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„Synodalkirche“: Mythen statt Glaubenswahrheiten

16. Mai 2023 in Kommentar, 28 Lesermeinungen
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„Die Bischöfe haben die ‚deutsche Kirche‘ inzwischen gegen die Wand gefahren; die meisten haben die Einheit mit Rom de facto verlassen.“ Von Joachim Heimerl


Linz (kath.net/joh) Mythen erheben immer einen Geltungsanspruch auf die Wahrheit, die sie behaupten, und dienen dazu, geschlossene Denksysteme zu untermauern und Identifikation zu schaffen. Dafür gäbe es genügend Beispiele in der Geschichte, vor allem in der deutschen; das jüngste Beispiel in der Kirchengeschichte ist sicher der sogenannte „Synodale Weg“: Im Zeichen eigener Mythenbildung haben sich die deutschen Bischöfe und Laien hier aus der Gemeinschaft der katholischen Kirche ausgegrenzt. Anstelle des kirchlichen Lehramts wissen sie sich einem Identifikationsmythos verpflichtet, der im Wesentlichen besagt, die Kirche sei eine „Täterorganisation“ des Kindesmissbrauchs und wir Priester wären grundsätzlich alle „verdächtig“.

Wie man weiß hat dieser Mythos eine lange antiklerikale Tradition und stammt im Wesentlichen aus der Zeit des Faschismus. Im Zuge des Missbrauchsskandals ist er nun zum „Credo“ des „Synodalen Weges“ avanciert, der ihn systematisch und demagogisch dazu benutzt, die Kirche medial niederzumachen und von Innen heraus zu zerstören.

Für die Öffentlichkeit hat der Mythos längst eine unbequeme Wahrheit ersetzt: Missbrauch gibt es in der gesamten Gesellschaft und leider gab es ihn eben auch in der Kirche. Aber deshalb ist die Kirche noch lange keine „Missbrauchskirche“ und wir Priester sind keine potentiellen „Missbrauchstäter“: Missbrauch ist immer eine schreckliche Ausnahme und nie eine zwangsläufige Regel; „systemische Missbrauchsursachen“ gibt es, anders als so oft behauptet, schlichtweg nicht. Schon deshalb ist die Kirche so wenig eine „Täterorganisation“ wie es etwa die Familie ist, in der im Übrigen die allermeisten Missbrauchsfälle geschehen.

Längst ist der Missbrauchsskandal zum Instrument einer zynischen Kirchenpolitik geworden, die den Opfern nicht hilft und mit der man sich wollüstig selbst zerfleischt. Die Bischöfe haben die „deutsche Kirche“ inzwischen gegen die Wand gefahren; die meisten haben die Einheit mit Rom de facto verlassen.

Damit das keiner merkt, hat man schon zu Beginn des Synodalen Irrwegs einen Ausgangsmythos in die Welt gesetzt, nämlich den, man dürfe niemand absprechen, „katholisch“ zu sein; in Deutschland sei man nämlich weiters katholisch und bleibe das selbstverständlich auch. Bischof Bätzing, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, nennt dies dann einfach „anders katholisch“ sein und behauptet; es gäbe eben eine „Einheit in der Verschiedenheit“. Das heißt im Klartext: Wer nicht mehr katholisch ist, sei es halt irgendwie doch. So dreist hätte das nicht mal Luther formuliert.


Doch während sich Luther wenigstens noch auf die Heilige Schrift berief, hat dies der „Synodale Weg“ vollständig aufgegeben: Nicht mehr die Bibel gibt die Normen des Glaubens vor, sondern wird ihrerseits von den „Synodalen“ normiert: Biblische Aussagen werden nicht nur relativiert, sondern verfälscht. Als Bezugsgröße fungiert dabei ausschließlich der Zeitgeist, in dem sich Gott neu „offenbaren“ soll: Die Schöpfung des Menschen als Mann und Frau wird beispielsweise ebenso geleugnet wie die Unauflöslichkeit der Ehe oder die Sündhaftigkeit homosexueller Praktiken. Auch die „Ehelosigkeit um des Himmelreiches“ willen soll – Jesus hin, Paulus her – praktisch aufgegeben und ein weibliches Weiheamt eingeführt werden. Was auch immer der Bibel zutiefst wesensfremd ist, soll nun als „biblisch“ definiert werden.

Dahinter steht nichts weniger als eine radikale Abkehr vom biblischen Gottesbild und die Errichtung einer neuen, im Grunde heidnischen Religion. Es verhält sich nicht anders wie mit der biblischen Geschichte vom „goldenen Kalb“; man formt sich den synodalen Götzen selber zurecht, und genau dies ist Bätzings neuer „katholischer“ Glaube: Ein wirres Produkt abgefallener „Katholiken“ und häretischer Bischöfe.

All dies soll ein weiterer Mythos legitimieren, nämlich der Mythos vom „Glaubenssinn des Gottesvolkes“. Dabei wird das „Gottesvolk“ schlicht mit dem gottlosen Volk der „Synodalkatholik*innen“ identifiziert und der „Glaubenssinn“ mit dem Mainstream des „Zeitgeists“ vertauscht. Schlussendlich kommt eine katholische Mogelpackung heraus, die jeden theologischen Diskurs verweigert und ein absolutes „Unfehlbarkeitsdogma“ für sich selbst postuliert: Selbstbewusst widerstehen Bätzings „Katholiken“ auf dieser Basis sogar dem Papst und jeder römischen Intervention.

Damit dieser Wahnsinn auf Dauer angelegt bleibt, schafft man nun einen – von Rom verbotenen – „Synodalen Rat“, der zum „Souverän“ der „deutschen Kirche“ avancieren soll.

Mit „Demokratie“ hat dies freilich nichts zu tun, weit mehr mit ihrem Gegenteil: Bätzings Synodal-Diktatur wäre schließlich nicht die erste, die lediglich den Anschein des „Demokratischen“ erweckt, und auch das ist in Deutschland keineswegs neu. Kosmetische Tricks sollen dies allenfalls notdürftig verdecken, dazu zählt die infame Behauptung, der „Synodale Rat“ solle nur „beraten“, reale „Macht“ ausüben solle er nicht.

Dies wieder ist nicht einmal mehr ein Mythos, sondern nur noch eine durchsichtige Lüge, mit der man das römische Verbot umgehen und den Papst – pardon – für „dumm“ verkaufen will. Von wegen nur „beraten“: Schon heute bestehen die „Synodalkatholik*innen“ vehement auf die Umsetzung ihrer bisherigen „Beratungen“ in allen Diözesen, und der „synodale Rat“ soll nun zum endgültigen Mittel ihrer pseudodemokratischen Machtergreifung werden.

Auf eine bislang erforderliche Zweidrittelmehrheit der Bischöfe will man dabei wohlweislich verzichten. Die Nachfolger der Apostel werden so endgültig zu dem, was sie heute schon sind: synodale Befehlsempfänger und Handlanger eines Schismas.

Glücklicherweise legt man den katholischen Glauben jedoch nicht in Deutschland fest, und dies schon gar nicht nach dem „Glaubenssinn“ deutscher „Katholik*innen“. Um dies zu verschleiern, haben Bätzings Leute wohl auch ihren Lieblingsmythos installiert: den Mythos von der „Weltkirche, die sie als oberste Instanz in Fragen des Glaubens und der Moral verstehen; was die Weltkirche sagt, so wird behauptet, das gilt, oder wenigstens gilt es, so lange es mit den eigenen Vorstellungen kongruiert. Allerdings: Eine solche „Weltkirche“ gibt es nicht, wenigstens keine katholische, denn auch die Weltkirche ist dem fortgeltenden Lehramt unterworfen und stellt keineswegs ein eigenes Lehramt dar. Die weltweite Erosion des katholischen Glaubens verleiht ihr noch lange keinen lehrmäßigen Primat, der seinerseits den Glaubensabfall deutscher „Katholik*innen“ legitimieren könnte.

Da hilft es auch nichts, wenn Bischof Bätzing beständig behauptet, in der „Weltkirche“ sehe man die Dinge ebenso wie in Deutschland, man möchte halt überall „anders katholisch“ sein.

Weil jeder weiß, dass das falsch ist, behilft man sich simpel mit einem konkurrierenden Mythos, der „unterschiedliche Reformgeschwindigkeiten“ propagiert. – Widersprüche heben sich im mythischen Denken ja niemals auf; sie „ergänzen“ sich bekanntlich nur.

Der Mythos gebiert so seine perverse Variante: Demzufolge sei man in Deutschland schon immer schneller als etwa in Afrika: Dem „Deutschlandtempo“ kirchlicher Reformen komme man in der „Dritten Welt“ einfach nicht hinterher; was das überlegene Deutschland heute vormacht, macht der rückständige Rest aber irgendwann zwangsläufig nach: „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen.“ Von diesem kirchlichen Kolonialdenken kann man sich nur noch angewidert distanzieren: das Letzte, was die Weltkirche braucht, ist ein „teutscher“ Wilhelminismus mit dem Apostaten Bätzing und der Präsidentin seines „Zentralkomitees“ als unvermeidlicher „Doppelspitze“.

Aber was braucht die Weltkirche wirklich, wenn sie keine Deutschen auf der Überholspur braucht?

Vor allem braucht sie eine Rückbesinnung auf sich selbst und auf das, was sie ausmacht; sie braucht eine Neuausrichtung an ihrem Markenkern, das heißt an ihrer heiligen Tradition.

Dafür bietet die kommende Weltbischofssynode eine gute Gelegenheit, übrigens auch dafür, um endlich mit einem weiteren Mythos zu brechen, der sogar in Rom verbreitet wird, nämlich mit dem, „Synodalität“ gehöre zur „DNA“ der Kirche. Genau das tut sie nicht und dies schon gar nicht im Sinne deutscher Reformer: Das kirchliche Lehramt unterliegt keinen parlamentarischen Voten, die Kirche ist keine schnöde Demokratie. Sie ist „heilig, katholisch und apostolisch“ – das ist kein Mythos, sondern eine fast vergessene Glaubenswahrheit. Und nur die hilft der Kirche weiter.

Dr. Joachim Heimerl ist Priester und Oberstudienrat.


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Lesermeinungen

 Tante Ottilie 17. Mai 2023 
 

@Chris2

Ich konnte mir den Glaubensverfall IN unserer rk Kirche hierzulande so konkret, wie ich ihn jetzt gerade auch direkt in meinem unmittelbaren persönl. Umfeld erlebe, noch vor 10 Jahren SO nicht vorstellen.
Jetzt schon - und das deprimiert mich zeitweise ungemein und raubt mir den Schlaf.
Ich erlebe das freche Aufstehen und Auftreten von echten Häretikern direkt in der Kirche vor Ort, ohne dass irgendwer dem Einhalt gebietet.
Deshalb auch mein gestriger Kommentar.


5
 
 Chris2 17. Mai 2023 
 

@edih

"Keine Sorge": Es wird in Deutschland zwangsläufig so kommen (jedenfalls sehe ich rein menschlich betrachtet keinerlei realistischen Ausweg). Denn der einstige Paria, der sich zu einem zumindest respektierten und weltweit erfolgreichen Land hochgearbeitet hat und sich seit 8 Jahren im multiplen Weltimalleingangerlösungsrausch sämtlicher Säulen seines Erfolges beraubt, kann nur scheitern. Ich höre jetzt schon das "Wir müssen jetzt alle einander vergeben" der Täter und das weinerliche "Wer hätte das denn ahnen können!?". Ich werde dann, demonstrativ meine Finger zuhilfe nehmend, anfangen aufzuzählen, wer alles "das" schon lange geahnt hatte, gewarnt hatte und deswegen schwere persönliche Nachteile inkaufnehmen musste. Beispielsweise Hass und Hetze durch Regierung und durch die als "Vierte Gewalt" und Korrektiv nicht mehr wahrnehmbaren Mainstreammedien (allgemein oder gar persönlich), soziale Ausgrenzung, Zerbrechen von Beziehungen, Verlust von Freunden oder des Arbeitsplatzes...


4
 
 Leo Christi 17. Mai 2023 

Rom muss eingreifen!

