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Äbtissin Reemts: „Ich bin überzeugt, dass die Liturgie im Angesicht der Engel stattfindet“20. April 2022 in Spirituelles, 12 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
„Ich bin überzeugt, dass die Liturgie der Kirche immer in der größtmöglichen Öffentlichkeit, nämlich im Angesicht der Engel, stattfindet, und kann deshalb die Empörung über ‚Privatmessen‘ von Priestern in der Coronazeit nicht ganz nachvollziehen.“
Mariendonk (kath.net/pl) Es sei schön gewesen, „wieder mit vielen Gästen Ostern feiern zu können. Ich bin zwar überzeugt, dass die Liturgie der Kirche immer in der größtmöglichen Öffentlichkeit, nämlich im Angesicht der Engel, stattfindet, und kann deshalb die Empörung über ‚Privatmessen‘ von Priestern in der Coronazeit nicht ganz nachvollziehen (es gibt keine ‚privaten‘ Messen!), aber das ist nur die eine Seite, die andere ist, dass zur Erfahrung von Kirche offene Türen und zum Osterjubel eine Menge von Gläubigen gehören.“ Das notiert die Äbtissin der Benediktinerinnen-Abtei Mariendonk, Christiana Reemts, auf ihrem Blog auf der Homepage des Klosters.
In einem anderen Blog hatte sie zuvor darauf hingewiesen, dass viele Menschen „nicht an die Auferstehung glauben“ könnten. Sie könne diesen Zweifel verstehen, denn „zu sehr widerspricht diese Botschaft unserer Erfahrung“. Allerdings sei es oft „auch falsch, was wir uns unter ‚glauben‘ vorstellen, nämlich ein Für-wahr-halten gegen jeden Augenschein. Dass das nicht gemeint ist, zeigt uns das Evangelium der Osternacht. Da sind zunächst die Frauen; sie gehen hin, sehen etwas und bekommen ein Wort gesagt, das in ihnen Erinnerungen auslöst und das sie weitersagen. Glauben sie? Das wird nicht gesagt, aber beschrieben wird, dass sie Wirklichkeit wahrnehmen. Anders die Apostel, die wissen, was sein kann und was nicht, und sich gerade deshalb nicht an die Wirklichkeit halten, sondern daran, wie ihnen etwas ‚erscheint‘, also an ihre vorgefaßten Meinungen.“ Die Theologin erläutert, dass als einziger der Apostel Petrus den Frauen folge, „vielleicht aufgrund seiner großen Liebe zu Jesus“. Petrus „tut, was sie taten: Hingehen, schauen und bei sich staunen über das Geschehene“. Abschließend schreibt die Benediktinerin: Dies „ein ganzes Leben lang zu tun, nenne ich glauben und ich erfahre, dass man für diesen Glauben nichts von der Realität ausblenden muss, im Gegenteil“.
Zu Karfreitag und Ostersonntag hatte die Theologin jeweils ein kurzes Zitat von Papst Benedikt XVI. gebracht. Am Karfreitag bot sie folgende Zeilen Benedikts zur Reflexion an: „Abstieg in die Hölle: dieser Satz besagt, dass Christus das Tor unserer letzten Einsamkeit durchschritten hat, dass er in seiner Passion eingetreten ist in diesen Abgrund unseres Verlassenseins. Wo uns keine Stimme mehr erreichen kann, da ist er. Damit ist die Hölle überwunden, oder genauer: der Tod, der vor dem die Hölle war, ist es nicht mehr. Beides ist nicht mehr das gleiche, weil mitten im Tod Leben ist, weil die Liebe mitten in ihm wohnt“
Dr. Christiana Reemts OSB (siehe Link) ist seit 2005 die Äbtissin der im Bistum Aachen liegenden Abtei Mariendonk. Sie hat unter anderem Arbeiten zu den Kirchenvätern veröffentlicht. Mariendonker Ordensfrauen arbeiten seit 1990 an den „Fontes christiani“, einer zweisprachigen Ausgabe der Kirchenväter, mit, außerdem bei der Edition der Vetus Latina und dem Novum Testamentum Patristicum.
Spanisches Video versucht, die Gegenwart der Engel und Heiligen bei der Messfeier bewusst zu machen Mehr dazu auf kathtube:
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Lesermeinungen | ottokar 21. April 2022 | | | Es gibt keine "privaten" Messen Es gibt keinen Unterschied zwischen einer hlg.Messe,die von einem Priester alleine oder zusammen mit Gläubigen gefeiert wird.Das Wesen der hlg.Messe besteht nicht in der Anzahl der ihr beiwohnenden Gläubigen,sondern im Darbringen des Opfers und Herabrufen des Geîstes Gottes ,um Brot und Wein in Christi Leib und Blut zu wandeln. Als Ministranten haben wir vorallem wochentags an einem Seitenaltar morgens um halb Sieben Uhr zu Zweit dem Priester bei der hlg.Messe gedient.Oft fanden gleichzeitig an den anderen Seitenaltären unsere grossen Kirche hlg.Messen in gleicher Besetzung statt,selten waren andere Gläubige noch dabei.Das war vorkonziliar noch möglich, da damals noch jeder Priester zur täglichen Messfeier (ebenso zum Brevier) verpflichtet und für uns Ministranten die Morgenmesse selbstverständlich war.Solche"stillen" Messen wünsche ich mir heute sehnlich zurück.Von ihnen geht ein ganz besonderer Geist aus. Es sind ,wie die Äbtissin richtig meint, die Engel, die das Opfer mitfeiern. | 5
| | | winthir 21. April 2022 | | | "Schmutzig und asozial" ? nun, das ist eine moralische Wertung.
ich habe hier lediglich die kirchenrechtliche Wertung wiedergegeben, die von Hw. H. Prof.DDr. Klaus Mörsdorf (ich habe mit sehr großem Interesse seine Vorlesungen gehört) stammt.
Und zum Thema "zum Thema": Das Thema "Begräbnis" hat ThomasR hier eingebracht. Und ich habe mich dazu geäußert.
Einen schönen Tag wünscht uns, Euch, und Allen
der winthir. | 0
| | | winthir 21. April 2022 | | | Guten Morgen, ThomasR; guten Morgen, zusammen. 1. ich unterscheide zwischen Begräbnis und Requiem.
Früher war das ja eine "Einheit" - das Requiem wurde in Anwesenheit der Leiche gefeiert - der letzte "Rest" dieses Brauchs war (ist das bei der Piusbruderschaft immer noch so?) die "Tumba" - ein leerer Sarg beim Requiem, in der Kirche.
2. Die Pastoralreferentin darf meinetwegen gern die Feier meines Begräbnisses leiten. Das Requiem leitet sowieso ein Priester.
3. Kirchliche Begräbnisse werden von Priestern gern "abgeschoben" auf Pastoralreferentinnen, Pastoralreferenten, Diakone. Wie ich erlebte.
3. Alter oder neuen Ritus? Ist mir beides recht.
4. Im privaten Bereich ("dienstlich" habe ich ja ca. 1.500 Begräbnisse hinter mir) habe ich mehrere lieblos "dahingeschluderte" kirchliche Begräbnisse erlebt - jedoch mehrere Begräbnisse unter engagierter Leitung eines "Bestattungsredners". Es geht ja beim Begräbnis nicht nur um die Leiche, sondern auch um die Angehörigen, Verwandten, Freunden, ihnen in ihrer Trauer beizustehen. | 0
| | | SalvatoreMio 21. April 2022 | | | Sich eine katholische Beerdigung erschleichen @winthir: das eigentliche Thema hier sind "Privatmessen". Sie sprechen Beerdigungen an: seit dem chaotischen Synodalen Weg gibt es treue Katholiken, die aus der Kirche austreten, um ihr kein Geld mehr in den Rachen zu werfen. Dazu möchte ich hier nichts sagen. - Aber ich kenne die, die ihr Katholischsein nicht leben, geistlich nicht an der Kirchengemeinschaft teilhaben, und nur katholisch sind, wenn es um den "guten Eindruck, das Prestige oder das Feierliche" geht, auch z. B. Beerdigung. Sie sind oft gut situiert, verlassen die Kirche (womöglich ohne Wissen von gläubigen Angehörigen), um Kirchensteuer zu umgehen, möchten aber eine gut katholische Beerdigung, weil das so Sitte ist, weil der Familienfriede gewahrt bleibt ... Und das kann man notariell vorher festlegen, sagen Sie? Meine Antwort darauf: Schmutzig und asozial! | 1
| | | ThomasR 20. April 2022 | | | @Winthir welche Beerdigung ist eigentlich "mehr kirchlich" oder mehr katholisch?
geleitet durch einen Priester der abgetrennten Piusbrudersschaft (ohne Kirchensteuerpflicht) inkl Requiem im alten Ritus
oder
geleitet z.B. durch eine quere Pastoralasssitentin im priesterlichen Messgewand?- | 0
| | | winthir 20. April 2022 | | | Die Verweigerung des kirchlichen Begräbnisses für Ausgetretene gibt es immer noch - wenn auch als "kann"-Bestimmung (im aktuellen Drohbrief der DBK). Dazu:
1. Die Beteiligung eines Priesters am kirchlichen Begräbnis ist erst seit dem 19.Jhdt. allgemein üblich. Vorher gab es die "Begräbnisklassen": Klasse 1: vier Priester, Klasse 5 (Armenbegräbnis) Null Priester.
