst vorwerfen. Dass zum Dienst des Priesters auch so etwas wie die Fußwaschung an Gründonnerstag zählt, wird dabei wohl eher verdrängt. Nein, im Namen der Gleichberechtigung wollen sie auch Päpstin werden können. Und das können sie – unter anderem auch mangels Einheit – nicht werden wenn sie evangelisch sind. So bleibt ihnen, unterstützt von so manchem Geistlichen, der ihr Engagement lobt statt auf Fehleinschätzungen hinzuweisen, nur die Umarbeitung ihrer Kirche, die aber auch die meine ist.

Der Anschlag an den Kirchen im Februar 2021 ist ein Anschlag auf jene Einheit, die wir uns alle erhoffen, um die schon Jesus den Vater bittet, eine Einheit, die ganz dem Glauben seiner heiligen katholischen und apostolischen Kirche entspricht. Bitten auch wir also den Vater.


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