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Kritik an Papstaussagen zu Stammesgewalt

9. September 2024 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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Papst Franziskus hat in Papua-Neuguinea ein Ende der Stammesgewalt angemahnt. Clement Papa, Koadjutor-Erzbischof von Mount Hagen, bewertet die Papstworte aus der Sicht eines Einheimischen, hat Einwände. Korrespondentenbericht von Michael Lenz


Port Moresby (kath.net/KAP) Ein Thema des Papstes in Papua-Neuguinea war am Wochenende die Gewalt - speziell jene zwischen den Stämmen und rund 800 verschiedenen ethnischen Gruppen im Land. "Ich hoffe insbesondere, dass die Gewalt zwischen den Stämmen endet, die leider viele Opfer fordert, ein friedliches Zusammenleben verunmöglicht und die Entwicklung behindert", betonte Papst Franziskus während der zweiten Station seiner Reise in den Asien-Pazifik-Raum. Er appellierte an das Verantwortungsbewusstsein aller, die Spirale der Gewalt zu unterbrechen.

Weiter forderte Franziskus in der Hauptstadt Port Moresby mehr Respekt für Frauen. In dem Land mit gut zehn Millionen Einwohnern leiden Frauen unter patriarchalen Strukturen sowie damit verbundener Gewalt und Diskriminierung. Die Zahl der Berichte über Vergewaltigungen steigt. Auch kommt es in Papua-Neuguinea zu Verfolgung und Ermordung von Frauen als Hexen. Obwohl rund 90 Prozent der Einwohner Papua-Neuguineas Christen sind, spielt der Glaube an Magie und Hexerei weiter eine große Rolle.

Clement Papa (53) ist sogenannter Koadjutor-Erzbischof in der Erzdiözese Mount Hagen in Papua-Neuguinea. Als solcher ist er dem dortigen Erzbischof Douglas William Young zur Seite gestellt. Papa ist in Mount Hagen im Hochland von Papua-Neuguinea geboren und aufgewachsen. Für ihn steht außer Frage, dass die Kultur der Gewalt in seinem Heimatland ein Ende haben muss. Gleichzeitig aber ist er der Ansicht, dass der Papst, wie viele andere Kritiker auch, die Zustände in seinem Land zu sehr aus einer westlichen Perspektive betrachtet.


"Menschen von Außen kennen und verstehen Papua-Neuguinea nicht wirklich", sagte Papa am Samstagabend (Ortszeit) im Gespräch mit Kathpress. "Das aus hunderten Stämmen mit ebensovielen Sprachen bestehende Papua-Neuguinea ist ein Land im Übergang von einer Stammesgesellschaft zu einem westlichen Gesellschaftskonzept." Eine traditionelle Stammesgesellschaft sei aber noch weit entfernt von dem westlichen Konzept von Politik, Justiz und Rechtsstaatlichkeit. "Das wird bei der Betrachtung von Außen zu wenig berücksichtigt und verstanden", so der Koadjutorerzbischof.

Die Insel Neuguinea teilten sich einst die Kolonialmächte Niederlande, Deutschland und Großbritannien. Während der niederländische Teil gegen den Willen der Bevölkerung Anfang der 1960er Jahre Teil von Indonesien wurde, kam das heutige Papua-Neuguinea nach dem Zweiten Weltkrieg erst unter australische Verwaltung, bis es 1975 ein souveräner Staat wurde.

Die westliche Dominanz ist auch in der Geschichte der Stadt Mount Hagens präsent, die nach dem aus Ostpreußen stammenden ehemaligen Landeshauptmann der deutschen Kolonie Neuguinea, Curt von Hagen, benannt wurde. Erster Erzbischof der erst im Jahr 1982 gegründeten Erzdiözese war der Amerikaner George Elmer Bernardi. Sein Nachfolger wurde der aus Hessen stammende Michael Meier. Amtierender Erzbischof ist der Australier Douglas Young, der dem im Mai dieses Jahres von Papst Franziskus zum Koadjutorerzbischof ernannten Papa vor gut einem Monat, am 3. August, die Bischofsweihe spendete. Papa ist damit der erste einheimische Bischof in Mount Hagen.

Trotz seiner Kritik hält Papa die Visite von Franziskus für enorm wichtig und sieht sie als positiv an für die Stärkung des Glaubens und die Weiterentwicklung der noch jungen Kirche in Papua-Neuguinea. Die Strahlkraft gehe aber auch über das Land hinaus. "Wir mögen zwar auf der globalen Bühne unbedeutend sein", sagt er, "aber wir sind auch das Land auf der Grenze zwischen Asien und Ozeanien." Laut dem Statistischen Jahrbuch des Vatikans 2023 wächst die katholische Kirche in Asien. In den Ländern Ozeaniens wurde das Christentum in den letzten 200 Jahren durch westliche Missionare die dominante Religion.

Papua-Neuguinea ist nach Indonesien die zweite Etappe der 12-tägigen Papstreise durch vier Länder Asiens und Ozeaniens. Weitere Stationen seiner bis 13. September dauernden Reise sind Osttimor und Singapur.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Foto: aus einer Veranstaltung in Port Moresby


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Lesermeinungen

 heikostir 10. September 2024 
 

@SalvatoreMio

"Welcher Europäer oder europäisch-stämmige Argentinier aber kann sich in jene Seelen der Urwälder Papua-Neuguineas hineindenken, die einen ganz anderen Lebenskampf bestehen müssen als wir? Geht gar nicht.", schreiben Sie.

Damit legen Sie konsequent weitergedacht die gesamte christliche Mission außerhalb des europäischen Kulturkreises ad acta. Sorry, aber das geht gar nicht.


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 SalvatoreMio 9. September 2024 
 

Seltsame Kritik! Vielleicht!

Mir scheint, dass wir unsere eigene, christliche Situation bislang selbst gar nicht richtig durchschaut haben. Wie kann es sein, dass so viele Getaufte in kürzester Zeit von der Bildfläche verschwinden? In Europa haben wir das Christentum seit 2000 Jahren; in unseren Breitengraden seit über 1000 Jahren. - Jeder Getaufte ist wohl "werdendes Brot", das durchsäuert werden muss vom Sauerteig Christi - dann erst ist es fertig! In vielen von uns lebt noch heidnisches Gedankengut; das Christentum ist vermischt mit weltlichem Denken und Streben. Italiener glauben an den "bösen Blick"; bei uns laufen noch schwarze Katzen über die Straße; Freitag, der 13. ist für manche tabu. - Manche Großeltern bei uns verstehen ja nicht mal mehr die Enkelkinder, doch das ist nur eine kleine Zeitspanne. - Welcher Europäer oder europäisch-stämmige Argentinier aber kann sich in jene Seelen der Urwälder Papua-Neuguineas hineindenken, die einen ganz anderen Lebenskampf bestehen müssen als wir? Geht gar nicht.


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 heikostir 9. September 2024 
 

Eine seltsame Kritik!

Papst Franziskus betrachtet die Thematik nicht, wie ihm vorgeworfen wird, aus "westlichen Perspektive" sondern aus biblisch-christlicher Perspektive. Was sollte er als Papst auch anderes tun?


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