Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  2. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  3. Die Wende? - Papst will über sogenannte "Alte Messe" neu beraten
  4. Papst will Sexual-Lehre der Kirche nicht ändern
  5. "Ich sehe nicht, wie die außerordentliche Form des Römischen Ritus Probleme verursachen könnte"
  6. Papst: Zu Unrecht des Missbrauchs beschuldigte Priester schützen
  7. ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen ‚bedauert‘ Aussage über Charlie Kirk
  8. Papst derzeit gegen Öffnung des Diakonats für Frauen
  9. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  10. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  11. Brötchentüten für die Demokratie
  12. Papst Leo sieht Menschheit durch KI massiv bedroht
  13. 92 Prozent Taufscheinkatholiken in Österreich oder immer weniger Katholiken, aber immer mehr Geld!
  14. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  15. Nein, Herr Kardinal Schönborn, die Armut nimmt weltweit ab!

„Die weltweite negative Reaktion aus großen Teilen des Weltepiskopates“ auf Fiducia supplicans

5. Jänner 2024 in Kommentar, 43 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal Müller antwortet auf KATH.NET-Presseanfrage: „An der definitiven Erklärung des II. Vatikanums gibt es nichts herumzudeuteln: ‚Das Lehramt ist nicht über dem Wort Gottes, sondern dient ihm, indem es nichts lehrt, als was überliefert ist…‘“


Rom (kath.net) Der emeritierte Präfekt der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Kardinal Müller, antwortet exklusiv auf die kath.net-Presseanfrage:

kath.net: Herr Kardinal Müller, hat sich mit der neuesten Erklärung (Link) von Kardinal Fernández inhaltlich etwas geändert?

Kardinal Müller: Zu meinem Kommentar zu Fiducia supplicans (Link) habe ich inhaltlich nichts hinzuzufügen. Die weltweite negative Reaktion aus großen Teilen des Weltepiskopates und seitens führender Laien zu der vom Dikasterium für die Glaubenslehre herausgegebenen „Handlungsempfehlung“ zur privaten Segnung von Menschen in sündhaften Partnerbeziehungen“ sollte den Verantwortlichen in Rom zu denken geben. Doch nur zwei Punkte zur weiteren Klärung:

1. Problematisch bleibt für mich die Unterscheidung von liturgisch-offiziellen Segnungen und den privat-pastoralen Segnungen nicht-ehelicher Sexualpartnerschaften. Der vorgeschlagene 15-Sekunden-Segen mit dem Kreuzzeichen und der Anrufung des Namens des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes ist dort als ein privates Gebet um den Beistand Gottes bezeichnet, der immer unsere Abkehr von der Sünde und unser ewiges Heil will. Dieses Gebet kann jeder Laie über andere sprechen. Der Priester jedoch muss aufpassen, dass sein Segen im Namen der Kirche nicht instrumentalisiert wird von säkular-ideologischen und kirchlich-häretischen Pressuregroups, denen es nur um die Unterminierung der Wahrheit des geoffenbarten Glaubens geht (in der Lehre und Praxis der Kirche, die man nicht gegeneinander ausspielen darf).


2. Der am meisten problematische Punkt scheint mir nicht die (selbstverständliche) pastorale Bemühung um das Heil und die Gottoffenheit von Personen in irregulären sexuellen Partnerschaften zu sein oder solche, die – durch die LGBT-Ideologie korrumpiert – die christliche Ehe-Theologie als überholt und leibfeindlich diffamieren, sondern in der Behauptung, „einer wirklichen Weiterentwicklung über das hinaus, was vom Lehramt und in den offiziellen Texten der Kirche über die Segnungen gesagt wurde“ (Erklärung Nr.4).

Dem Lehramt von Papst und Bischöfen kann keineswegs von einem römischen Dikasterium – auch mit Berufung auf den je persönlichen Willen (voluntaristisch) des aktuellen regierende Papstes – eine Autorität zugesprochen werden, die ein für allemal in Christus ergangene und in der „Lehre der Apostel“ (Apg 2, 42) für alle Zeit normativ vorgelegte Offenbarung zu ergänzen, zu reduzieren, zu korrigieren oder mit dem Alltagsverstand oder den aktuellen Ideologien kompatibel zu machen. Die beiden Papst-Dogmen des I. Vatikanums (Infallibilität, Jurisdiktionsprimat) geben eine solche Interpretation, die die Hermeneutik des katholischen Glaubens sprengen würde, nicht her, ja sie widersprechen ihr geradewegs. An der definitiven Erklärung des II. Vatikanums gibt es nichts herumzudeuteln: „Das Lehramt ist nicht über dem Wort Gottes, sondern dient ihm, indem es nichts lehrt, als was überliefert ist, weil es das Wort Gottes aus göttlichem Auftrag und mit dem Beistand des Heiligen Geists voll Ehrfurcht hört, heilig bewahrt und treu auslegt und weil es alles, was es als von Gott geoffenbart zu glauben vorlegt, aus diesem einen Schatz des Glaubens schöpft.“ (Dei verbum 10). Die gnostische Meinung, dass eine kleine Führungselite den besonderen Zugang zum Heiligen Geist habe oder dass mythologisch der Heilige Geist durch das „gesunde Volk der intellektuell unverdorbenen einfachen Leute“ ( der „Volksgeist“ der Romantiker) spreche, hat nichts mit dem katholischen Glauben zu tun. Es gibt nur den einen Schatz des Wortes Gottes, das in der Heiligen Schrift enthalten und im Kontext der Apostolischen Tradition von der ganzen Kirche unter der Leitung des heiligen Lehramtes vollständig bewahrt und treu ausgelegt wird (vgl. Dei verbum 1-10; Lumen gentium 25).

 

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  2. Papst will Sexual-Lehre der Kirche nicht ändern
  3. Die Wende? - Papst will über sogenannte "Alte Messe" neu beraten
  4. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  5. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  6. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  7. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  8. Charlie Kirk – sein Tod ein Turning Point?
  9. Brötchentüten für die Demokratie
  10. ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen ‚bedauert‘ Aussage über Charlie Kirk
  11. Joanne K. Rowlings Warnung vor Einschränkung der Meinungsfreiheit
  12. Kardinal Müller: „Charlie Kirk war ein frommer Christ“
  13. Papst Leo sieht Menschheit durch KI massiv bedroht
  14. Papst derzeit gegen Öffnung des Diakonats für Frauen
  15. "Ich sehe nicht, wie die außerordentliche Form des Römischen Ritus Probleme verursachen könnte"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz