Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan veröffentlicht doch "Papst-Zweifel-Antworten"
  2. DUBIA - Keine (klaren) Antworten von Papst Franziskus
  3. Bischof Bonnemain: Sexualmoral ‚kann und muss ... vertieft und weiterentwickelt werden’
  4. Katholischer Bischof von Erfurt: Reli-Lehrer dürfen keine AfD-Mandatsträger sein
  5. Vatikan antwortet auch auf Kardinal-Anfrage zu Wiederverheirateten
  6. Erzbischof Koch bei DBK: „Geben wir Gott bewusst in allem, was wir tun, die Ehre?“
  7. Euer Ja sei ein Ja, Euer Nein ein Nein!
  8. Keinen Euro mehr für Zeitgeist-Bischöfe, die Unmoral als Moral verkaufen
  9. Bei der "Alten Messe" endet der 'synodale Stil' des Papstes
  10. Noch ein Papstschreiben zur "Klimakrise"
  11. Eine Geschichte in der Geschichte. Abwarten, wissend um das Unkraut, hoffend und wartend in Geduld
  12. Ich habe in den letzten 10 Jahren die katholische Lehre gegen den Pseudomodernismus verteidigt!
  13. Beten für die Synode - Offizielle Texte liegen auf Deutsch vor
  14. Werden Sie Schutzengerl für kath.net!
  15. Eröffnung der XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode

«Barbarische Zeiten»

11. März 2023 in Prolife, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Jede zweite betroffene Frau wird zur Abtreibung gedrängt! – 77 Prozent der Befragten für mehr Unterstützung für Frauen im Schwangerschaftskonflikt. Mehr als zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung wollen Forschung zu Motiven und Statistiken.


Innsbruck (kath.net/ pm)
Jede zweite betroffene Frau in Österreich wird vor einer Abtreibung unter „starken oder sehr starken Druck“ in diese Richtung gesetzt. Im Auftrag von #fairändern erhob IMAS in einer repräsentativen Befragung von über 1.000 Österreicherinnen und Österreichern ab dem 16. Lebensjahr die Einstellung der Bevölkerung zum Thema ungeplante Schwangerschaft / Schwangerschaftsabbruch.

Weitere zentrale Ergebnisse:
Mit Schwangerschaftsabbruch beschäftigen sich in Österreich nur etwa 20% der Befragten. Im öffentlichen Diskurs wird das Thema als wenig präsent wahrgenommen.
•    77% der Bevölkerung wünschen sich mehr Unterstützung für Frauen im Schwangerschaftskonflikt, „um ein Ja zum Kind zu ermöglichen“.
•    75% sehen steigenden Druck in Richtung Abtreibung bei Verdacht auf Behinderung und
•    84% wünschen sich mehr Unterstützung für Familien bei einer Verdachtsdiagnose.
•    Ebenfalls 84% erwarten sich, dass Ärzte vermehrt auf Beratungsangebote hinweisen und 80% der Befragten sind für die Einführung einer Bedenkzeit vor einer Abtreibung.

Für Petra Plonner, Vorsitzende von #fairändern, sind die meisten Ergebnisse gut nachvollziehbar: „Der Druck auf die Frau ist oft enorm und er geht längst nicht mehr dahin, möglichst viele Kinder zu bekommen, sondern abzutreiben.“  Die Umfrage beweise auch die Dringlichkeit einer guten Beratung und einer verpflichtenden Bedenkzeit.


Für Daniela Karall, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, ist es unverständlich, dass immer noch keine validen Zahlen zum Schwangerschaftsabbruch vorliegen: „Es herrscht große Desinformation um das Thema und bei geschätzten 30.000 Abbrüchen pro Jahr können wir uns nicht erlauben, wegzuschauen. Es braucht dringend eine Statistik und eine Motivforschung zur Abtreibung in Österreich, wie es sie ja in den meisten anderen Ländern gibt, damit zielgerichtet und besser geholfen werden kann.“

Für Ines Gstrein, Tirols Landesvorsitzende des Österreichischen Psychotherapeutenverbandes, fehlt es bei diesem Tabuthema oft an Ehrlichkeit und Kompetenz.  „Keine Schwangerschaft ist frei von Ängsten, Zweifeln, Unsicherheiten und kritischen Überlegungen. (..) aber auch kein Schwangerschaftsabbruch geht spurlos an einer Frau vorbei“. Der ungeheure Druck, unter dem Frauen in dieser Situation stehen, werde generell viel zu wenig gesehen.

Der gängige Satz: „die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen – Abbruch oder Austragung“ mit expliziter Benennung der Selbstbestimmung führt laut einer der Teilnehmerinnen oft zu Gegenteiligem: Betroffene werden allein gelassen. „Die gesamte Last der Entscheidung wird ihnen zugemutet, in größter Überforderung“, betont Margit Haider, Abteilungsleiterin der Diözese Innsbruck. Im öffentlichen Diskurs fehle zudem die Unterscheidung zwischen ungeplanter und ungewollter Schwangerschaft. Zahllose ungeplante Kinder seien erfahrungsgemäß später das Glück ihrer Mütter und Väter.

Marianne Hengl, Obfrau des Vereins RollOn Austria, selbst im Rollstuhl, fordert ein Ende des „vorgeburtlichen Aussortierens“ von Kindern mit Behinderung im Zuge der eugenischen Indikation: „Es ist menschenunwürdig, dass bei Verdacht auf eine Behinderung ein Fötus über die Fristenregelung hinaus bis zur Geburt abgetrieben werden darf. Das ist eine niemandem zustehende Bewertung von behindertem und nichtbehindertem Leben und eine schlimme Diskriminierung von behinderten Menschen.“

Petra Plonner unterstreicht diese Forderung: „Es ist höchste Zeit, dieses Unrecht aus unserem Gesetz zu streichen. Es ist eine Schande für unser Land und unglaublich rückständig – es erinnert an barbarische Zeiten!“.

Wenn die Schätzungen zum Schwangerschaftsabbruch stimmen, befinde sich Österreich im traurigen europäischen Spitzenfeld. #fairändern fordert daher u.a. eine Informationspflicht seitens der Ärztinnen und Ärzte in Bezug auf Beratungs- und Hilfsangebote sowie eine mindestens dreitätige Bedenkzeit vor einer Abtreibung. Eine Informationskampagne für einen Imagewandel rund um Adoption und Pflegestatus als Alternative sei ebenso notwendig wie die Abschaffung der sogenannten eugenischen Indikation, die die Tötung des vermeintlich behinderten Kindes bis zur Geburt ermöglicht. Gemeinsam mit 84% der Bevölkerung fordert #fairändern ein breitgefächertes Beratungs- und konkretes Hilfsangebot für Familien, die ein behindertes Kind erwarten.

Die Anliegen von #fairändern könnten – egal wie man sonst zu dem Thema steht – von allen gesellschaftlichen Kräften gut mitgetragen werden, das sei aus der repräsentativen Umfrage klar ersichtlich. „Ich habe zu viel Leid nach Abtreibungen gesehen und kann daher nicht länger schweigen. Wir erwarten endlich Bewegung in Gesellschaft und Politik “, so Plonner abschließend.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Österreich

  1. Erzbischof Lackner bei Loretto-Fest an Jugend: Pflegt eure Sehnsucht
  2. Katholische Kirche: Heuer österreichweit 29 Priesterweihen
  3. Regens: Steigendes Interesse am katholischen Priesterberuf
  4. Ratzinger-Preis 2021 für zwei in Österreich lehrende Theologen
  5. Wien: 40 Tage Gebet gegen Abtreibung und für das Leben
  6. Österreich: Singen bei den Messen wieder erlaubt - Erleichterungen für Taufen und Trauungen
  7. Bischöfe sehen "unbedingtes Ja zum Leben in Frage gestellt"

Pro-Life

  1. Großer Erfolg an zwei Standorten
  2. 'Marsch für das Leben' - Linksradikale beschädigen katholische Kirche in Berlin
  3. Zeitung: Vatikan will Staatskrise in Andorra abwenden
  4. Mexikos Bischöfe stellen Abtreibungs-Urteil infrage
  5. Erstmalige Seligsprechung eines Ungeborenen
  6. ALfA: Suizidprävention und palliative Versorgung
  7. “Da ist ihr Kind“






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net!
  2. Ostern 2024 im HEILIGEN LAND - Kommen Sie mit! - Eine EINMALIGE CHANCE!
  3. Vatikan veröffentlicht doch "Papst-Zweifel-Antworten"
  4. DUBIA - Keine (klaren) Antworten von Papst Franziskus
  5. Keinen Euro mehr für Zeitgeist-Bischöfe, die Unmoral als Moral verkaufen
  6. Euer Ja sei ein Ja, Euer Nein ein Nein!
  7. Kardinal Tucho ? Das macht jetzt auch nichts mehr
  8. Bei der "Alten Messe" endet der 'synodale Stil' des Papstes
  9. Missbrauchsopfer: Papst soll Glaubenspräfekt Fernandez absetzen
  10. Ich habe in den letzten 10 Jahren die katholische Lehre gegen den Pseudomodernismus verteidigt!
  11. Eine Geschichte in der Geschichte. Abwarten, wissend um das Unkraut, hoffend und wartend in Geduld
  12. „Christen verschanzen sich nicht hinter glaubensfeindlichen Ideologien“
  13. Raubmörder Jacques Fesch (+27) auf dem Weg zur Seligsprechung. Vor 66 Jahren wurde er hingerichtet
  14. Vatikan antwortet auch auf Kardinal-Anfrage zu Wiederverheirateten
  15. Rennfahrer Habsburg: Habe in Medjugorje großen Frieden verspürt

© 2023 kath.net | Impressum | Datenschutz