Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „In Milde, aber auch in Klarheit möchte ich dieses Thema der Verbrennungen der Leichname ansprechen“
  2. Eine "glorreiche Idee" des Bischofs von Fulda?
  3. Video vom Papst im Unterhemd bringt Vatikan in Verlegenheit
  4. Sensation in Deutschland - Christliche Band O'Bros erreicht Platz 1 der Album-Charts!
  5. Julia Klöckner: ‚Nicht immer sinnvoll, wenn Kirchen glauben, eine weitere NGO zu sein‘
  6. USA: Ex-Kardinal McCarrick ist gestorben – Mutmaßlich vielfacher Missbrauchstäter
  7. Der Millionen-Exodus von den deutschen Kirchen dürfte weitergehen!
  8. Die Mitverantwortung der Kirchen an ihrem Bedeutungsverlust
  9. 'Ramadan ist die schönste Zeit im Jahr'. Katholischer Religionsunterricht in der Erzdiözese Salzburg
  10. Wenn „Menschen nach und nach den Glauben durch eine halbesoterische Weltanschauung ersetzen“
  11. Immer mehr Hass-Übergriffe auf Priester in Polen
  12. „Von meinem Papst erwarte ich mehr“
  13. Gesetzesentwurf in Belgien: Sterbehilfe soll für Demenzkranke legalisiert werden
  14. Die Krise ist nicht mehr aufzuhalten
  15. CDU-CSU-SPD-Regierung will Töten von ungeborenen Kinder durch die Krankenversicherung finanzieren

Der Synodale Weg zerbröselt auf seinem Weg ins Schisma

13. Juni 2022 in Kommentar, 19 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Zurückzutreten scheint das neue Bischofshobby zu sein. Kann man es verstehen? Ja. Der Rücktritt ist in der Tat für einen Bischof der einzige Weg aus dem synodalen Weg hinaus - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Rom (kath.net)

Der synodale Weg von DBK und „ZdK“ zerbröselt gerade in der von ihm geschaffenen Atmosphäre des oktroyierten eindimensionalen Reformdenkens. Dennoch gibt es für Teilnehmer kaum noch Auswege. Auf der Agenda stehen die seit Jahrzehnten durch die ideologischen Ränder der Kirche oszillierenden Reformanliegen. Abschaffung des Zölibats und Einführung der Priesterweihe für Frauen, der zeitgeistigen Einebnung der Sexualmoral und Okkupation wesentlicher Machtpositionen durch Laienfunktionäre werden dabei jüngst durch die LGBT- Agenda ergänzt. Alternativen: Keine. Alle Versuche, den synodalen Weg insofern zu retten, als er auf einen Weg innerhalb der kirchlichen Lehre zurückgeführt werden könnte, sind zum Scheitern verurteilt. Das Ausscheiden des Kölner Weihbischofs Dominikus Schwaderlapp aus seinem Synodalforum mag dem einen oder anderen Synodalisten noch gefallen haben.

Vielleicht klatschen ja auch noch einige Synodalisten Beifall, wenn eine intelligente Frau wie Katharina Westerhorstmann jetzt ihre Mitarbeit im Synodalforum IV einstellt. Diesen Stachel im Fleisch will man ja nur zu gerne loswerden. Schließlich handelt es sich nicht um wildwütige radikale Tradis, die man mit ein wenig Framing diskreditieren könnte, sondern um denkende, umgängliche und gläubige Menschen, die den Diskurs befürworten und auf Argumente statt auf Verfahrenstricks setzen. Solche lassen sich so schwer aus dem Diskurs werfen. Klugheit in der Sache und Konzilianz im Umgang machen gerade diese jedoch zu perfekten Alibisynodale, an deren Beispiel man später zeigen kann, dass „solche Positionen“ gar nicht mehrheitsfähig waren.

Mit welchen Tricks hingegen auf dem synodalen Weg operiert wird, ist nicht erst seit dem Interview bekannt, das Prof. Westerhorstmann jüngst dem katholischen Sender k-tv gab. Nichtsdestotrotz war es beeindruckend es in so geballter Form vor Augen geführt zu bekommen, wie bestimmte Positionen schon am Anfang der Erarbeitung der Papiere gleich aussortiert werden. Der synodale Weg wird gelenkt. Das lässt sich kaum leugnen.


Zugleich zeigt sich andererseits, dass auch die Protagonisten der Reformagenda zunehmend nicht mehr an ihr Projekt glauben. Schon lange hat der synodale Weg nichts mehr mit der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Kirche zu tun. Wollte man dies wirklich leisten, so bilde man eine Expertenkommission aus Historikern, Juristen, Theologen, Medizinern, Psychologen und Kriminologen, die mit Geld und Mitarbeitern ausgestattet ein zehnjähriges Forschungsprojekt mit klarer Aufgabenumschreibung durchzuführen hätten. Es gibt keine Garantie, dass damit die Aufarbeitung geleistet wäre, doch damit hätte man ein Instrument, um zuerst einmal zu verstehen, und vielleicht Ursachen zu beleuchten wären. Das MHG – Gutachten konnte dies ja ganz offensichtlich nicht leisten.

Erhellend ist, warum ein dezidierter Reformprotagonist wie Andreas Sturm nicht nur aus dem synodalen Weg, sondern gleich ganz aus der Kirche aussteigt. Sturm ist nur die Spitze eines Eisberges. Mit Kauf!Mein!Buch!- Getöse warf er seinem Bischof die Brocken vor die Füße. Ein Drama, das viele Dimensionen zeigt. Wie Personalentscheidungen in deutschen Bistümern fallen, kann und sollte man ernsthaft fragen. Auch der Oberpropagandist der Missbrauchsaufklärung, Georg Bätzing, zeigt in seiner Funktion als Leiter eines Bistums ein durchaus unglückliches Händchen. Angeblich lässt er sich immer umfassend von allen Gremien beraten und Limburg ist ein Muster an Synodalismus. Fakt ist: Wenn ein Bezirksdekan mit Vergangenheit zurücktreten muss, ist das schon kein Anzeichen einer guten Performance in Sachen Aufklärung und Prävention. Der tragische Fall des Regens, der nach bislang unklaren Vorwürfen den Freitod wählte, spricht nicht für ein angstfreies (Betriebs-)Klima. Zumindest die Frage eines Bischofsrücktritts darf hier zu Recht gestellt werden.

Die Verunsicherung der Synodalisten geht insgesamt bis in höchste Kreise. Von den vier „Gründern“ des synodalen Weges Reinhard Marx, Hans Langendörfer, Thomas Sternberg und Stefan Vesper ist keiner mehr im Amt, das er zu Beginn des Weges hatte. Wer ein solches Projekt in leitender Position auf den Weg bringt und mittendrin - ohne den Zwang einer nicht zulässigen Wiederwahl oder einer wahrhaft zu langen Amtszeit – aussteigt, zeigt sich nicht gerade überzeugt von seinem Projekt.

Wer am vergangenen Gründonnerstag in der Chrisammesse die beeindruckende Predigt des Erzbischofs von Paderborn zum sakramentalen Priestertum gehört hat, tut sich schwer, diese Predigt inhaltlich mit der Hans- Josef Becker immer wieder betonten Alternativlosigkeit des synodalen Weges zusammen zu bringen. Der Widerspruch könnte krasser nicht sein, vergleicht man die Aussagen der Predigt mit den Aussagen der Synodalwegspapiere zum Priestertum, die in der Frage gipfeln, ob wir überhaupt Priester brauchen. Löst sich der Widerspruch vielleicht darin auf, dass der Erzbischof nun bereits ein Jahr vor Erreichen der Altersgrenze dem Papst seinen Rücktritt angeboten hat.

Zurückzutreten scheint das neue Bischofshobby zu sein. Kann man es verstehen? Ja. Der Rücktritt ist in der Tat für einen Bischof der einzige Weg aus dem synodalen Weg hinaus. Wer ist der nächste? Man fragt sich seit längerer Zeit ernsthaft, wieso nicht der eine oder andere Bischof, der zu erkennen gibt, mit dem inhaltlichen Verlauf des synodalen Weges unglücklich zu sein, nicht aussteigt. Doch wie sollte das gehen? Einfach nicht mehr teilnehmen? Könnte ein Bischof anordnen, dass aus seinem Bistum niemand mehr am synodalen Weg teilnehmen darf? Mit welchen Sanktionen bewehrt? Würde es einen hartgesottenen Reformfunktionär stören? Nein. Der Weg aus dem synodalen Weg heraus ist allen Teilnehmern versperrt. Das geht sogar so weit, dass man fragen muss, ob sich ein Bischof der von den Beschlüssen geforderten Selbstverpflichtungen überhaupt noch entziehen kann. Das kirchliche Arbeitsrecht, das jetzt reformiert wird, mag als Beispiel dienen. Es wird in allen Diözesen umgesetzt werden.

Der synodale Weg kann von allen, die nun noch dabei sind, nun eigentlich nur bis zu seinem Ende gegangen werden. Auf dem Weg des Weges werden einige auszuscheren versuchen. Piusbruderschaft und Altkatholiken danken verbindlichst. Es werden manche innerlich kündigen oder vielleicht an den Versammlungen nicht teilnehmen. Vielleicht halten einige in bestem Glauben bis zum Ende durch und versuchen zu retten, was zu retten ist. Wir werden die ganze Bandbreite erleben. Es wird schmerzhaft werden. Das Ende steht jedoch schon fest. Rund ein Jahr vor seinem Ende hat einer der Vordenker, der Freiburger Theologe Magnus Striet, das Fazit schon gezogen: Wir sind das Schisma! So what! Alternativen: Keine.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Die Krise ist nicht mehr aufzuhalten
  2. Breite Rezeption für eine vermeintlich gescheiterte Theologie
  3. Mal wieder subtil gegen die Familie
  4. Hier ist kein Glaube mehr zu finden
  5. Marienfest statt Frauentag
  6. 80 Jahre Frieden sind genug – oder wie die Weltpolitik gerade an der Zündschnur rumfummelt
  7. Klimafasten ist peinlich
  8. Mit diesem Wahlaufruf ist die Kirche endgültig kommunikativ als NGO im „Deep state“ gelandet
  9. Aufbrüche mitten im Niedergang
  10. Eine völlig logische Positionierung des Berliner Büros






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine wichtige BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. „In Milde, aber auch in Klarheit möchte ich dieses Thema der Verbrennungen der Leichname ansprechen“
  4. In eigener Sache: Newsletter auf X, Telegram & WhatsApp
  5. Video vom Papst im Unterhemd bringt Vatikan in Verlegenheit
  6. Isak Ailu Pulk Eira (24) könnte der erste samische Kartäusermönch der Welt werden
  7. Die Krise ist nicht mehr aufzuhalten
  8. Eine "glorreiche Idee" des Bischofs von Fulda?
  9. „Von meinem Papst erwarte ich mehr“
  10. Sensation in Deutschland - Christliche Band O'Bros erreicht Platz 1 der Album-Charts!
  11. Überraschung auf dem Petersplatz: ‚Buona Domenica a tutti!‘
  12. Die Mitverantwortung der Kirchen an ihrem Bedeutungsverlust
  13. Vienna City Marathon: Sieger Abadi dankt Jungfrau Maria
  14. USA: Ex-Kardinal McCarrick ist gestorben – Mutmaßlich vielfacher Missbrauchstäter
  15. Wenn „Menschen nach und nach den Glauben durch eine halbesoterische Weltanschauung ersetzen“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz