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"Die nächste Messe? Am Sonntag!"

30. Mai 2023 in Kommentar, keine Lesermeinung
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Otti's Optik: Zum Festtag der Einsetzung des Gnadenbildes 1642 in Kevelaer - Von Franz Norbert Otterbeck


Köln (kath.net)

Vorigen Freitag traf sich in Deutz die dort vitale KFD zur Gemeinschaftsmesse. In meinen frühen Deutzer Jahren (1997 bis 2018) habe ich diese niemals zur Kenntnis genommen. Doch diesmal half mir der Zufall. Für den bevorstehenden Einzug in das Elternhaus meiner Mutter musste ich noch einige Besorgungen machen. Von der Post aus wollte ich sieben Grußkarten an den Neffen Quentin und die sechs Nichten absenden. Eine Nichte ist gerade "au pair" in Südengland. Aber die privatisierte Postfiliale öffnete erst um 9 Uhr. Ich wanderte also zur vielgeliebten Kirche St. Heribert, dem Düxer Dom, gegenüber. Hier war Msgr. Buschhausen, der ehemalige Religionslehrer von Kardinal Woelki in Köln-Mülheim, ungezählte Jahre ein unermüdlicher Subsidiar, der mit vielen, vielen Helfern viel für die "fernen Nächsten" tat. Am Vorabend hatte ich gesehen, dass jetzt erst das Mobiliar des im Herrn entschlafenen Monsignore zur Abholung durch den Sperrmüll vor seiner Behausung bereitstand. Ich sah den uralten Schreibtischsessel, zu klobig, zu schwer. Der hätte was zu erzählen! Einen Moment lang zögerte ich. Dieser kleine Aktenschrank da wäre doch genau richtig für das Archiv des heimatlichen Pax Christi-Dialogs in Kevelaer? Aber nein. Wie denn transportieren? Da standen nicht nur irgendwelche Möbel zur Abholung bereit. Inzwischen wird in Köln ein ganzer Berufsstand abgewickelt. Keinen Zoll Boden mehr für den Klerus! Weihbischof Schwaderlapp soll in Düsseldorf nicht firmen. Boykott! Der Wahnsinn hat Methode.

Womit wir wieder, vielleicht sogar hier letztmalig, beim "Thema Kevelaer" wären. Mein Zorn ist noch frisch. Aber der Protest ist sinnlos. Ich kläffe ein bisschen. Die Karawane zieht weiter. "Wir" feiern in Kevelaer am Donnerstag den Tag der Einsetzung des Gnadenbildes in das Heiligenhäuschen, das Hendrick Busman und Mechel Scholt 1642 auf Weisung der Gottesmutter erbauten, mitten im Dreißigjährigen Krieg, ein Gnadenort mit einem Gnadenbilde. Das der gütige Gott der von der Geißel der Pest und des Krieges heimgesuchten Gegend schenken wollte. Das Bild oben von Karl Wenzel (1869-1949) zeigt die Szene. Der wohlbeleibte Pfarrer Schink, umgeben von idyllischen Zeitzeugen, setzt irgendetwas in einen Bildstock ein. Fast jeder Kevelaerer kennt das Bild, das im Orginal im Priesterhaus in Kevelaer hängt. Eine kleine Entwurfsskizze des nicht unumstrittenen Kirchenmalers aus der Stummel-Schule ist im "Museum Kevelaer" zu sehen. Am Donnerstag wird Kardinal Hollerich aus Luxenburg die Gedenkmesse zelebrieren. Ich werde da sein, um mir Segen und Trost für meine Epoche "Deutz II" abzuholen. Denn ich ziehe "neu" in das alte Haus ein, das der Vater meiner Mutter, Dipl.-Ing. E.H. Brocke, 1957 baute. Ich ziehe aber nicht aus Kervenheim "weg". Die moderne Fabrikantenvilla meines Vaters (von 1964 bis 1974 zunächst an die Witwe seines Bruders vermietet, der vor ihm der Juniorchef einer Schuhfabrik war) würde ich niemals preisgeben. Sie bleibt Nebenwohnung der beiden Gebrüder Otterbeck, beide "doctores".  Unsere liebe Schwester bevorzugt andere Interessen, geht aber auch nicht "leer aus" (Dr. rer. nat. wie ihr Vater). Unsere Mutter hat strikte Drittelung verfügt, schon 2005 testamentarisch - und das nie abgeändert. Sie war zu Rache wegen schwerer Ausgrenzungen, Demütigungen, Zumutungen nicht willens.


Es wird keine Zeit sein, den Kardinal am Donnerstag in die Feinheiten der "family story" einzuweihen. Aber auch Zeitgenossen mit mehr Zeit werden unwirsch, wenn einer zu erzählen beginnt. So fragte mich zu Pfingsten auf dem Kapellenplatz in Kevelaer nach dem Radweg nach Kervenheim. Aber es interessierte den Berufssoldaten nicht, warum ich "Mr. Kervenheim" bin (kleiner Scherz). Wahrscheinlich hat Pastor Kauling die vier Seiten langen Dank für seine jüngste Postkarte auch nur quergelesen. Die Kulturtugend des Lesens ist von baldigem Entschwinden bedroht. Pastor Kauling hat zu Pfingsten sehr gut gepredigt, jedenfalls was den Teil betrifft, den ich mitbekam. Denn ich war wieder einmal verspätet, denn ein wichtiges, langes, familiäres Telefonat hatte sich noch in den sonnigen Pfingstmorgen hineingezwängt. Man kann darüber streiten, wenn im real existierenden liturgischen 'novus ordo' nur noch Bruchstücke der Pfingstrubriken aufragen, beispielsweise die Pfingstsequenz, aber gesungen zur Gabenbereitung (früher: Opferung). Aber immerhin ist in Kevelaer die Mundkommunion ausdrücklich erlaubt. Ich riskierte Mundkommunion, weil es mir wurscht ist, im inneren Zirkel der Wallfahrtspfarrei verfemt zu sein. Ich bleibe ein Marienkind. "Ora pro nobis peccatoribus, nunc et in hora mortis nostrae. Amen." Nur einen einzigen Rosenkranz konnte ich in der Sterbestunde meiner Mutter beten. Dann war sie schon von uns gegangen, in tiefem Frieden, nur sechs Wochen nach der Krebsdiagnose: Metastasen. Krankensalbung schon am Tag nach der Diagnose vom 30. März. Selten sah ich meine Mutter so überglücklich. "Jetzt bin ich aus dem Schneider", merkte sie an, anspielend auf die sündenvergebende Kraft der "Letzten Ölung". Sie starb versehen mit den Gnadenmitteln der Kirche Christi, zuhause umsorgt von ihren Lieben. Es mag spannender sein, während eines auf Erfolg und Selbstverwirklichung gedrillten Lebens, auch inmitten kirchlicher Karrieren, protestantisch oder synodal zu praktizieren. Als wahrhaftiger Christ sterben kann, wenn man es recht bedenkt, nur der apostolisch-römische Katholik, bemüht um sein und aller Seelenheil. Ora pro nobis, sancta Dei genitrix.

Schon 1969 hatte Roswitha Otterbeck, studierte Lehrerin, die Familienbildungsstätte in Kevelaer mitgegründet. Das Bistum Münster dankte es ihr nie. Man nahm die Leistungen der Laien, um Gottes Lohn, einfach so hin, wie der mittelalterliche Burgherr die Abgaben seiner Leute. "Unser Dienst ist das Kommando." Das könnte Dechant Oomen 1969 gesagt haben, der mit dem "blauen Beutel". Die Kostentragung für die FBS, die bald mit Geldern fusioniert wurde, schwankte noch.

Wird es noch Frauen in der Deutschen Kirche geben? Manche raunen, im klerikalen Apparat, unterwandert von Laienklerikern, drohe irgendwann die "F*tzokratie". Sei's drum. Ich meine: wird es noch Frauen geben - und Mütter? Nur wo Frau und Mutter in der Kirche gefördert werden, gibt es überhaupt eine Zukunft der Kirche. Als ein Umerziehungslager für betagte Seniorinnen dient die KFD zu nichts und ist überflüssig wie ein Kropf. "Per feminam vita", steht geschrieben auf einem wertvollen Fußbodenmosaik in der Gnadenkapelle. Das ist es. Wer das Faktum aber noch offen ausspricht, gilt als geisteskranker Rechtsextremist. "Der da bekämpft das Recht auf Abtreibung." Ja, das tut er, aber nur mit der Waffe des Wortes, demokratisch und gewaltfrei.

In der Kondolenz des Pastors, oben erwähnt, fand sich eine edle Version des Gnadenbildes der Trösterin der Betrübten beigefügt, allerdings die weit verbreitete Version des Karl Wenzel. Seine "Troosteres" erinnert nicht rein zufällig an ein dralles BdM-Mädel vom Lande. Wenzel mochte Bauernmädchen im Maientanz offenbar. Wetten dass? Die originale Consolatrix afflictorum trägt ganz andere Züge, ganz und gar nicht "tittenaffengeil". Es ist derselbe erhabene Blick, den auch das Sindone von Torino uns offenbart. Sie ist die Notre Dame du Luxembourg, die Schutzpatronin Europas, das nichts dringender braucht als die Patronin voller Güte, auf dass sie uns allezeit behüte. Und jetzt zur Einsetzung des Gnadenbildes: So wie Wenzel sie malte, so hat es sie nie gegeben. Hendrick Busman hat keinen Bildstock errichtet, sondern ein Heiligenhäuschen. "Was ist denn der Unterschied?", fragte mich mein Optiker, dessen Testtext due Entstehungsgeschichte der Walfahrt referiert. Ich sagte zu ihm, als ich neulich meine neue Lesebrille abholte: Den "Bildstock" hat es nie gegeben, sondern immer schon das Heiligenhäuschen, das auch heute noch da steht, so schmal, so deng, aber so gut überdacht als Gnadenort an dem der einzeln Beter mit der Gottesmutter private, fast intime Zwiesprache halten kann. Die Gnadenkapelle hat das Heiligenhäuschen von 1642 umbaut, aber nie ersetzt. Veronika Kaenders, die Museumsleiterin, sollte ihre Doktorarbeit zur Baugeschichte des Kapellenplatzes doch bitte bald vollenden! Sie tut not, bei all den Legenden.

Schon im Zwischenjubiläumsjahr 2017 wollte ich dem damaligen Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann begreiflich machen, das die Legende vom "Bildstock" offenkundig ausschließlich auf dem wirkungsstarken Gemälde von Wenzel fußt. Wir redeeten bis 2018 noch miteinander. Aber er hatte schon damals keinen Sinn für lästige Details. Bätzing, Marx + Co. bereiten ihm den Weg zu immer mehr Kirchenmacht und öffentlicher Präsenz. Zugeben muss man, dass er "Bischofsdatsteller" kann. Als einziger im münster'schen Bischofsgezücht. Er wird wohl Genns Nachfolger werden, schneller als uns lieb sein kann. Dann aber bin ich längst aus dem Bistum Münster wohnsitztechnisch raus. Laus Deo virginique matri. Woelki, ich komme!

Als ich am vorigen Freitag den "Düxer Dom" betrat, sagte mir der rührige Küster (Mesner): "Heute ist keine Messe." Wann denn die nächste Messe sei, fragte ich. "Am Sonntag!" Am Kirchenportal fragte ich dann eine der Damen, ob etwa keine Messe sei. "Dooch. Mer ham 'ne Messe", um sich dann zu korrigieren: eine Wort-Gottes-Feier. Die Mord-Gottes-Feier nahm ihren Lauf. Eine Vorbeterin nutzte die Begrüßung , für eine politisch-pädagogische Parteitagsrede, frei von religiösen Begriffen. Einmal fiel das Wort "Glaubenshoffnung". Frauen können predigen, sollten es aber besser unterlassen. Das sieht auch das Kirchenrecht so vor, jedenfalls in der Messe. "Predigten" dieser Art sind für Laien erlaubt, aber nutzlos. Das synodale Programm wurde in den kfd-Texten wieder und wieder vollzogen. Da durfte dann auch das so gen. "Credo" von Dorothee Sölle nicht fehlen. Schweigen wir davon. Viele liebe Grüße hingegen schon jetzt an P. Gerstle. Wir sehen uns wieder.


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