Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  3. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  4. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  5. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  6. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  7. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  8. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  9. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  10. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  11. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  12. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  13. US-Regierung lässt negative Folgen von ‚Geschlechtsänderungen‘ erforschen
  14. Bischof Hanke: „Als Christen und als Staatsbürger für das Lebensrecht der Schwächsten demonstrieren“
  15. Kardinal Koch: Einheit der Christen war Franziskus großes Anliegen

Gänswein: Debatte um Kirchenstruktur verdeckt Glaubensfragen

17. Oktober 2023 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Früherer Papst-Privatsekretär bei Vortrag in Graz: Glaubensleben und Glaubenswissen in deutschsprachigen Ländern "im freien Fall" - Aufruf zu Solidarität mit verfolgten Christen


Graz (kath.net/KAP) Eine Überbetonung von kirchlichen Strukturfragen zulasten des Glaubens hat Erzbischof Georg Gänswein kritisiert. Der langjährige Sekretär von Papst Benedikt XVI. (1927-2022), der nun in Freiburg lebt, ortete in westlichen Ländern einen "Glaubensverlust", der jedoch insbesondere in den deutschsprachigen Ländern zu wenig im Blick sei. Das Glaubensleben und das Glaubenswissen der Menschen seien "im freien Fall", sagte Gänswein am Samstag bei einer der Jahrestagung des päpstlichen Hilfswerks "Kirche in Not" in Graz.

In anderen Kontinenten sei es oft umgekehrt: Katholiken seien in vielen Ländern eine Minderheit und es gäbe nur wenig Strukturen mit kleinen Gemeinden, "aber das Glaubensleben blüht, ist freudvoll und lebendig", so der Erzbischof. Es könne hier eine Hilfe sein, "den Blick auf die Weltkirche hin zu weiten" und "Mission andersrum" zu machen. Zudem müssten Strukturen in der Kirche immer dem Glauben dienen und dürften ihn nicht ersetzen, mahnte Gänswein. Wo Strukturen keine Hilfe mehr seien für die Verkündigung des Glaubens, gelte es diese zu ändern - "und nicht den Glauben".
Als wichtig erachtete der Erzbischof, dass der Glaube zu einem guten Miteinander in der Gesellschaft beitrage. Gläubige sollten ein "Zeugnis des Glaubens ohne saure Miene geben, mit Gott im Gespräch sein, bitten und beten und ein kraftvolles, geistliches Leben führen".


Gänswein rief auch zu mehr Solidarität mit verfolgten Christen in aller Welt auf, seien doch in der Geschichte noch nie so viele Christen verfolgt worden wie in der Gegenwart. "Die verfolgte Kirche hat einen festen Platz im Gebetsleben des Papstes", berichtete der bis 2020 als Präfekt des Päpstlichen Hauses tätige Geistliche. Dabei gebe es sowohl die Absicht, materiell und politisch zu helfen, wie auch Ohnmacht. Viel passiere im Hintergrund oder könne vom Vatikan nicht öffentlich gesagt werden, "damit Menschen nicht in Gefahr gebracht werden".

Ukraine in Angst

Thema der Jahrestagung war auch die Not in der Kriegs-geprüften Ukraine. Das Sehnen der dortigen Bevölkerung sei nach jahrhundertelanger russischer Unterdrückung enorm, sagte John Reves, griechisch-katholischer Priester und Leiter des byzantinischen Gebetszentrums in Salzburg. Momentan sei erneut die Angst vor Angriffen im bevorstehenden Winter enorm, "ohne westliche Hilfe ist die Ukraine ausgeliefert", so Reves.
Der Journalist und Theologe Stephan Baier skizzierte die Entwicklung der Westukraine, wo nach Zeiten gelebter Vielfalt in der Habsburgermonarchie mir Russland Unterdrückung und Christenverfolgung gekommen sei. "Putin hält sich eine Staatskirche, die mit Geld überschüttet wird", so der Österreich-Korrespondent der "Tagespost". Als Gegenleistung heiße die Moskauer Orthodoxie den Krieg gut, mit einem "Patriarchen als Mastermind des Krieges". Baier dazu: "Wenn Kirchen Kriege fordern und fördern, dann ist das diabolisch und Heilung dringend nötig."

Von Hilfsleistungen für die Ukraine aus der Steiermark berichtete Agnes Truger vom diözesanen Welthaus. Seit dem Jahr 2000 sei man mit Projektpartnern in der Ukraine verbunden, zunächst mit pastoraler Hilfe und sozialen Projekten. Seit 2014 gehe es um humanitäre Hilfe, etwa in Ivano-Frankivsk zusammen mit der Caritas der griechisch-katholischen Kirche vor Ort. "Wir helfen beim Auftreiben von Lebensmitteln, Bekleiden, Decken, Generatoren und bei der psychologischen Hilfe, weil so viele Menschen traumatisiert sind. Eine Ohnmacht schwebt über der gesamten Gesellschaft", so die Ukraine-Projektreferentin beim Welthaus.

Copyright 2023 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

Archivfoto Erzbischof Gänswein (c) Paul Badde


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  5. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  6. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  7. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  8. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  9. Jerusalem: Die geheimnisvolle "Liturgie des Heiligen Feuers"
  10. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. bleibt für uns ein starker Segen!
  11. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom
  12. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  13. Ostermesse auf dem Petersplatz. Im Staunen des Osterglaubens
  14. Patriarch Bartholomaios: Ostern immer gemeinsam feiern
  15. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz