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| Heiligenkreuz: Festakademie ehrt selige Pauline Marie Jaricot4. November 2022 in Aktuelles, keine Lesermeinung Missio-Nationaldirektor P. Wallner: "Wir wären heute nicht Weltkirche ohne diese Frau" - Pauline Jaricot (1799-1862) legte vor 200 Jahren in Lyon den Grundstein für die heutigen Päpstlichen Missionswerke Wien (kath.net/KAP) Mit einer Festakademie im Stift Heiligenkreuz haben die Päpstlichen Missionswerke in Österreich (Missio) und die Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz das Leben und Werk der seligen Pauline Marie Jaricot (1799-1866) gewürdigt. Jaricot gründete 1822 das "Werk der Glaubensverbreitung" und 1826 den "Lebendigen Rosenkranz". Sie sammelte 2,4 Millionen Franzosen zu Gebet und Spenden und entzündete eine Begeisterung für die Weltmission. Vor 100 Jahren, 1922, erhob Papst Pius XI. ihr Werk zusammen mit anderen Hilfswerken zu den "Päpstlichen Missionswerken" (Missio). Missio-Österreich-Nationaldirektor P. Karl Wallner erinnerte bei der Festakademie an die Feier der Seligsprechung Jaricots am 22. Mai 2022 in Lyon. An dem Gottesdienst nahm auch die 13-jährige Mayline Tran teil, die auf die Fürsprache der Seligen von einer schweren Krankheit geheilt wurde. Mayline trug jenes Kreuz zum Altar, das einst Pauline Jaricot von ihrem Freund, dem Pfarrer von Ars, bekommen hatte. Mayline war 2012 nach einem Unfall im Koma und wurde auf die Fürsprache Pauline Marie Jaricots geheilt, nachdem im Kindergarten, den sie besuchte, eine Gebetsaktion gestartet worden war. Wie P. Wallner weiter sagte, habe das Missionsverständnis von Pauline Marie Jaricot letztlich schlicht darin bestanden, "die Liebe Jesu weiterzugeben". Und Wallner fügte mit Verweis auf viele Erfahrungen und Begegnungen in den Ländern des Südens hinzu: "Wir wären heute nicht Weltkirche ohne diese Frau." Ehrengast der Akademie war der Präsident der weltweiten Päpstlichen Missionswerke ("Missio"), Kurienerzbischof Giampietro Dal Toso. Missionarisch sein heute bedeute, überall den Weg Christi zu gehen und mit dem persönlichen Leben die Frohe Botschaft Christi zu bezeugen. Zur Mission gehörten freilich auch Misserfolge und Leid, so der Erzbischof: "Die Welt von heute braucht Missionare, die mit ihrem Leben bezeugen, dass auch das Leid Frucht bringt, "weil dies der Weg Christi ist". Ebenso brauche die Welt von heute missionarische Familien, die einer von Individualismus und Konsumdenken geprägten Welt ein Zeugnis der Liebe geben würden. Der Publizist Hubert Gaisbauer sprach zum Thema "Warum ich Pauline Marie Jaricot bewundere". In Jaricot vereinten sich die beiden Lungenflügel der Mission, das Gebet und die konkrete gelebte Nächstenliebe, so Gaisbauer. Er bewundere Pauline Jaricot als visionäre, sozial tatkräftige und zugleich zutiefst spirituelle Frau. Gaisbauer erinnerte u.a. daran, dass es Jaricot schon viele früher als so vielen anderen darum gegangen sei, den ausgebeuteten Arbeitern in den Fabriken ihre Menschenwürde zurückzugeben. Weitere Festredner waren die Dogmatikerin Gabriela Wozniak von der Hochschule Heiligenkreuz, die St. Pöltner Missio-Referentin Sr. Marcellina Nickl und Assunta Mensdorff-Pouilly, Übersetzerin einer ausführlichen Biografie über die Selige, sowie die Missio-Mitarbeiterin Anne Fleck. Vor der Festakademie feierten die Teilnehmenden einen Gottesdienst in der Abteikirche des Stiftes Heiligenkreuz. Pauline Marie Jaricot (1799-1862) Pauline Marie Jaricot wurde als Tochter eines reichen Seidenfabrikanten am 22. Juli 1799 in Lyon geboren. Nach einem Bekehrungserlebnis begann sie als 17-jährige, sich um die soziale Situation der arbeitenden Menschen und deren Familien in den väterlichen Fabriken zu sorgen und sie verschenkte in den folgenden Jahren ihr Vermögen an Arme. Die Französin gründete neben dem Werk der Glaubensverbreitung auch 1826 den Lebendigen Rosenkranz - trotz der damals bestehenden Hindernisse für weibliches Engagement. So beteten 2,4 Millionen Franzosen im Lebendigen Rosenkranz mit - und spendeten. Am 10. August 1835 wurde sie am Grab der heiligen Philomena in Mugnano in Süditalien von einer schweren Krankheit geheilt, wohin sie sich von Lyon aus begeben hatte. Jaricot versuchte, das Los der Arbeiter zu verbessern, indem sie 1845 eine Erzhütte bei Apt kaufte, die sie als "christliche Fabrik" nach arbeiterfreundlichen Grundsätzen führen wollte. Doch die Verwalter der Fabrik unterschlugen das Geld, das Unternehmen brach 1852 zusammen. Sie verlor ihr gesamtes Vermögen. Auch viele kleine Anleger, die ihr vertraut hatten, hatten alles verloren. Pauline Jaricot lebte bis zu ihrem Tod am 9. Jänner 1862 in Armut. Nie als Opfer gefühlt Obwohl Pauline Jaricot körperlich schwach war, viele Kränkungen und Zurücksetzungen erdulden musste und schließlich verarmt starb, habe sie sich nie als Opfer gefühlt, unterstrich Missio-Nationaldirektor Wallner in seinen Ausführungen bei der Festakademie: "Sie lebte immer mutig die Hingabe an den Herrn, an seine Kirche, und an die Armen und Entrechteten." Mit ihrem "Werk der Glaubensverbreitung" hatte Jaricot den Grundstein für die 1922 von Papst Pius XI. ins Leben gerufenen Päpstlichen Missionswerke gelegt. Am 22. Mai 2022 wurde Pauline Marie Jaricot in ihrer Heimatstadt Lyon seliggesprochen. Die Seligsprechung nahm Kardinal Luis Antonio Tagle vor. Kardinal Tagle sagte bei der Seligsprechung wörtlich: "Pauline war eine Verliebte in Jesus; eine mutige Missionarin der Kirche; eine selbstlose Schwester der Armen und ein Instrument der universalen Liebe Gottes." (Buchtipp: Catherine Masson: Pauline Jaricot (1799-1862). Die Biographie der "Mutter der Weltmission". Be+Be-Verlag, Heiligenkreuz 2022) Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zu | Top-15meist-gelesen
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