Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  5. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  6. Der verkleidete Menschenfreund
  7. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  8. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  9. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  10. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  11. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  12. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  13. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  14. Wörthersee: Kirche plant Strandbad bei Maria Wörth - Investitionsvolumen rund 70 Millionen Euro
  15. Wer viel wallfahrtet...

Antifa-Flagge über dem vor allem aus kirchlichen Spenden finanzierten Rettungsschiff „Sea-Watch 4“

12. April 2021 in Deutschland, 21 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Gegenüber „idea“ sagte der Sea-Watch-Pressesprecher Oliver Kulikowski, die Organisation sei „selbstverständlich“ von einem antifaschistischen Grundverständnis getragen, „was auch sonst?“


Berlin (kath.net) Über dem Mittelmeer-Rettungsschiff „Sea-Watch 4“ weht eine Flagge der „Antifaschistischen Aktion“ (Antifa). Das bestätigte der Sea-Watch-Verein gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur „idea“. Dies sei „selbstverständlich“, vertrat der Sea-Watch-Pressesprecher Oliver Kulikowski, man erwarte auch von den Crew-Mitgliedern dieses Verständnis, „da Faschismus ebenso wie Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und andere menschenverachtenden Ideologien auf unseren Schiffen keinen Platz haben“. Das Schiff ist in Besitz des Bündnisses „United4Rescue“, das durch eine Initiative der „Evangelischen Kirche in Deutschland“ (EKD) entstand und in dem sich hunderte von Organisationen und Institutionen zusammengeschlossen haben. In ihrer Antwort auf eine diesbezügliche „idea“-Presseanfrage distanzierte sich eine EKD-Sprecherin nicht von dem Vorgang, sondern unterstrich, dass die EKD mit vielen Institutionen, Parteien und Organisationen zusammenarbeite, die für eine offene, tolerante und gerechte Gesellschaft stünden, dabei wende sich die EKD „entschieden gegen rechtspopulistische, rechtsextreme, rassistische, minderheitenfeindliche und völkisch-nationalistische Einstellungen. Dabei setzt sich die EKD ausdrücklich für gewaltfreie Lösungen ein“. Die „Sea-Watch“ fährt offiziell unter deutscher Flagge.

Die „Sea-Watch 4“ veröffentlichte am 8. April auf ihrem Twitterauftritt ein Foto, das die Antifa-Fahne und die Regenbogenfahne am Schiff zeigt. Dazu informiert der Text: „Aufgrund der Stimmungsmache von AfD und anderen Rechten gegen eine Flagge der Antifaschistischen Aktion an unserem Bug haben wir uns entschieden, diese zu entfernen. Sie hängt jetzt etwas sichtbarer weiter oben. Gern geschehen.“ Ein Twitter-User schreibt in der diesem Tweet folgenden Diskussion: „Ja, bin jetzt auch aus der EKD ausgetreten, es war mir bis dato wirklich nicht bekannt, wofür meine gezahlten Kirchensteuern verwendet werden... sorry, aber von daher hat das Hissen der Antifa-Flagge auch was Gutes...jetzt bin ich wach.“


Andreas Späth, Religionspädagoge und Vorsitzender der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern, erinnert in einem Gastkommentar in „idea“, dass Teile der Antifa-Bewegung nicht vor Gewalt gegen Sachen und Menschen“ zurückschrecken würden mit dem Ziel der Einschüchterung und der Unterdrückung freier Meinungsäußerung, wie das Bundesamt für Verfassungsschutz feststellt. In den USA werde sogar „darüber diskutiert, die sog. ANTIFA als Terrororganisation einzustufen“. Das kirchliche Establishment habe „mit offen verfassungsfeindlich agierenden Gruppen sichtbar keine Berührungsängste“. Auffallend sei auch die Reaktion der EKD-Sprecherin: „Statt sich wenigstens ein bisschen vom Linksextremismus zu distanzieren, spontanes Erschrecken zu simulieren, zu sagen, man müsse die Sache überprüfen, oder sich in andere übliche Floskeln zu flüchten, distanziert sie sich – an dieser Stelle völlig sachfremd – von rechtsextremen Einstellungen.“

Wie kath.net bereits berichtet hat, sind übrigens auch katholische Gelder in die Arbeit der „Sea-Watch“ mit eingeflossen. Januar 2021 überwiesen die Bistümer München, Paderborn und Trier 125.000 Euro aus Haushaltsmitteln in die umstrittene Arbeit der Seenotrettung mit Überführung der Migranten nach Europa.

Auch zeigt ein kurzer – keineswegs vollständiger – Blick in das Internet, dass beispielsweise das Bistum Speyer ausdrücklich „zur Unterstützung folgender Projekte und Initiativen“ aufruft und listet als dritten Link die „Sea Watch“, außerdem steht zu lesen: „Wir unterstützen ausdrücklich die Onlinepetition für die Freilassung der Kapitänin der ‚Sea Watch 3‘ Carola Rackete“, eine nicht mehr aktuelle Petition zugunsten der 2019 von italienischen Behörden unter Hausarrest gestellten Kapitänin Carola Rackete.

Im August 2020 schrieb der „Münchner Merkur“, dass auch der BDKJ Bayern zu den über 550 Partnern des Bündnisses United4Rescue zähle, die die zivile Seenotrettung unterstützen. Eine BDKJ-Bayern-Landessprecherin betonte: „Wir freuen uns, einen kleinen Teil dazu beigetragen zu haben, dass in Kürze die 'Sea-Watch 4' auslaufen kann, um dem sinnlosen Sterben auf dem Mittelmeer entgegenzutreten.“

Im Bistum Hildesheim hatte die Caritas bereits 2019 der „Sea-Watch“ „moralische und finanzielle Unterstützung“ versprochen, auch der BDKJ hatte sich dem angeschlossen und geschrieben: „BDKJ unterstützt die Caritas Kampagne für Seenotrettung“.

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte in der Vergangenheit mehrfach deutlich gemacht, dass privaten Seenotretter manchmal, ohne dass sie es wollen, Schlepper unterstützen. „Und so führt das Vorgehen der privaten Seenotretter am Ende zu mehr Toten“, erklärt der Kanzler gegenüber der BILD und erinnert daran, dass durch das Retten im Mittelmeer und einem direkten Ticket nach Europa sich immer mehr Menschen auf den Weg machen und immer mehr dadurch ertrinken. „All jene, die glauben, etwas Gutes zu tun, müssen sich eingestehen, dass es diese erwiesene Steigerung der Toten durch ihr Vorgehen gibt. Das bedaure ich zutiefst und werde es weiter bekämpfen. Es darf nicht darum gehen, was nach außen hin vielleicht gut aussieht, sondern was funktioniert. Ein Modell der privaten Seenotrettung funktioniert nicht“, betonte Kurz.

Foto oben © Sea Watch/Twitter


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  5. Der verkleidete Menschenfreund
  6. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  7. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  8. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  9. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  10. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  11. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  12. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  13. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  14. Wörthersee: Kirche plant Strandbad bei Maria Wörth - Investitionsvolumen rund 70 Millionen Euro
  15. „Viel schöner als alles andere, was ich davor erlebt habe!“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz