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Gibt es einen Gott oder keinen?1. Juni 2021 in Buchtipp, 2 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Gedanken zur Schöpfung für Gläubige und für jene, die auf dem Weg zu Gott sind. Leseprobe 1 aus dem neuen Buch "Gott und die Welt" von Eckehard Bamberger
Linz (kath.net)
Leseprobe 1
Die Frage, ob es Gott gibt oder nicht, ist leichter zu beantworten, als man glaubt. Ja, es gibt Gott. Wer sagt, dass es keinen Gott gibt, ist bloß zu faul, darüber nachzudenken. Atheisten verfügen über weniger Einsicht als die Menschen vor tausend Jahren, die damals in den Urwäldern gelebt haben. Diese Menschen bezogen sich nicht etwa auf die Verehrung der Natur, sondern hatten ihr eigenes Verständnis des Begriffs „Religion“. Die Naturvölker hatten viele geheimnisvolle Wesen, die sie göttlich verehrten, und machten sich sogar Vorstellungen von einem obersten Gott. Alle Regionen der Welt hatten ihre eigenen Götter, zu denen sie Vertrauen hatten und die sie verehrten. Ja, Gott ist eben keine Erfindung des Christentums, aber davon später. Mit Sicherheit waren die Naturvölker hervorragende Beobachter gewesen, denen die Schönheit von Pflanzen, Bäumen und Tieren auffiel, noch mehr ihren Nutzen bewunderten und sich bei ihren Göttern bedanken wollten, weil den Menschen früherer Zeiten die Natur und das Naturgeschehen als die Ordnung ihrer Welt galt.
Ähnlich wurde im mittelalterlichen Denken der Begriff des „ordo“ aufgefasst; Ordnung galt hier als die Ausrichtung alles Seienden auf Gott als Endzweck, was sich auch in der Gesellschaft und ihrer Rangordnung widerspiegelte. Wie der Bereich des Seienden standen auch das Denken und Erkennen unter dem Aspekt der Ordnung.
Des Öfteren taucht die Frage auf, warum es denn so viele Religionen gäbe, die an einen Gott glauben, auf der ganzen Erde und zu allen Zeiten; auch gab es nie einen Volksstamm, der keinen Gottesglauben gehabt hätte. Vor allem die Naturvölker kannten neben ihren Göttern auch Geister und andere Wesen, die sie verehrten. Manche ihrer heiligen Stätten zeugen von ihren Vorstellungen von einem obersten Gott. Meist wurden diesem als Schöpfer und als Urhebergott Besonderheiten zugeschrieben. Nach Überlieferung mancher Stämme sollte dieser unter den Menschen sogar gelebt haben. In Afrika hatte der oberste Gott bisweilen keinen oder unterschiedliche Namen, sodass sogar „Christentum“ als Gottesname übernommen wurde.
Nun in die Neuzeit. Europas Länder leben und erleben ihr Christentum gegenwärtig ziemlich lau. Schenkt man Statistiken und lokalen Erhebungen der Wichtigkeit von Religion Glauben, ist der Aufwärtstrend zugunsten des Atheismus nicht zu übersehen. Der Atheismus als Gesellschaftslehre ist jedoch viel mehr als bloße Religionslosigkeit. Von schlichten Geistern zur Grundlage ihres Handelns genommen, vermag der Atheismus Zügellosigkeit und Verbrechen zu beschwören. Ebenso lebt der nach dem Zweiten Weltkrieg von dem Franzosen Jean-Paul Sartre (1905–1980) initiierte Existenzialismus fort, mit seinem unbestreitbaren Potenzial, Menschen, die kein natürliches Gefühl für Moral haben, zu einem Leben ohne Rücksicht und Verantwortung zu verführen.
Die Philosophie dieser Zeit war der Idealismus der Freiheit. Keine Weltanschauung und kein System der Werte haben Allgemeingültigkeit, lautete damals die Parole. Mit einer solchen Einstellung wurde Sartre ein Verderber, statt ein Philosoph zu sein. Mit seiner atheistischen Einstellung und seinem politischen Engagement – so während der Studentenunruhen vom Mai 1968 – wurde Sartre zum Idol und zur politischen Leitfigur einer ganzen Generation, oder gleich mehrerer Generationen? So wurde der Atheismus zu einer Weltanschauung für ein Leben ohne Gott und eine Befreiung von der Religion.
Einige Worte zum Atheismus.
Der Atheismus (gr. atheos, ohne Gott) ist eine Wortbildung des 16. Jahrhunderts. Schon im Alten Testament im Psalm 14, die Torheit der Gottesleugner, steht geschrieben: Die Toren sagen in ihren Herzen: „Es gibt keinen Gott.“ Dann, im 19. Jahrhundert, wurde jeder Gottesglaube problematisch und man versuchte, in verschiedensten Formen den Atheismus zu begründen. Unter den Philosophen war Sartre derjenige, der sich mit seiner Gottlosigkeit letztlich auf Seifenblasen stützte. Was von seinen Anstrengungen übrig blieb, erschöpfte sich letztlich im Liebäugeln mit einem Weltbild ganz ohne Gott und Religion.
Unter Atheismus versteht man für gewöhnlich die Idee, dass es keinen Gott gibt. Gäbe es Gott für uns Christen nicht, würde das auch heißen, dass es weder unsere schöne Welt noch ein Universum geben würde. Im 19. Jahrhundert lebte einer der größten Philosophen namens Immanuel Kant, der den Begriff Meinung als ein mit Bewusstsein unzureichendes Fürwahrhalten erklärt. Im Unterschied dazu werden Glauben als eine subjektive Gewissheit und Wissen als subjektives und objektives Fürwahrhalten definiert.
So gesehen steht der Atheismus auf zwei Fundamenten – der Meinung und der Lächerlichkeit. Wer vom Atheismus redet, müsste nun verstanden haben, dass dieser keine Philosophie ist, sondern ein Irrtum.
(Übrigens: Jean-Paul Sartre, der sich als großer Philosoph sah, war in Wirklichkeit ein Menschenverderber.)
kath.net Buchtipp
Gott und die Welt
Von Eckehard Bamberger
Olona Edition 2021
ISBN: 9783950349955
100 Seiten, Hardcover
Preis: Euro 12,90
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Lesermeinungen | Mainländer 3. Juni 2021 | | |
"vermag der Atheismus Zügellosigkeit und Verbrechen zu beschwören." Warum sind dann die friedlichsten Staaten sekular: https://de.wikipedia.org/wiki/Index_der_menschlichen_Entwicklung | 0
| | | Konrad Georg 2. Juni 2021 | | | Ich halte es geradezu für unkatholisch, eine vernünftige Schrift nicht zu fördern, welche das Fundament unseres Glaubens festigen könnte.
Bitte geben Sie mir meinen Text zurück, meine Adresse haben Sie ja. | 0
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