Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Sprengt Papst Franziskus die Brücken zum Judentum?
  2. Kanadische Ärzte wollen Organe von Euthanasiepatienten gewinnen
  3. Trump lässt unmittelbar nach Amtsantritt Bidens Regierungs-Pro-Abtreibungs-Website abschalten
  4. Kardinal Schönborn: "In Rom wird sehr ernsthaft gearbeitet"
  5. Wenn der Schleier sich hebt
  6. Papst: Ich habe nach uneinsichtiger Vergewaltigungsbeichte keine Absolution erteilt
  7. Papst Franziskus sieht Zukunft der Kirche optimistisch
  8. Papst: Bald wird eine Frau Regierungschefin des Vatikanstaats
  9. „Nicht einseitig auf Skandale schauen, sondern auch auf tägliche Bereitschaft so vieler Priester“
  10. Auftrag des Christen in einer Welt ohne Gott
  11. Mehrheit merkt nicht, dass „jüdisches Leben in Deutschland auf dem Rückzug ist“
  12. Weihnachtskarte des Bistums Hildesheim mit Nietzsche-Zitat
  13. "Mein größter Wunsch: Das gegenseitige Wohlwollen soll nie verloren gehen"
  14. Polens Regierung startet Angriff auf den Religionsunterricht
  15. Geistliches Workout mit dem Rosenkranz

Forschern gelingt Sensationsfund in Jerusalemer Grabeskirche

20. Juli 2024 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Größter bekannter mittelalterlicher Altar unter Beteiligung von Historikern der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hinter Graffiti-Wand wiederentdeckt - Forscher Berkovich: "Fund beweist bisher unbekannte Verbindung zwischen Rom und Jerusal


Wien/Jerusalem (kaht.net/KAP) Hinter einer Graffitiwand in der Grabeskirche von Jerusalem hat ein Team aus Forschern durch Zufall den mit 3,5 Metern Breite größten bekannten mittelalterlichen Altar entdeckt. Seit Jahrzehnten galt der im Jahr 1149 eingeweihte Kreuzritter-Hochaltar als verschollen. Im Zuge von Umbauarbeiten entdeckten der Bezirksarchäologe Amit Re'em von der Israelischen Behörde für Altertümer und der Historiker Ilya Berkovich von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) den Marmoraltar hinter einer mehrere Tonnen schweren Steinplatte, auf deren Vorderseite sich Touristinnen und Touristen bildnerisch verewigt haben. Für Historikerinnen und Historiker sei der Fund eine Sensation, teilte die ÖAW am Montag mit.

Dass ausgerechnet "in einem so intensiv erforschten Bauwerk" etwas "so Bedeutendes so lange unerkannt herumliegen konnte, kam für alle Beteiligten völlig unerwartet", wird Berkovich, Historiker am ÖAW-Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes, in der Aussendung zitiert. Die mit Schleifenornamenten verzierte Rückseite der Graffiti-Platte sei schnell als die einstmals prachtvolle Frontseite des mittelalterlichen Kreuzritter-Altars identifiziert worden.


Nach der Eroberung der Heiligen Stadt durch die Kreuzritter wurde die Grabeskirche nach Jahrhunderten der muslimischen Herrschaft 1149 erneut als "eines der größten Heiligtümer der Christenheit" geweiht. In ihrer Mitte stand der neu im romanischen Stil geschaffene Hochaltar. "Wir kennen aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert Pilgerberichte über einen prächtigen Marmoraltar in Jerusalem", so Berkovich, der Co-Autor einer neu erschienenen Studie über das historische Kunstwerk ist. Nach einem großen Feuer im romanischen Teil der Grabeskirche im Jahr 1808 verschwand der Altar aus dem allgemeinen Bewusstsein.

Neue Erkenntnisse zeigen, dass der Hochaltar eine bisher unbekannte Verbindung zwischen Rom und dem christlichen Königreich Jerusalem aufweise, erklärt Berkovich weiter. Die spezielle Kosmatesk-Fertigungstechnik der Marmordekoration des Altars hätten im Mittelalter ausschließlich zünftische Meister im päpstlichen Rom beherrscht. Dabei hätten sie geringe Mengen des kostbaren Marmors von antiken Gebäuden abgekratzt. Mit den kleinen Marmorsplittern wurden dann geometrische Muster und schillernde Ornamente auf steinernen Unterlagen angebracht.

Außerhalb Italiens wurde bislang nur ein einziges Kunstwerk dieser Art in der Westminster Abbey in London entdeckt. "Auch der nun in Jerusalem wiederentdeckte Kosmatesk-Altar muss unter Zutun des Papstes entstanden sein", schließt Berkovich. Indem das Kirchenoberhaupt einen der Kosmatesk-Meister in das Königreich Jerusalem sandte, um dort den Altar fertigen zu lassen, habe er den Anspruch der Christenheit auf die Stadt untermauert. "Der Papst würdigte damit die heiligste Kirche der Christenheit", hielt Berkovich fest. Der Historiker hofft, dass weitere Forschungen in den päpstlichen Archiven Details über die Entstehungsgeschichte des Altars ans Tageslicht befördern und möglicherweise auch die Identität des Kosmatesk-Meisters ausgeforscht werden kann.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

Foto: Die Frontplatte des Kreuzfahrer-Hochaltars, wie sie heute aussieht. Etwa zwei Drittel der ursprünglichen Steinplatte sind erhalten. Der Altar war mit zwei Figuren, sogenannten Quincunx, verziert. Mit fünf Kreisen, die durch ein einziges ineinander verschlungenes Band gebildet werden, ist der Quincunx eines der beliebtesten Motive von Kosmatesk-Meistern. Diese Figur ist voller spiritueller Bedeutung, unter anderem der Unendlichkeit der Schöpfung Gottes. Die Kreise symbolisieren die fünf Wunden Christi und spielen auf das Jerusalemkreuz an – das Wappen des Kreuzfahrerkönigreichs Jerusalem. Fotograf: Shai Halevi. © Israel Antiquities Authority - Link


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Wenn der Schleier sich hebt
  2. Trump lässt unmittelbar nach Amtsantritt Bidens Regierungs-Pro-Abtreibungs-Website abschalten
  3. Trump wird seinen Amtseid erneut auf zwei Bibeln ablegen
  4. Sprengt Papst Franziskus die Brücken zum Judentum?
  5. Papst: Ich habe nach uneinsichtiger Vergewaltigungsbeichte keine Absolution erteilt
  6. „Nicht einseitig auf Skandale schauen, sondern auch auf tägliche Bereitschaft so vieler Priester“
  7. Papst Franziskus spricht mit einem seiner scharfen Kritiker unter den Bischöfen
  8. Wie CNN und deutschsprachige Medien gezielt Fake-News über Elon Musk verbreiteten
  9. Weihnachtskarte des Bistums Hildesheim mit Nietzsche-Zitat
  10. Wer ist der Priester, der bei Trumps Angelobung den Schlusssegen gab?
  11. Papst: Bald wird eine Frau Regierungschefin des Vatikanstaats
  12. Kanadische Ärzte wollen Organe von Euthanasiepatienten gewinnen
  13. Ein Heerführer Christi
  14. Bischof Barron kritisiert die „atheistische Hymne“ beim Jimmy-Carter-Begräbnis
  15. Trump zum 47. Präsident der USA vereidigt - 'Es gibt nur zwei Geschlechter'

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz