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Weltsynode: Kardinal Fernandez versucht Klärung zur Frauenfrage

22. Oktober 2024 in Weltkirche, 9 Lesermeinungen
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Glaubenspräfekt bekräftigt: Frage des Frauendiakonats aus Sicht des Papstes "noch nicht reif", stattdessen Möglichkeiten einer Entwicklung ausloten, ohne sich auf das Weiheamt zu konzentrieren


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Nachdem seine Abwesenheit bei einem Treffen zur Frauenfrage in der Kirche für Irritationen gesorgt hat, hat der Glaubens-Präfekt Kardinal Victor Fernandez den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der aktuellen Weltsynode im Vatikan einen neuen Austausch für kommenden Donnerstag angeboten. Gleichzeitig bekräftigte er am Montag in einer Erklärung vor den rund 350 Synodalen, darunter knapp 50 Frauen, dass die Frage des Frauendiakonats aus Sicht von Papst Franziskus "noch nicht reif" sei, es derweil aber weiterhin wichtig sei, Möglichkeiten einer Entwicklung auszuloten, ohne sich auf das Weiheamt zu konzentrieren.

Auf Bestreben der Synodenteilnehmer war zuletzt am vergangenen Freitag außerplanmäßig ein Austausch mit jenen zehn Expertengruppen zu Themen organisiert worden, die der Papst vor der vierwöchigen Synodenversammlung aus den Beratungen ausgelagert hatte und für die parallel zur Synode bis Mitte 2025 Vorschläge erarbeitet werden sollen. Dabei geht es etwa um Priesterausbildung, Gestalt und Dienst des Bischofsamts, die Antwort der Kirche auf die verbreitete Armut weltweit, aber auch um die viel diskutierte Frauenfrage in der Kirche.

Etwa 100 Synodenteilnehmer, unter ihnen viele Frauen, wollten bei einem der Gespräche am Freitag mit Fernandez unter anderem über die Zulassung von Frauen zum Diakonat sprechen, da die Leitung der Studiengruppe zur Rolle der Frau in der Kirche beim Glaubensdikasterium angesiedelt wurde und Fernandez auch am Beginn der aktuellen Synodenversammlung einen kurzen Bericht über die bisherige Arbeit der Gruppe abgegeben hatte. Bei dem Austausch aber fehlte der Glaubenspräfekt, was zahlreiche Unmutsäußerungen unter Synodalen auslöste.


In seiner Stellungnahme am Montag, die das Synodensekretariat auch schriftlich veröffentlichte, erinnerte Kardinal Fernandez, dass die betreffende Studiengruppe 5 von Armando Matteo, dem im Glaubensdikasterium für den Bereich Glaubenslehre verantwortlichen Sekretär, geleitet wird. Dieser sei wegen eines ärztlichen Eingriffs nicht bei dem Treffen am Freitag gewesen, sondern habe dafür zwei Vertreter benannt, so der Kardinal. Er selbst, so Fernandez, habe erst später erfahren, dass seine Anwesenheit als Präfekt des Dikasteriums erwünscht sei und ein neues Treffen für kommenden Donnerstag angeboten.

"Frage noch nicht reif"

Inhaltlich betonte der Kardinal-Präfekt, es sei bekannt, was Papst Franziskus zum Thema Frauenweihe gesagt habe. Demnach sei die Frage "noch nicht reif", weshalb man sich mit dieser Möglichkeit "jetzt nicht aufhalten solle". Zugleich betonte der Glaubenspräfekt, dem Papst sei die Rolle der Frauen in der Kirche ein "sehr wichtiges Anliegen". Er habe schon frühzeitig das Glaubensdikasterium damit beauftragt, Möglichkeiten einer Entwicklung auszuloten, ohne sich auf das Weiheamt zu konzentrieren. Er sei an diese Anweisung gebunden und stimme auch inhaltlich vollkommen damit überein, erklärte Fernandez.

Als Grund nannte er: "Wenn wir über das Diakonat für einige Frauen nachdenken, löst das nicht das Problem von vielen Millionen Frauen in der Kirche". Zudem seien andere Schritte, die bereits möglich sind, nicht gemacht worden. Dazu gehöre das neue Amt für Katechisten, zu dem jetzt auch die Möglichkeit gehöre, die Gemeindeleitung im Falle von Priestermangel zu übernehmen.

Der Papst habe dies auch theologisch begründet, indem er erklärte, dass die Feier der Sakramente, die den Priestern vorbehalten bleibe, nicht notwendigerweise mit Leitungsmacht verbunden sei. Dieses Angebot hätten die meisten Bischofskonferenzen nicht angenommen. Dies gelte auch für das neu eingeführte Amt der Akolythen, das ebenfalls für Frauen offenstehe, aber kaum angenommen werde.

Er bitte die Synodenmitglieder, Vorschläge für eine Beteiligung von Frauen an der Leitung der Kirche zu machen. Solche Vorschläge wolle er am Donnerstag anhören und dabei auch die bisher nicht bekannten Namen der an der Studiengruppe zur Frauenfrage beteiligten Experten offenlegen.

Thema Frauendiakonat soll außen vor bleiben

Wer hingegen weiter das Thema Diakonat der Frau für vorrangig halte, solle Eingaben an die vom Papst bereits 2020 eingerichtete Kommission unter Leitung von Kardinal Giuseppe Petrocchi machen. Diese theologische Fachkommission prüft vor allem, ob es ein Frauendiakonat bereits in der frühen Kirche gab und unter welchen Bedingungen es wiederbelebt werden könne.

Der Papst hatte die Kommission am 8. April 2020 eingesetzt. Ihr gehören unter anderem die deutsche Theologin Barbara Hallensleben und der deutsche Theologe Manfred Hauke an, beide lehren in der Schweiz. Die übrigen acht Mitglieder kommen aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Italien. Sekretär der Kommission ist Denis Dupont-Fauville, der zugleich in der Glaubensbehörde des Vatikans arbeitet.

Fernandez schloss seine Ausführungen mit dem Satz: "Ich bin überzeugt, dass wir Schritt für Schritt vorangehen und sehr konkrete Dinge erreichen können, damit man begreift, dass nichts im Wesen der Frau ist, was Frauen daran hindert, wichtige Leitungsstellen in der Kirche zu übernehmen. Was wirklich vom Heiligen Geist kommt, wird man nicht aufhalten können." Die Rede des Kardinals sei von der Synodenversammlung mit Beifall bedacht worden, hieß es im Vatikan.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

Archivfoto: Kardinal Fernandez noch in seiner Zeit als Erzbischof von La Plata (c) Erzdiözese La Plata


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Lesermeinungen

 girsberg74 23. Oktober 2024 
 

Sehr geehrter @Versusdeum

Habe Ihren Post schon früh gesehen, wurde aber abgerufen.
Mit „Andreas“ meinte ich einen/den Kollegen von Simon Petrus, konkret dessen Nachfolger zu Konstantinopel.
Dies vor allem wegen der Treue zur überlieferten Lehre, nicht wegen einer mächtigeren Organisation; die aktuelle Lage mal ganz beiseite gelassen
Ihre Besinnung auf „Pius“ könnte auch für mich eine Lösung sein; ganz gewiss. Doch der Nachteil bei „Pius“ – gleich welchem – ist, dass er in seiner Mission nicht mehr vor Mikrofone und Fernsehkameras treten kann. Er ist darin wie Aristoteles, hat keine unmittelbare Präsenz.


0
 
 Versusdeum 22. Oktober 2024 
 

@girsberg74

Bitte helfen Sie mir "vom Schlauch": Wen oder was meinen Sie mit "Andreas"? Wenn es krachen sollte, werde ich mich jedenfalls an "Pius" halten, denn dort ist man garantiert auf der sicheren Seite. Denn was an Liturgie und Glaube jahrhundertelang "das Heiligste und Höchste" war, kann nicht häretisch sein. Gescheiterte jüngere Experimente aber schon.


0
 
 girsberg74 22. Oktober 2024 
 

@Uwe Lay „Eine gefährliche Verheißung“

Falls der Fels Petri gespalten, undeutlich und unbedeutend gemacht worden sein sollte – zu Deutsch: reif für den Flohmarkt -, sollte man sich vielleicht auf einen anderen Felsen stützen, – der bislang zwar nicht so im Blickpunkt steht, doch auch seine Würde hat; jener heißt „Andreas“.


0
 
 lesa 22. Oktober 2024 

Wieder reif, sensibel , EMPFÄNGLICH werden für den Reichtum der Gabe

Priesterlich Macht ausüben heißt herrschen durch Dienen,und auch durch Leiden.
Und die Macht der Frau? "Ob sie den Vorrang einnehmen will der ihr zusteht, den Vorrang der Liebe, aber der Liebe allein, unbeschränkt und unbedingt, ohne Nebenforderungen. Will sie das, wird die Familie und an ihr das Volk (Anm. auch die Kirche) wieder gesunden. Will sie das nicht, so sind Schaden und Gefahr nicht abzusehen. Denn mit der Mutter steht und fällt das Wachstum und die Heiligung allen Lebens." (Oda Schneider)
Und auch in diesen Worte liegt eine tiefe Weisheit in unserer funktionsbezogenen Welt nicht leicht verständlich aber zeitlos: "Wie ein Frühling bricht in unseren Tagen nach einem schweren Winter des Irrtums die Lehre auf von der Gleichwertigkeit und Andersartigkeit der Frau dem Mann gegenüber, von der Bedeutung ihres Verborgen- und Verhülltseins, von ihrer Nähe zum Geheimnis von ihrer Tiefenlagerung als tragendes Fundament der Menschheit..."


2
 
 Smaragdos 22. Oktober 2024 
 

Fragt doch die Gottesmutter Maria!

Mir wäre es peinlich, wenn ich eine Frau wäre, dass in der Kirche so viel über die "Frauenfrage" debattiert wird, wo mit der Muttergottese Maria als absolutem Vorbild diese Frage schon längst geklärt ist!

Bitte nochmals Redemptoris Mater und Mulieris dignitatem lesen!


7
 
 bücherwurm 22. Oktober 2024 

Halleluja!

Und können wir uns dann endlich dem widmen, was mir als Frau wirklich auf der Seele brennt: die dringend nötige Neuevangeliserung?!


3
 
 Uwe Lay 22. Oktober 2024 
 

Eine gefährliche Verheißung...

Das "noch nicht reif" ist wohl als eine Verheißung an die Feministen gedacht,daß vielleicht schon der nächste Papst das Frauenpriestertum einführen könnte.Daß das Papstamt nicht gebunden sei an die Lehrtradition der Kirche, praktiziert der jetzige Papst ja schon.
Uwe Lay Pro Theol Blogspot


7
 
 girsberg74 22. Oktober 2024 
 

"Seid ohne Falsch" !


5
 
 Versusdeum 22. Oktober 2024 
 

Also was jetzt? Ist die Zeit nur "noch nicht reif",

oder ist die Weihe von Frauen zum Priestertum und seinen Vorstufen aus buchstäblich göttlichen Gründen unwirksam und damit unmöglich? Mit solch verantwortungslosen Aussagen nährt man nur wieder Hoffnungen, trägt Enttäuschung, Streit, Wut, Verzweiflung und Spaltung in die Kirche. Aber was will man in diesem Pontifikat noch anderes erwarten?


7
 

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