2. Bei der Exkommunikation (danke, Prof. Mörsdorf, für Ihre präzisen Ausführungen damals) handelt es sich um eine Beugestrafe. Alle Beugestrafen enden mit dem Tod - was Sinn macht:-)
Also: Wenn Du aus der Kirche austrittst, gehe zu einem Notar, und laß von ihm beglaubigen, daß Du ein kirchliches Begräbnis wünscht. Dann ist die Kirche VERPFLICHTET, Dir ein kirchliches Begräbnis zu gewähren. | 0
| | | SalvatoreMio 20. April 2022 | | | Heilige Messe - Christi Gegenwart unter uns - zum Heil der Welt @Chris2: Das ist wirklich Grund zum sich Aufregen. Ich denke an ein großes Marienheiligtum in Italien. Zwei ausländische Priester haben dort ganz bewusst in der Corona-Einsamkeit jeder einzeln täglich die hl. Messe gefeiert, oft nur mit 2-3 Personen, die Einlass hatten. Auch stellvertretend für die vielen Gläubigen, die ausgesperrt waren, haben sie die vielen Nöte der Welt vor den Herrn getragen wie Bitten, die von außen an sie herangetragen wurden. | 3
| | | ThomasR 20. April 2022 | | | "Hauptgeschäft der Kirche ist das Lesen der Heiligen Messe" ohne Heilige Messe gibt es auch keine Kirche
Ausgerechnet das Nichtanbieten der Heiligen Messe (Bildung der Pfarrverbunde und nur eine Heilige Messe im Pfarrverbund am Sonntag und nicht in jeder Kirche) hat zur heutigen Austrittwelle geführt
Heilige Messe in Ihrer Natur hat Charakter eines gemeinschaftlichen Opferkultes, dem ein Priester vorsteht und Heiliges Opfer darbringt
Engel ersetzen keinesfalls die Teilnahme des Kirchenvolkes- die Heilige Messe ist von dem Herren auch vorwiegend nicht für die Engel errichtet.
Ausgerechnet angesicht der Corona Pandemie wäre korrekt die Anzahl der öffentlich gelesenen Messen zu erhöhen statt zu reduzieren
Ohne Heilige Messe gibt es auch keine Kirchensteuer (allein Wortgottesfeier anzubieten berechtigt keinesfalls um die Kirchensteuer zu erheben)
Noch vor ca 20Jahren hat die Amtskirche den austretendne Gläubigen mit Beerdigung ohne Priester gedroht, jetzt bietet die Kirche selbst nicht überall den Zugang zur Heiligen Messe.Es ist ein Drama! www.kath.net/news/72675 | 1
| | | Chris2 20. April 2022 | | | Wie bitte? Was bedeutet "Empörung über ‚Privatmessen‘ von Priestern in der Coronazeit"? Gibt es allen Ernstes Vorwürfe gegen Priester, die auch ohne Gläubige Hl. Messen zelebriert haben? Wer das tut, hat doch zentralste Elemente des katholischen Glaubens nicht verstanden. Gibt es wirklich maßgebliche Kreise, die so verquer denken, anstatt froh zu sein, dass die Gnaden durch die Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers Christi trotz aller Verbote fließen konnten? | 4
| | | si enim fallor, sum 20. April 2022 | | | Unvermeidbares Unbehagen Nun, wenn die Kirche fast leer ist, ist das Unbehagen unvermeidbar, weil so wenige Menschen aktiv Christus folgen und vielleicht nicht gerettet werden können. | 0
| | | Stefan Fleischer 20. April 2022 | | | Auch ich bin überzeugt dass die Liturgie im Angesicht der Engel stattfindet.
Diese Wahrheit gehörte zu dem, was uns im Religionsunterricht für das ganze Leben mitgegeben wurde, und was mir damals im Internat hin und wieder bewusst wurde, wenn ich an einem Seitenaltar- ohne weitere Gläubige - einem Priester zu ministrieren hatte. Ich wusste, ich war nicht allein mit dem in dem Person Christi handelnden Priester. Wirklich tief bewusst wurde mir dies aber erst, als im Rahmen der Reformen das Heilige Messopfer immer mehr zum «Event», zum Gemeindeanlass degenerierte. Heute sehne ich mich oft zurück zu diesen «stillen» Heiligen Messen, in welchen ich mich weit mehr zu Hause fühlte, als heute dort, wo alles so «gestaltet» wird, dass es den Menschen gefällt, mehr als Gott und den anwesenden Engeln. | 7
| | | SCHLEGL 20. April 2022 | | | Privatmesse Natürlich ist es richtig, dass immer Gläubige die heilige Messe mitfeiern! Aber auch dann, wenn der Priester, etwa während Corona, oder weil er an einem Seitenaltar zu einer ihm genehmen Zeit die heilige Liturgie vollziehen will, so ist diese Messe IMMER auf die Kirche als GANZES hingeordnet! Schon die Kirchenväter betonen die Anwesenheit der heiligen Engel bei der Liturgie, die Rhipidien (eine Art Fächer, früher aus Federn, später aus Metall), die beim Sanctus und bei der Konsekration von Assistenten neben dem Priester auf und ab bewegt werden, stellen dies im byzantinischen Ritus symbolisch dar.
Obwohl eine "private Messe" in den orientalischen Riten nicht üblich ist, wurde sie doch, besonders in der Zeit der Christenverfolgung in der Sowjetunion und anderswo, sogar auch von orthodoxen Priestern gefeiert. Kardinal Jean Danielou hat vor Jahrzehnten ein Buch über "die Sendung der Engel" geschrieben. | 5
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