Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „Heilige Kommunion“ to go?
  2. Entsetzen über ‚Performance‘ halbnackter Tänzer mit Hühnern in Windeln im Paderborner Dom
  3. Papst will "schmerzhafte" Geschichte mit Täuferbewegung aufarbeiten
  4. Der Kampf gegen die Liebe und das Leben im katholischen Kontext
  5. „Frauen, die Kinder erziehen, sitzen nicht in der Teilzeitfalle, sondern mitten im Leben“
  6. LGBT-Popup Fenster auf der Internetseite der Katholischen Jugend Innsbruck
  7. ‚Dienstmädchen des Patriarchats‘ – Hillary Clinton beleidigt konservative Frauen
  8. Wie der Sohn gesandt: Priester im Herzen der Kirche - Schule der Glaubwürdigkeit
  9. Wer ist mein Nächster?
  10. Schweiz: 'Katholische' Frauenorganisation verzichtet auf das 'katholisch'
  11. Papst Leo XIV. wird im Apostolischen Palast wohnen
  12. „Einheit der Kirche muss immer wieder errungen werden“
  13. Gezielte Fälschungen - KI-erstellte Videos von Papst Leo XIV. im Internet aufgetaucht
  14. Prevost „war sehr offen, sprach mit jedem, empfing jeden, war aber in Glaubensfragen sehr klar“
  15. Diözese Linz ODER 'Der Staat bin ICH!'

Schweizer Priester und Präventionsbeauftragter: ‚Ich stehe zu meiner Partnerin’

20. November 2023 in Schweiz, 8 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Seit 2019 hat Stefan Loppacher keine heilige Messe mehr gefeiert. Als Präventionsbeauftragter kritisiert er die Sexualmoral der Katholischen Kirche. Der Bischof von Chur soll seit 2021 davon gewusst haben! Update: Loppacher gegen Zölibat


Chur (kath.net/jg)
Der katholische Priester Stefan Loppacher, Geschäftsführer des Fachgremiums „Sexuelle Übergriffe im kirchlichen Umfeld“ der Schweizer Bischofskonferenz und Präventionsbeauftragter des Bistums Chur, hat sich in einem Interview mit der Zeitung Sonntagsblick dazu bekannt, mit einer Frau in einer Partnerschaft zu leben.

Seit 2019 habe er keine heilige Messe mehr gefeiert, seit 2012 hat er das Priestertum „nur noch so mitgeschleppt“, sagt er wörtlich. Seine Partnerin habe er 2019 während der Ferien in Deutschland kennengelernt. Nach seiner Ansicht hat er nur für kurze Zeit ein irreguläres Verhältnis gehabt. Bald habe er „aufgehört, als Priester zu arbeiten“. Er führe kein Doppelleben, sondern stehe zu seiner Partnerin, betont Loppacher.

„Ich konnte einfach nicht mehr“, begründet er seinen Entschluss, nicht mehr als Priester zu wirken. Er habe „in zu viele Abgründe blicken müssen – persönlich und durch meine Tätigkeiten in der Missbrauchsthematik“.


Im Interview mit dem Sonntagsblick berichtet er auch von seiner Zeit bei den Servi della Sofferenza, den „Dienern des Leidens“. Als Student und junger Priester habe er viele Jahre dieser Bewegung angehört und sei dort Opfer spirituellen Machtmissbrauchs geworden. Er sei mit der Zeit sehr depressiv geworden und habe Selbstmordgedanken gehabt. In der Therapie sei ihm klar geworden, dass er diese Bewegung verlassen müsse.

Laut kath.net vorliegenden Informationen hat Joseph-Maria Bonnemain, der Bischof von Chur, spätestens zu Beginn des Jahres 2021 von der Beziehung Loppachers zu einer Frau gewusst. Trotzdem hat er ihn im Bistum Chur als Präventionsbeauftragten im Amt gelassen und ihm dazu verholfen, Geschäftsführer des Fachgremiums „Sexuelle Übergriffe im kirchlichen Umfeld“ der Schweizer Bischofskonferenz zu werden.

Ebenfalls im Jahr 2021 hat Loppacher gemeinsam mit Karin Iten in der Schweizerischen Kirchenzeitung die hierarchische Struktur und Sexualmoral der Katholischen Kirche als Hindernisse für eine effektive Prävention sexuellen Missbrauchs charakterisiert. Der „Pflichtzölibat“ für Priester und Ordensleute wird als Verstoß gegen „sexuelle Menschenrechte ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ bezeichnet. (Siehe Link)

In dem ebenfalls von Stefan Loppacher und Karin Iten für das Bistum Chur verfassten umstrittenen „Verhaltenskodex zum Umgang mit Macht – Prävention von spirituellem Missbrauch und sexueller Ausbeutung“ wird ebenfalls das „Recht auf sexuelle Selbstbestimmung“ betont. „Offensives Ausfragen zum Intimleben und zum Beziehungsstatus“ soll unterlassen werden, auch in Gesprächen, die Vorgesetzte mit Mitarbeitern führen. (S. 14)

 

Update 20.11.

In einem Interview mit Tele Züri behauptete Loppacher, der Zölibat sei „praktisch schon abgeschafft“. In der Realität würden „praktisch alle Priester den Zölibat nicht leben wollen oder können“, dies aber nicht zugeben, fuhr er fort. Es sei naiv zu glauben, dass man im Alter von 20 Jahren „Gott etwas versprechen kann und ein wenig beten und fasten, und dann geht das einfach 60 Jahre gut“, sagte Loppacher wörtlich. Das sei auch „ein Unrecht gegenüber allen, die diesen Weg gehen: Dass sie nicht über die Folgen aufgeklärt werden. Liebe darf es nicht geben. Dann treibt man die Leute in ein Doppelleben, ins Verborgene“, behauptete er. Daher wäre seiner Ansicht nach der „erste Schritt in eine menschenwürdigere Kirche“ der, einfach zuzugegeben, was ohnehin sei.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Bistum Chur

  1. Vatikan gibt Beschwerde gegen Statuten des Churer Priesterrates Recht
  2. Das Schweigen des Bistums Chur in der Causa Loppacher
  3. Für die Lehre der Kirche
  4. Sendungsfeier im Bistum Chur und der Unterschied zwischen gemeinsamem und Weihepriestertum
  5. Priesterseminar Chur für alle Theologiestudenten geöffnet
  6. Gemeindeleiterin Schmid: ‚Ich habe Eucharistie gefeiert, weil ich einen Auftrag des Dekans hatte.’
  7. Bistum Chur: Positionen im Streit um Verhaltenskodex unverändert
  8. Daniel Krieg wird neuer Regens des Priesterseminars Chur
  9. Churer Priesterkreis an Bischof: Gilt im Bistum Chur weiterhin die Lehre der Kirche?
  10. Präventionsbeauftragte des Bistums Chur stellt sich gegen Lehre der Kirche






Top-15

meist-gelesen

  1. Entsetzen über ‚Performance‘ halbnackter Tänzer mit Hühnern in Windeln im Paderborner Dom
  2. „Heilige Kommunion“ to go?
  3. Der Kampf gegen die Liebe und das Leben im katholischen Kontext
  4. Prevost „war sehr offen, sprach mit jedem, empfing jeden, war aber in Glaubensfragen sehr klar“
  5. Gezielte Fälschungen - KI-erstellte Videos von Papst Leo XIV. im Internet aufgetaucht
  6. Diözese Linz ODER 'Der Staat bin ICH!'
  7. Papst Leo XIV. empfängt verurteilten Kardinal Becciu
  8. Papst Leo würdigt Pius XII. für mutiges Handeln im Zweiten Weltkrieg
  9. Papst Leo XIV. wird im Apostolischen Palast wohnen
  10. Papst ernennt neuen Leiter für seine Ethik-Akademie
  11. Augustinus auf der Kathedra von Rom: Christ mit euch – Bischof für euch
  12. „Frauen, die Kinder erziehen, sitzen nicht in der Teilzeitfalle, sondern mitten im Leben“
  13. Wie der Sohn gesandt: Priester im Herzen der Kirche - Schule der Glaubwürdigkeit
  14. Umzug des Papstes noch ungewiss
  15. Papst will "schmerzhafte" Geschichte mit Täuferbewegung aufarbeiten

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz