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"Wir müssen jedes Leben schützen"vor 3 Tagen in Prolife, 1 Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Interview von der Pressestelle des Bistums Regensburg mit Alexandra Linder, Vorsitzende vom Bundesverband Lebensrecht. Von Stefan Gross/Bistum Regensburg
Regensburg (kath.net/ pdr)
Aus aktuellem Anlass hat die Pressestelle die Vorsitzende vom Bundesverband Lebensrecht, Alexandra Linder, interviewt. In der letzten Sitzung des Bundestages vor den Neuwahlen wollten Abgeordnete von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und eine Gruppe der Die LINKE einen Gesetzesentwurf „zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs“, das heisst die Legalisierung von Abtreibungen in der Frühphase, durchbringen. Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland rechtswidrig – und bleiben es. Ein Ende des Strafrechtsparagrafen 218 scheitert in dieser Wahlperiode. Ist die Debatte damit vom Tisch?
Bistum Regensburg: Frau Linder, Sie waren am Montag in Berlin bei der Anhörung des Rechtsausschusses zu § 218 als Beobachterin dabei. In dieser Legislaturperiode wird es zu einem Gesetzesentwurf, der Abtreibung teilweise legalisieren will, wohl keine Entscheidung mehr geben. Ist die Debatte damit vom Tisch?
Linder: Einerseits können und dürfen wir uns tatsächlich darüber freuen, dass es – auch durch unsere langjährige Arbeit auf vielen Ebenen – buchstäblich in letzter Minute gelungen ist, eine weitere Legalisierung der Abtreibung vorerst zu verhindern. Es war auch „Glück“ im Spiel, denn durch das vorzeitige Ende der Ampelregierung fehlte den Protagonisten schlicht die Zeit, ihren Gesetzesentwurf durch den Bundestag zu bringen. Doch dieses Vorhaben wird ebenso aggressiv wie stetig weiter betrieben. So spielt das Thema im Wahlkampf zwar keine Rolle, doch wollte man es unbedingt noch durchpeitschen, dafür wurde und wird immer noch viel Energie aufgewandt. Denn man weiß, dass es im nächsten Bundestag wahrscheinlich keine Mehrheit dafür geben wird. Deshalb nein: Es ist sicher nicht vom Tisch, sondern wird als ein weltweites gesellschaftliches Kernprojekt von Linken und Libertären seit über 100 Jahren verfolgt und wird uns noch lange beschäftigen.
Bistum Regensburg: Was erwarten Sie für die weitere Entwicklung des § 218? Was fordern Sie von der neuen Regierung?
Linder: Man sollte nicht vergessen, dass Deutschland sicher nicht das Beste, aber auch nicht das schlechteste Gesetz hat. Immerhin konnte bis heute halbwegs sichergestellt werden, dass es noch einen Schutz vorgeburtlicher Kinder gibt und dass Frauen die Möglichkeit der Beratung und Unterstützung haben. In vielen anderen Staaten ist das nicht der Fall. Kinder vor der Geburt sind dort praktisch entmenschlicht und Mütter im Konflikt werden alleingelassen, es werden häufig gezielt Mädchen abgetrieben und die Zahlen sind durchweg erschreckend hoch. Das ist zum Beispiel in Großbritannien, Schweden, den Niederlanden, Kanada oder Indien der Fall.
Ursprünglich sollte das Gesetz dafür sorgen, dass Abtreibungen nur im Ausnahmefall vorgenommen werden und durch die Pflicht-Beratung wirksame Hilfe angeboten wird. Beides ist bisher nicht gelungen. Der erste Schritt aus unserer Sicht wäre, die Situation in Deutschland wissenschaftlich genau darzustellen. Denn bei uns fehlt bisher jegliche Grundlage für eine solche Analyse. Wir haben weder eine vollständige Abtreibungsstatistik noch eine Qualitätskontrolle bei den Beratungsstellen, die Scheine ausstellen. Zumindest bei einigen davon ist zu vermuten, dass sie ihren Beratungsauftrag gemäß § 219 nicht ordnungsgemäß erfüllen. Denn dort heißt es, dass die Beratung dem „Schutz des ungeborenen Lebens“ dient. Dem kann man nicht nachkommen, wenn man gleichzeitig die Legalisierung der Abtreibung fordert und Kinder in ihrer ersten Lebensphase in zwei Klassen einteilen möchte: in erwünschte Kinder, die gemäß § 218 gemeinsam mit der Mutter weiterhin geschützt werden sollen, und in unerwünschte Kinder, die ohne Einschränkung bis zur 14. Schwangerschaftswoche unter dem Oberbegriff „Gesundheitsversorgung“ abgetrieben werden dürfen.
Zu den für die Analyse ebenfalls wichtigen Abtreibungsmotiven gibt es inzwischen eine gute wissenschaftliche Studie von Dr. Dienerowitz. Damit, mit Statistik und Qualitätskontrolle, könnte man einen Gesamtüberblick erstellen und Verbesserungen für den Schutz der Kinder und die Hilfe für Mütter angehen. Das wäre problemlos, schnell und ohne Gesetzesänderungen durchsetzbar. 
Bistum Regensburg: Nun ist Abtreibung ja nicht das einzige Thema, womit man sich als Lebensrechtler beschäftigt …
Linder: Stimmt, es kommen viele weitere Themen auf uns zu oder sind schon da. Es steht eine Regelung zum assistierten Suizid an, die sehr wichtig wäre, denn aktuell ist § 217 StGB nicht geregelt, was bedeutet, dass sogenannte „Sterbehilfe“-Organisationen ungebremsten Zugang zu Menschen in schwierigen und suizidalen Lebenslagen haben. Bei der Organspende fehlt es an Aufklärung in Bezug auf den Zustand des Organspenders und den Umgang mit ihm in seiner letzten Lebensphase. Dennoch will man eine Widerspruchsregelung einführen, bei der man ab 14 Jahren automatisch dazu wird, wenn man nicht ausdrücklich widerspricht. Das ist in vieler Hinsicht bedenklich.
Manche Parteien möchten die „Leihmutterschaft“ einführen, bei der Kinder zu Produkten und Frauen als bezahlte oder kostenlose Gebärmaschinen ausgenutzt werden, außerdem ist das für die Frauen eine teils lebensgefährliche Prozedur. Beim Umgang mit Embryonen will man das Embryonenschutzgesetz abschaffen, die Forschung an ihnen fördern und alle Formen der künstlichen Herstellung erlauben. Obwohl es bisher keine klinischen Erfolge mit embryonalen Stammzellen gibt und nur etwa 20 % der Paare, die zu einer künstlichen Befruchtung gehen, mit einem – häufig genetisch fremden – Kind nach Hause kommen.
Nicht zu vergessen neue, für den Menschen gefährliche Strömungen, mit denen wir uns gesellschaftlich noch gar nicht wirklich befassen: Transhumanismus zum Beispiel. Uns wird also nicht langweilig.
Bistum Regensburg: Neben der politischen und wissenschaftlichen Beschäftigung mit diesen Themen: Was tun Sie und Ihre Vereine noch?
Linder: Im Bundesverband Lebensrecht gibt es zum Beispiel Vereine, die sich speziell auf Medizin oder Rechtswissenschaften konzentrieren. Andere Vereine sind vor allem im Bildungsbereich und in der Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung tätig. Wieder andere bieten Beratung vor und nach Abtreibung, Begleitung in der Schwangerschaft sowie Hilfe nach der Geburt an. Der Bundesverband selbst organisiert mehrere große Veranstaltungen im Jahr, in diesem Jahr zum Beispiel unseren zweiten Lebenswürde-Kongress in Schwäbisch Gmünd im Mai, jedes Jahr im September den Marsch für das Leben in Berlin und in Köln (dieses Jahr am 20. September) sowie Fachtagungen. Auch unsere Vereine bieten Tagungen und Netzwerktreffen an. Wer eine besondere Sache unterstützen oder in irgendeinem Bereich des Lebensrechts tätig werden will, findet bei uns mit Sicherheit eine passende Möglichkeit. Das war jetzt ein Aufruf zum Mitmachen …
Bistum Regensburg: Sie und auch die anderen Vorstände der Mitgliedsorganisationen im Bundesverband Lebensrecht arbeiten ehrenamtlich. Was motiviert Sie dazu?
Linder: Da zitiere ich gern die urkomische Erleuchtungsszene aus einem meiner Lieblingsfilme, den „Blues Brothers“: „Wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs.“ Die Lebensrechtler in unserem Verband und seinen Mitglieds-Organisationen sind überwiegend Christen, die durch diese Arbeit Nächstenliebe und Menschenwürde praktisch umsetzen möchten. Sie stecken immer wieder politische Niederlagen ein, halten eine Menge Hass und Diffamierung aus, beschäftigen sich fachlich und wissenschaftlich solide mit der Thematik und freuen sich über jedes Kind, das sie durch Beratung und Hilfe für die Mutter mit auf die Welt bringen können.
Und sie machen einfach immer weiter. Für mich ist die ideale Arbeitsweise: konsequent in der Sache, dabei gelassen, menschenfreundlich und sachlich – das klappt sicher nicht immer, weil wir nur Menschen sind. Ehrlich gesagt stelle ich nach oben immer wieder die Frage, ob wir das auch im richtigen Sinne und gut machen oder irgendetwas übersehen, in eine falsche Richtung bringen. Lebensrechtsarbeit kann man wie vieles andere natürlich auf logischer Menschenwürdebasis machen und begründen, aber es hilft, wenn man persönlich zusätzlich einen Anker und eine Richtschnur hat, die über die menschliche Ebene hinausgehen.
Alexandra Maria Linder M.A., Jahrgang 1966, ist verheiratet und hat drei Kinder. Nach dem Studium der Romanischen Philologie und Ägyptologie machte sie sich als Übersetzerin, Lektorin und Dozentin selbständig. Außerdem ist sie als Moderatorin und journalistisch unter anderem für Vatican-Magazin, idea, LebensForum und Tagespost tätig und schreibt Bücher zu Lebensrechtsthemen. 1992 trat Linder der Aktion Lebensrecht für Alle e.V. bei und war 16 Jahre im Geschäftsführenden Bundesvorstand, zuletzt von 2016-2019 als Bundesvorsitzende. Seit April 2017 ist sie Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht.
https://bundesverband-lebensrecht.de/
Wir laden Sie ein, am Marsch für das Leben teilzunehmen. Heuer findet der Marsch für das Leben in Köln und Berlin am Samstag, 20. September 2025 statt!
Bild: Alexandra Linder © PDR
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Lesermeinungen | physicus vor 3 Tagen | | |
Vergelt's Gott, Frau Linder! |  0
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