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Das Schweigen des Bistums Chur in der Causa Loppacher

13. Dezember 2023 in Schweiz, 9 Lesermeinungen
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Loppacher hat vor einiger Zeit seine Beziehung zu einer Frau öffentlich bekannt gemacht. Gleichzeitig übt der geweihte Priester öffentliche Ämter in der Katholischen Kirche in der Schweiz aus. Von der Kirche hat er sich innerlich verabschiedet.


Chur (kath.net/jg)
Stefan Loppacher leitet das Fachgremium sexuelle Übergriffe der Schweizerischen Bischofskonferenz und ist Präventionsbeauftragter des Bistums Chur. Vor kurzem hat der katholische Priester öffentlich bekannt gemacht, dass er in einer Beziehung mit einer Frau lebt. Im selben Interview mit dem Sonntagblick hat er angegeben, seit 2019 keine heilige Messe mehr gefeiert zu haben. (Siehe Link)

kath.net hat eine Anfrage an das Bistum Chur gestellt, ob das Bistum Konsequenzen aus dem öffentlichen Bekenntnis Loppachers gezogen hat. Gemäß Can. 1395 CIC wäre ein Kleriker, der in einem eheähnlichen Verhältnis lebt und dadurch Ärgernis erregt, mit der Suspension zu bestrafen. Falls er mittlerweile aus dem Klerikerstand entlassen oder von seinen Weiheverpflichtungen entbunden wäre, hätte er die Möglichkeit kirchlich zu heiraten.

Stefan Loppacher übt öffentliche Ämter in der Kirche aus und hat auch seine Beziehung öffentlich gemacht. Auf der Internetseite der Katholischen Kirche im Bistum Zürich ist bei den Angaben zu seiner Person nach wie vor die Priesterweihe im Jahr 2006 angegeben. Von einer Änderung dieses Standes oder Entpflichtung ist nichts zu finden. Es besteht also die Möglichkeit, dass er als geweihter Priester in einem eheähnlichen Verhältnis lebt.


Das Bistum antwortete, dass Joseph-Maria Bonnemain, der Bischof von Chur, mit Stefan Loppacher ein „klärendes Gespräch“ geführt habe. Nach Rücksprache mit dem Dikasterium für den Klerus in Rom habe er „unter Berücksichtigung der vorhandenen Umstände die adäquaten Maßnahmen getroffen.“ Darüber hinaus gehende Einzelheiten könne das Bistum „aufgrund von Persönlichkeitsrechten, dem Schutz der Privatsphäre und den Datenschutzbestimmungen“, nicht bekannt geben, heißt es in der Beantwortung der Anfrage.

 

„Dieser Priester hat sich von Gott verabschiedet“

 

Am 7. Dezember erschien auf der Nachrichtenseite Beobachter.ch ein Artikel über Stefan Loppacher unter dem Titel „Dieser Priester hat sich von Gott verabschiedet“. Auch hier ist von seiner „Partnerin“ die Rede, die in seiner Biografie „nicht vorgesehen“ sei, weil er „geweihter Priester“ ist. Offen gibt Loppacher zu: „Der Bischof weiß davon“.

Der Artikel referiert auch die Zeit Loppachers im Orden der Servi della Sofferenza, der Diener des Leidens. Loppacher bezeichnet den Orden als Sekte. Die Erfahrung war für ihn offenbar traumatisch. 2012 fiel er in eine schwere Depression und verließ den Orden schließlich, von dem er sich in seiner Krise im Stich gelassen fühlte.

In dem Artikel wird ein Satz zitiert, den Loppacher im September in der Sendung „Club“ des SRF gesagt hat: „Die katholische Kirche ist schon lange nicht mehr meine spirituelle Heimat“. Weiters heißt es in dem Artikel über ihn: „Gott spielt in seinem Privatleben keine Rolle mehr.“ Der Beobachter zitiert ihn wie folgt: „Für mich fühlt es sich so an, als hätte er (Gott, Anm.) Suizid begangen, als wäre er einfach nicht mehr da. Und er fehlt mir überhaupt nicht.“ Eine Kirche habe er in den letzten vier Jahren nur zweimal betreten. Und: „Wenn die Liturgie anfängt, dann muss ich raus.“ Er verspüre seit Jahren „keinerlei religiöses oder spirituelles Bedürfnis mehr“, sagt Loppacher weiter.

Gegen Ende des Artikels wird er mit dem Satz zitiert: „Ich frage mich manchmal schon, was es über die Kirche aussagt, dass sie jemanden wie mich weiterhin beschäftigt.“ Offenbar ist er auf seine Arbeit in der Katholischen Kirche nicht angewiesen. „Ich habe eine Exit-Strategie“, zitiert ihn der Beobachter.

 


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Lesermeinungen

 Umkehrer 21. Dezember 2023 

monatlich 30 Silberlinge.....

er war sogar Bischof (Apostel) und hat dennoch seinen Herrn verraten. Aber weder Jesus noch seine treuen Apostel haben ihm die 30 Silberlinge bezahlt, sondern Ungläubige/Lehrer einer anderen Konfession.

Nur in der heutigen Zeit zahlt die Kirche ihre Judasbrüder aus eigener Tasche und finanziert somit das Laster.


0
 
 modernchrist 13. Dezember 2023 
 

Ich möchte nicht wissen, wieviele

solche Leute- die innerlich schon längst Atheisten sind - in den Kirchen und ihren Apparaten beschäftigt sind. Er ist ja als Präventionsbeauftragter tätig, nicht mehr als Priester. Wenn jemand derartige Reaktionen z.b. beim Betreten einer Kirche oder der Teilnahme einer Liturgie zeigt, dann benötigt er psychologische Hilfe, ja Heilungsgebet, möglicherweise Exorzismus. Er ist spirituell krank und kann auch eigentlich für die kirchliche Präventionsarbeit nichts Gutes mehr leisten!


2
 
 Honsel 13. Dezember 2023 
 

Ich habe Gott verloren,...

... also habe ich nichts verloren. Georges Bernanos, Der Betrug

Wie traurig.

Der Unglaube ist nicht Sünde, sondern Strafe. Nicolas Gomez Davila

Wie wahr.


1
 
 CusanusG 13. Dezember 2023 
 

Das Geld nimmt er offenbar gerne

Man kann ihm nicht vorwerfen, dass er keinen Charkater hat. Denn eines solchen bedarf es ja nach seinem Abfall vom Glauben nur mehr unter weltlichen Gesichtspunkten. Aber offenbar nimmt er Geld für eine Tätigkeit, die er gar nicht mehr ausüben kann. Das wäre dann schon zu hinterfragen.

Traurig ist aber, dass ein Priester seinen Glauben verliern kann und ihn nicht einmal vermisst. Da muss ja schon eine gewaltige Vorgeschichte zugrunde liegen, vielleicht auch nur eine linkskatholische Sozialisation?


2
 
 Uwe Lay 13. Dezember 2023 
 

Wer alles Pfarrer sein kann!

Der niederländische reformierte Pfarrer Klaas Hendrikse erklärte 2013,er sei Atheist; er durfte weiter Pfarrer sein, da sein Atheismus seine Berufstätigkeit nicht störe, entschied die zuständige Kirche.Da wird Herr Loppacher wohl auch Pfarrer bleiben.
Uwe Lay Pro Theol Blogspot


3
 
 Zeitzeuge 13. Dezember 2023 
 

Als offensichtlicher Apostat hat sich L. selber exkommuniziert, das

muß als Spruchstrafe bestätigt werden, der
Opus-Dei-Ortsbischof ist eine Schande für das
Opus Dei, die Weiterbeschäftigung in einer
teilweise säkularen Ortskirche verwundert nicht,
ist aber ein Skandal - ROM schweigt anscheinend
dazu, bekanntlich ist Zölibatsdispens dem Papst
persönlich vorbehalten.


4
 
 ottokar 13. Dezember 2023 
 

Wäre hier , bei dieser Abneigung gegen die Eucharistie nicht ein Exorzismus angebracht


2
 
 Norbert Sch?necker 13. Dezember 2023 

Fragen und Antworten

"Ich frage mich manchmal schon, was es über die Kirche aussagt, dass sie jemanden wie mich weiterhin beschäftigt."

Das ist eine berechtigte Frage, mit verschiedenen möglichen Antworten, von Geduld und Hoffnung über Schuldbewusstsein bis hin zu Ignoranz.

Herr Loppacher könnte sich aber auch fragen, was es über ihn selbst aussagt, wenn er sich weiter von der Kirche beschäftigen lässt. Und auch hier sind sehr unterschiedliche Antworten möglich.


6
 
 doda 13. Dezember 2023 

Seit Jahren hat er nicht den Anstand wahrhaftig zu sein und zu gehen ...


4
 

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