Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  2. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  3. "Ich sehe nicht, wie die außerordentliche Form des Römischen Ritus Probleme verursachen könnte"
  4. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  5. Papst will Sexual-Lehre der Kirche nicht ändern
  6. Die Wende? - Papst will über sogenannte "Alte Messe" neu beraten
  7. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  8. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  9. Brötchentüten für die Demokratie
  10. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  11. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  12. 92 Prozent Taufscheinkatholiken in Österreich oder immer weniger Katholiken, aber immer mehr Geld!
  13. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  14. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  15. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"

Früherer Papst-Sprecher Federico Lombardi wird 80

23. August 2022 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In stürmischen Zeiten war der Jesuit der Ruhepol im Vatikan - Von Ludwig Ring-Eifel


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Er war Pressesprecher des Papstes unter Benedikt XVI. (2005-2013) und in den ersten drei Jahren unter Franziskus, nun vollendet er sein 80. Lebensjahr: Der italienische Jesuitenpater Federico Lombardi [siehe Link].

Sein Vorgänger, Joaquin Navarro-Valls, hat das Amt des päpstlichen Pressesprechers quasi erfunden. Im Pontifikat Johannes Paul II. (1978-2005) schrieb der Spanier Mediengeschichte. Doch der deutsche Papst Benedikt XVI. schickte den Opus-Dei-Mann in den Ruhestand und ernannte Lombardi, damals Generaldirektor von Radio Vatikan, zum neuen "Direktor des Presseamts".

Der Kontrast war beträchtlich: Navarro, ein studierter Psychiater, trug modische Anzüge und liebte den großen Auftritt. Er war ein begnadeter "Spin Doctor". Den Vatikan-Korrespondenten servierte er die Gesten und Botschaften des polnischen Papstes so, dass vor allem die amerikanischen Medien ihm beinahe bedingungslos vertrauten.

Und dann kam Federico Lombardi, der Jesuitenpater im einfachen schwarzen Kleriker-Anzug. Nichts und niemand konnte ihn aus der Ruhe bringen. Polyglott wie sein Vorgänger - Lombardi spricht neben Italienisch auch Spanisch, Englisch, Französisch auch Deutsch -, erklärte er die komplexen theologischen Gedankengänge des deutschen Professors aus dem Papstthron.


Auch die Krisen des Pontifikats, etwa die Regensburger Rede von Benedikt XVI. 2006, den Williamson-Skandal 2008 oder den Ökumene-Eklat in Erfurt 2011 erläuterte Lombardi faktenorientiert und abgeklärt: Er berichtete, was vorgefallen war, beantwortete geduldig alle Fragen, und er sagte auch offen, wenn er etwas nicht wusste.

Doch selbst Lombardi konnte nicht verhindern, dass das Ratzinger-Pontifikat in schweres Wasser kam. Den Missbrauchsskandal, die Affären um homosexuelle Würdenträger im Vatikan und schließlich den "Vatileaks-Skandal" - all dies konnte nicht einmal ein Lombardi kommunikativ "einfangen".

Papstrücktritt als große Stunde

Seine große Stunde schlug, nachdem Papst Benedikt XVI. am 11. Februar 2013 aus heiterem Himmel seinen Rücktritt ankündigte. Wenige Minuten, nachdem die Nachrichtenagentur Ansa die Blitzmeldung "Der Papst tritt zurück" herausgegeben hatte, rief Lombardi die Journalisten zu einem Briefing im Vatikan zusammen.

Nur wenig aufgeregter als sonst erläuterte er, was geschehen war und was nun anstand. In den folgenden 30 Tagen wurde Lombardi zum Referenz- und Ruhepunkt eines gigantischen Medien-Hypes. Nach dem ersten Papstrücktritt in der Neuzeit strömten mehr Journalisten nach Rom als je zuvor. Inmitten von Gerüchten und Live-Schaltungen war es Lombardi, der Struktur und Klarheit vermittelte.

Er erläuterte, welche Kardinäle am Vorkonklave teilnahmen, wer wahlberechtigt war, wie das Prozedere im Konklave ablaufen würde. Und erst als am 13. März Kardinal Jorge Mario Bergoglio mit dem Namen Franziskus die Menschen auf dem Petersplatz begrüßte, war Lombardi für die Medien nicht mehr der wichtigste Mann im Vatikan.

Wichtige Rolle auch unter Franziskus

Papst Franziskus beließ Lombardi bis zur Vollendung seiner zweiten fünfjährigen Amtszeit im Job; mit 74 Jahren ging er am 31. Juli 2016 in den Ruhestand. Von nun an widmete er sich der vatikanischen Stiftung "Joseph Ratzinger - Benedikt XVI.", die das theologische Erbe des deutschen Papstes für die Nachwelt erschließt.

Dass er noch nicht zum Alten Eisen gehörte, stellte er unter Beweis, als er auf Bitten des Papstes im Februar 2019 den großen "Anti-Missbrauchs-Gipfel" im Vatikan für die Medien moderierte. Sein Nachfolger, der amerikanische Journalist Greg Burke, war kurz zuvor zurückgetreten. Und so übernahm der Ruheständler Lombardi noch einmal die Vatikan-Kommunikation und führte Journalisten aus fünf Kontinenten in Pressekonferenzen durch die heikle Materie des sexuellen Missbrauchs und seiner Bekämpfung.

Gefragter Autor

Seither ist es um ihn stiller geworden. Wenn es um die rückblickende Beurteilung des Ratzinger-Pontifikats oder um die Bewertung von Missbrauchs-Gutachten geht, ist Lombardi weiter ein gefragter Autor. Zu diesen Themen schreibt er in der früher von ihm herausgegebenen Jesuitenzeitschrift "La Civilta Cattolica". Zuletzt analysierte er Anfang August die historische Vergebungsreise des Papstes zu den Ureinwohnern Kanadas.

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten

Archivfoto Pressesprecher Lombardi (c) Wikipedia/Medol/CC BY-SA 4.0


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  2. Papst will Sexual-Lehre der Kirche nicht ändern
  3. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  4. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  5. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  6. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  7. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  8. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  9. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  10. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  11. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  12. Die Wende? - Papst will über sogenannte "Alte Messe" neu beraten
  13. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  14. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  15. Brötchentüten für die Demokratie

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz