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Kongo: Erzbischof beklagt Umweltschäden durch "Energiewende"13. November 2023 in Weltkirche, 4 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Vorsitzender der kongolesischen Bischofskonferenz, Erzbischof Utembi, im Fides-Interview: "Multinationale Unternehmen und ihre Komplizen tun alles, um unser Land zu den niedrigsten Kosten auszubeuten"
Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die grüne Wende, die wohlhabende Industriestaaten anpeilen, verursacht im bitterarmen, aber rohstoffreichen Kongo enorme Schäden an Umwelt und Menschen. Darauf hat der Vorsitzende der kongolesischen Bischofskonferenz, Erzbischof Marcel Utembi Tapa, im Interview mit dem vatikanischen Fidesdienst aufmerksam gemacht.
Die Demokratische Republik Kongo ist u.a. reich an seltenen Bodenschätzen wie Coltan und Kobalt, die eine wichtige Rolle in den Schlüsseltechnologien Mobilfunk und Elektromobilität spielen. Utembi erklärte, sein Land verfüge allein über zwei Drittel der weltweiten Kobaltvorkommen und habe unentdeckte Reserven anderer strategischer Mineralien. "Leider wecken all diese Reichtümer die Gier vieler Menschen auf nationaler, internationaler und globaler Ebene", so der Erzbischof von Kisangani. Dies sei mit ein Grund für Gewalt und Vertreibungen im Kongo.
Die Ausbeutung der Mineralien erfolge oft illegal und unter Umgehung von Umweltstandards, erklärte Utembi. "Multinationale Unternehmen und ihre Komplizen tun alles, um unser Land zu den niedrigsten Kosten auszubeuten."
Die Großkonzerne arbeiteten mit lokalen Machthabern zusammen, die kongolesische Bevölkerung hätte keinerlei Profit vom Abbau der Bodenschätze. "Wir leben also in einem sehr reichen Land, in dem ein großer Teil der Bevölkerung arm ist", so der Vorsitzende der kongolesischen Bischofskonferenz. "Diejenigen, denen es in der Demokratischen Republik Kongo gut geht, sind eine Minderheit: die politischen und militärischen Führer. Angesichts dieser Situation können wir als Seelsorger nicht schweigen und die Machthaber auffordern, in das Elend ihres Volkes einzugreifen." 
Schwerwiegende Folgen der Ausbeutung
Die Umweltfolgen der Ausbeutung der kongolesischen Bodenschätze seien schwerwiegend. "Wenn Sie zum Beispiel die Region Kolwezi überfliegen, in der Kobalt in großem Umfang abgebaut wird, werden Sie feststellen, dass das Land mit großen Wunden übersät ist. Überall sieht man riesige Löcher, die durch den wahllosen Abbau von Mineralien entstanden sind. In der Region Greater Orientale, in der Provinz Ituri, in der Provinz Tshopo, in der Provinz Bas-Uele und in den beiden Kivus gibt es mehrere Minen in den Wäldern, deren Abfälle in die Wasserläufe geleitet werden. Diese sind völlig verschmutzt: Sie können sehen, wie sich das Wasser verfärbt hat. Es hat sich in Schlamm verwandelt. Deshalb haben die Menschen in den Anrainerdörfern keine sauberen Wasserquellen mehr."
Als weiteres Beispiel nannte der Erzbischof den größten Nebenfluss des Kongo, den Kasai, der schon an der Quelle verschmutzt sei. Das gehe zurück auf die Aktivitäten von in Angola tätigen Bergbauunternehmen, vermutlich chinesischer Herkunft, erklärte Utembi. "Der Fluss ist völlig kontaminiert, was zum Fischsterben geführt hat. Bei den Menschen, die das Wasser nutzen, sind schwere Hautausschläge aufgetreten."
Appell an Umweltschützer
Papst Franziskus hatte bei seinem Besuch im Kongo im Februar 2023 deutliche Worte für diese Missstände gefunden: "Hände weg von Afrika!", sagte er in Kisangani. "Das ist ein starker Appell, den wir sehr zu schätzen wissen", so Erzbischof Utembi.
Umweltschützern im Westen möchte der Erzbischof gerne sagen, dass sie nach Afrika kommen sollen, wenn es ihnen um Menschenrechte und Umwelt gehe. "Wir leben in einem großen Dorf. Die industrielle Entwicklung in der fortgeschrittenen Welt hat Auswirkungen auf Afrika." Gleichzeitig habe die Zerstörung der Regenwälder im Kongobecken "Folgen, die im Rest des Planeten zu spüren sind."
Wahlen im Dezember
Am 20. Dezember finden in der Demokratischen Republik Kongo Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Die katholische Kirche spreche dazu wie üblich keine Wahlempfehlung aus, sie engagiere sich aber für die staatsbürgerliche Erziehung aller Bürger und Bürgerinnen, "nicht nur der katholischen", so Utembi. Die Bischofskonferenz werde bei den Wahlen gemeinsam mit einer Gruppe protestantischer Vereinigungen, der Eglise de Christ en Congo, Wahlbeobachter stellen, um den reibungslosen Ablauf des Urnengangs zu gewährleisten. Schon bei früheren Wahlen im Kongo hatte die katholische Kirche eine ähnliche Rolle gespielt.
Copyright 2023 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto: Erzbischof Utembi
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Lesermeinungen | bia 30. November 2023 | | | Erzbischof beklagt Umweltschäden durch "Energiewende" und "Die grüne Wende" verursacht im bitterarme Viele Aussagen des Erzbischofs teile ich.
Irreführend u. zu kurz gegriffen ist es, für die zutreffende Zustandsbeschreibung seines Landes "die grüne Wende wohlhabender Industriestaaten" anzuführen. Diese Ursachenzuschreibung ist bezüglich des komplexen Sachverhaltes falsch u. wird ihm in keiner Weise gerecht. Sie schadet nachgerade der Notwendigkeit einer Energiewende, um ein menschenwürdiges Leben für alle auf unserem Planeten auch in Zukunft zu sichern.Ich möchte auf die Seite des BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung) und die Zusammenarbeit mit der DR Kongo verweisen; Deutschland gehört zur internationalen Gebergemeinschaft u. unterstützt mit 90 Millionen Euro für 2023 u.24 u.a. folgende Bemühungen: Frieden, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung, Schutz natürlicher Lebensgrundlagen... Verantwortlich für die desolate Lage im Land sind viele Gründe: fehlende staatl. Präsenz, Korruption, koloniale Vergangenheit, Diktatur... |  0
| | | Johannes14,6 13. November 2023 | | | Die WAHREN KOSTEN der "ENERGIEWENDE" werden von den Politikern gerne verschwiegen.
Eine ehrlich Berechnung muss neben einer offenen Kosten - Nutzen Berechnung im Land der Nutzung eben auch die "Kosten" inklusive Ausbeutung der Bevölkerung, rücksichtslose Umweltschädigg bei der Rohstoffgewinnung sowie auch die Folgekosten beim Recycling nach der meist nur kurzen Nutzungsdauer umfassen.
Es gibt m.W. noch kein Verfahren zur Aufbereitung der Batterien, es gibt Windrad - Friedhöfe, weil man die Materialien jedenfalls der Rotorblätter nicht trennen, nur vergraben oder geschreddert verbrennen kann. Schäden bleiben durch Tonnen von Beton, die als Fundamente im Boden bleiben, nur oberflächlich begrünt. Auch große Müllmengen ausgedienter Solarpaneele stehen bevor, m.W. ungelöst.
Aber man rechnet sich den Flatterstrom lieber schön und belastet mit den Mehrkosten die Verbraucher.
Windräder werden sogar in windstille Gegenden gepflanzt, weil es selbst für Stillstand Förderung gibt.
Grüner Irrsinn, im Auftrag - follow the money. |  0
| | | Principiis obsta! 13. November 2023 | | | Nicht erst seit der Klimakrise Afrikanischer Bergbau seit Jahrhunderten: Graben mit Schaufel und Spitzhacke. Baumstämme aus der Umgebung zum Abstützen der Stollen, hoher Wasserverbrauch und Einsatz von giftigen Chemikalien zum Transportieren und Trennen von Metall und Geröll.
In den Regionen herrscht Goldrausch-Fieber. Beamte, Polizisten, Militärler teilen die Schürfrechte unter auf und übertragen den Abbau an vertrauenswürdige Verwandte. Kinder und junge Burschen eignen sich am besten für die engen und niedrigen Stollen. Die Kinder verdienen einen Schandlohn, in vielen Fällen ermöglichen sie den Familienangehörigen ein Überleben von der Hand in den Mund.
Mechanisierter Bergbau: Geräte und Ingeneure kommen aus dem Ausland. Für die analphabetische Bevölkerung der Region gibt es keine Verwendung außer zur Bewachung und zur Prostitution. |  1
| | | CusanusG 13. November 2023 | | | Mit aller Konsequenz Die sog. Energiewende benötig ein Vielfaches an Mineralien im Vergleich zu den heutigen Fördermengen, ein gewaltiges Viefaches von Faktor 10-100 an Lithium Cobalt, Graphit, etc.
Aktuell läuft dieser Mehrbedarf auf eine Verwüstung und Ausbeutung von Südamerika und Afrika hinaus. Wer in so schneller Zeit solche große Mengen beschaffen muss, ist gewaltig unter Druck und wird sich nicht um alle MIndeststandards kümmern, zumal wenn er chinesische, indische, brasiliasanische oder arabische Geldgeber und Profiteure hinter sich hat.
Wer hierzulande laut für die Umstellung der gesamten Energie auf Strom plädiert, macht sich zu allererst schuldig an der neuen Ausbeutung der rohstoffreichen Regionen in den armen Ländern der Welt.
Die Energiewende ist ein umweltpolitisches Fiasko zur Bereicherung weniger. Diese Konsequenz sollte man schon sehen, wenn man mit den sog. Klimaschützern um die Wette schreit. Auch in Rom denkt man soweit offenbar nicht. Denn alles zusammen kann man nicht haben. |  3
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