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| „Der Synodale Weg verfolgt nicht den von Papst Franziskus geforderten Primat der Neuevangelisierung“28. Juli 2022 in Kommentar, 5 Lesermeinungen Forum Deutscher Katholiken/Prof. Hubert Gindert: „Die bisherigen Beschlüsse des Synodalen Wegs … haben mittlerweile zu besorgten Stimmen von Bischöfen aus der Weltkirche geführt, doch diese werden arrogant weggeschoben.“ Regensburg (kath.net/Forum Deutscher Katholiken) kath.net dokumentiert die Begrüßung der Teilnehmer am Kongress „Freude am Glauben“ in Regensburg durch den 1. Vorsitzenden des Forums der Deutschen Katholiken, Prof. Dr. Hubert Gindert, in voller Länge: Wir feiern unseren 20. Kongress „Freude am Glauben“ in Regensburg. Einer Stadt, die bis in die römische Zeit zurückreicht. Auch die Kirche von Regensburg hat eine lange Galerie von Bischöfen, angefangen vom Märtyrer Emmeram bis herauf in unsere Zeit. Einer der großen Bischöfe war Johann Michael Sailer, der von 1751 bis 1832 gelebt hat. Auch er stand in einer Zeitenwende. Sailer erlebte die Aufhebung des Jesuitenordens als Betroffener, die Französische Revolution von 1789 mit ihren Auswirkungen auf die politische Landschaft: Als das alte Römische Reich deutscher Nation unterging mit dem Umbruch der Säkularisation: Geistliche Fürstentümer, die meisten Klöster und 18 katholische Universitäten wurden aufgehoben. Johann Michael Sailer stellte dazu fest: „Unsere Zeit ist wahrhaft keine Kopie. Sie ist ein wahres Original, ein Original in Hinsicht auf die Angelegenheiten der Welt, und ein Original in Hinsicht auf die Angelegenheiten der Religion“. Dieses Zitat ist dem Aufsatz von Dr. Bertram Meier im Jahrbuch der Bistumsgeschichte von 2019 entnommen. Sailer blieb sich in dieser aufgewühlten Zeit treu und wurde zu einem geistlichen Führer für Viele. Das war auch in seiner Zeit schwierig. Zweimal wurde er als Theologieprofessor abgesetzt. Auch wir stehen in Ereignissen, die einen Epochenwandel markieren. Wenn wir nur die letzten zwei bis drei Jahre vorüberziehen lassen, haben wir Vorkommnisse, deren Folgen wir noch nicht abschätzen können. Ich nenne die Corona-Pandemie, den „Synodalen Prozess“, den seit 24. Februar stattfindenden Krieg in der Ukraine, den gefährdeten Wohlstand. Die Corona-Pandemie zeigt uns unsere Grenzen, auch die der medizinischen Fortschritte. Wir sind nicht Herr unserer Gesundheit. Wenn wir glauben, wir hätten das Virus X besiegt, meldet sich die Variante Y. Auch Experten können uns nicht sagen, was uns im Herbst erwartet. Wir müssen in Kauf nehmen, dass Selbstbestimmung ein jähes Ende hat. Wenige Wochen vor Beginn der Corona-Pandemie hat das Bundesverfassungsgericht, unter Berufung auf Selbstbestimmung und persönliche Freiheit, die Assistenz zur Selbsttötung gerechtfertigt. Kurz darauf wurden wir mit gravierenden Einschnitten in unsere Persönlichkeitsrechte konfrontiert. Der Krieg in der Ukraine – nach mehr als 70 Friedensjahren in Europa – zeigt uns, wozu die durch die Erbschuld geschwächte menschliche Natur, wenn sie sich von Gottesgeboten emanzipiert, fähig ist – auch dann, wenn sie religiöse Handlanger findet, die sich für eine Rechtfertigung instrumentalisieren lassen. Übrigens hätten wir durch den Überfall auf die Ukraine nicht so überrascht sein sollen. Putin hat seine Großmachtträume lange vorher angekündigt. Man wollte das aber nicht wissen. Immer mehr Zeitungsüberschriften, wie „Fehlende Arbeitskräfte bedrohen den Wohlstand“, schrecken Menschen auf. Tatsächlich hat Deutschland, neben Japan, die am meisten überalterte Gesellschaft dieser Welt. Wir haben persönlichen Wohlstand mehr geschätzt als Kinder. Die Schieflage begann 1972, d.h. vor 50 Jahren. Eine Beilage der Tagespost vom 15. Mai hat den Vorgang untersucht und dargestellt. Die fehlende Kinderzahl ist auch das Ergebnis einer völlig unzureichenden Unterstützung kinderreicher Familien von allen Bundesregierungen. Sie haben die verfassungswidrige Privilegierung kinderloser Menschen und das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2001, die sozialen Sicherungssysteme grundlegend zu reformieren, nicht umgesetzt. Was jahrzehntelang versäumt wurde, braucht Zeit für die positiven Veränderungen. Es gibt das Beispiel Ungarn. Dort wurde durch eine geburtenorientierte Familienpolitik in „acht Jahren die Geburtenrate signifikant“ angehoben. Wir stehen im „Synodalen Prozess“. Er verfolgt nicht den von Papst Franziskus geforderten Primat der Neuevangelisierung, sondern nutzt den sexuellen Missbrauch als Hebel für andere Ziele. Die Kirche hat zur Bekämpfung sexueller Missbrauchsfälle bereits ihre Regelungen und Entschädigungen der Opfer und ist damit viel weiter als die übrige Gesellschaft, die das noch zum großen Teil vor sich hat. Die bisherigen Beschlüsse des „Synodalen Prozesses“, die mit Mehrheiten von 60-80% gefasst wurden, haben mittlerweile zu besorgten Stimmen von Bischöfen aus der Weltkirche geführt. Diese sehen das überkommene Glaubensgut der Kirche, wie das den Männern vorbehaltene Priestertum, die Sexuallehre der Kirche, den Zölibat, die Stellung des Priesters in der Gemeinde sowie des Bischofs, zur Disposition gestellt. Diese besorgten Stimmen aus der Universalkirche werden arrogant weggeschoben. Natürlich brauchen wir in der Kirche Reformen. Die Forderungen nach Reformen werden immer lauter. Aber welche Reformen wir brauchen, wird uns Prof. Weimann sagen. Was ist unsere Aufgabe? Nicht Resignation, sondern Neuaufbruch im Glauben. Wir brauchen dazu keine neuen Zustandsanalysen: Wir sind flächendeckend ein weithin entchristlichtes Missionsland geworden. Wir versuchen, dem auch mit unserem Kongress Rechnung zu tragen: Durch das 90minütige Podiumsgespräch mit der Überschrift „Neuevangelisierung“, in dem verschiedene Initiativen vorgestellt werden, und durch zwei Vorträge „Was ist für die Zukunft der Kirche in einer Pfarrei wichtig“ und mit dem Thema „Familie als Hauskirche“. Der Regensburger Bischof sieht die größten Herausforderungen im Rückgang der fehlenden Glaubenspraxis, der schwindenden Kenntnis der Botschaft der Bibel, im Rückgang des Gebetes, vor allem der geringen Teilnahme an der sonntäglichen Eucharistiefeier. Der erste Schritt des Neubeginns ist die Selbstevangelisierung. Sie fängt an mit – ich zitiere – „innigem Gebet, mit Anbetung der Eucharistie, dem Lesen und Betrachten der Heiligen Schrift, mit religiöser Fortbildung und der Bereitschaft zur geistigen Auseinandersetzung“. Bischof Voderholzer nennt ganz konkret Initiativen wie Bibelkurse, Glaubenskurse, Alphakurse, Hausgottesdienste etc. Manchmal steht die Wiederentdeckung der Eucharistie, der „höchsten Form der Anbetung“ wie Abt Dr. Maximilian Heim von Heiligenkreuz ausführen wird, am Anfang einer persönlichen Umkehr. Wenn wir die Situation einer flächendeckenden Entchristlichung haben, dann brauchen wir flächendeckend viele Initiativen, an denen jeder bewusste Christ teilnehmen kann. Wir sollten auch bereit sein, Gemeinschaften, die Initiativen anregen, in unsere Pfarrgemeinden hereinzulassen. Vergessen wir nicht, dass wir zu 99% Weltchristen sind, denen es nicht egal sein darf, ob in Gesellschaft und Politik das christliche Menschenbild, weil es das Bestmögliche für die Menschen ist, auf dem Altar der Selbstbestimmung geopfert wird. Deswegen fragt der ehemalige Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Prof. Münch, was wir von der Gesellschaftspolitik der Ampel-Koalition zu erwarten haben. Zum heiß diskutierten Thema in unserer Gesellschaft und in der Kirche zählt die Frage „Gibt es eine geschlechtsspezifische Berufung für Mann und Frau?“ darüber wird Frau Dr. Beckmann-Zöller referieren. Es gibt ein Thema, das zur Ersatzreligion geworden ist, nämlich die Bewahrung der Umwelt. Uns geht es um Bewahrung der Schöpfung, in der umweltschonend produziert wird. Dazu kann uns der Unternehmer Prof. Claus Hipp, ein Pionier der Ökologie, der sowohl die anfänglichen Widerstände wie die heutige Ideologisierung kennt, viel sagen. In der Vorbereitung auf diesen Kongress ist mir der Weltverfolgungsindex 2022 der Initiative „Open Doors“ in die Hände gekommen. Es ist eine Übersicht über 50 Länder mit – extrem hoher und sehr hoher – Christenverfolgung. Darunter sind auch Länder wie Indien, die sich als demokratisch bezeichnen, aber das Menschenrecht auf Religionsfreiheit erheblich einschränken. Wir haben deswegen in unser Programm das Gespräch „Vergesst eure Märtyrer nicht“ aufgenommen. Hier wird sowohl die brutal offene Verfolgung, wie auch die Zurücksetzung und Diskriminierung von Christen, die auch im Westen vorkommt, dargestellt. Die Menschen in unserer Gesellschaft erwecken manchmal den Eindruck, dass sie noch feiern und gar nicht merken, dass ihnen der Wein ausgeht. Da wir an einen Gott glauben, der den Namen hat „Ich bin da“, können wir den Menschen sagen, es gibt Rettung, wenn ihr wieder das tut, „was ER euch sagt!“ Dieser Beitrag wurde zuerst in "Der Fels", der Zeitschrift des Forums Deutscher Katholiken, veröffentlicht. Wir danken für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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