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| „Ich glaube an die Auferstehung der Toten“28. November 2023 in Spirituelles, 6 Lesermeinungen „Das christologische Ur-Bekenntnis der Kirche: ‚Jesus ist der Herr‘ (Röm 10,9) bezeugt die Selbstoffenbarung Gottes als Befreier aller Menschen aus der Sklaverei des Todes“. Von Gerhard Card. Müller, Rom Rom (kath.net/pl) kath.net dokumentiert den Vortrag, den Gerhard Ludwig Kardinal Müller, emeritierter Präfekt der Glaubenskongregation, online bei der Hochschule für Sozial- und Medienkultur in Toruń (Polen) anlässlich des 16. Internationalen Kongresses „Katholiken und Leiblichkeit“ gehalten hat, in voller Länge und dankt S.E. für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung. Auf die Frage der Sadduzäer, die mit einem konstruierten Beispiel von den sieben Brüdern, die nacheinander dieselbe Frau heirateten, die Auferstehung von den Toten ad absurdum führen sollte, antwortet Jesus mit der Offenbarung der Auferstehung der Toten, die aus Gottes Heilswillen notwendig folgt (Mk 12,18–27; Mt 22,23–33;Lk 20,27–40). Jesus geht zurück auf die Selbstoffenbarung Gottes, der dem Mose im Zeichen des brennenden Dornbuschs erscheinen ist und sich ihm zu erkennen gab als der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs (Ex 3,15f.). Gott ist der Seiende (Ex 3,14). Der Schöpfer des Lebens hat den Tod nicht gemacht hat und keine Freude hat am Untergang der Lebenden. Zum Dasein hat er alles geschaffen und heilbringend sind die Geschöpfe der Welt (Weish 1,13f.). Der Tod ist durch den Neid des Teufels und die Sünde Adams in die Welt gekommen. Also nicht durch eine positivistisch-willkürliche Verknüpfung von Gott und Unsterblichkeit, sondern weil Gott Leben ist, darum ist auch jeder einzelne Mensch in seiner geistig-leiblichen Natur zum ewigen Leben berufen: „Er ist doch kein Gott der Toten, sondern der Lebendigen; denn in ihm sind alle lebendig.“ (Lk 20,38; Mk 12,27; Mt 22,32) Die Auferstehung bleibt als Heilsereignis nicht auf der Ebene der bloßen Wiederherstellung des Menschen in seiner leiblich-seelischen Einheit stehen. Obwohl die Jünger Jesu den Glauben Israels teilten, dass es in Gottes Macht steht, die Toten wieder lebendig zu machen, waren sie doch bei der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor ratlos, als Jesus von der künftigen leiblichen Auferstehung des Menschensohnes sprach (vgl. Mk 9,7). Denn Jesu Auferstehung von den Toten ist die volle und endgültige Offenbarung seiner Gottes-Sohnschaft (Röm 1,4). Und in unserer Auferweckung von den Toten werden wir über die Wiederherstellung unserer natürlichen leiblich-seelischen Einheit hinaus in Gnade und Herrlichkeit als „Söhne Gottes offenbar“ (Röm 8,19). Wenn Jesu von denen, „die gewürdigt sind, an jener Welt und an der Auferstehung der Toten Anteil zu haben“, sagt, „dass sie nicht mehr sterben können“, weil sie den Engeln im Himmel gleich sind, dann ist sicher nicht die Verwandlung der menschlichen Natur in die Natur des Engels gemeint, sondern die Unsterblichkeit, die ihnen wie den Engeln als Personen zukommt. Der tiefste Grund für die Auferstehung der Toten als Tatsache liegt darin, dass wir als „Kinder der Auferstehung zu Kindern Gottes geworden sind“ (Lk 20,36). Die Teilhabe an der Sohnes-Relation Christi zum Vater im lebendig machenden Heiligen Geist ist die Gabe des ewigen Lebens. Jesus hat in seinem messianischen Wirken durch seine Heilstaten und Zeichenhandlungen die Werke Gottes verwirklicht. Seine Wunder sind nicht Tricks, um das Schicksal zu überrumpeln, die Sensationslust zu befriedigen oder um mit seiner göttlichen Allmacht unsere freie Hingabe an ihn zu erzwingen und uns zum Glauben zu nötigen. Auch geht die Meinung der Deisten und Pantheisten völlig am biblischen Gottesverständnis vorbei, wenn sie die Wunder Jesu als eine Art Eingeständnis der notwendigen Nachbesserung eines doch unmöglich mangelhaften, unvollkommenen Schöpfungswerkes ad absurdum führen möchten. In der Tat ist alles Geschaffene im Rahmen seines Wesens vollkommen (perfectio formae). Zur Vollkommenheit des Universums gehört auch sein Aufbau in den verschiedenen Graden der Seins-Teilhabe und seine Verwirklichung in den unterschiedlichen Wesenheiten, den Gattungen und Individuen. So ist etwa die Verschiedenheit von männlichem und weiblichem Geschlecht Ausdruck der natürlichen Vollkommenheit des Menschen als Geschöpf (in Fortpflanzung und Gattenliebe) und der übernatürlichen Hinordnung auf die Gnade und Gottesschau. Aber da der Weltlauf sich im System zweitursächlicher Wirkungen abspielt und damit der personalen Freiheit im Handeln und Leiden eine bewegliche und beeinflussbare Interaktion ermöglicht, hat der Mensch erst die Möglichkeit, sich zur Wahrheit und Gutheit des Seins positiv oder negativ zu verhalten und damit sein Schicksal zu verantworten (perfectio finis). Die auf die Ehe hin angelegten Männer und Frauen sind als Personen frei, sich ihre wechselseitige Liebe auf immer zu erklären und darin an ihrer Vollendung in Gott mitzuwirken (die Ko-operation mit der Gnade) oder auch schuldig zu werden und dafür die negativen Konsequenzen vor Gottes Gericht zu tragen. Die Wunder Jesu sind Ausdruck und Ausweis seiner messianischen Sendung, den Heilswillen Gottes gegenüber den geistlichen und leiblichen Nöten des Menschen in der von Sünde und Leiden geprägten Welt durchzusetzen. Jesus Christus ist die Gottesherrschaft in seiner Person. Der Messias hat Macht über den Tod: „Christus Jesus hat den Tod vernichtet und uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht durch das Evangelium.“ (2 Tim 1,11). Der Tod ist die unüberschreitbare Grenze der Selbstheilungskräfte der Natur und der Verfügungsmöglichkeit menschlichen Planens und Handelns. Darum ist die Auferweckung von den Toten das Wunder im absoluten Sinn, weil nur „Gott die Toten lebendig macht und was nicht ist, ins Dasein ruft“ (Röm 4,17). Wenn Jesus aus Mitleid (Mk 1,41) mit den Angehörigen die Tochter des Synagogenvorstehers Jairus (Mk 5,35–43), den Jüngling von Nain, den einzigen Sohn einer Witwe (Lk 7,11–17), und seinen Freund Lazarus (Joh 11,1–46) aus der absoluten Ohnmacht des Todes befreit, dann offenbart er zuerst sich selbst als „den Urheber des Lebens“ (Apg 3,15). Deshalb überführt Christus den Tod seiner Widernatürlichkeit und Feindschaft (1 Kor 15,26) gegen die zur Unsterblichkeit geschaffene menschliche Natur (Weish 1,13). Und der vorösterliche Jesus weist mit seiner Totenerweckungen exemplarisch voraus auf die allgemeine Auferstehung von den Toten am Jüngsten Tag (Mt 27,52). Sie ist die Offenbarung des neuen und ewigen Lebens, das uns durch die Auferstehung Christi zuteil geworden ist. „Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge. Erster ist Christus, dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören.“ (1 Kor 15,21ff.) Und schließlich versichern uns die Machtaten, Wunder und Zeichen Jesu der Zuverlässigkeit Gottes und Jesu, des Herrn und Messias, auf den wir alle unsere Hoffnung im Leben und im Sterben setzen können. „Wenn aber Christus nicht von den Toten auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer noch in euren Sünden; und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren. Wenn wir allein für dieses Leben unsere Hoffnung auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen. Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste von den Toten. Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung von den Toten.“ (1Kor 15, 17-21). Die Auferstehung der Toten und das ewige Leben, die wir im Taufsymbol bekennen, sind darum nicht großspurige Versprechungen, sondern bezeichnen das Inne-Sein der Menschen in Gott und den gnadenhaften Mit-Vollzug seines dreieinigen Lebens. „Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, sodass ihr immer noch Furcht haben müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater. Der Geist selber bezeugt unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden.“ (Röm 8,14–17). Die Auferstehung ist die Einfügung aller todgeweihten Lebenden und aller schon Verstorbenen in die Relation des ewigen Sohnes zum Vater vermittels der Inkorporation in die angenommene leidensfähige menschliche Natur Christi, die er seit der Menschwerdung mit uns teilt. An ihr haben wir Anteil als Glieder seines mystischen Leibes, der Kirche, durch das Wasser der Taufe und das eucharistische „Brot des Lebens“, das Jesus selber ist (Joh 6, 48). Jesus selbst offenbart sich selbst als das eigene Leben: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, für das Lebender Welt.“ (Joh 6, 51). So wie Gott einst dem Mose seinen Namen „für alle Generationen“ mitteilte im Wort seiner Selbstoffenbarung: „Ich bin, der Ich bin“ (Ex 3,14; Joh 17,3.6.12), so teilt der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll, sich uns mit seinem Namen: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (Joh 11,25) mit. Wer an den Namen Jesu glaubt, den der Vater ihm gegeben hat (Joh 17,11), „wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben“ (Joh 11,25f.). Auf den höchsten Punkt der Offenbarung seiner göttlichen Herrlichtjeit „erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da, Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht. Denn du hast ihm Macht gegeben, damit er allen, die du ihm gegebn hast, ewiges Leben schenkt. Das ist das ewige Leben: dich den einzigen wahren Gott zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast.“ (Joh 17, 1-3) Foto Kardinal Müller (c) Radio Maria (Polen)/Screenshot Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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