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Kardinal Kasper kritisiert Bischof Bätzing28. Jänner 2023 in Deutschland, 4 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
„Selbstverzicht der Bischöfe ist unredliche und widersprüchliche Trickserei“. Pressemitteilung von der Initiative Neuer Anfang.
Neuss (kath.net/ pm)
Kardinal Kasper hat in einer aktuellen Stellungnahme der Analyse unserer Initiative explizit zugestimmt, wonach der Versuch Bischof Bätzings, die päpstliche Anordnung zum Verbot eines Synodalen Rates zu umgehen, nichts weiter als ein Trick sei.
Kasper betont, hinter dem aktuellen Schreiben aus Rom stehe „die Autorität des Papstes und letztlich das Zweite Vatikanische Konzil“. Das könne nicht durch „trickreiche Umdeutung ausgehebelt werden“. Auf die „sakramental übertragene Vollmacht in der Nachfolge der Apostel“ könne ein Bischof nicht „ohne die Verletzung der ihm persönlich übertragenen Verantwortung nachträglich durch Selbstbindung an einen Synodalen Rat ganz oder teilweise verzichten“. Die Theorie vom Selbstverzicht der Bischöfe bezeichnet Kasper als „in Wahrheit eine unredliche und in sich widersprüchliche Trickserei.“
Als Laien-Initiative sind wir dankbar für diese Klarstellung und die Bestätigung unserer Einschätzung, dass die Missachtung der päpstlichen Weisung die Krise in Deutschland verschärft und die Katholische Kirche in Deutschland sehenden Auges an den Rand eines Schismas treibt.
In einer Stellungnahme vom 25. Januar 2023 haben wir als Initiative ausführlich die durchschaubare Taktik der Führung des Synodalen Weges analysiert und einen sofortigen Stopp des sogenannten „Synodalen Ausschusses“ gefordert. Der Papst hat unmissverständlich die Installation eines Synodalen Rates auf allen kirchenrechtlichen Ebenen untersagt. Wo kein legitimes Ziel mehr vorhanden ist, braucht es keine Ressourcenverschwendung, um untersagte Gremien zu organisieren – es sei denn man will die Katholische Kirche in Deutschland mit voller Fahrt in den Abgrund einer Spaltung mit Rom führen. Das ernste Schreiben aus Rom ist kein gutgemeinter Serviervorschlag, sondern eine „in forma specifica“ ausgestellte – also rechtsverbindliche und auch finale – päpstliche Anordnung, die keine Deutlichkeit vermissen lässt.
Die Erklärung und Forderung der Initiative im vollen Wortlaut
Den vollen Wortlaut der Erklärung von Kardinal Kasper
Mehrfach hat sich Kardinal Walter Kasper bereits mit scharfer Kritik zu den Debatten auf dem deutschen "Synodalen Weg" zu Wort gemeldet und Inhalte, aber auch Vorgehensweisen scharf kritisiert, nachzulesen auf unserer Internetseite:
1. Kasper zum Synodalen Rat: "Ein solcher Oberster Sowjet in der Kirche wäre offensichtlich keine gute Idee."
Kardinal Walter Kasper erklärte in seinem Vortrag zum Online-Studientag über "Wahre und falsche Reform der Kirche" bereits am 19. Juni 2022, warum die aktuellen Selbstverpflichtungen der Bischöfe auf Verzicht der Anwendung von Kirchenrecht nur ein „fauler Trick“ seien, der einem kollektiven Rücktritt der Bischöfe gleichkäme und warum Synoden nur außerordentliche Unterbrechungen sein können und keine synodalen Kirchenregierungen. Er formulierte aber auch, warum ein geplanter "Synodaler Rat" in Form eines solchen Rätesystems "keine christliche, sondern eine aus ganz anderem Geist oder Ungeist kommende Idee" sei. Kasper: "Es würde die Freiheit des Geistes, der weht, wo und wann er will, abwürgen und die Struktur zerstören, die Christus für seine Kirche gewollt hat." Er zog zudem einen deutlichen Vergleich zum Synodalen Rat: "Ein solcher Oberster Sowjet in der Kirche wäre offensichtlich keine gute Idee."
2. „Der Synodale Weg hat sich selbst zur Farce einer Synode gemacht“
Bereits am 7. November 2021 hat Kardinal Walter Kasper ebenfalls bei einem Vortrag im Rahmen eines Online-Studientages der Initiative Neuer Anfang zur Frage des Sendungsauftrages der Kirche Stellung genommen und die eigene Hierarchie der Kirche analysiert. Anlass war das Dokument des Synodalen Weges zu „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche - Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“. Kasper geht der Frage nach: Wozu ist die Kirche da, wofür steht sie, wofür steht das Bischofsamt und in welcher Weise können alle Christen daran teilhaben? Er hatte bei dieser Gelegenheit aber auch das unsynodale Miteinander auf dem deutschen Weg kritisiert. Kasper: „Eine Synode soll also nicht eine Minderheit ohne seriösen Austausch der Argumente niederstimmen und abzuschmettern, wie es bei der letzten Sitzung des Synodalen Wegs geschehen ist. Damit hat sich der Synodale Weg selbst zur Farce einer Synode gemacht.“ Kaspers Vortrag unter dem Titel: „Vollmacht, Macht und Hierarchie in der katholischen Kirche“ findet sich in voller Länge hier unter dem Link.
Die Initiative Neuer Anfang ist ein Kreis von Theologen und Laien, die dazu anregen, Reformvorhaben in der Kirche am Evangelium auszurichten. Ihr Reform-Manifest, das mit neun Thesen zum Synodalen Weg zur Einheit mit der Weltkirche aufruft, durften sie im Namen von fast 7.000 Unterzeichnern am 05. Januar 2022 in Rom dem Heiligen Vater übergeben. Weitere Informationen zur Initiative und das Manifest im Wortlaut auf der Homepage: https://neueranfang.online.
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Lesermeinungen | modernchrist 7. Februar 2023 | | | Bischöfe, die sich selbst verpflichten können keine Priester mehr weihen, denn dort verlangen sie das Gehorsamsversprechen! Das ist aber nicht mehr möglich gegenüber einem Mann, der an ein Gremium gebunden ist. Nur einem in der Hierarchie und vor Gott stehenden persönlichen Gewissen kann Gehorsam gelobt werden! In Gremien werden Mehrheit erkämpft, sogar durch Händel erzwungen; um einen Sitz in solchen Gremien gibt es Hauen und Stechen. Niemals können Diakone und Priester an die Beschlüsse oder Vorgaben solcher Gremien gebunden werden! - Aber vielleicht wollen die Reformisten das genau? Jeder vor Ort soll machen können, was er will? | 0
| | | Anaximander Ansorg 30. Jänner 2023 | | | @ chris2 Ich stimme Ihnen zu, der "Synodale Rat" soll nur eine Verstetigung des "Synodalen Weges" sein, nichts anderes! Auch das Wort "Sowjet" ist (besser als "Parlament") akkurat gewählt, weil es gefüllt wird nicht mit Laien, sondern mit Funktionären aus Kirchenverbänden und -verwaltungen. Das wäre ein Kropf am Hals unserer Kirche. | 1
| | | Coburger 30. Jänner 2023 | | | Heuchelei Ob Kardinal Kasper der Richtige ist Bischof Bätzing zu kritisieren?- Gerade er doch nicht! | 1
| | | Chris2 28. Jänner 2023 | | | Stimmt. Wir haben ja bereits jetzt einen "Obersten Sowjet", denn angeblich vertritt uns katholische Laien ein "Zentralkomitee" mit einem "Generalsekretär" - das ZdK. Exakt die selben Begriffe gab es bereits im Kommunismus und ebenfalls in ein und dem selben Gremium. Einfach bei Wikipedia "Zentralkomitee" eingeben... | 6
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