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Der Genderstern ist wirklich ein Problem

1. November 2021 in Kommentar, 19 Lesermeinungen
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Der Jugendbischof der DBK, Johannes Wübbe, freut sich über eine von der KJG losgetretene Diskussion - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)

Der Jugendbischof der DBK, Johannes Wübbe, freut sich über eine von der KJG losgetretene Diskussion. Das wäre tatsächlich mal eine Nachricht, denn im Grunde machen einst katholische Jugendverbände dem Episkopat mehr Sorgen als Freude. Der Grund der bischöflichen Freude sorgt allerdings für schnelle Ernüchterung. Man möge, so der Vorschlag der Jugendfunktionäre, Gott einen Genderstern spendieren. Schnell winkte der Pressesprecher der DBK ab, man habe in der Kirche in Deutschland andere Probleme. Ist das so? Die Frage ist ernst gemeint.

Ist es nicht vielmehr so, dass die Funktionärinnen (mwd) der KJG exakt den Finger in die Wunde der Probleme der Kirche in Deutschland gelegt haben? Das mag unfreiwillig geschehen sein. Natürlich braucht der Allmächtige keinen Genderstern. Andernfalls hätte er sich uns mit selbigem geoffenbart. Tatsächlich ist solch eine Frage, die man einem Katholiken gerne mal als Blasphemie auslegen könnte, eine geradezu bedauernswert naive Offenlegung des Zustandes innerhalb des einst katholischen Jugendverbandes KJG. Schon öfter machte dieser Verband von sich reden. Man erinnert sich an die Provokationen beim Papstbesuch in Freiburg. Der lange verwendete Slogan des Vereins „Demokratisch.Amen.“ zeigt den bedauernswerten ekklesiologischen Irrtum der Funktionäre auf. Das war nicht immer so.


Der Tag, an dem diese Zeilen geschrieben werden, ist im neuen liturgischen Kalender der 31. Sonntag im Jahreskreis. Im alten Kalender, der aus wohl erwogenem Grund parallel mit läuft, ist der heutige Tag das Fest Christkönig. Dieser Tag war über viele Jahrzehnte das große Fest der katholischen Jugend. Dieser Tag war, außer einem Tag der Selbstvergewisserung katholischer Jugendlicher ein durch und durch politischer Tag. Den Mächten der Welt sagten katholische Jugendliche mit feierlichen Gottesdiensten, mit Fahnen, Gesängen und Brauchtum sehr deutlich, wer der einzige ist, den sie als Herrn anerkennen: Christus den König.

Schnell erkennt man den Unterschied. Der heutige König der Welt heißt Gender und Diversität, er ist woke und vor lauter Toleranz cancelt er alle unliebsamen Meinungen. Statt diesem falschen König die Fahne des wahren Königs entgegen zu halten, wie es sich für Katholiken geziemt, machen die heutigen Funktionäre einst katholischer Verbände Kotau vor dem Kaiser der Welt. Selbst Gott wollen sie in ihren schmutzigen Deal mit der Welt hineinziehen. Statt das Evangelium zu verkünden, predigen sie den Geist der Zeit. Statt Jugendliche zum Glauben zu führen oder im Glauben zu stärken, wird der Unglaube gepflegt und der Irrtum verbreitet. Weit davon entfernt, die Zustände innerhalb der Kirche in der Zeit vom Kulturkampf bis in die NS-Zeit irgendwie glorifizieren zu wollen, muss man dem Bemühen Respekt zollen, der Welt ein authentisches Glaubenszeugnis zu geben.

Ein katholischer Jugendverband, den man heute ernst nehmen könnte, würde sich darum bemühen jugendgerechte Katechese zu etablieren. Es gilt, junge Menschen, die nicht getauft sind, mit dem Glauben in Kontakt zu bringen, also Jugendmission ins Leben zu rufen. Es gilt den getauften Ungläubigen einen Weg zum Glauben zu öffnen. Es gilt Zeugnis zu geben vom Glauben an den lebendigen Gott. Fängt man damit einmal an, wird einem sehr schnell bewusst, wie lächerlich das Ansinnen ist, Gott einen Genderstern zu verpassen.

In der Tat muss man leider sagen, dass die Kirche in Deutschland eine ganze Menge anderer Probleme hat. Müßig, sie hier aufzuzählen. Trotzdem zeigt der KJG- Vorschlag auf den Kernpunkt aller Probleme der Kirche in Deutschland. Der Vorschlag zeigt in dramatischer Deutlichkeit den Unglauben, den Irrtum, die wild wuchernden Häresien und die weit verbreitete innerkirchliche Apostasie auf, an dem die Kirche hierzulande von der Basis bis an die Spitze leidet. Und dann fällt einem vermutlich wirklich nichts besseres ein, als die Dreifaltigkeit zu gendern. Tatsächlich wird das dann ein Kernproblem, mit dem sich Sitzungsstunde um Sitzungsstunde füllen lässt. Schön, dass wir mal darüber gesprochen haben.


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