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Benedikt XVI.: "Großmächte der Toleranz" sind selbst intolerant

19. Jänner 2023 in Aktuelles, 10 Lesermeinungen
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Papst Benedikt kritisiert in posthum veröffentlichtem Aufsatz u.a. eine "radikale Manipulation des Menschen" und eine "Verzerrung der Geschlechter durch die Gender-Ideologie"


Rom (kath.net/KAP) In seinem posthum erschienen Buch "Was ist das Christentum?" kritisiert Benedikt XVI. ein aus seiner Sicht falsches Toleranzverständnis vieler westlicher Staaten. Die "Großmächte der Toleranz" räumten dem Christentum die von ihnen propagierte Toleranz nicht ein, so seine Kritik. Mit ihrer "radikalen Manipulation des Menschen" und "der Verzerrung der Geschlechter durch die Gender-Ideologie" stellten sie sich klar gegen das Christentum, heißt es in einem bislang unveröffentlichten Aufsatz des früheren Papstes zum Thema "Monotheismus und Toleranz".


In dem Ende 2018 verfassten Text erklärte Benedikt XVI. weiter: "Die Intoleranz dieser scheinbaren Modernität gegenüber dem christlichen Glauben ist noch nicht in offene Verfolgung umgeschlagen, und doch zeigt sie sich in zunehmend autoritärer Weise mit dem Ziel, durch entsprechende Gesetzgebung die Auslöschung dessen zu erreichen, was wesentlich christlich ist."

Die Kritik, dass der christliche Glaube durch seinen Wahrheits- und Universalitätsanspruch selbst intolerant sei, teilte Benedikt XVI. nicht. Dieser Auffassung liege der Verdacht zugrunde, dass Wahrheit selbst gefährlich sei. Stattdessen sei aber Toleranz im Wesen der Wahrheit verankert, so das ehemalige Kirchenoberhaupt. Gesellschaften, die sich gegen die Wahrheit stellten, seien intolerant.  

Am Mittwoch wurde in Italien ein Buch mit theologischen Texten des ehemaligen Papstes Benedikt XVI. veröffentlicht. Auf 190 Seiten enthält es 16 Texte aus der Zeit nach Benedikts Rücktritt vom Papstamt 2013; die meisten wurden um das Jahr 2018 verfasst, der letzte 2022. Erschienen ist das Buch im italienischen Verlag Mondadori. Das "spirituelle Fast-Testament", wie es im Untertitel heißt, enthält neben bereits veröffentlichten Texten, Interviews und Briefwechseln auch Material, das bislang nicht öffentlich zugänglich war.

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

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Lesermeinungen

 lesa 20. Jänner 2023 

Der vom Relativismus erzeugte Not (kopf)stand

Nichts ist verständlicher als die Intoleranz der nur sogenannten Toleranten: Um tragen zu können, muss man auf dem Boden stehen. Wer sich aber im Kofstand befindet, kann nichts tragen, er kann nur angstvoll alles abwehren, was seine Stellung (eben den Kopfstand)in Frage stellt.


1
 
 SalvatoreMio 19. Jänner 2023 
 

Was ist denn Toleranz?

@Coburger: Toleranz würde ich "Duldsamkeit" nennen. Man duldet die Meinung anderer. Das heißt aber gar nicht, dass man nur nicken und schweigen muss. Toleranz bedeutet meinerseits, dass wir nicht mit Drohungen, Strafen oder irgendwie gewaltsam versuchen dürfen, andere in unsere Richtung zu drängen. - Hat es nicht Gottes Sohn ebenso getan? Er selbst ist die Wahrheit, hat sie deutlich kundgetan, doch hat er es geduldet, dass er dafür mit Dornen und dem Tod bedacht wurde. In diesem Sinne habe ich auch die Gedanken von @Ulrich Motte verstanden.


1
 
 Ulrich Motte 19. Jänner 2023 
 

Coburger - ganz einfach

Die Wahrheit Christi zu vertreten, fällt unter Toleranz, nicht aber irgendeine Gewalt, private oder staatliche, dafür, da ja Toleranz nicht der Wahrheit verpflichet ist, sondern der Gewaltlosigkeit. .


0
 
 Christa.marga 19. Jänner 2023 
 

Warum wird Benedikt XVI. über den Tod hinaus gehasst?

"Mit ihrer "radikalen Manipulation des Menschen" und "der Verzerrung der Geschlechter durch die Gender-Ideologie" stellten sie sich klar gegen das Christentum, heißt es in einem bislang unveröffentlichten Aufsatz des früheren Papstes zum Thema "Monotheismus und Toleranz"."

Dieser Satz sagt mehr als tausend Worte. Wer gegen Gender ist, der ist unten durch! Sogar über seinen Tod hinaus soll Benedikt XVI. vor Gericht gezerrt werden. Wie armselig das doch ist.


2
 
 Coburger 19. Jänner 2023 
 

@Ulrich Motte

Was meinen Sie eigentlich?
Zuerst schreiben Sie: Toleranz ist nicht der Wahrheit verpflichtet, dann, nach meinem posting, sagen Sie: Die Wahrheit Christi zu vertreten, fällt unter Toleranz.
Nach dem, was ich geschrieben habe, ergibt sich mitnichten Ihre Behauptung, daß nach meiner Logik die Kirche relativistisch sei.
Toleranz ist der Wahrheit verpflichtet- so sieht es Papst Benedikt. Ansonsten würde er die Mächtigen nicht kritisieren. In der Lüge nämlich gedeiht keine Tolernaz.


3
 
 golden 19. Jänner 2023 
 

Wer einen festen Standpunkt hat,

achtet andere mit einem ebensolchen.Wer keinen festen Standpunkt hat, verachtet jene, die ihn haben.
So habe ich es nie anders erlebt.


5
 
 Ulrich Motte 19. Jänner 2023 
 

Coburger

Die Wahrheit Christi zu vertreten, fällt unter Toleranz. Ich vertrete ganz gegen viele Mächtige dieser Welt, daß Toleranz nicht inhaltliche Billigung, Akzeptanz heißt, sondern "nur" Gewaltverzicht, den ja auch zumindest seit dem Vatikanum II. zumindest im Grundsatz bzgl. der Religionsfreiheit auch die katholische Kirche fordert. Da sich die katholische Kirche im Besitz der Wahrheit weiß, und eben trotzdem (im Grundsatz) Gewaltverzicht gegenüber aus ihrer Sicht religiöser Unwahrheit fordert, ist nach Ihrer Logik der katholischen Kirche Relativismus vorzuwerfen. Ich weiß auch nicht, was an der glasklaren Forderung, in Bezug auf religiöse Wahrheit auf deren Durchsetzung durch Gewalt gegen Andersdenkende zu verzichten, verwirrend sein sollte. Im übrigen führte die Forderung nach Gewalt zur Durchsetzung religiöser Wahrheit einen Grundsatz ein, auf den sich Feinde der religiösen Wahrheit (Christi) berufen könnten, intolerante Mächtige dieser Welt wie islamistischen Terrortäter...


1
 
 Coburger 19. Jänner 2023 
 

Es geht um die Entscheidung für oder gegen Christus

@Ulrich Motte: Ihr Satz greift m.Er. zu kurz und ist relativistisch und verwirrend.

Benedikt XVI. schreibt wahrheitsgemäß von einer scheinbaren Modernität, die sich nicht an den Geboten Gottes/Christi orientiert. Der verstorbene Papst stellt sich klar an die Seite Christi, dem Spender aller guten Gaben, der Quelle der Wahrheit und Gerechtigkeit wie auch der echten, wahrhaftigen Toleranz; Benedikt XVI. bezeugt den Glauben an den Herrn wie ihn die Evangelien und das fast 2000 Jahre dauernde Lehramt bezeugen.
Der verstorbene Papst kritisiert zu Recht die Verwendung des Begriffs Toleranz durch die Mächtigen dieser Welt von heute.


4
 
 bibelfreund 19. Jänner 2023 
 

Klar und wahr

Wir erleben heute die nackte Intoleranz der „Toleranten“ — vom islamismus bis hin zum suizidalen Holzweg, der keine andere Meinung (mehr) gelten läßt. Selbst Fromme unter Katholiken u Protestanten huldigen dem Mainstream, dem Regenbogen, dem Queer- und Woke-Wahn. Purer Bildungs- und Glaubensnotstand. Ratzingers Diktum „Diktatur des Relativismus“ ist der Schlüssel für alles. Danke, dass kath net auf dieses wichtige Buch hinweist. Man kann nur hoffen, dass Georg Gänswein noch weitere Texte „in der Schublade“ hat.


6
 
 Ulrich Motte 19. Jänner 2023 
 

Toleranz ist nicht der Wahrheit verpflichtet,

sondern der Gewaltlosigkeit gegenüber allen Wahrheitsansprüchen.


2
 

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