Briefe alleine, die aus Rom kommen, nutzen offensichtlich nichts. Es muss einfach nur ganz klar das Kirchenrecht in seiner Fülle angewendet werden. Wenn der erste Bischof aus seinem Amt entfernt wird, könnten andere vielleicht in die richtige Richtung umkippen …


5
 
 Verborgen vor der Welt 17. Mai 2023 
 

Liturgische Normen

@Chris 2
Das Problem ist treffend beschrieben, traurig und bekannt. Mir scheint auch, dass zu anderen Zeiten etliche Synodalbischöfe einen von Rom anberaumten Termin im Vatikan gehabt hätten. Im Vertrauen darauf aber, dass der Herr der Kirche unterscheidet und das letzte Wort hat, wissen wir doch im Glauben, dass Er weiß, was wir nicht wissen können und entscheiden müssen. Was es bedeutet, dann im Hochgebet "in Gemeinschaft" mit diesem oder jenem Bischof zu stehen, würde ich getrost der letzten Instanz anvertrauen, bei der keine Revision mehr möglich ist.


1
 
 Chris2 17. Mai 2023 
 

@Verborgen vor der Welt

Ein ansonsten sehr guter, frommer und begabter Pater der Piusbruderschaft wurde abgezogen, weil er den Papst im Hochgebet systematisch wegließ. Nach einem ihm verordneten Sabbatjahr ging er zu den Sedesvakantisten. Die Hälfte der Pfarrei brach mit ihm weg.
In der "neuen Kirche" darf buchstäblich jeder (fast) alles. Ich kenne nur 2 Fälle von Exkommunikationen progressiver unter Franziskus: Eine deutsche WisiKi*-Aktivistin, die jahrelang ungestört Hl. Messen similiert hatte und ein Priester in Autralien oder NZ, der offenbar selbst für Progressive nicht mehr als Christ erkennbar war.
Was sagt diese Gegenüberstellung über den Zustand der Kirche, insbesondere über den Stuhl Petri, der von Jesus seinerzeit als "Fels" eingesetzt worden war?
* "Wir sind Kirche". Der in aller christlichen Demut und Bescheidenheit formulierte Anspruch einer Sekte in der Tradition von "Kirche von unten" - bei denen man nur hoffen , dass sie wirklich nicht mehr glauben, dass es ein "unten" (Hölle, Teufel) gibt...


3
 
 carolus romanus 16. Mai 2023 

Quousque tandem

sind Katholiken noch verpflichtet ihre Kirchensteuer an die Synodalkirche zu bezahlen, die alleine den millionenteueren Synodalapparat finanziert (SW: bisher 14 Mio, „synodaler Ausschuss“ 2 Mio pro Jahr, „ZDK“ 10 Mio., Synodalkirchen-Internetmedium 2 Mio usw.) ? Wenn die Synodalkirche spendenfinanziert wäre? Dann wäre schnell Schluss.
Rom wird diese Frage beantworten....


3
 
 Herbstlicht 16. Mai 2023 
 

@Kerze

Alle Achtung! Sie haben sich einen sehr schönen Code-Namen zugelegt; schon ihn zu schreiben, macht Freude.

Sie sind -genau wie ich- Mitglied der römisch-katholischen Kirche und möchten "das auch gerne bis zum Lebensende bleiben.
Hoffentlich ist das mit Gottes Hilfe möglich."

Vermutlich wird es so kommen, dass die Schar der Gläubigen kleiner wird, gerade auch hier in Deutschland und der westlichen Welt insgesamt. Doch haben wir Vertrauen zu IHM!

Gott hört Ihr Gebet, dem ich mich gern anschließe:
"Guter Gott steh´ uns bei und hilf´ Deiner römisch-katholichen Kirche in Deutschland."

Vertrauen wir auf IHN!
ER wird seine Kirche bewahren und nicht zulassen, dass Menschen sie zerstören.


3
 
 edih 16. Mai 2023 
 

In der Bundesrepublik wird alles vorgemacht

ob in punkto katholische Kirche, Politik, "Klima", "erneuerbare" Energie, früher auch "Corona". Die irrige Meinung: Wenn die Welt sieht, es "funktioniert" in der BRD, dann wird sie's nachmachen und alle sind diesem mittlerweile unseligen
Land dankbar bzw. der Deutsch-synodalen Gemeinschaft. Nur es funktioniert eben nicht, außer der synodale Gremien- und Parteienfilz. Braucht dieses Land erst wieder eine "Stunde NULL" um aufzuwachen?


3
 
 Joachim Heimerl 16. Mai 2023 
 

Lieber Zeitzeuge, ich danke Ihnen! Das ist sehr kluge Sicht der Dinge, wie immer!

