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| Unerschütterlich im Glauben - Leseprobe 323. Oktober 2021 in Buchtipp, keine Lesermeinung Die Autobiografie von Erzbischof Fulton J. Sheen. Mit einem Vorwort von Raymond Arroyo - Leseprobe 3 Linz (kath.net) Ich erinnere mich an die erste Bekehrung, die in Frankreich geschah, nachdem ich bereits ein zweijähriges Graduiertenstudium in Europa absolviert hatte. Um mich für die Universität Löwen im Herbst vorzubereiten und um mein Ohr an die französische Sprache zu gewöhnen, verbrachte ich den Sommer an der Universität in Paris. Ich wohnte in einer Fremdenpension im Quartier Latin in der Rue Jules Chaplain. Dort wohnten noch fünf oder sechs weitere Mieter, die meisten waren Amerikaner. Nach einer Woche klopfte Frau Citroën, die diese Pension betrieb, an meine Tür und sagte etwas auf Französisch, das ich nicht verstand. Ich holte zwei Lehrer aus Boston, die auch in der Pension wohnten, und bat sie, für mich zu übersetzen. Frau Citroën erzählte, dass sie katholisch getauft und kirchlich getraut worden sei, doch nach der Hochzeit und dem Ersten Weltkrieg habe ihr Mann sie verlassen. Eine Tochter, die geboren wurde, arbeitete jetzt als Straßenmädchen. Sie fügte hinzu, dass die Pension ein finanzieller Fehlschlag sei und dass sie keinen Sinn mehr im Leben finde. Dann zog sie ein Fläschchen aus ihrer Tasche und sagte: „Das ist Gift. Ich beabsichtige, es einzunehmen und Schluss zu machen. Können Sie etwas für mich tun?“ Ich sagte, über den Dolmetscher: „Frau Citroën, ich kann nichts für Sie tun, wenn Sie die Absicht haben, dieses Zeug zu schlucken.“ Doch ich bat sie, ihren Selbstmord noch um neun Tage zu verschieben. Ich begann dann eine Novene zum Heiligsten Herzen Jesu in der Kirche Notre-Dame des Champs. Indem ich dort vor der Statue des Heiligsten Herzens Jesu kniete, flehte ich zum Herrn: „Wenn du die Seelen wirklich liebst – und du tust es –, dann rette diese eine.“ An jedem Abend während dieser Novene nahm ich ein Wörterbuch in die linke Hand, blätterte mit meiner Rechten darin, und unter fortwährender Missachtung der Zeitformen versuchte ich, die elementare christliche Wahrheit auf Französisch herauszubringen. Da mir allerdings klar war, dass sie nicht aufgrund meiner armseligen französischen Anleitungen zum Glauben zurückgeführt werden konnte, nahm ich Zuflucht zum Beichtstuhl. Ich dachte, wenn sie die Demut aufbringen und beichten würde, würde der barmherzige Herr sich ihrer erbarmen. Zwei Abende vor Abschluss der Novene nahm ich sie mit in die Kirche Saint Joseph in der Nähe der Place de l’Étoile und bat einen der dortigen irischen Priester, der Französisch sprach, ihr die Beichte abzunehmen. Doch sie empfing das Geschenk der Gnade nicht. In der Zwischenzeit fragte ich eine der Bediensteten im Haus, wie lange sie die Sakramente nicht empfangen hatte. Und ich bat sie, am letzten Tag der Novene mit Frau Citroën zur Beichte zu gehen. Während der Beichte, am Abend vor dem Ende der Novene, empfing sie das Geschenk des Glaubens und am folgenden Tag spendete ich ihr die Kommunion und auch das französische Mädchen empfing die Kommunion. Im Herbst ging ich an die Universität Löwen. Frau Citroën schrieb mir und teilte mit, dass ihre Tochter in Chartres sehr krank sei. Sie war bereit, alles aufzugeben, wenn Gott nur ihre Tochter verschonen würde. Ich bat sie, für ihre Tochter etwas aufzuopfern. Ein Mittel könnte sein, sich mit ihrem Ehemann zu versöhnen. Und das geschah tatsächlich. Ihr Mann, von dem sie seit vielen Jahren nichts mehr gehört hatte, kam, um die kranke Tochter zu besuchen. Am Krankenbett versöhnten sich die beiden. Die Tochter wurde wieder gesund. Schließlich siegte die Gnade erneut, als Mutter und Tochter den Ehemann dazu bewegten, zur Kirche zurückzukehren. Im Sommer danach machte ich auf dem Weg nach Lourdes in Dax Halt, von wo aus ich zu einem schönen Schloss in den Bergen gefahren wurde, wo ich drei Tage lang die Gastfreundschaft von Herrn und Frau Citroën genoss, die dort zusammen mit ihrer Tochter wohnten. Als ich den Priester des Dorfes aufsuchte, fragte ich ihn, ob die Citroëns ihren Glauben praktizierten. Ohne ihre Geschichte zu kennen, antwortete er: „Das sind die wunderbarsten Katholiken in den Pyrenäen. Ist es nicht herrlich, wenn Menschen ein ganzes Leben lang ihrem Glauben treu bleiben."
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