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Feier vom Leiden und Sterben Christi

3. April 2021 in Deutschland, 1 Lesermeinung
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Bischof Voderholzer bittet um Gebet für Äthiopien und Myanmar.


Regensburg (kath.net/ pdr)

Am Karfreitag gedachte Bischof Rudolf Voderholzer im Regensburger Dom St. Peter zusammen mit den Gläubigen dem Leiden und Tode Jesu Christi. Die Feier findet traditionell um 15 Uhr statt, der überlieferten Todesstunde Jesu. Das Vokalensemble der Dommusik unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß gestaltete die Feier musikalisch. In seiner Predigt richtete der Bischof den Blick auf Äthiopien und Myanmar. Beide Länder werden derzeit von großem Leid erschüttert und zu beiden Ländern hat das Bistum Regensburg besondere Beziehungen und pflegt gewachsene Freundschaften:

Die Schwestern und Brüder in Myanmar um ihren Erzbischof und Kardinal von Yangon Charles Bo, die den Repressalien infolge des Militärputsches ausgesetzt sind und die Schwestern und Brüder mit Bischof Tesfaselassie Medhin von Adrigat im Norden Äthiopiens, in der Tigray-Region, wo ein Bürgerkrieg zwischen Milizen der Nationalregierung auf der einen der Regionalregierung auf der anderen Seite eine humanitäre Katastrophe verursacht. „Gott sei Dank haben wir von Bischof Tesfaselassie wenigstens wieder ein Lebenszeichen bekommen“, wusste Bischof Rudolf zu berichten.

 

Glaube an die Gottebenbildlichkeit als Grundlage der Würde aller Menschen

Es ist nicht die Aufgabe der Kirche politische Manifeste zu verkündigen oder in politischen Auseinandersetzungen Partei zu ergreifen, hob Bischof Rudolf hervor. „Der Anspruch des Kreuzes aber verpflichtet uns, auf Not und Leid aufmerksam zu machen, das Vorbild Jesu drängt uns, sich von eigener Bedrängnis nicht den Blick für die noch größere Not anderer verstellen zu lassen, und unser Glaube an die Gottebenbildlichkeit als Grundlage der Würde aller Menschen lässt uns nicht ruhen, die Achtung der Menschenrechte einzuklagen. Der Blick auf den unschuldig zum Kreuzestod verurteilten Jesus verpflichtet uns, die Einhaltung von Recht und Gesetz zu fordern“, so der Oberhirte.


 

Weltweite Solidarität für die Menschen in Myanmar

„Ich bitte Sie alle, sich den bedrängten Menschen in Myanmar an die Seite zu stellen: So viele dort verlieren gerade alles, was zu ihrem Leben gehört: Freiheit, den Schutz des Rechts und ihre Existenzgrundlage. Unser Gebet und unsere Anteilnahme sind für sie wie eine Quelle der Hoffnung und des Lebensmuts in einer Wüste der Gewalt, des Unrechts und dem Bangen, den nächsten Tag zu überleben“, so die Bitte um Gebet des Bischofs. Bereits am Vortag, am Gründonnerstag, wurde in den Fürbitten das Anliegen der Menschen in Myanmar vor Gott gebracht. Viele Schwesterngemeinschaften im Bistum Regensburg haben dem Bischof ihr Gebet zugesagt. Auch die Erzbistümer Köln, New York, Tokio und nicht zuletzt Papst Franziskus haben öffentlich dazu aufgerufen, die Militärs bewegt, auf Gewalt zu verzichten, die Gesetze und Menschenrechte sowie das Selbstbestimmungsrecht des Volkes zu achten.

 

Ein Kreuz aus Äthiopien am Marienaltar im Regensburger Dom

Auch Äthiopien erlebt gerade einen existentiellen Karfreitag. Mit Blick auf eine Reise dorthin im Jahre 2018 stellte Bischof Rudolf Voderholzer fest: „Es ist für mich geradezu unfasslich, das in den Orten, an denen wir gerade erst miteinander gesungen und gebetet haben, wo wir sozial-caritative Einrichtungen besuchten und die Zeugnisse der christlichen Kultur in diesem ältesten christlichen Land Afrikas bestaunen durften, dass dort bitterste Not herrscht, weil unschuldige Menschen zwischen die Fronten eines Bürgerkriegs geraten sind!“ Bischof Rudolf ermutigte die Gläubigen auch, am Marienaltar im Dom eine Kerze zu entzünden und damit ihr Gebet zu bekräftigen. Dort findet man zurzeit ein äthiopisches Kreuz, ein Geschenk der nun in Not geratenen Freunde. Zusätzlich gibt es dort weitere Informationen und Hinweise, wie man über das Gebet hinaus seine Solidarität bekunden kann.

 

Tiefe Verbundenheit zu Äthiopien und Myanmar

2018 reiste Bischof Rudolf Voderholzer mit einer 13-köpfigen Delegation aus dem Bistum Regensburg nach Äthiopien. Anlass war unter anderem der Weltmissionsmonat 2018 im Oktober. Dazu hatte das Päpstliche Missionswerk missio Äthiopien als Beispielland ausgewählt. Gäste aus Äthiopien kamen nach Bayern und damit auch in das Bistum Regensburg. Erzbischof von Addis Abeba, den Bischof Rudolf bei der Reise treffen konnte, war Ehrengast im Weltmissionsmonat.

Seit 20 Jahren unterstützt das Bistum Regensburg in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Akademischen Ausländer-Dienst (KAAD) junge Katholikinnen und Katholiken aus Myanmar mit einem Stipendienprogramm. Sie bekommen dadurch die Chance an der Katholischen Assumption-Universität in Bangkok ohne Studiengebühren zu studieren. In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Kontakte entstanden. So war 2019 eine Gruppe sieben ehemaliger Stipendiaten und Stipendiatinnen zusammen mit dem heutigen Weihbischof von Yangon und dem dortigen Generalvikar zu Besuch im Bistum.

Ein Jahr zuvor waren elf junge Erwachsene aus Regensburg zusammen mit Jugendpfarrer Christian Kalis, Ruth Aigner aus dem Fachbereich Weltkirche und dem Myanmarbeauftragten des Bistums, Gregor Tautz, Gäste in Myanmar. Im November 2014 feierte Generalvikar Michael Fuchs das 500jährige Bestehen der Katholischen Kirche in Myanmar mit und war vom kirchlichen Leben, dass er dort erleben durfte, tief beeindruckt. Im gleichen Jahr war der Erzbischof von Yangon, der heutige Kardinal Charles Maung Bo, Gast beim Katholikentag in Regensburg. Neben einer Podiumsdiskussion an der Universität und der Mitfeier des großen Abschlussgottesdienstes traf er sich zum Erfahrungsaustausch unter anderem mit Bischof Rudolf im Institut Papst Benedikt XVI., mit dem Bischöflichen Jugendamt, dem Seelsorgeamt und der Katholischen Erwachsenenbildung.

 

Predigt Mons. Reichart - Maria Vesperbild 2021 - Das ist große Übel in dieser Welt ist, dass die Guten oft viel zu still sind!

Foto: Bischof Rudolf bei der Kreuzverehrung, ©Jakob Schötz.


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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer 3. April 2021 

Lässt mich mein Gedächtnis im Stich?

Oder wäre in meiner Jugendzeit nicht ein Karfreitag, eine Karfreitagsliturgie undenkbar gewesen, in welchen nicht das Leiden und der Tod Christi "für uns Menschen und um unseres (ewigen) Heiles willen" im Zentrum gestanden wären? Oder anders ausgedrückt, wäre es damals irgendjemanden in den Sinn gekommen, diesen den Tod unseres Herrn befreiungstheologisch, d.h. menschzentriet, statt erlösungstheologisch, d.h. gottzentriert zu interpretieren?


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