Wir leben in einer Zeit, in der die Kirche und die kirchlichen Strukturen komplett zusammenbrechen - und damit natürlich auch das gängige Kirchenrecht, gerade was u.U. die Einheit mit dem Ortsbischof betrifft. In der Ukraine hat man genau das vorgemacht: Dort hat man den Moskauer Patriarchen - vergleichbar unserem Papst oder wenigstens dem Metropoliten - aus dem Hochgebet rausgeworfen - Exkommunikation "von unten", wenn man so will. Bei uns wird es auch so kommen: Halten wir fest am überlieferten Glauben, aber nicht an häretischen Bischöfen um ihres äußeren Amtes willen. Das ist jetzt eine neue Dimension, auf die wir uns einstellen müssen, ob wir wollen oder nicht. Persönlich halte ich es genauso, bete den Kanon aber wie früher immer sehr leise; dann hört es ohnehin niemand...außer Gott, und nur der zählt ;-)


5
 
 Kerze 16. Mai 2023 
 

Volle Zustimmung für @Herbstlicht.

Ich bin Mitglied der römisch-katholischen Kirche und möchte das auch gerne bis zum Lebensende bleiben. Hoffentlich ist das mit Gottes Hilfe möglich.

Guter Gott steh´ uns bei und hilf´ Deiner römisch-katholichen Kirche in Deutschland.


7
 
 Verborgen vor der Welt 16. Mai 2023 
 

In Gemeinschaft mit dem Bischof

In der Instruktion "Redemptionis sacramentum" steht:

"56. Die Erwähnung des Namens des Papstes und des Diözesanbischofs im eucharistischen Hochgebet darf nicht weggelassen werden, damit eine ganz alte Tradition bewahrt und die kirchliche Gemeinschaft zum Ausdruck gebracht wird. Denn «die kirchliche Gemeinschaft der eucharistischen Versammlung ist Gemeinschaft mit dem eigenen Bischof und mit dem Papst»."

www.vatican.va/roman_curia/congregations/ccdds/documents/rc_con_ccdds_doc_20040423_redemptionis-sacramentum_ge.html


0
 
 Zeitzeuge 16. Mai 2023 
 

Hochwürden Dr. Heimerl, bzgl. des "una cum" betr. eines objektiv

häretischen Bischofs scheint mir Ihre Mitteilung,
das Priester in einem solchen (zweifelsfrei fest-
stehenden Fall) im Canon missae "unsere Bischöfe"
beten ein moraltheologisch als "restrictio late
mentalis" benannter Sachverhalt zu sein, also ein uneigentlicher innerlicher Vorbehalt.


Während die eigentliche Mentalrestriktion wie
eine Lüge immer verboten bleibt (wenn ich nicht
irre so von Papst Innozenz XI. entschieden), ist
nach dem Moraltheologen Jone die uneigentliche
Mentalresitriktion unter Umständen erlaubt wenn
ein hinreichender Grund vorhanden ist, vgl.
Jone, Kath. Moraltheologie, 1961, S. 291/92.

Insofern könnte das möglicherweise eine Lösung
für das "una-cum-Problem" sein, vielleicht kann
sich ja hier im Forum ein lehramtstreuer Moral-
theologe oder ein in der kath. Moraltheologie
sachkundiger User hierzu äußern.


4
 
 wandersmann 16. Mai 2023 
 

Papst Benedikt zum synodalen Weg

"Das kirchliche Lehramt unterliegt keinen parlamentarischen Voten, die Kirche ist keine schnöde Demokratie."

B16:
Mir scheint, dass es gerade eine Versuchung unserer sehr aktiven und rationalen Gesellschaft ist, sich die Kirche durch Kommissionen und Gremien und Beratungen zugänglich zu machen. Man möchte sie griffiger und praktischer machen, zu einem Menschenwerk gewissermaßen, in dem am Schluß irgendwelche Mehrheiten entscheiden, was wir eigentlich glauben sollen oder nicht glauben können und dergleichen mehr. Man würde sie damit allerdings immer nur weiter von sich selber wegbringen. Sie reichte damit nicht mehr ins Lebendige hinein, ins Göttliche schon gar nicht. S. 369 Gott und die Welt


5
 
 Chris2 16. Mai 2023 
 

Liebe @Tante Ottilie

Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass jemals keine einzige gültige Hl. Messe mehr nördlich der Donau gefeiert wird - egal, wie schlimm es auch kommen mag. Und selbst, wenn nur noch die wenigen im überlieferten Ritus gültig wären, würde es so nicht stimmen. Und sogar während einer offenen Christenverfolgung würde es eine Katakombenkirche geben. Lassen Sie sich also bitte nicht durch solche Sätze irre machen, auch, wenn die Zahl ungültiger Hl. Messen bei uns sicherlich zunimmt und die Zahl der ohne Not durch andere Formen ersetzten Messen bereits jetzt hoch ist. Beten wir und vertrauen wir auf die klare Zusage des Herrn. Möge sie auch für Deutschland gelten...


6
 
 Joachim Heimerl 16. Mai 2023 
 

Zeitzeuge und alle anderen Leser, vielen Dank für Ihre Anregungen.

In Deutschland blieben zwei Probleme: 1. Die Kirchensteuer und damit die Unterstützung häretischer Bischöfe und 2. deren Nennung im Hochgebet, die "Zeitzeuge" ja - wie immer sehr sorgfältig - problematisiert. Danke dafür! Meine Position dazu wie folgt: Die Nennung im Hochgebet ist keine Fürbitte, sondern Ausdruck der Einheit. Wo diese Einheit de facto nicht mehr besteht, hilft auch die - ausstehende - Feststellung eines objektiven Schismas nicht weiter. Man kann aber nicht in einer Einheit sein, die es nicht gibt, das ist ja absurd. Ich weiß, dass etliche Mitbrüder schon lange gar keinen Namen mehr nennen, sondern mit unseren "Bischöfen" usw. beten, und sich dabei auf die rechtgläubigen Bischöfe beziehen...die Kirchenrechtler können hier meckern, weils nicht sauber ist, aber weiterhelfen tut meckern allein halt auch nicht. Ich denke, es ist zeit, klare Zeichen zu setzen, auch im Hochgebet. Bätzing kann man z.B. wirklich nicht mehr nennen, und das würde ich auch nicht tun. Punktum.


6
 
 lesa 16. Mai 2023 

Liebe@salvatoreMio: Danke auch Ihnen! Die Kirche wird gesiebt und geschüttelt. Die Spreu trennt sich vom Weizen. Die Suche nach der Wahrheit und das Gradstehen dafür braucht diesen Zusammenhalt.


5
 
 golden 16. Mai 2023 
 

Das Beklagenswerte sehe ich auch,

doch nicht nur in D/im deutschsprachigen Bereich der Kirche.Hier ist das Spezielle,das seit 1968 an der Etablierung der LINKEN Ideologie gearbeitet wurde, mit Seitenblick auf alle abzuschaffende "rechte" Autorität, womit man damals auch die Kirche meinte. Im nicht deutschsprachigen Ausland arbeite dieselben Ideologien , bedienen sich aber ganz selbst der autoritären Redeweise; "Kritik" und andere Standartansätze hier bei uns gibt es dort weniger.Es gilt mehr die Top-down-Stategie.
Das scheint mir daran zu liegen, dass man etwa in Mittel- und Südamerika auf historische ("erfolgreiche") revolutionäre Bewegungen bzw. Regierungen zurückblickt (Mexiko,Kuba,Nicaragua,Venezuela...),in Nordamerika in vielen Köpfen den Kapitalismus noch immer für das "Ende der Geschichte" hält.Folgerung: Die "deutsche" Kirche klingt nur neuradikal, in anderen Ländern und Sprachen hält man das Radikale längst für praktikabel.


0
 
 girsberg74 16. Mai 2023 
 

Zum Einzelfall Osnabrück gestern noch spät woanders publiziert

Ich war bei dem Queer-"Gottesdienst" nicht dabei, hatte triftige Gründe; habe aber mit einem sachkundigen Beobachter gesprochen.

file:///C:/Users/User/Downloads/14052023.pdf

https://www.facebook.com/bistumosnabrueck/?locale=de_DE





Zur Situation schon länger:
https://www.cjcmalgarten.net/aktuelles

Dieser Link ist weit nach unten durchzublättern. Die dort gegebenen Belege, aus dem Jahr 2022, zeigen, dass der damalige Bischof als Autorität hinfällig und nur als Amtsgewalt bedeutsam war.

Das bahnte sich schon früh an (Stichwort: „Beratungsschein“). Er wurde in 1999 auf Seite 1 einer Ausgabe des Kirchenboden mit lachendem Gesicht gezeigt, als er sagte/schreiben ließ, dass er als Dr. Franz-Josef Bode den Frauen den „Schein“ gerne gäbe, er aber als Bischof dem Papst gehorchen müsse. - Am Ende machte gegenüber JP II. den Kotau. (Insider wussten das schon früh.)


2
 
 SalvatoreMio 16. Mai 2023 
 

Lukas 22, 31/32: ob wir jetzt "gesiebt werden", wie Petrus es erlebte? Mir scheint es so!

@Innigen Dank an Sie, Dr. Heimerl, an Sie, lesa und alle hier! - "Simon, Simon, siehe, der Satan hat verlangt, dass er euch wie Weizen sieben darf.
Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du wieder umgekehrt bist, dann stärke deine Brüder!"


4
 
 modernchrist 16. Mai 2023 
 

Dr. Heimerl bringt es wirklich auf den Punkt!

Wie kann man so hochmütig sein und als deutsche Teilkirche, die so "beschissen" dasteht, meinen, man hätte die weltkirchlich relevanten Ideen für Reformen? Da hat der Unglaube wirklich schon den Verstand verdunkelt! Eigentlich bräuchten mehrere Bischöfe hierzulande einen Administrator an die Seite gestellt! Schon die Bestallung von 20 Taufspendern in Essen war Überschreitung des Legalen, ebenso manche aktuelle Sexualrichtlinie von Bistümern. Es bräuchte an mehreren Orten bereits den römischen Administrator, der alle gesetzgeberischen und anordnungsmässigen Dinge prüft, sonst wird der Flickenteppich immer noch bunter und verrückter.


3
 
 Herbstlicht 16. Mai 2023 
 

kurz und treffend formuliert

Nicolas Gómez Dávila:
"Da die Menschen nicht taten, was die Kirche lehrte, lehrt die Kirche nun, was die Menschen tun."

Ich hoffe sehr, dass sich wenigstens ein Teil der Bischöfe dieser unheilvollen Entwicklung widersetzt und der Lehre Christi treu bleibt.


5
 
 lesa 16. Mai 2023 

Verunreinigung des Denkens führt zu Glaubensverlust und Unmoral

Danke für diese brillante Analyse, die Orientierung gibt.
Hinweis: Brief Nr. 92 des Generalob. d. Piusbr.sch. über die "Reinheit des Herzens". Glasklar zeigt er den Zusammengehörigkeit von "Vernunft und Glaube" auf. Wenn das Denken, die vernünftige Annahme des geoffenbarten Glaubens, zu dem auch die Lehrtradition gehört, defizitär wird, findet auch das Herz des Menschen nicht mehr den Weg zum Glauben an Christus, der ihn am Kreuz erlöst hat und zur Vereinigung mit IHM. Die ewige Seligkeit steht auf dem Spiel. "Wer mich liebt, hält meine Gebote". (vgl Joh) Zu diesen gehören untrennbar die Gebote u. Dogmen der Kirche.
Die Barmherzigkeit und Sünderliebe des Herrn zu betonen ist und bleibt eine zentrale Aufgabe. Aber "die Spiritualität von unten" der letzten Jahre ging in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr mit der Banalisierung bzw. sogar Akzeptanz der Sünde einher. Ergebnis: Wachsende Verdunkelung des Denkens, offene Propagierung antichristlicher Vorgaben wie beim synod. Weg Deutschl.


5
 
 Taubenbohl 16. Mai 2023 
 

In ein paar Tagen veranstaltet die Initiative Neuer Anfang eine Online-Veranstaltung, eine Diskussion. Das Thema ist das Kirchensteuer-Dilemma. Dies ist ein Problem für alle in Deutschland ansässigen steuerpflichtigen Katholiken ... ob Deutscher oder nicht. Ich bin nicht betroffen, da ich EU-Rentner bin und außerhalb Deutschlands Steuern zahle, meine Frau jedoch schon. Sie ist zur katholischen Kirche konvertiert ... und hat ihre Kirchensteuer von den Lutheranern übertragen.

Wir verbringen jetzt nur noch von April bis Oktober Zeit in Deutschland ... Deutschland ist jetzt zu teuer, und es kommt noch schlimmer.

Unsere Bedürfnisse als Katholiken werden in dieser Diözese nicht erfüllt. Die örtliche Kirche ist voll von deutschen Synoden ... und das ist verrückt, da die Gemeinde Ausländer ist und kein Mitspracherecht hat.

Die Kirche ist der Jungfrau Maria geweiht, aber sie wird praktisch ignoriert. Es gibt keine Lieder und nur eine kleine Rosenkranzgruppe.

Der Schisma ist jetzt eklatant.


3
 
 Tante Ottilie 16. Mai 2023 
 

Ich erinnere mich an alte Prophetien:

Es wird danach eine Zeit kommen, in der nördlich der Donau keine gültige Hl. Messe mehr gefeiert werden wird.
Dass das möglicherweise noch zu meinen irdischen Lebzeiten eintritt, hätte ich noch vor einigen Jahren nicht für möglich gehalten.
Dieses ist jetzt durchaus anders....


6
 
 Zeitzeuge 16. Mai 2023 
 

Hochwürden Dr. Heimerl, danke für Ihren Artikel;

evtl. als Ergänzung dazu habe ich unten einen
Beitrag des US-Bischofs Paprocki verlinkt bzgl.
häretischer Kardinäle.
Das darin Gesagte trifft natürlich auch auf
häretische Bischöfe zu, die infolge der gem.
can. 1364 § 1 CIC eingetretenen ipso-facto-
Exkommunikation lt. ca. 194 § 1 CIC amtsverlustig
sind (ist dann ein "una cum" im Meßkanon noch
legitim?), allerdings kann die Amtsenthebung nach
§ 2 des zuvo rgenannten Canon wörtl. "nur dann
geltend gemacht werden, wenn sie aufgrund einer
Erklärung der zuständigen Autorität feststeht."

Zuständige Autorität für die kath. Bischöfe ist
bekanntlich "ROM", warum ergreifen die Verant-
wortlichen im Vatikan nicht die im kirchl.
Strafrecht vorgesehenen Maßnahmen, z.B. die
Erkärung des Amtsverlustes gegenüber lehrab-
weichenden Bischöfen?

Wer diese zu Schaden der Seelen weiter gewähren
läßt macht sich ohne Zweifel mitschuldig,
vor GOTT und den Gläubigen!

de.catholicnewsagency.com/news/12696/der-kardinal-als-ketzer-bischof-wirft-frage-des-umgangs-mit-haretischen-aussagen-auf


8
 
 Erik 16. Mai 2023 
 

Ultramontanismus

War mal ein Markenzeichen der Katholischen Kirche. Oder ein Schimpfwort - ganz wie man es will. Heute wäre es wohl das Heilmittel wenn die Stadt jenseits der Berge mal klare Kante zeigen würde und zwar nicht immer nur beim alten Ritus.
Aber zumindest hilft es über den Tellerrand zu blicken und nicht immer nur im eigenen Saft zu schwurbeln.


4
 
 Jothekieker 16. Mai 2023 
 

Das Wort Gottes verkünden

Das Wort Gottes einer Welt zu verkünden, die es nicht hören will, war schon zu Paulus Zeiten schwierig. Aber Paulus hat es trotzdem getan. Ohne Bezahlung, immer in Gefahr, Gesundheit oder das Leben zu verlieren, aber mit Erfolg.

Was ist heute anders? Heute werden unzählige Menschen dafür gut bezahlt, die Lehre der Kirche in die Welt zu tragen. Und was machen sie? Sie tragen die Krankheiten der Welt in die Kirche.


8
 
 Gipsy 16. Mai 2023 

Der deutsche synodale Weg

ist NICHT mehr katholisch.

Die Gläubigen, die diesen Weg mitgehen in der Annahme katholisch zu sein, unterliegen einem Irrtum.

Im Artikel steht: "Die Bischöfe haben die ‚deutsche Kirche‘ inzwischen gegen die Wand gefahren; die meisten haben die Einheit mit Rom de facto verlassen.“

Und genau so ist es.


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